RCHAOLOGISCHE BERICHTE
AUS DEM YEMEN
BAND IV
ARCHAOLOGISCHE BERICHTE AUS DEM YEMEN
BAND IV
DEUTSCHES ARCHAOLOGISCHES INSTITUT SAN C A D
ARCHAOLOGISCHE BERICHTE
AUS DEM YEMEN
BAND IV
1987
VERLAG PHILIPP VON ZABERN • MAINZ AM RHEIN
VI, 218 Seiten mit 88 Abb., 2 Faltabb., 52 Tafeln mit 156 Abb. und 3 Falttafeln
© 1988 by Philipp von Zabcrn, Mainz am Rhein
ISBN 3-8053-0982-1
Alle Rechte, insbesondere das der Obersetzung in fremdc Sprachen. vorbehallen. Ohnc ausdriickliche Genchmigung des
Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch odcr Tcile daraus auf photomcchanisehem Wcge (Photokopie, Mikrokopie)
/.u vcrviclfiiltigen.
Printed in West Germany by Philipp von Zabcrn
Printed on fade resistant and archival quality (PI I 7 neutral)
Inhalt
Abdallah Hassan
Al-Sheiba
George R. H. Wright
George R. H. Wright
Jurgen Schmidt
mlt einem beitrag von
Werner Herberg
Jurgen Schmidt
Werner Herberg
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN
INSCHRIFTEN
SOME PRELIMINARY OBSERVATIONS ON THE MASONRY
WORK AT MARIB 63
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTER-
WOVEN STRUCTURE" (EMPLECTON) OF VITRUVIUS . . .
79
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT UBER DIE
AUSGRABUNGEN UND FORSCHUNGEN IN DER SABAER-
HAUPTSTADT UND UMGEBUNG 97
I. Vorwort 97
II. Vorlaufiger Bericht fiber baugeschichtliche Untersuchungen der
Bauanlage A im Wadl Dana 98
1. Einleitung 98
2. Lage und Oberflachenform 99
3. Baubeschreibung 100
A. Die Schwergewichtsmauer 101
1. Die Stiitzkonstruktion aus Pfahlquadern 101
2. Mauerwerk 104
B. Das Entnahmebauwerk im Siiden 105
1. Pfeilerl 105
2. AuslaBschwelle 107
3. Pfeilerrest2 108
4. Die Wangenmauer von Pfeiler 1 110
C. Das Pfeilerbauwerk 3 im Norden 110
D. Bauteile westlich der Schwergewichtsmauer Ill
4. Folgerungen zur Funktion und Chronologie 112
A. Die Schwergewichtsmauer 112
B. Das Entnahmebauwerk im Siiden 113
C. Das Pfeilerbauwerk 3 im Norden 117
Werner Herberg
Jurgen Schmidt
Jurgen Schmidt
Jurgen Schmidt
Walter W. Muller
Waiter W. Mui.i er
Jurgen Schmidt
George R. H. Wright
D. Die Bauanlage A im Kontext der fruhen Wasserwirt-
schaftsbauten 117
5. Zusammenfassung 120
III. Beobachtungen an Bauanlage C und nahe gelegenen Wasserwirt-
schaftsbauten im Wadl Dana 121
1. Einleitung 121
2. Lage und Obcrflachenform 123
3. Die Bauwerke 123
A. Bauanlage C 123
1. Das Doppelpfeilerbauwerk 123
2. Die nordliche Flugelmauer 124
3. Die ostliche Flugelmauer 125
B. Die Quadcrreihe D in Wadimitte 125
C. Das Bauwerk I: nordwestlich von Anlage C 127
D. Der Bauschuttriegel siidostlich der Anlage C 129
4 Die Bauwerke im Kontext der fruhen Wasserwirtschafts-
bauten 130
5. Zusammenfassung 131
IV. Antiken ausdem Stadtgebiet von Marib 131
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE
STEINSTRUKTUREN 143
DER TEMPEL DES WADDUM DUMASMA4M 179
A. Das Nebengebaude . 179
B. Funde 1S3
WEITERE ALTSABAISCHE 1NSCHR1FTEN YOM TEMPEL
DES WADDUM DU-MASMA1M 1S5
EINI ALTSABAISCHE LANDEKiHNTUMSURKl'NDl- YOM
WADI ADANA 191
Dll RUININ V()N SIRWAII AKIIAB UND DER TEMPI L
DES 'ATI AR l)U DilJAN P>5
MUD BUILDINCi IN YEMI N 203
PIIOIONACIIWIIS AHADY III ABADY l\ 21S
I Al I.I.N I 52 I A I ITAII I N I III
Abdallah Hassan Al-Sheiba
Die Ortsnamen in den altsiidarabischen Inschriften
(Mit dem Versuch ihrer Identifizierung und Lokalisierung)
EINLEITUNG
Ziel dieser Arbeit ist die systematische Darstellung, Lokalisierung und Identifizierung der in den
altsiidarabischen Inschriften vorkommenden Ortsnamen.* Zur Lokalisierung und Identifizierung
wurden Werke jemenitischer Gelehrter der alten Zeit, vor allem die von al-Hamdani 1 und von Naswan
Ibn Sa°Id al-Himyari 2 , sowie wichtige Ergebnisse der modernen Jemen-Forschung - vor allem in den
Arbeiten von H. von Wissmann - in kritischer Auseinandersetzung herangezogen.
Als „Ortsnamen" werden Namen von Stadten, Ortschaften, Gebieten, Bergen, Wadis, Landstiicken
und Palmgarten verstanden. Fur deren Lokalisierung und Identifizierung ist die von der Sabaistik
schon friih beobachtete augenfallige Kontinuitat 3 - in vielen Fallen von der antiken Zeit bis zum
heutigen Tag (inschriftlich sn c w = San c a 3 , sy 3 n = Say 3 un, dmr = Damar, sbwt = Sabwa, n c t = Na g it,
trm = Tarim, u.v.a.m.) - die entscheidende Hilfe.
Diese Arbeit mochte als Darstellung der geographischen Situation des antiken Jemen einen Beitrag
zur Klarung des auBeren Rahmens der alten jemenitischen Geschichte leisten. Die Hauptschwierigkei-
ten dieser Arbeit sind durch die Vokallosigkeit der Schrift der altsiidarabischen Inschriften, durch
einige nur in den Inschriften und bei al-Hamdani bezeugte, aber heute nicht mehr existierende
Ortsnamen (z. B. rtgtm) und durch das Fehlen einer zuverlassigen Karte des Nord-Jemen gegeben.
Al-Hamdanls Bedeutung fur diese Arbeit liegt nicht nur darin, daB viele inschriftlich genannte
Ortsnamen bei ihm aufgefiihrt sind, sondern auch darin, daB deren arabische Schreibweise in vielen
Fallen eine Vokalisation erlaubt (s. 3 lhn als Alhan, 3 nfm als Unufum, b 3 sn als Busan, u.v.a.m.).
Allerdings sind viele in den Inschriften genannte Ortsnamen nicht bei al-Hamdani genannt (swm,
D ykm, d c tm, rmt, u.v.a.m.), andererseits aber viele bei al-Hamdani genannte Ortsnamen nicht
inschriftlich belegt (was vielleicht am noch unzureichenden Inschriftenmaterial liegen mag), wahrend
* Meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Wal- Hamdani, geb. am 19. Safar 280 H/893, gest. nach 334
ter W. Muller, der mich zu dieser Arbeit anregte und H/945; ausfiihrlich in IklTl II, 17; EI (New Edition).
mir wahrend ihrer Ausarbeitung mit Rat und Tat
vielfach zur Seite stand, spreche ich meinen tiefemp-
„ , T-, , 2 Geburtsdatum unbekannt, gest. im Monat Du 1-Hie-
fundenen Dank aus. b — - 6
Meinem Studienkollegen Christoph Schuffert danke « a des Jahres 573 H/1 177; ausfuhrhch in Naswan Ibn
ich herzlich fur seine Hilfe bei der sprachlichen Abfas- ^"^ Muntahabat fi ahbar al-Yaman, S. 10 ft
sung.
3 s. dazu M. Hofner, Orts- und Gotternamen in Siidara-
1 Abu Muhammad al-Hasan Ibn Ya c qub Ibn Yusuf al- bien, S. 181 ft
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
andere inschriftlich belegte Ortsnamen, die noch bis heute erhalten sind, sich nicht bei al-Hamdani
finden (z. B. n c d).
Neben al-Hamdanis eigentlichem geographischem Werk Sifat gazirat aI- c Arab, nach A. Sprenger
„nebst Moqadassy das Tiichtigste, was die Araber in der Geographie geleistet haben" 4 , sind auch seine
anderen Werke fiir die Geographie des antiken Jemen von groBer Bedeutung. Von diesen sei hier das
enzyklopadische zehnbandige Werk al-Iklil genannt, von dem uns nur noch vier Bande (Bd. I, II, VIII
und X) erhalten sind. Die Bedeutung dieses Werkes fiir die vorliegende Arbeit wird besonders durch
einige darin erhaltene Ortsnamen, die in den Inschriften bclegt sind, abcr nicht in der Sifa vorkom-
men, deutlich (z. B. fdm als Fidda, dwrm als Dawram, rtgtm als Ratga).
Das fiir diese Arbeit wichtigste Werk al-Hamdanis, Sifat gazirat al-'Arab, ist bereits dreimal, aber
bisher noch nicht vollig befriedigend, ediert worden. So fehlt in alien der im folgcnden genannten
Editionen neben Verweisen auf die inschriftlichen Bezeugungcn der in der Sifa genannten Ortsnamen
(D. H. Miiller verweist nur gelegentlich ohnc Belegangabcn auf die cntsprechende altsiidarabische
Form, wahrend M. al-Akwa c s Hinweise auf altsiidarabische Entsprechungcn weder Belegangaben
noch Schreibungen bringen) vor allem cine Karlc des in der Sifa behandelten Gebietes (allerdings
enthalt L. Forrers Teiliibersetzung des Werkes zwci Kartcn, die aber unzureichend sind).
Die erste Edition geschah durch D. H. Miiller, Al-Hamdanis Geographie der arabischen Halbinsel,
Leiden (18S4/1891), Neudruck Amsterdam (1968), esfolgte eine (mir nicht zugangliche) Edition durch
Muhammad Ibn c Abdallah Ibn Bilayhad an-Nagdl, Al-Qahira (1953), als dritter edierte es Muhammad
Ibn C A1I al-Akwa c al-Hiwali, Sifat gazirat al- c Arab, ar-Riyad (1974). Neben den oben genannten
allgemeinen Mangeln ist zu den einzelnen Editionen noch folgendes anzumerken: D. H. Miiller. dem
wir die miihevolle Erstedition verdanken, sind einige Fehler in der Lesung der Ortsnamen unterlaufen
(z. B. al-Hayar statt richtigmit al-Akwa c S. 191,3 und Anm. 3 als al-Habar, und Busan statt richtig mit
al-Akwa c S. 188,4 und Anm. 6 etc. als Busan, u.a.m.)\ Auch die Edition Bilayhads weist nach
Hammad al-Gasir, in Sifa AK Einleitung, S. 32, einige Fehllesungen von Ortsnamen auf. Al-Akwa's
Ausgabe verdanken wir viele Hinweise auf Ortsnamen, die bis heute noch im Jemen erhalten sind.
doch leider sind meistens Angaben zur Lokalisierung der betreffenden Orte entweder uberhaupt nicht
vorhanden oder viel zu allgemein gehalten.
Bisher lagen zwei Sammlungen vor, welche u. a. die altsiidarabischen Ortsnamen enthalten, in denen
aber nicht auf deren Lokalisierung und Identifizierung eingegangen wird. Das vor nahezu fiinfzie
Jahren, namlich 1934. erschienene Werk von G. Ryckmans, Les noms propres sud-semitiques mufi
inzwischen, wie auch die 1971 erschienene Sammlung von G. L. Harding. An Index and Concordance
of Pre-Islamic Arabian Names and Inscriptions, durch das enorm angewachsene Inschriftenmaterial
als iiberholt gelten.
Im Zusammenhang mit der Durchfuhrung der vorliegenden Arbeit gewann fur mieh die Fraiie an
Bedeutung, wie der im allgemeinen als „Stadt" 6 iibersetztc altsiidarabische Terminus hgr zu definieren
ist. Es findet sich fiir Zafar (hgrn/zfr) neben der Be/eichnung als oppidum bei Plinius (Nat. Hist. VI.
26, 104) die Bezeichnung metropolis im Periplus (§23) 7 . Al-Hamdani schreibt im lklil 11. 317.21
und einige von ihncn lieBen sich in einer hagur niedci. dies ist eine Palaste (qusuran. Akk.)
A. Sprenger, Die Post- und Reiserouten ties Orients. fi s. die .lustuhrlichc DiskusMon iiher die Ubersct/uni;
S. XVIII. vnn h^i tiei N. Khodnkutiukis. /uin Siedlungswesen
im alien Smlarabien. S. M)2t.
s. jedoch A. Sprenger, Versuch einer Kniik von Ham-
danis Beschreihung der arabisehen llalbinvel und eini- 7 vgl. aueh IMnleniaios' M.nph.i metropolis in: A Sprcn-
ge Bemerkungen iibcr Prolessor Davnl lleinmh Mul ger. hie alie (ieographie Aiabiens, § 103. ?t IDs, §2M>,
ler's Ausgabe derselben, S. 3b2ff. ele.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN 3
umschlieBende Mauer; hagar ist im Himjarischen ein ummauerter Ort mit Palasten" 8 . In den
altsudarabischen Inschriften jeweils als hgr belegte Ortsnamen kommen bei al-Hamdanl unter der
Bezeichnung hagar, z. B. hagar Baynun (hgrn/bynn), als qasr, z. B. qasr TJsam (hgrn/ c smm) oder als
madfna, z.B. madlnat Haram (hgrn/hrmm) vor. Dabei ist die genaue Bedeutung dieser von al-
Hamdanl verwendeten Begriffe nicht immer auszumachen.
Welche Merkmale zeichnen nun eine altsiidarabische hgr aus? Moglicherweise sind als erforderliche
Komponenten einer hgr eine Stadtmauer, eventuell auch ein Tempel, anzusehen. Folgendes konnte
fur das Erstgenannte sprechen: bei einigen als hgr bezeugten Orten ist die Existenz einer Mauer
inschriftlich belegt (gn7w c ln, RES 3946/2; grrYmryb, RES 3943/4; u. a.), bei anderen als hgr bezeugten
Orten ist die Existenz eines Tores inschriftlich belegt (bhlf/dlg, CIH 350/6; bhlf/dt/gylm/b'rd/qtbn, Ir
13 §5; das hlfn/dsdw in Timna c , RES 3691/8; u. a). Da ein Stadttor nur im Zusarnmenhang mit einer
Mauer denkbar ist, kann die Ummauerung auch dieser Orte vorausgesetzt werden. Ferner ist bei den
als hgr bezeugten Orten, fur die inschriftlich weder Mauer noch Stadttor belegt sind, im Falle der
Metropolen qrnw, sbwt, nsn, srwh, ytl, c mrn oder sbm in Hadramaut u. a. eine Ummauerung mit
hoher Wahrscheinlichkeit vorauszusetzen, im Falle der unbedeutenderen Orte ist eine Ummauerung
moglicherweise vorhanden gewesen, aber nicht sicher auszumachen.
Hierzu zahlen eventuell auch einige Falle, in denen ein altsiidarabischer Ort nicht als hgr belegt ist,
dieser aber nach inschriftlichen Zeugnissen eine Mauer besaB (gn7tlnn, RES 3946/1; gn7 c rrtm u. a.).
Die Orte waren dann lediglich durch die Zufalligkeit der Inschriftenfunde noch nicht als hgr belegt
worden; es konnte aber auch sein, daB sie tatsachlich nicht das Recht hatten, sich als hgr zu
bezeichnen, aber aus strategischen Griinden der Ummauerung bedurften 9 .
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der Besitz eines eigenen Tempels als definierendes Element einer hgr
anzusehen, worauf der c Attar-Tempel in mdrm (CIH 339/3-4), der Ta'lab-Tempel in c smm (Gl 1439/
1-2), der Sln-Tempel in sbwt (RES 2693/5,6) und der Sin-Tempel in mdbm (CT 4/3-4) hinweisen" 1 .
Vielleicht gehorte zu einer hgr auch ein Markt, wie dies fur Timna c aus dessen Marktordnung
hervorgeht 11 .
Die politischen Implikationen des Terminus hgr (ob dieser beispielsweise eher im Sinne einer Polis
oder im Sinne einer kome zu verstehen ist, oder ob mit N. Rhodokanakis neben Reichshauptstadten
und groBen Verwaltungszentren auch noch an Landstadte, an Ackerbiirgergemeinden und Dorfer zu
denken ist 12 ) lassen sich anhand der Inschriften nicht feststellen.
Von den etwa 106 Ortsnamen, die inschriftlich als hgr belegt sind, habe ich 73 auf meiner Karte
(s. Tafel I) eingetragen. Zwei davon (smhrm und qrytm) sind zwar lokalisierbar, liegen aber auBerhalb
des Bereichs der Karte, zwei andere (ghrn und hqln) existieren heute nicht mehr, und den Rest konnte
ich nicht lokalisieren, obwohl einige von ihnen (wie swr und rtgtm) zu identifizieren sind. Eine
systematische Untersuchung dieser in den Inschriften als hgr genannten Orte, eine Feststellung der
Fundplatze der Texte und eine palaographische und chronologische Einordnung der betreffenden
Inschriften konnte vielleicht einiges zur Losung der obenerwahnten Problematik beitragen.
8 Iklll II, 317 und Anm. 1; Sifa AK 76, Aran. 2. 11 s. N. Rhodokanakis, Die Inschriften an der Mauer von
Kohlan Timna c , S. 44 ft. besonders die Inschrift SE 80a
9 dies war z.B. der Fall in mypt, welches nach H. von _ A| ^98 j^Qg _. j^g ^gjg
Wissmann „die antike Hauptstadt des Sudens des K6-
nigreiches Hadramaut" gewesen war; s. WZA, S. 54. .
° ■ 12 N. Rhodokanakis, Zum Siedlungswesen im alten Sud-
10 uber die Tempel von Timna c s. Plinius, Nat. Hist. VI, arabien, S. 102; s. ferner A. F. L. Beeston, Functional
32 153. Significance of the Old South Arabian "Town", S. 27.
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Neuvieme serie, Le Museon 64 (1951), S. 93-126.
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Onzieme serie, Le Museon 67 (1954). S. 99-1 19.
Graffites rupestres pres du tombeau de Bin Hud, Le Museon 67 ( 1954). S. 181-185.
: Inscriptions sud-arabes. Douzieme serie, Le Museon 68 (1955), S. 297-312.
-. Treizieme serie, Le Museon 69 (1956), S. 139-163.
-. Quatorzieme serie. Le Museon 69 (1956), S. 369-389.
-. Quinzieme serie, Le Museon 70 (1957), S. 97-126.
: Graffites sabeens releves en Arable Sa c udite, Scritti in onore di Giuseppe Furlani, RSO 32 (1957), S. 557-563.
Inscriptions sud-arabes. Seizieme serie, Le Museon 71 (1958), S. 105-124
: Notes epigraphiques. V serie, Le Museon 71 (1958), S. 125-139.
: Inscriptions sud-arabes. Dix-septieme serie, Le Museon 72 (1959), S. 159-176.
: -. Dix-huitieme serie, Le Museon 73 (1960), S.5-25.
: Notes epigraphiques- VI serie, Le Museon 75 (1962), S. 459-468.
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12
ABKURZUNGSVERZEICHNIS
A
Abh.
AfO
AION
Alfieri
AM
Anm.
ArOr
BASOR
Bd
BEAG
BiOr
BR-M. Bayhan
BR-Yanbuq
BSOAS
ca.
CIAS
CIH
CR-GLECS
CT
ders.
d.h.
DJE
EI
EI (New Edition)
ESE
etc.
EV
Fa
ft
Fig-
GHB
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hrsg.
Iklll
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1st
Ja
JAOS
JIH
JNES
JOS
JPREH
JRAS
JSIM
JSS
Kh. R.
Lu
MAFRAY
unsignierte Abklatsche der Sammlung E. Glaser
Abhandlung
Archiv fiir Orientforschung
Annali dell'Istituto Orientate di Napoli
Inschriften der Sammlung Alfieri (s. CIAS I, S. 5-8)
Inschriften aus dem Aden Museum
Anmerkung
Archiv Orientalni
Bulletin of the American Schools of Oriental Research
Band / Bande
Beeston, A. F. L., Epigraphic and Archaeological Gleanings
Bibliotheca Orientalis
Robin, C. et Bafaqih, M., Inscriptions inedites du Mahram Bilqis (Marib) au Musee de Bayhan
Bafaqih, M. et Robin, C, Inscriptions inedites de Yanbuq
Bulletin of the School of Oriental and African Studies
circa
Corpus des inscriptions et antiques sud-arabes
Corpus Inscriptionum Semiticarum
Comptes rendus du Groupe Linguistique d'Etudes Chamito-Semitiques
Inschriften der Sammlung Caton Thompson
derselbe
das heiBt
Deutsche Jemen-Expedition
Enzyklopadie des Islam
Encyclopaedia of Islam
Ephemeris fur Semitische Epigraphik
und so weiter
Epigrafika Vostoka
Inschriften der Sammlung Fakhry
folgende Seiten
Figur
Grohmann, A., Historisch-geographische Bemerkungen zu Gl 418/419, 1000 A, B
Inschriften der Sammlung E. Glaser
Honeyman, A. H., Epigraphic South Arabian Antiquities
herausgegeben
al-Hamdanl, Kitab al-Iklil, Vol. I, II, VIII, hrsg. von M. al-Akwa c ; Vol. VIII, hrsg. von N. A. Faris;
Vol. X, hrsg. von M. al-Hatlb
Inschriften, die von Zayd Inan publiziert wurden
Inschriften, die von M. al-Iryani publiziert wurden
Inschriften aus dem Istanbul Museum
Inschriften, die von A. Jamme publiziert wurden
Journal of the American Oriental Society
Jamme, A., Inscriptions from Hajar Bin Humeid
Journal of Near Eastern Studies
Journal of Oman Studies
Jamme, A., Preliminary Report on Epigraphic Research in Northwestern Wadi Hadramawt and at
al- c Abr
Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland
Jamme, A., Sabaean Inscriptions from Mahram Bilqis (Marib)
Journal of Semitic Studies
Inschriften aus H6r Ruri
Inschriften. die von A. G. Lundin publiziert wurden
Mission archeologique francaisc en Rcpubliquc Arabe du Yemen
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
13
MAFY Mission arch6ologique franc, aise au Yemen
MKA Magallat Kulliyyat al-Adab, Gami c at al-Qahira
MWLa Miiller, W. W. und Wissmann, H. von, Uber die von einem Lavastrom bedrohten Tempel der Stadt
Damn an
MYAR Map, Yemen Arab Republic
NESE Neue Ephemeris fur Semitische Epigraphik
NKB Nami, H. Y., Nuqus" Haribat Baraqis
NNAG Nami, H. Y., Nuqus c arabiyya ganubiyya
NNN Nami, H. Y., Nasr nuqus samiyya qadima
OChr Oriens Christianus
Or Orientalia
Or Ant Oriens Antiquus
PDRYG People's Democratic Republic of Yemen, Official Standard Names Gazetteer
Ph Inschriften der Sammlung H. St. J. B. Philby
PRECAW Paulys Realencyclopadie der Classischen Altertumswissenschaft
PSAS Proceedings of the Seminar for Arabian Studies
Ra Inschriften der Sammlung C. Rathjens
RCANL Rendiconti della Accademia Nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filoiogiche
RES Repertoire d'Epigraphie Semitique
RhAST Rhodokanakis, N., Altsabaische Texte I und II
Robin-az-Zahir Robin, C, Documents de PArabie antique
RSO Rivista degli Studi Orientali
RW Inschriften der Sammlung C. Rathjens und H. von Wissmann
RWK Rathjens, C. und Wissmann, H. von, Sudarabien-Reise, Bd. 3, Karten
Ry Inschriften, die von G. Ryckmans publiziert wurden
RyGSR Ryckmans, G., Graffites sabeens releves en Arabia Sa c udite
RyNPr Ryckmans, G., Les noms propres sud-semitiques
S. Seite
s. siehe
SBAWW Sitzungsberichte der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
SEG Sammlung E. Glaser
SEG I E. Glasers Reise nach Marib, hrsg. von D. H. Miiller und N. Rhodokanakis
SEG II Hofner, M. und Sola Sole, J. M., Inschriften aus dem Gebiet zwischen Marib und dem Gof
SEG IV Sola Sole, J. M., Inschriften aus Riyam
SEG VI Tschinkowitz, H., Kleine Fragmente (I. Teil)
SEG VII Schaffer, B., Sabaische Inschriften aus verschiedenen Fundorten
SEG VIII Hofner, M., Inschriften aus Sirwah, Haulan (I. Teil)
SEG X Schaffer, B., Sabaische Inschriften aus verschiedenen Fundorten (II. Teil)
SEG XI Tschinkowitz, H., Kleine Fragmente (II. Teil)
SEG XII Hofner, M., Inschriften aus Sirwah, Haulan (II. Teil)
SEG XIV Hofner, M., Sabaische Inschriften (Letzte Folge)
Sh Inschriften, die von A. H. Sharafaddin publiziert wurden
Sifa al-Hamdani, Sifat gazirat al- c Arab, hrsg. von D. H. Muller
Sifa AK -, -, hrsg. von M. al-Akwa c
ST Inschriften aus dem Department of Tourism - San c a 3 (s. CIAS I, S. 31-33 und 41f.)
Taf. Tafel
vgl. vergleiche
VL Inschriften der Sammlung Van Lessen
Vol. Volumen, Volume
WBG Wissmann, H. von, Al-Barira in Girdan
WfGA -, Uber die fruhe Geschichte Arabiens
WGG -, Geographische Grundlagen und Friihzeit der Geschichte Siidarabiens
WGS -, Die Geschichte des Sabaerreiches und der Feldzug des Aelius Gallus
WHA -, Himyar, Ancient History
WHB - und Hofner, M., Beitrage zur historischen Geographic
WIFM -, Uber den Inschriftenkomplex einer Felswand
Wi. Gro. -, Karte des vorislamischen Arabien, Faltkarte zu: Grohmann, A., Arabien
14
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
-, Karte Zentrales Siidarabien, Faltkarte zu: Grohmann, A., Arabien
WME -, De Man Erythraeo
WMM -, Die Mauer der Sabaerhauptstadt Marib
WMSa - und Miiller, W. W., Das Weihrauchland Sa'kalan, Samarum und Mos-cha
WOH -, Ophir und HawTIa
WUr -, Uranius
WZA -, Zur Archaologie und antiken Geographie von Siidarabien
WZa -, Zabida
W Zamareni -, Zamareni I und II
WZee -, Zeeritai
WZG -, Zur Geschichte und Landeskunde von Alt-Siidarabien
WZKM Wiener Zeitschrift fur die Kunde des Morgenlandes
YAMP Yemen Arab Rebublic, Map
YM Inschriften aus dern Yemen Museum, San c a 3
YMN Inschriften, die von Y. M. 'Abdallah publizierl wurden
z. B. zum Beispiel
ZDMG Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft
< entstanden aus
> geworden zu
[ ] in Inschriften erganzte Buchstaben
ALPHABETISCHESORTSNAMENVERZEICHNIS
"SR RES 2771/3-4 = M 27/3-4; RES 3022/1 = M 247/1 (beide minaisch), eine Gegend oder eine Volkerschaft
auBerhalb Sudarabiens, mit welcher die Minaer Handel trieben; wohl Assur, Assyrien (s. WOH 956, und fiber
friihere Identinzierungen den Kommentar zu RES 2771), Oder die biblischen ASsurim, Genesis 25,3, ein
nordarabischer Stamm als Sohn Dedans (s. J. Ryckmans, Les ..Hierodulenlisten" de Ma'in. 56, Anm. 2, und
bereits F. Hommel, Die altisraelitische Oberlieferung, 238ff. ). Vgl. auch H. Grimme. Die Bedeutung des
Eigennamens "SR in Glaser 1155 und 1083 sowie weiteres zu Gl 1155, WZKM 39 (1932) 229f.
T5RN Abran; RES 4760A/3 (altsabaisch), ein fragmentarischer Bustrophedontext aus Marib: der Ortsname ist
vielleicht mit Abr zu identifizieren (Sifa 169,15), einem Wasserlauf im Gauf Hamdan.
*BLTM RES 3551/3 (qatabanisch). Name eines Burgberges ( c rn/'bltm), auf welchem der qatabanische Konig WaraWU
Gaylan Yuhan c im einen Stelenaltar errichtete.
T3LN RES 4176/10 (sabaisch). Name eines wohl in Arhab gelegenen Stocks Landes, von welchem dem Gott Talab
der Zehnte erbracht wurde.
T3WN Ja 578/20 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrnrtron), welche neben ykl', Yakla', genannt wird, unbekannter
Lage.
T3YT RES 3946/3 (altsabaisch); da der Text unmittelbar vorher eine Lucke aufweist. also fyt zu lesen ist, ist es nichi
ganz sicher, ob der Name vollstandig ist und ob es sich liberhaupt um einen Ortsnamen handelt.
'BYN RES 3946/6; RES 4775/2 (syrn/'byn); CIH 61 1/3-4; RES 391 1/4; RES 4X15/3 (die letzten drei Belege: dhbn/°byn;
samtlich sabaisch). Name des nordlich des WadI J dnt. Adanat, gelegenen Teiles der Oase von Marib.
TB Ja 627/8 (sabaisch), Name eines von zwei zusammen genannlcn Talern (sryhmw/. . ./wib) im Land von
Tan'imum ( 3 rd/tn c mm); s. WZG 369, ohnc Versuch einer Identifi/ierung.
TMRT Gl 1294 = M392C/2 (minaisch): d'tmrt; Name eines Ones, der nach K. Mlakcr. (Die Hierodulenlisten, 31).
vielleicht bei NaSan im Gauf zu lokalisieren ist; nach W. W. Miiller ist statt d'tmrt wohl ehcr d't-mrt, Dat-
Murrat, zu lesen und der Ort auBerhalb des Jcmens in /cntral- Oder Nordarabien zu suchen.
TWT RES 4176/11 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stucks 1 amies, von welchem dem Gott Ta'lab
der Zehnte erbracht wurde.
TWTM Itwatum; RES 4176/1 1 ; Gl 1209/4,8,9 (beide sabaisch). Name eines Berges im heutigen Arhab mit einem Tempel
des Ta'lab; bei al-Hamdanl Itwa (Sifa 82,1 1 ; 109,26) und im IklTI VIII 164.5 noch als Burg beschrieben (s. WZG
302ff.).
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
15
TBTM
TBN
TH
IRT
1MRM
"HDQM
'HTBN
3 HBBN
'HR
5 DMN
J DNT
'RB C M
'RHB
'R C N
a RK
3 RMN
'RHQM
'RWY
'SMDN
3 S J Y
>S C YN
S SR C
Ja 617/6 (sabaiseh), in einer von den bny/dhbb, Ban! DI-Hubab, gestifteten Inschrift neben hynn, Haynan,
genannt, somit ein in der Nahe von Sirwah/Haulan liegendes Gebiet.
RES 3946/6; RES 4085/3 (beide sabaiseh), Name eines von mehreren Palmgarten (RES 4085/3: "nhln/Ybn) in
Yasran in der Oase von Marib.
RES 3945/9 (altsabaisch), Name einer neben mehreren Stadten ('hgrhmwAh/. . .) genannten Stadt, die im
Gebiet des Stammes Sayban lag (s. GHB 130).
RES 4330/2 (qatabanisch): d 3 trt, Du-Atirat, Name eines Landstlickes ( D rdn); vielleicht kann man dazu das am
Anfang von Datlna gelegene Atira (Sifa 96,13) vergleichen.
(„Friichte"); Ja 514 (sabaiseh), Name eines im Wadlbett gelegenen Feldes (°brhmw); nach dem Fundort zu
urteilen, wahrscheinlich in Hadda sudwestlich von San c a' zu suchen.
Ahdaqum; Ja 577/5 (sabaiseh): kdnn/d 3 hdqm „der Hugel von Ahdaqum" (oder: „der Hiigel Du Ahdaqum"),
wahrscheinlich mit dem Iklil II 385,4 neben der Burg Hadaqan (qasr Hadaqan) genannten Ahdaq zu
identifizieren.
Ja 555/3 (sabaiseh), Name eines von mehreren Palmgarten ( 3 nhlhw/. . ./w^htbn) in Yasran in der Oase von
Marib; vielleicht nach einer Sippe benannt.
CIH 240/8 (fragmentarischer Text; sabaiseh): (fhbbn, Du-Ahbaban, vermutlich identisch mit dem Sifa 82,7;
111,26 angefiihrten al-Ahbab in al-Hasab im Gebiet der Hamdan (und nicht zu verwechseln mit dem
gleichnamigen Ort, der bei Sa c da liegt; Sifa 83,23; 114,16).
RES 4100/5; Lu 26/5; Ja 758/8-9 (samtlich sabaiseh); VL 7/3,6 (qatabanisch), Name eines im Gebiet von Qataban
gelegenen Wadis (srn), das mit dem heutigen Wadi Hirr zu identifizieren ist, das aus dem antiken Gebiet
Radman kommend in das Wadi Bayhan miindet (s. WZA 23).
Adman; RES 4351/2 (sabaiseh), Name eines unter mehreren Talent ( 3 srrn/. ../wMmn) genannten Tales.
Moglicherweise zu identifizieren mit dem Wadi Adarna im Sarw Madhig (Sifa 93,26), nicht jedoch mit al-Adama
(Sifa 82/19), das im Gauf liegt.
Adanat; CIH 375/1; CIH 615/8; RES 3946/5-6; Fa 71/7; YM 390/8; Sh 7/4; Sh 18/2 (samtlich sabaiseh), das
FluBgebiet (vgl. wdyn/[d] 3 dnt; YM 390/8), in welchem die Oase von Marib mit ihrem Staudamm liegt, bei
al-Hamdanl Wadi Adana (Sifa 80,15,22; 94,12; 102,10,21), heute Wadi Dana (s. WHB 21; WZG, passim).
CIH 487/1 ; Fa 69/1 (beide sabaiseh): mlk/^r^m, „K6nig von Vb c m" (oder: "king of the townsfolk (of Marib)",
s. A. F. L. Beeston, Notes IX, Le Museon 88 (1975) 191f.); vielleicht Bezeichnung eines Gebietes, dessen
Bewohner Wn (CIH 601/3,25; RES 3951/1) genannt wurden.
Arhab; VL 23/8 = Sirgan 19; VL 24/6 = Sirgan 14 (beide sabaiseh), Name eines wohl im Wadi Sirgan gelegenen
Gebietes, in welchem sich ein Brunnen (VL 24/6: b J rn/b 3 rhb) befand (s. WZA 79ff., sowie Anm. 201 u. 213).
RES 3945/2 (altsabaisch), wohl Name eines in der Oase von Marib gelegenen Gebietes.
Arak; Ja 665/22; BR-M. Bayhan 5/8 (beide sabaiseh); b D rk „in Arak", Name eines Wadi im Gebiet des Stammes
Gihm, welches auf dem Hait Sawad entspringt und in das Wadi Dana ( D dnt) flieBt (s. SEG 1,163,186; sowie
Karte Blatt 1). Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Wadi Arak (Sifa 116,9), das im Mihlaf Sa c da liegt
(s. Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 59,5).
1. RES 4351/2 (sabaiseh). Name eines unter mehreren Talern ('srrn/. . ./w'rmn) genannten Tales, unbekannter
Lage.
2. Ry 507/6 (spatsabaisch) in einem fragmentarischen Kontext; kaum mit Iram (Sifa 126,4) zu identifizieren,
einem Berg mit einem Heiligtum, wogegen bereits J. Ryckmans (Inscriptions historiques sabeennes de I'Arabie
Centrale, Le Museon 66 (1953), S. 334) Bedenken geauBert hat.
Urhuqum; CIH 74/6,19-20 (sabaiseh), wo die Taler ("Vrn) von Urhuqum (fPrhqm), eines Ortes oder eventuell
eineT Sippe, erwahnt werden. Al-Hamdanl nennt einen Ort Urhuq (Sifa 111,24), der nach al-Akwa e (Sifa AK
244, Anm. 4, s. auch WZG 356) im Gebiet des Gabal TySl Yazid nflrdlich von c Amran liegt, dem Fundort der
Inschrift.
RES 3945/3 (altsabaisch). Name eines Ortes unbekannter Lage.
RES 3951/3 (altsabaisch). Name eines Gebietes, das in der Gegend zwischen Marib und Sirwah, dem Fundort
der Inschrift, zu lokalisieren sein diirfte.
Ja 578/8-9 (sabaiseh). Name eines Burgberges ( C rn/Vy); vielleicht ist er mit dem bei al-Hamdanl genannten Ort
'Usly (Sifa 104,8; 108,25; 239,5) im Mihlaf Damar identisch, welcher heute al-Lasi Hammam Sulayman genannt
wird und sudwestlich von Damar und nordwestlich von Qaryat 3 Ufayq liegt (s. Sifa AK 225, Anm. 2; WZG 415
u. Abb. 21; A. Grohmann, Siidarabien als Wirtschaftsgebiet I, S. 11, Anm. 4, und S. 184; MYAR).
BR-Yanbuq 47/7 (sabaiseh); (k 3 tyw/bn/"s c yn) „als sie von As'ayan zuriickkehrten", Name des spater al-As c a
genannten Ortes im Land Mahra (Sifa 45,18; 134,17; 216,23; Iklil 1 191,7; Iklil II 18,10), s. A. Sprenger, Die alte
Geographie Arabiens, § 95, § 106.
Asra c ; Gl 1142/5 (sabaiseh), ein in der Umgebung von Ban-an in Nihm zu suchender Ort; nach Chr. Robin ein
16
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
Tal, das heute Wadi Sidd 'Amir heiBt; ein Berg nordlich von Dabu c a tragt ebenfalls den Namen A5ra c (s. Chr.
Robin, Mission archeologique et epigraphique francaise au Y£men du Nord en automne 1978, S. 184).
'S C RN As'aran; Ja 635/22; Ja 1028/3; Ry 507/5; Ry 508/3,4 (samtlich sabaisch), Name des Gebietes des gleichnamigen
Stammes am Wad! Rima c und in der siidlichen jemenitischen Tihama; vgl. das Land der AS'ariten (bilad
al-As'arlyin), Sifa 47,16; 48,4; u. a.
3 DFRM RES 3540/6; RES 3880/5; al-Wuste/3 (s. OrAnt 1,51 ; samtlich qatabanisch), alle drei Male im gleichen Kontext
als Richtungsangabe gebraucht, (b'mPdfrm) „von 'dfrm her".
TMT RES 4176/3 (sabaisch), Name eines Ortes, welcher nach dem Kontext der Inschrift in Arhab gelegen sein diirfte.
'ZWR Ja 576/4; Ja 2107/11 (beide sabaisch), nach Ja 576/4 Name einer Stadt (hgrnfzwr) an der Grenze (wtnn) im Land
von Qasamum ( 3 rd/qsmm); in Ja 2107/11 neben (hql/hrmtm) genannt; unbekannter Lage.
TQN RES 3946/2 (altsabaisch); fraglich, ob mit Masna'at Tjifaiq (Sifa 104/15) im Mihlaf Damar, dem heutigen Qaryat
TJfayq im Muhafazat Damar, zu identifizieren.
°KRYY RES 3946/5 (altsabaisch), Name eines Ortes mit seiner Oase (dhbh) unbekannter Lage.
TCNT 'Ukanit; CIH 291/2; CIH 347/3 ( 5 k[nt]); CIH 348/7; C1H 349/3, (samtlich sabaisch), stets hgrnnnt, Name einer
Stadt im Drittel Hasid im antiken Land Sum'ay (WZG 313ff.); al-Hamdani ruhrt (Sifa 112,1) Ukanit als groBes
Dorf an; (s. ferner Sifa 82,10; 110,9; Iklil II 59,2; Iklfl VIII 160,7), heute Kanit im Muhafazat San'a 3 , Qada'
c Amran, Nahiyat Rayda. Vgl. Taf. II.
T.RM RES 4760/4 (altsabaisch), Name eines Ortes in einem fragmentarischen Bustrophedontext aus Marib, unbe-
kannter Lage.
°LHM Masna c at Mariya/4 (sabaisch). Name eines Ortes, von welchem ein PaBweg nach Sami c an/Masna c at Mariya
fiihrte.
"LHN Alhan; CIH 350/5 (sabaisch), als Wlhn, Land von Alhan, angehlhrt, wozu auch 'Ihn CIH 621/5 (spatsabaisch)
zu stellen ist; inschriftliches 'roVlhn ist mit dem Mihlaf Alhan bei al-Hamdani (Sifa 104,25ff.) identisch, dem
Gebiet des heutigen Anis (s. WZG 364ff.); weitere Belege Sifa 68,15; Ikffl II 1L5; 12,1; 331,9 etc. Ihn/mn'y,
CIH 40/2,6 (sabaisch) ist wahrscheinlich der Name eines Burgberges und mit dem Gabal Alhan (Sifa 79,10; Iktfl
VIII 75,6) gleichzusetzen.
T.W CIH 74/4; CIH 80/9; CIH 126/3,6,9-10,16 = Ra 42; Ja 615/5 (samtlich sabaisch). Name eines Burgberges, c mflw
(CIH 80/9: c m/d 3 lw). Nach v. Wissmann ist die Burg mit dem Tempel auf dem sudwestlich von Sibam Aqyan
liegenden Bergrucken zu lokalisieren (WHB 19 u. Faltkarte gegeniiber S. 64; WZG 361 f ). auf welchem heute
Kaukaban liegt; vielleicht ist 'rn/lw mit dem Ort al-TJrr (Sifa 107,14) im Mihlaf Aqyan im heutigen TJzlat
as-Sahidlya (Sifa AK 234, Anm. 2) zu identifizieren, ebenfalls sudwestlich von Sibam Aqyan.
'MTMSM RES 4654/2 (sabaisch), ein moglicherweise mit 'm, Umm, zusammengesetzter Name eines Ortes oder Tempels
flb/'mtmsm) , „der Gott von Umm tmsm", unbekannter Lage.
'MWT RES 4659/4 (sabaisch), Name eines Ortes oder einer Sippe, in 'lh/hs : Ww 5 mwt, „der Gott (des Stammes)
Hasftim und von a mwt".
'NFM Unufum; RES 3945/4,8 (altsabaisch), ein Gebiet, in welchem mehrere Stadte lagen (Tigr/'nfm bzw. "nfm/
w^grhw). Bei al-Hamdani (Sifa 99,12), heiBt eine Wasserstelle, welche reichlich von einer Quelle vom Gabal
Sabir gespeist wird, Unuf; ob somit 3 nfm etwa der antike Name von Gaba 3 ist? H. v. Wissmann vermutet ^nfm
im Gebiet der Ma c n um Ya^bum oder in al-Hadina (WHB 76).
TMWDM RES 4852/7 = Ja 928; RES 4910/3 = Ja 921; s. die vollstandigen Belege bei A. Jamme. The AI-TJqlah-Texts
(Documentation Sud-Arabe III), Washington, D. C. 1963; (samtlich hadramitisch); Name einer westtich der
hadramitischen Hauptstadt Sabwa gelegenen Feste (gndln. gndlhn ..Felsen" bzw. mhfdn. mhfdhn .TUrm"). die
lieutige Ruinenstatte al-IJqla (s. WHB 115; WZG 51; B. Doe, Sudarabien, S. 236. 238).
'NWYN Ja 555/2 (sabaisch): wdAiwyn, Name eines von mehreren Palmgiirten ('nhlhw/. . ./wd^nwyn) in Yasran in der
Oase von Marib, vielleicht nach einer Sippe benannt; vgl. die d'nwyn RES 4134/5 und RES 4229/2.
TJGRM Ahgurum; CIH 126/9 = Ra 42 (sabaisch), Sbm/v/hgrm, Sibam und Ahgurum; die bei al-Hamdani (Sifa 72,2;
103,26; etc.) Ahgur Sibam (Aqyan) genannte Landschaft siidsudwestlich von Sibam am siidlichen FuB des Gabal
Kaukaban (WHB 19 u. Faltkarte gegeniiber S. 64). die bis heute den Namen al-Ahgur tragt.
'HLN in c rtiln s. Vhln.
'WTNM RES 3946/7 (altsabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten ( a nhln/. . ./wd/Vtnm) in Yasran in der Oase
von Marib; damit identisch ist vielleicht 'wtnm, CIH 457/18 (sabiiisch). als Ort eines Heiligtumes oder Altares
zweier Erscheinungsformcn der Sonncngottin (Smshmy/b'lty/^tnm), errichtet von Angchorigen der Sippe
Sahar in Marib.
"WSRN Ausaran; Ja 640/2 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrnAvsrn). nach v. Wissmann der Name des heutigen Hagar
am-Nab (s. WGS 162 u. Anm. 303), benannt nach dem antiken Ciau wsr; von diesem Ort leitet sich vielleicht die
ausaritische Myrrhe bei Plinius (Nat. Hist. XII 69) her. Vgl. Taf. I.
WSN Ausan; RES 3945/4,5,6 (altsabaisch). Name eines altsiidarabischen Reiches, mlkAvsn, „K6nig von Ausan".
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
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RES 3884bis/3; RES 3885; RES 3902, no. 71/2 etc., (samtlich qatabanisch), 'mlkAvsn „K6nige von Ausan",
RES 3884/8-9, und spaterName des Gebietes, das einst dieses Reich bildete, RES 3880/2; RES 3881 + TS b,l;
Ja 405/1 (samtlich qatabanisch), Ry 533/6; Ja 629/31 (beide sabaisch); (s. WHB 35-77, passim; J. Pirenne, Le
royaume sud-arabe de Qataban et sa datation, Louvain 1961, S. 138-140).
*WWM RES 3946/1 ,4 (altsabaisch), Name einer der in Zeile 1 aufgezahlten Stadte fhgrm/. . /»wm) mit einer in Zeile 4
erwahnten Oase ( 3 wwm/wdhbh), unbekannter Lage.
'YDT-J Ja 616/24 (sabaisch), Name einer beduinisch organisierten Stammesgruppe ( c srt/. . ./w 3 yd c n) oder des Ortes,
woher diese Grappe stammt; vgl. al-Ayda c (Sifa 118,25) von den Orten in c AsIr (s. WOH 937).
'YDMM Ja 576/7 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrnfydmm), wohl im ostlichen Teil des Landes von QaSamum ( 3 rd/
q§mm) gelegen.
D YF Ayfa c ; CIH 587/1 (sabaisch), Name eines Tempels des Gottes Wadd ([wjdm/tfyf), vielleicht zu identifizieren
mit Ayfa'an (Sifa 107,12), dem heutigen Yaf an, einem Berg nordlich des Gabal Kaukaban (Sifa AK 233, Anm.
4).
''YKM RES 3945/15 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten (wTigr/^km) , das dem Konig von Nasan gehorte,
unbekannter Lage (vgl. GHB 138).
B 3 RN Ja 616/27 (sabaisch), 3 wdytn/db 3 rn, „die Wadis von b 3 rn", im Sarat Haulan (Haulan as-Sam). Heute gibt es dort
noch ein Wadl mit Namen al-Bar, genaii wie zur Zeit von al-Hamdanl (Sifa 69,25; 73,12; Iklll I 375,8); es liegt
westlich vom 6abal Razih, im Qada 3 Razih. Da6 es in diesem Wadl ein groSes Dorf und einen bedeutenden
Suq (Markt) gab und daB man hier fruher Gold gewonnen hat, wissen wir aus einer mittelalterlichen Quelle
(s. Sifa AK 117, Anm. 1; WOH 937; WZG passim, s. Register S. 452).
B D SN Bu'san; Ja 576/5 (sabaisch), Name einer Stadt (hgm/b 3 sn), die bei al-Hamdanl (Sifa 92,19; 104,6; 109,4; 278,19)
als Busan im Gebiet von c Ans genannt wird und welche bis heute denselben Namen (Busan) fiihrt. Sie Liegt
nordostlich von Damar, im heutigen Nahiyat al-Hada 3 (s. WZG 402; 49, Anm. 96, etc.; Wi. Gro. Zentrales
Siidarabien; MYAR). Vgl. Taf. III.
BTM RES 4760A/3 (altsabaisch), ein fragmentarischer Bustrophedontext aus Marib; da der Text der Zeile nur
bruchstiickhaft erhalten ist, namlich c d 3 l/wsb 3 /btm/b 3 brn , ist es nicht ganz sicher, ob es sich um einen
Ortsnamen handelt.
BR 3 M CIH 375/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ( 3 nhthw/. . ./wbr 3 m) im Wadl 3 dnt, dem heutigen
Wadl Dana.
BRTM CIH 293/2 (sabaisch), der Text lautet an dieser Stelle smshmw/b c lt/brtm, „ihre Sonnengottin, die Herrin von
brtm", und es ist daher schwer zu entscheiden, ob es sich hier um einen Tempelnamen oder um einen
Ortsnamen handelt.
BRRN RES 4176/4 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stiicks Landes, von welchem dem Gott Ta 3 lab der
Zehnte erbracht wurde.
BRM RES 3550/4,5; RES 3566/8; RES 4337A/4; VL 6/1; VL 7/3,6,8 (samtlich qatabanisch), antiker Name des
Unterlaufes des Wadi Bayhan (bsrnyhn/. . ,/wbrm: VL 7/3). Al-Hamdanl nennt in Sifa 95,13 eine Ortschaft
Baram im Sarw Madhi^, ungefahr im Tiefland um die einstige Metropole des qatabanischen Reiches Timna c .
A.F. L. Beeston hat in seiner Besprechung von WHB (AfO 17, 1954/56, S. 163) als erster die Vermutung
geauBert, daB brm die Bezeichnung sei „for the broad lower portion of the Wadi Baihan, adjacent to Tumna". In
The Labakh Texts, 8, schreibt er „Brm was the present day Bayhan al-Asfal, the lower stretch of the Wadi
Bayhan" (s. auch WZA 207).
BRN 1. Barran; Gl 1142/4,6 (sabaisch), Name einer Stadt, s^hmw/dhgrn/brn, „ihr Stamm, der von der Stadt Barran".
Al-Hamdanl zahlt Barran zu den Stadten mit beruhmten Schlossern (Sifa 126,2; s. auch Sifa 83,8; 109,25; Iklll X
252,11). An den Ruinen von Barran kam auch Halevy vorbei, er beschreibt den Ruinenort und nennt ihn
Kharibet-Beran (Mission, 19). Vgl. auch die Erwahnung dieses Ortes im Reisebericht seines Begleiters (s.
Hayyim HabguS, Immagine dello Yemen, a cura di Gabriele Moscati Steindler, Napoli (1976), 61 ; s. auch WZG
323 u. Abb. 17). Der Ort liegt heute im Qada 3 San c a 3 , Nahiyat Nihm (RWK Blatt III, 4a; WGG Karte S. 72f.).
Vgl. Taf. II.
2. CIH 414/2 (altsabaisch). Name eines Palmgartens (nhlhw/dt/brn), „sein Palmgarten, der von Barran". Da
diese Inschrift von Halevy in al-Hazm im Gauf gefunden wurde, durfte dieses Barran nicht mit dem
vorhergehenden zu identifizieren sein.
BRYN Banyan; Ja 745/10 (sabaisch), Name eines Tales (srn/bryn); al-Hamdanl (Sifa AK 113,2) erwahnt eine Ortschaft
namens Bariy im Sarat Qudam (nordlich von Hagga, aber sudlich bis in die Tihama - das Tiefland am Roten
18
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
Meer - reichend). Wir wissen auch, daB eine Stadt in dieser Gegend Barly hieB, die im Jahre 307 h (919 n. Chr.)
wahrend des Burgerkrieges zwischen dem Imam an-Nasir b. al-Hadi und den Karmaten zerstort wurde (s. Sifa
AK 113, Anm. 3). Somit sollte man dieses Wadi zwischen al-Habt im Muhafazat al-Mahwit und Hagga suchen.
Dies paBt besser in den Kontext der Inschrift, die noch andere Namen aus diesem Gebiet enthalt (shrtn, hbtn),
als das Wort bryn von der Wurzel bry „gesund" abzuleiten und als Adjektiv zu erklaren, wie dies A. F. L.
Beeston (s. seine Besprechung von JSIM, BSOAS, 35, 1972, 353) getan hat.
BSRM AM 60.1477/1; Am 60.1478/2 (beide qatabanisch); da die beiden Belege jeweils in unklarem Kontext stehen,
(mrWl/bSrm) „sein Gebieter, der Herr von bsrm" in AM 60. 1477/1 , und (bl/bsrm) in Am 60.1478/2, ist es nicht
sicher, ob es sich hier um einen Ortsnamen oder urn einen Tempelnamen handelt.
BSN Bausan oder Busan; Gl 1723/3 = RES 3912/3 (sabaisch), Name eines Ones, hwrw/bsn „Bewohner von Bausan".
Da die Inschrift unbekannter Herkunft ist, haben wir wenig Anhaltspunkte fur eine Lokalisierung (s. SEG VIII,
70). Ich vermute, daB dieses bsn mit al-Hamdanis Bausan al-HaSah (Iklil X 196,3) identisch ist. Diese Ortschaft
liegt in Arhab, nordlich von San'a' (s. Iklil II 99, Anm. 2; RWK Blatt III, 3 a, wo der Ortsname versehentlich
mit s, also Bausan geschrieben ist).
BDTM Bad'atum; CIH 353/15 (sabaisch); einen Ort namens Bad'a nennt al-Hamdani (Iklil X 39,11; 114,8) in der
Umgebung von Nalt. Die von Glaser besuchte Burgruine Bad c a liegt auf einem isolierten Hugel in der Qa c
al-Baun, halbwegs zwischen Rayda und 'Amran (s. WZG 272, Anm. 7, 351 u. Abb. 17). DaB das inschriftlich
genannte bd'tm mit diesem Bad'a identisch ist, ergibt sich auch aus den Namen anderer Ortschaften, die in
derselben Inschrift vorkommen, z. B. rydt, Rayda. in Z. 14.
BDYN RES 3858/12 (qatabanisch), Name eines Ortes, in welchcm sich ein Palmgarten (nhl/. . ./bbdyn) befand, nach
Z. 13 im Gebiet von zlm (bbd c /zlm) gelegen.
BQTT Baqtat oder Baqatat; RES 3946/3 (altsabaisch). Name eines Gebietes (bbqtt); v. Wissmann identifiziert es mit
Baqata, einem wohl vom Gabal Murad kommenden Wadi (s. WHB 21).
BORN CIH 461/7 (sabaisch); es ist unsicher, ob mit bqm im fragmentarischen Kontext dieser Zeile (qdm/hlf/bqm), „vor
dem Tor von bqrn" iiberhaupt ein Ortsname gemeint ist.
BWSM JPREH S. 42 (hadramitisch), bT/bwsm, „Herr von Bausum". Es gibt allerdings nicht. wie A. Jamme meint, „a
possibility of bwsm being the South-Arabian name of ancient Sa/'un", da Say^un inschriftlich als sy*n belegt
ist.
BYHN Bayhan; 1. RES 3945/14 (altsabaisch), Name eines Ortes. Da die Inschrift iiber die Niederwerfung von Nasan
(im Gauf), iiber die Niederbrennung seiner Stadte und auch iiber die Pliinderung von c sr und byhn (rnhd/nsW
wwft/^hgrhw/wgbd^sr/wbyhn) spricht, hat bereits E. Glaser beide Orte im Gauf gesucht; ihre genaue Lage ist
jedoch nicht anzugeben (s. GHB 137; WZG 252ff.).
2. VL 6/5 (qatabanisch), wohl das ehemalige qatabanische Bayhan mit der Metropole Timna', ein Wadi. das bis
heute noch den Namen Bayhan fuhrt. Noch sind im Wadi Baihan zahlreiche Reste qatabanischer Bauwerke
erhalten (s. B. Doe, Siidarabien, 69ff.; WZG 20ff.; sowie R. LeBaron Bowen and F. P. Albright, Archaeologi-
cal Discoveries in South Arabia, S. 43, u Karte auf S. 90). Bei al-Hamdani wird Bayhan haufig erwahnt (Sifa
84,16,22; 87,23; 134,20, etc.; Iklil 1 121,2; Iklil VIII 157,6; s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman. 67.19;
68,6; NaSwan, Qasida, 166,2).
3. Gl 1209/8 (sabaisch), als Richtungsangabe (nsrn/byhn); wohl ein in Arhab, dem Fundplatz der Inschrift. zu
suchender Ort, falls damit nicht einer der beiden unter 1. und 2. genannten Orte gemeint sein sollte (s. N.
Rhodokanakis, Altsabaische Texte II, WZKM 39, 1932, S. 185).
BYNN YM 1695/2 (sabaisch; unveroffentlicht; Mitteilung von W. W. Miiller), Name einer Stadt (hgrn/bynn), die noch
heute den gleichen Namen Baynun fuhrt. Sie liegt nordwestlich von Damar. im Qada' Damar, Nahiyat al-
Hada 3 . Sie besaB eines der beriihmtesten Schlosser der vorislamischen Zeit. Al-Hamdani fiihrt Baynun an untcr
der Uberschrift „Die Wunder des Jcmen. die ihresgleichen andere Lander nicht haben" (Sifa 190.7; 3,13; 78,14;
80,16; 203,15. Iklil I 394.4; Iklil II 161,3; 391,1; Iklil VIII 67.5. 72,8; 88,7, etc.; Iklil X 22 A: 26.6). Aus Baynun
stammen zehn Inschriften der Sammlung E. Glaser (Gl 1535-1544). S. auch Ibn al-Mugawir. Sifat bilad
al-Yaman, 103,1; NaSwan, Qasida, 22.4; 100.7; Ders.. Sams al-'ulum. 10.2.3.4; 67.18; Yaqut. Mu'gam I. 801:
A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens. § 67, g 254. WHB 40.99; WZCi 274 u. Abb. 21; WZA Karte III;
al-Oadi H. as-Sayagi, Ma'alim, 86; Wi. Gro. Zentrules Siidarabien; W. Radt. Bcricht iiber eine Forschungsreise
in die Arabische Republik Jemcn. Archaologischcr Anzeiger (1971), S. 282ff. u. Abb. 53-65.
- T
TLBM RES 4626/2 (sabaisch). Name eines von mchrercn Burgbcrgen ("rrn/t'lbm/. . .) in der Umgebung von Marib.
unbekannter Lage.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
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TLQM
TB C M
TBNW
TBNY
THR
TDHN
TRBN
TRD
TRZNN
TRT
TRM
TSDD
TDH
TD
TRM
TRMN
1 RES 4193/7 (sabaisch) , Name einer Stadt ( hgrn/t D lqm) ; der BergTulqum liegt innerhalb der Stadt Rayda, und dies
war der Fall zur Zeit von al-Hamdani (s. Iklil II 98,4). Inschriftlich ist nicht nur t s lqm , sondern auch tlqm bezeugt Ry
533/15-16(sabaisch) aus Rayda.Somitkonnenwirfeststellen, daB Tulqum eine Schwesterstadt von Raydagewesen
war. Da6 dieser Stadtname bei al-Hamdani mit f geschrieben wird, also Tulfum (Sifa 66,3; 125,26; 203,4; IklTl X
21,3), braucht uns nicht zu storen, da in anderen Manuskripten, z. B. dem der Barudl-Sammlung, oder in Yaqut,
Mu'gam I, 869, Tulqum steht (s. WZG 316ff. u. Anm. 114, sowie Abb. 2,17). Vgl. Taf. II.
2. CIH 37/2 (sabaisch), Name eines Landstiickes ( 3 rdthmw/t 3 lqm), welches in der Gegend von Hadaqan, dem
Fundort der Inschrift, gelegen sein diirfte.
CIH 630/4 (sabaisch). Name eines Landstuckes ( s rdhmw/tb c m), unbekannter Lage.
RES 3550/2-3; RES 3880/2; RES 4328/4 (samtlich qatabanisch), jeweils (mkrb/tbnw) ..Mukarrib von Tuban", Ja
405/2 (qatabanisch), (mlk/tbnw) „K6nig von Tuban". Es ist fraglich, ob tbnw die qatabanische, tbny in RES 3945/
7,11 (altsabaisch) die sabaische Schreibweise des gleichen Ortsnamens ist (s. WHB 67, Anm. 3, u. WZG 99,
Anm. 64). Al-HamdanI (Sifa 75,22) unterscheidet zwischen drei Tuban, einmal Tuban Maytam (d. h. Tuban Ibn
ar-Rawiya), das in Madhig liegt (Sifa AK 133, Anm. 3), vielleicht das inschriftliche sabaische tbny, Tuban Lahg,
das Land am Wadl Tuban nordlich von c Adan, moglicherweise das tbnw der qatabanischen Inschriften, und ein
drittes Tuban (Sifa 174,24) im Land der Murad (s. GHB 128f.).
s. TBNW.
CIH 553/3; CIH 554/2 (sabaisch), wahrscheinlich Ortsname; beide Male als Richtung (nsr/thr) angegeben,
unbekannter Lage.
Tandaha; Ja 616/27; Ir 17 § 3 (beide sabaisch), Name eines Wadis, Ja 616/27 unter mehreren ('wdytn/. . ./tdhn)
angefuhrt, welches heute den Namen Tandaha tragt. Bei al-Hamdani (Sifa 118,14) ist Tandaha die Quelle des
Wadl Guras. Dieses Wadl liegt auf dem Weg zwischen Baysa und Hamis Musayt, ungefahr 18km von Hamis
entfernt (s. H. al-Gasir, Fi Sarat Gamid wa-Zahran, 46; WOH 937).
Turaba; Ry 506/6 (sabaisch), Name eines Ortes, bmnhg/trbn, „am Wege nach Turaba". Zur Zeit von al-Hamdani
verlief die PilgerstraBe nach Mekka im Hochland, von al-Qurayma nach Turaba (Sifa 187,8; 50,9; 151,21;
165,24). Ein Tal namens Turaba liegt siidostlich von at-Ta 3 if und siidlich von as-Sa c ra, talabwarts liegt die
Ortschaft Turaba (s. H. St. J. B. Philby, Arabian Highlands, S. 57-59; G. Ryckmans, Inscriptions sud-arabes,
Le Museon 66, 1953, S. 282; sowie W. Caskel, Entdeckungen in Arabien, S. 29; WME 292 u. Anm. 12).
CIH 375/1 (dtrd); RES 3889/3 (trd), (beide sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (CIH 375/1:
'nhlhw/. . ./wd/trd) im Wadl Adanat ( 3 dnt), dem heutigen Wadl Dana.
Ja 577/1 (sabaisch), da der Text unmittelbar vorher eine Liicke aufweist, ([. . .h]mw/dtrznn), ist es nicht ganz
sicher, ob es sich um einen Ortsnamen handelt.
Riyam 48 (sabaisch), Name eines Burgberges ( c rn/tr c t). E. Glaser identifizierte die von ihm erkundete
Ortlichkeit Tar c a westlich oberhalb Madar in Arhab mit dem Platz, auf welchem einst der Tempel des Ta 3 lab
ba c l Tar c at stand, CIH 2/3; CIH 284/4; CIH 300/3; CIH 306/4etc. RES 4176/4,15; RES 4187/4; Gl 1217/3; Gl 1325/
2-3; Gl 1365/4 etc. (samtlich sabaisch). Dieser Ort wird auch als Richtungsangabe gebraucht ( c dy/tr c t) „nach
Tar c at" z. B. CIH 336/4; Gl 1213 a/2; Gl 1216/3 (samtlich sabaisch). Eine Beschreibung der Ruine von Tar c at fehlt
bei al-Hamdani (s. WZG Register S. 471 passim u. Abb. 18).
Tarlm; Ir 32/31, 32; Ir 31 (beide sabaisch). Name eines Ortes ( 3 b c l/trm) „die Bewohner von Tarim". Es gibt
neben der Schreibung trm auch die Schreibung trym, b c l/trym (hadramitisch), JPREH, S.42, „Bewohner von
Tarim" und nicht „master of Tarim", ebenso trym, Ja 547/4 (sabaisch), wobei sich das letztere allerdings auf
einen anderen Ort beziehen konnte. Es ist kein Zweifel, daB dieses Tarim mit dem heutigen Tarim nordostlich
von Sibam im Wadl Hadramaut, dort wo das WadT Masila beginnt, identisch ist (s. D. van der Meulen and H.
von Wissmann, Hadramaut, Leiden (1932), S. 128 ff.; WZG Karte bei S. 36). Al-Hamdani (Sifa 87,17) schreibt.
Tarim sei eine bedeutende Stadt (weitere Belege, Sifa 177,17; Iklll II 18,16; 19,6; 375,4 etc. ; Iklll VIII 157,6; Ibn
al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 256,11; 257,9,10,16; Naswan, Sams al-'ulum, 13,22; 14,1; A. Sprenger, Die
alte Geographie Arabiens, § 248, § 250, § 256, etc.; Yaqut, Mu c gam II, 38).
YMN 4/4 (sabaisch), Name eines bewasserten Feldes (mtr) in der unmittelbaren Umgebung von al-Mi c sal.
CIH 300/2; CIH 340/5 (beide sabaisch). Name einer Stadt (hgrhmw/tdh) „ihre Stadt tdh". Eine Erwahnung der
Stadt tdh fehlt bei al-Hamdani und bei den anderen arabischen Autoren. Sie wird auch in der Sekundarliteratur
nicht behandelt, so daB wir allein auf die Inschriften angewiesen sind. Vermutungsweise diirfte dieses tdh
irgendwo zwischen Na c it und Madar zu suchen sein, da CIH 300 aus Na'it und CIH 340 aus Madar stammt.
RES 2952/3 = M 172/3 (minaisch), Name eines vom Regen bewasserten Landstuckes (mtrn/t c d), welches in der
Umgebung der Stadt ytl gelegen sein diirfte.
Gl 1142/5 (sabaisch), ein in der Umgebung von Barran in Nihm zu suchender Ort.
Ja 576/6 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/frmn), welche im Land von Muha'nifum ( D rd/mh 3 nfm) liegt, deren
genaue Lage jedoch unbekannt ist.
20
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
TLQM
TFD
TLNN
TMSM
TMLH
TMN C
TN C
TN°M
TN°MM
THRGB
THMT
TYWSM
s. TLQM.
Tafid; RES 3945/5,10 (altsabaisch), Name eines Ortes als Zentnim eines Bezirkes (bd c ); wie aus der Inschrift zu
schlieBen ist, nahm Tafid eine beherrschende Stellung im Kiistengebiet von Abyan ein. Seine genaue Lage
konnen wir nicht feststellen. Dieses Tafid hat mit tfd in CIH 1/4 (sabaisch) - eine Inschrift aus der 6ami c al-kablr
in San ^-, wo es als Name eines srht vorkommt, nichts zu tun. Nach E. Glaser ist das in CIH 1 genannte Tafid
mit der Burg Tafid, der alten Zitadelle von San'a', identisch (vgl. GHB 125, Anm. 1; WZG 58; B. Doe,
Siidarabien, 159ff.j.
RES 3946/1 (altsabaisch), Name eines Ortes, wgn7tlnn, „und er ummauerte (befestigte) turn", unbekannter
Lage.
RES 3946/1 (altsabaisch), Name eines Ortes unbekannter Lage.
Gl 957 = M 329A/20; Gl 948 = M 392D/35; Gl 986 = M 392D/42; Gl 1008 = M 389/6-7; Gl 1024 = M 397/3
(samtlich minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Main, welcher im Bereich
der WeihrauchstraBe lag. Nach v. Wissmann vielleicht (ein Teil von) Gerrha (WOH 975; WGG 100, Anm. 55).
Timna c ; RES 3566/4,8; RES 3691/8; RES 3693/4; RES 3878/8; RES 3879/4; etc. (samtlich qatabanisch); RES
3946/2; Ja 692/34 (beide sabaisch), Name der qatabanischen Metropole Timna c , das heutige Hagar Kuhlan. Ganz
am auBeren Rand der Pforte von Bayhan. sudlich eines kleinen Berges und nahe dem Hochwasserbett des
Haupttales, liegt die Ruine Hagar Kuhlan 45° 45' 6. L. und 14°55' n. Br. (s. PDRYG, S. 90; vgl. WHB
49f.; B. Doe, Siidarabien, 220-225; Grohmann, Arabien, 132-134; WBG 193, Anm. (b)). Nach den Ergebnis-
sen der Grabung der amerikanischen Expedition war Timna c urn 50 v. Chr. zerstort worden (s. W. F. Albright,
The Chronology of Ancient South Arabia in the light of the first Campaign of Excavation in Qataban, BASOR,
119 (1950), S. 5-15). Plinius (Nat. Hist. VI, 32,153) schreibt, daBThomna 65 Tempel besitzt, was fur ihre GroBe
spricht. Bei Strabon (XVI, 4 § 25) erscheint Timna' als Tomna und bei Ptolemaus § 37 als Thumna; sie war nach
der sabaischen Metropole Marib an Flache und Ausdehnung die zweitgroBte Stadt des anrjken Siidarabien (s.
W. W. Muller, Timna c und Qataban, Jemen Report, Nr. 9, 1978, S. 14-17; G. L. Harding, Archaeology in the
Aden Protectorate, S. 48, u. Bilder auf Tafel I, Keramikfunde auf Tafel XLIII Nr. 28-33; A. Sprenger, Die alte
Geographie Arabiens, § 87, § 202, § 203, § 229, etc.; sowie R. Le Baron Bowen and F. P. Albright.
Archaeological Discoveries in South Arabia, S. 18 u. das Fundmaterial -Keramik- S. 206-212). Vgl. Taf. III.
Ja 546/30-31; Ja 626/23; Lu 5/2 (samtlich sabaisch), Name eines von zwei benachbarten Burgbergen ( c rnhn/
tn7. . .) unbekannter Lage.
Ry 406/3; Ja 649/10 (beide sabaisch), Name eines Ortes, der in Ja 649/10 zwischen Dadhan und Nab'at genannt
wird; nach v. Wissmann besteht die Moglichkeit, daB damit der groBe Brunnen tn c m auBerhalb von Qarya am
Wege von Nagran zum Wadi ad-Dawasir und nach al-Aflaj gemeint ist, der in Ry 406/3 (aus Qarya) genannt
wird (WZG 116f.).
Tan'im; Ja 618/19; Ja 627,8,23 (beide sabaisch). Name eines Ortes des gleichnamigen Stammes. vgl. Ja 627/23,
3 rdhmw/wS c bhmw/tn c mm, „ihr Land und ihr Stamm TanSmum". Bei al-Hamdani erscheint Tanlm als Tan^ma
(Sifa 125,11; 126,13; 195,3; Iklll I 347,11), nicht zu verwechseln mit Kanin Tan'ima (Sifa 125,10). Das
inschriftlich genannte tn'mm ist mit dem Ort Tan c im zu identifizieren, der etwa 25 km ostlich von der Hauptstadt
San c a 3 und nordlich vom Gabal Gayman liegt (s. WZG 368-369; al-Qadi H. as-Sayagi, Ma c alim, 47; W. W.
Muller, Ergebnisse der Deutschen Jemen-Expedition 1970, AfO 24 (1973). S. 154; WOH 943; W. Radt, Bench!
fiber eine Forschungsreise in die Arabische Republik Jemen, Archaologischer Anzeiger (1971), S. 255 u. Abb.
3-4), vgl. RWK Blatt III, 4c; YAMP. Wahrscheinlich bezieht sich auch das auf eincm Pfeiler vor dem Tempel
von Sirwah genannte tn'm (Fa 27 g), das H. von Wissmann als Ortsname auffaBt, nicht auf das am FuB des Gabal
Kanin liegende Tan'im (so WfGA 75), sondern auf das obige Tanlm. das ebenfalls an der Grenze des
Stammesgebietes von Haulan gelegen war.
CIH 375/2 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/thrgb) unbekannter Lage; s. WZG 286, ohne Versuch einer
Identifizierung. Nach W. W. Muller, Altsudarabische Miszellen I, Raydan 3 (1980), S. 64 ff.. liegt in hgrn/thrgb
ein Epitheton der Stadt Marib vor.
Tihama; CIH 540/3,6; CIH 541/8-9; CIH 596/8; RES 4105/2; RES 4158/7. etc. (samtlich sabaisch). Tihama is!
noch heute der Name des Tieflandcs der jemcnitischen Kiiste am Rolen Mecr. Diese Aufschilttungsebene ist in
der Sifa mehr als fiinfzig Male erwahnt; s. auch Iklil I 146,3; 274.4; 177.8; Iklll II 109.1 1 ; 138.9; 238.4. etc.; Iklll
VIII 192,8; 275,3; Iklll X 107.7; 198,3; NaSwan, Qasida. 153.15; 183.4,5; Ders., Sams al- c ulum, 30,18; 45,11;
69,11, etc.).
RES 3946/7 (altsabaisch). Name eines von mchrcrcn Palmgiirten in Yasran in der Oase von Marib.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
21
TBRM
TBYR
TT
TO
TRTM
TMT
TMD
TMDT
TMR[..
TML
TNYN
TWR
TWRM
TWLM
TYLN
RES 3945/9,10 (altsabaisch), Name eines Gebietes; nach H. v. Wissmann ist dies mit dem Gebiet des Wadi
'Itrub im Delta von Atrwar (WZA 90), also mit Unter-'Awaliq identisch (vgl. WZA 1318).
RES 4336/2 (qatabanisch). Name einer Stadt (hgrn/tbyr) im Land von Yahlr ( 3 rd/yhr). Da Yahir bei al-Hamdani
im Mihlaf Ru'ayn liegt (Sifa 101,24), im ehemaligen qatabanischen Gebiet, so muB man die Stadt Tabyar etwa
im Bereich der heutigen Nahiyat Huban, Qada° Yarim, suchen. Ihre genaue Lage konnen wir nicht feststellen
(s. jedoch WHB 39 u. Karte bei S. 64).
Tah; Ja 661/5 (sabaisch), Name einer Stadt (bhgrn/tt); diese Stadt liegt nordwestlich von Rada c , etwa 150km
siidwestlich von San'a 5 (nicht nur 100 km, wie JSIM 167 meint), im heutigen Qada 3 Rada c , Nahiyat Malah. In
der Sifa erscheint Tah, so auch der heutige Name, auch als Tat, genau wie in der Inschrift (s. Sifa 92,17; 93,5,8;
102,9,12, etc.; Iklil 11278,5) sowie Anm. 2 Sifa AK271, wo der Verfasser meint „wa-fiha masanid himyarfya", in
der Stadt gebe es himyarische Inschriften. Vielleicht ist die Stadt nach einer Sippe benannt, s. dtt in CIH 541/86
und Ja 661/6 (beide sabaisch), oder die Sippe wurde nach der Stadt benannt. Vgl. Taf. III.
RES 4199/3 (sabaisch), moglicherweise konnte dies ein Ortsname sein, wegen des vorhergehenden wb „und in"
(s. M. Hofner, Sabaeica III, S. 26), doch ist dies sehr unsicher, zumal der Text nachher abbricht und die
fragmentarische Stelle auch als „und im Bewiisserungsgebiet . . ." iibersetzt werden konnte.
RES 3945/2 (altsabaisch), Name eines Grundstiickes, von dem M. Hofner vermutet, daB es in der Umgebung
von Marib lag (s. SEG XII, S. 16).
Tumat; RES 4176/7 (sabaisch), Name eines Gebietes des Gottes Ta D lab in Arhab; nach H. v. Wissmann
moglicherweise mit der Ortschaft at-Tuma nordostlich von DI Marmar zu identifizieren (s. WZG 307; vgl. RWK
Blatt III, 4b).
Gl 1209/14 = CIH 338/17 (sabaisch). Name einer Stadt (hgrn/tmd); bei al-Hamdani (Sifa 94,11) heiBt ein Ort in
der Umgebung von Rada c Tamad; ob dieses mit dem inschriftlichen tmd identisch ist, bleibt unsicher.
RES 3946/4 (sabaisch), Name eines Ortes mit einem Oasengebiet (tmdt/wdhbh), unbekannter Lage.
Gl 1442/2 (sabaisch), der Text weist unmittelbar nachher eine Liicke auf, also hgrhmw/tmr . . . , „ihre Stadt
Tmr [. . .]". Dieser Name ist bisher nicht belegt. daher wissen wir auch nicht, ob er vollstandig ist oder mit ein
oder zwei Buchstaben zu erganzen ist. Auch konnen wir die Lage der Stadt nicht feststellen. Die Inschrift
stammt iibrigens aus c Usam siidostlich von Na c it (s. WZG Abb. 17).
Tumala; Ja 635/37 (sabaisch), Name eines Ortes (mgzt7mwnhn/dtml) „Ubergang der beiden Wasser von Tumal";
Tumala ist heute der Name einer Wasserstelle im Wadi Baysa, nordwestlich von Nagran. Bei Plinius (Nat.
Hist. VI, 32,155) heiBt dieser Ort Thomala (s. A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, § 235; WZG 185;
WMSa 38).
Tanin; CIH 289/23; CIH 290/6 (beide sabaisch), Name des Berges, auf dessen Gipfel die Stadt Na c it mit dem
Tempel des Gottes c Attar (CIH 289/24: c ttr/b c l/tnyn) lag (Iklil VIII 82,5; 91,7; 94,3; Iklil II 85,2)^ nicht zu
verwechseln mit Tanyan (Sifa AK 189,3; 239,6). Vgl. Yaqut, Mu'gam 1,881; WZG 328.
Taur; Ra 10/3 = RES 4984/3 (sabaisch). Name eines Ortes (sfl/twr) „die Niederung von Taur", vielleicht in der
Gegend von c Amran zu suchen, woher die Inschrift stammt.
dtwrm, Du-Taurim; CIH 975/5,7 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhln/dtwrm) unbekannter Lage.
RES 3858/14 (qatabanisch), Name eines Ortes, nach H. v. Wissmann (WZA 97 u. Karte gegeniiber S. 90) mag
twlm der Name des Gebietes sein, das vorher und sparer Ma'afir hieB. Dagegen spricht, daB twlm zusammen
mit shl erwahnt wird, welches im Mihlaf al- c Aud liegt. Somit ist es vielleicht wahrscheinlicher, twlm irgendwo in
diesem Mihlaf zu suchen (vgl. hierzu unter shl und dessen Lokalisierung).
Masna c at Mariya/8 (sabaisch), Name einer Gegend, welche in der Nachbarschaft von Masna c at Mariya zu
suchen sein diirfte.
GBLM
GHFL
GHFM
Ja 560/21 ( 3 lmqh/dgblm); Gl 1732/2 ([°lmqh/b c ]l/gblm), (beide sabaisch); M. Hofner (SEG VIII, 72f.) weist
darauf hin, daB diese Gestalt des Almaqah moglicherweise eine besondere Beziehung zu den bny/gmwln (bzw.
gmyln Ja 560), welchen die Stifter beider Inschriften angehorten, gehabt hat; auch fur Gl 1732 wird als
Herkunftsort Marib vermutet. Al-Hamdani (Sifa 102,19) erwahnt im Mihlaf Marib einen Ort al-Gubul, mit dem
vielleicht das inschriftliche gblm identifiziert werden konnte.
RES 4176/11 (sabaisch). Name eines Feldes bzw. einer Gemarkung in Arhab.
Robin-az-Zahir 1/4 (sabaisch). Name eines Tales (bsrn/ghfm), das wahrscheinlich in der Nahe des Fundortes der
Inschrift, az-Zahir, zu suchen ist.
22
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
GDLM
GDWYN
GRBH
GRBM
GRT
GRDN
GZ'N
GZBT
GZMN
GFRT
GMDN
GHRN
GW
GWBL
GWT.
GYHW
GYMN
Ja 550/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten fnhlhw/. . ./wgdlm) im Wadi Adanat fdnt), dem
heutigen Wadi Dana.
CIH 621/4 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn al-Gurab beim antiken
Hafen Qana 3 beteiligt waren; die Lage des Ortes ist unbekannt.
RES 3902bis, No. 131/3 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhw/grbh) unbekannter Lage.
RES 4351/2 (sabaisch), Name eines unter mehreren Talern ( 3 srrn/. . ./wgrbm) genannten Tales unbekannter
Lage.
RES 4627/3,5 (sabaisch), Name zweier Palmgarten (nhlnhn/grt/wgrt) identischer Schreibung, aber wahrschein-
Uch unterschiedlicher Vokalisierung, von unbekannter Lage.
Gurdan; RES 3945/5,8; BR-Yanbuq 47/4 (beide sabaisch). Name eines Gebietes, zu identihzieren mit dem Wadi
Gurdan, siidlich von Sabwa und ostlich von Timna'. Auch die Inschrift von Husn al-Gurab beim antiken Hafen
Qana 3 , CIH 621/4 (sabaisch). nennt grdn als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung beteiligt waren.
Nach al-Hamdani (Sifa 95,26) ist Gurdan ein groBes Wadi, in dem viele Dorfer liegen (s. auch Sifa 80,8,9;
Naswan, Sams al- c ulum, 20,4). Es ist nicht zu verwechseln mit Girdan im Mihlaf Hadur (Sifa 106,15). Vgl. zu
Gurdan C. Landberg, Arabica V, 237ff.; GHB 124; WBG; B. Doe. Sudarabien, S. 193-214 u. Abb. 32 auf S.
196; PDRYG, S. 114.
CIH 540/25 (spatsabaisch), Name eines Wadis (wdyn/gr'n) oder aber Bezeichnung des durch den Damm
abgeschnittenen Teils eines Wadis.
RES 3945/17 (altsabaisch). Name eines Ortes unbekannter Lage; vgl. GHB 140; WOH 947, ohne Versuch einer
Identifizierung.
RES 3915/3 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhmw/gzmn) unbekannter Lage.
RES 3607/3 (sabaisch). Name eines Gebietes mit Stadten ('hgr/gfrt) im Bezirk von Dahsum (btxf/dhsm). Nach
H. v. Wissmann heiBt das Territorium der Stadt Hanu az-Zarayr, das nordwestlich der Mauer al-Qid im Wadi
Ablah lag, Gufrat (s. WZG 21; vgl. WHB Abb. 4 auf S. 41).
Ja 574/7,10 (sabaisch), Name eines Ortes, der bei al-Hamdani noch Gumdan heiBt; er liegt im Land der Banu
Suraim von den Banu Rabfa (Sifa AK 245,6 u. Anm. 3; sowie Sifa 224,25). Vgl. auch CIH 293/3, 'ttr/bT/gmdn,
„ c Attar, Herr von Gumdan", was M. Hofner (Die Religionen. S. 270) ebenfalls als moglichen Ortsnamcn
auffaBt, den sie allerdings nach der Herkunft der Inschrift in der Nahe von Na'it suchen mochte.
Gahran; Ja 555/3 (sabaisch). Name einer Stadt (hgm/ghm). Die Stadt Gahran existiert nicht mehr, hat jedoch
der heutigen Hochtalebene, der Oa c Gahran nordlich von Damar, ihren Namen gegeben, und dies war bereits
zur Zeit von al-Hamdani der Fall (Sifa 71,19; 80,20; 104,20; 105,8 etc.). Vgl. WZG 256.
RES 3946/8 (altsabaisch). Name einer neben mehreren Stadten ( 3 hgrhw/. . ./wgw) genannten Stadt. Bei
al-Hamdani (Sifa AK 99,14) heiBt eine Ortschaft im Mihlaf Dubhan im Land Ma c afir Guwwa (s. auch Sifa AK
136,6; 266,8).' Nach al-Akwa c (Sifa AK 99, Anm. 4) liegt dieses Guwwa im TJzlat al-A5 c ub am BergfuB von
ad-Damula westlich as-Silw und ostlich von Ta'izz. Ob dieses Guwwa mit der inschriftlich erwahnten Stadt gw
identisch ist, laBt sich nicht beantworten (s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman. 151.8.16.18; 152.3:
155,1,2,17,18; Yaqut, Mu'gam II, 165). Es ist nicht zu verwechseln mit al-Gaww, das nordlich von c Asir (Sifa
120,14; 161,24; u. Ikffl I 321,4) in al-Yamama liegt.
RES 3902bis, No. 130/3 (sabaisch). Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlhmy/. . ./wgwbl)
unbekannter Lage.
RES 3945/15 (altsabaisch), Name einer neben mehreren anderen Stadten Chgrhw/. . ./wgwT) genannten Stadt.
A. Grohmann hat die Vermutung geauBert, daB, da in der vorhergehenden Zeile die Stadte NaSan und Naiq
genannt sind, die Stadt gw c l im engeren Gebiet von NaSan zu suchen sei. ninimt man aber an. daB es sich um
Lehen der sabaischen Konige handelt, so konnte man auch an Stadte auBcrhalb des engeren Gebiets von Nasan
denken (GHB 137f.). Bei al-Hamdani begegncn uns vier der fiinf Stadte, die in derselbcn Zeile dieser Inschrift
genannt sind (gw c l, dwrm, fdm, 5bm), im gleichen Gebiet. Deswegcn mochte ich Grohmanns letzter Vermutung
zustimmen und die Stadt gw c l mit al-Gaw'ar bei al-Mamdani (Sifa 107.13; Ikffl II 109,2) im Mihlaf Aqyan
identifizieren (s. auch Sifa AK 234, Anm. 1 u. Iklil II 109, Anm. 1). Vgl. Taf. III.
Der Ortsname gw 1 ! begegnet ubrigens auch, ebenfalls zusammen mit den drci anderen Orten. in der nur
mangelhaft kopierten altsabiiischen Inschrift CIH 6()3b/ll aus dem antiken NaSqum. der Schwesterstadt von
NaSan
RES 3617 A/2; RES 3617 B (beide sabaisch). vielleichl Name eines Ortes in Abessinicn.
s. GYMN.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
23
H
HBBM RES 3946/7 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ./whbbm) in Yasran in der Oase von
Marib.
HBRT RES 3858/12 (qatabanisch), Name eines Gebietes im Bereich von dgylm, DO C-aylim.
HBRM Masna c at Mariya/7 (sabaisch). Name eines unter mehreren Talern ( 3 srrh[mw]/. . Vwhbrm) genannten Tales, nach
W. W. Muller vielleicht im Qada 3 Haraz, Nahiyat Manaha, c Uzlat Dayan gelegen, oder aber nach Sifa AK 213,
Anm. 4 mit al-Hibr zu identifizieren (s. W. W. Muller, Die sabaische Felsinschrift von Masna c at Mariya,
NESE3, 1978, S. 143).
HBST CIH 314/14; Ry 508/8; CIH 541/25; etc. (samtlich sabaisch), Abessinien; 3 rd/hbst, das Land von Abessinien, CIH
621/8; Ja 631,12-13.
HBN Habban; RES 3945/4 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit mehreren Stadten ( 3 hgr/hbn). Habban ist der
heutige Name einer Stadt im Wadl gleichen Namens und ist somit mit dem inschriftlich genannten Gebiet
identisch (s. GHB 123; WHB 76,83; Wi. Gro., Das vorislamische Arabien; PDRYG, S. 114).
HGR RES 2814/8 = M 69/8 (minaisch), als Richtungsangabe gebraucht ( e dy/snn/hgr).
HGRN 1. RES 4351/1 (sabaisch), Name eines unter mehreren Talern ( 3 srrn/hgrn/. . .) genannten Tales, unbekannter
Lage.
2. CIH 948/5 (sabaisch), ein fragmentarischer Text unbekannter Herkunft; der darin vorkommende Ortsname
(.../bhgrn),,... inhgrn" kannnicht lokalisiert werden;nach H. v. Wissmann ist erjedoch mit dem Gebiet Hagar
nordlich von Qana 3 und ostlich von Mayfa c at zu identifizieren (s. WZG 199).
HGRW Ja 550/1 (sabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten ( 3 nhlhw/. . ./whgrw) im Wadl Adanat ( 3 dnt), dem
heutigen Wadl Dana.
HDB Ir 32/30 (sabaisch). Name eines Ortes in Hadramaut, der nach Say 3 un und Maryamat genannt wird. Dieser Ort
ist vermutlich die heutige Ruinenstatte Hidbat al-Gusn bei Suna im Wadl c Adim (s. WZA 37 u. Karte I;
PDRYG, S. 99).
HDQN Hadaqan; CIH 37/5; Gl 1209/1 1 (beide sabaisch), Name eines Ortes; CIH 37/5: syr/hdqn, „der Umgebungsbezirk
von Hadaqan"; Gl 1209/11: 3 hlf/hdqn, „die Tore von Hadaqan"; der Name ist bis heute noch erhalten. Die
Ruinen des antiken Hadaqan liegen an der westlichen Seite des FuBes des Gabal Sama c , nordlich von Sibam
Suhaym. Al-Hamdanl erwahnt Hadaqan in fast alien seinen Biichern (Sifa 81,26; 82,3; 109,8,22; Iklil I 416,5;
Iklll II 385,4; Iklil VIII 149,1,3,4; Iklil X 16,5). Nach H. v. Wissmann (WHB 17) war es „anscheinend der Sitz
der Qaile und Konige von Samaly" (vgl. WZG Registers. 457 passim; RWK Blatt III, 3 b; Wi. Gro., Zentrales
Sudarabien; al-Qadi H. as-Sayagi, Ma c alim, 26).
RES 3871/2 (qatabanisch), ein Bustrophedontext aus Bayhan; als Name eines Gebietes gebraucht, durch
welches ein Kanal fuhrt (mnhy/hdnm). Vielleicht ist es mit dem heutigen Husn Hadi, an der nordlichen Seite des
FuBes des Berges Raydan, sudlich von Timna c , identisch (vgl. WZA 22).
Wadl Harib; 1. Ja 649/25 (sabaisch), Name eines Wadis (srn/hrb). Das Wadl Harib liegt nordlich der Stadt
desselben Namens im heutigen Nahiyat Nihm (Sifa 81,4; 103,6; 134,20); vgl.' WZG 181, 213f.; Wi. Gro.
Vielleicht ist auch die gleiche Stadt Harib in Gl 1177/3 (sabaisch) gemeint, die allerdings in einem fragmentari-
schen Kontext steht. Moglicherweise gehort hierher auch die bei Plinius (Nat. Hist. VI, 32,160) genannte
Ortschaft Caripetum.
2. RES 3550/4 (qatabanisch), eine Inschrift aus al-Mablaqa, die bis heute nicht befriedigend iibersetzt worden
ist. Aus dem Kontext ist nicht klar zu erkennen, ob es sich urn einen Ortsnamen handelt. Auf jeden Fall kann
das hier genannte hrb nicht mit Harib Nihm gleichgesetzt werden. Dagegen ist vielleicht das bei al-Hamdanl
genannte Harib Bayhan (Sifa 95,6) mit dem inschriftlichen qatabanischen hrb zu identifizieren. (s. JIH, 338 f. ;
A. F. L. Beeston, The Labakh Texts, 2,19f.; WHB 41, Abb. 4; WZG 181, Anm. 369 u. S. 213; WSG 164, Anm.
308).
HRTN RES 3946/2 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit einer Burg, einem Tal und Weideland (whrtn/w c rh/wsrh/
wmr c yth). Da dieses Gebiet im Zusammenhang mit der Stadt tyb vorkommt, durfte es nicht weit davon zu
lokalisieren sein.
HRTW RES 3945/9 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten, dessen genaue Lage wir allerdings nicht feststellen
konnen. Vielleicht ist es mit dem bei al-Hamdanl genannten Gebiet al-Har (Sifa 91,12) zu identifizieren,
welches am Anfang von Datlna liegt. Dafiir spricht, daB Datina in derselben Zeile erwahnt wird (wdtnt/dt/tbrm/
whrtw), s. Sifa AK 184, Anm. 5.
HRD Gl 1628/3,4,5 (sabaisch), Name eines Tales (srn/hrd), welches M. Homer zu Recht mit dem heutigen Wadl al-
Harid identifiziert, „ungeachtet der Verschiedenheit von h und h. Dieses Wadl hat seinen Ursprung im Gau
Ma 3 din" (s. SEG XIV, 21); dafiir spricht m.E., daB in der Inschrift von den bny/dm D dnm/w ; '[sfbh[mw/
mMnm]) die Rede ist. Al-Hamdanl schreibt iiber al-Harid „Sein Anfang liegt zwischen Siiden und Westen. Die
HDNM
HRB
24
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
HRD
HRMT
HRMTM
HRN
HRWR
HRWRM
HZYM
HSSM
HSMT
HDR
HDR'B
HDRM
HDRMT
HDRMWT
HDNM
Zufliisse des Hand kommen aus verschiedenen Seitentalern" (Sifa 81,15; s. auch 82 12- 83 6- 109,9,24,25, etc.).
Al-Harid, dessen Name bis zum heutigen Tag erhalten ist, liegt nordwestlich von San c a° imArhab. Vgl. WZG
Register S. 459 u. Abb. 17; YAMP.
CIH 658/4 (sabaisch), in dt/hrd. Name eines Landstuckes (l'rdhw/dt/hrd) im Tal Madyaq, bsrn/mdyq, dessen
genaue Lage unbekannt ist.
RES 4176/10 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Landstuckes (vgl. Sifa 109,26; IklTl VIII 128,3;
Iklil X 109,5), von welchem dem Gott Ta'lab der Zehnte erbracht wurde.
Ja 578/8,34; Ja 2107/11 (jeweils: bhql/hrmtm); Ja 590/10-11 (von A. Jamme sicherlich falsch zu hql/drmtm
erganzt); Ry 533/9 Jhrmtm; BR-M. Bayhan 1/10 (hql/dhrmtm) (samtlich sabaisch), Name eines Gebietes; nach
H. v. Wissmann ist hrmtm der alte Name des heutigen Gebirgsgebietes Murad (WZG 397).
CIH 608/2 (sabaisch), Name eines Ortes in der Nahe vom Gabal Gahaf, dem Fundort der Inschrift, auf dem
Wege von Qa'taba nach c Adan (s. E. Glaser, Suwa c und al- c Uzza und die altjemenitischen Inschriften, Miinchen
1905, S. 3,8). '
Ja 576/12 (sabaisch), brrn/dhrwr, ..die Ebene von hrwr", unbekannter Lage.
Gl 1519/13; Gl 152674; YM 546/3 (samtlich sabaisch), Name eines Gebietes in der Oase von Gidfii bin Munayhir
im Gauf, dem Fundort der Inschrift (s. SEG II, 18.26).
Haz, CIH 212/1 (sabaisch). Name einer Stadt (hgrn/hzym); der heutige Name ist Haz, welches ungefahr 30 km
nordwestlich von San'a' im Mihlaf Aqyan liegt. Die Stadt war der Hauptsitz der Banu Bata c (Iklil X 12,1 ; 14,13)
und das Zentrum des Drittelstammes Humlan von Sum'ay (s. WZG 324; WBG 194, Anm. (k); WHB 135; W.
W. Miiller, Epigraphische Nachlese aus Haz, NESE 1 (1972), S. 75; G. Garbini, Antichita Yemenite, AION 30
(1970), S. 53 ff.; RWK, Blatt HI, 1 b u. die Beschreibung des Stadtchens in Bd. II, S. 98f.). Al-Hamdani schreibt
„Haz ist eine groBe Ortschaft mit Ruinen aus der Heidenzeit" (Sifa 82,2; 107,13; 111,9; Iklil II 456,3; Iklil X
117,2; NaSwan, Sams al-'ulum, 30,2). Der Name der Stadt, welche heute noch groBenteils ihre alte Mauer
besitzt, ist moglicherweise auch in einer Inschrift aus demselben Ort zu erganzen. namlich in CIH 224/3
(sabaisch): hgrn/h[zym]. Vgl. Taf. III.
RES 3945/2; Ja 541/2 (beide altsabaisch). Name eines Landstuckes in der Oase von Marib (s. SEG XII, 15f.).
YM 544/3-4 (sabaisch), Name eines Gebietes in der Gegend von Hasi, woher nach Auskunft von W. W. Miiller
die Inschrift stammt; vielleicht mit dem Wadi Husama (Sifa 91,2) zu identifizieren, nach al-Akwa c (Sifa AK 183,
Anm. 1) noch heute der Name eines Ortes und Wiidis zwischen Yafi c und al-Bayda 3 .
RES 3858/11-12 (qatabanisch). Name eines Bezirkes (bd7hdr), welcher vielleicht mit dem bei al-Hamdani
genannten Wadi Hadar identisch ist. Nach al-Akwa c liegt das Wadi Hadar sudostlich von Qa'taba (Sifa AK
178,1; Iklil II 65,8 u. Anm. 4). Mit dem inschriftlich genannten hdr hat dagegen das bei al-Hamdani genannle
Hadur Din (Sifa 125,12; Iklil VIII 195,8) nichts zu tun.
RES 3946/1 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Gebieten unbekannter Lage.
(Bayt) Hadir; ST 1/22 (sabaisch), nach ST 1/6 Name einer Stadt, bhg[rn/hd)rm; nach Beeston (s. Corpus des
inscriptions etantiquitessud-arabes, Tome I, Section 1,S. 44) ist die Stadt hdrm „the present-day Bayt Hadir, in
the neighborhood of Tan'im". Bayt Hadir liegt etwa 27 km ostlich von San c a\ bereits im Gebiet der Banu
Haulan (s. W. W. Miiller, Ergebnisse der Deutschen Jemen-Expedition 1970, AfO 24, 1973, S. 154f.; RWK.
Blatt III, 3 c). Vgl. Taf. II.
s. HDRMWT.
Hadramaut; YM 349/5; lr 13§13; Ir 31§1; Ja 2106/5-6 (jeweils: 3 rd/hdrmwt. samtlich sabaisch). Der Name
Hadramaut geht nach der arabischen Tradition auf einen angeblichen Hadramaut al-Akbar bin Qahtan zunick
(s. z. B. Iklil II 14f.; 105; 369; Sifa 85,1). In Gen. 10,26 wird Hasarmawet als Sohn Yoqtans aufgefuhrt. Das
heutige Hadramaut wird im Siiden vom Meer, im Siidosten vom Mahraland, im Nordosten, Norden und
Nordwesten von der groBen zentralarabischen Wiiste. im Siidwesten vom Gebiel der 'Awaliq und der Wahid!
begrenzt. Im Altertum war Hadramaut als Weihrauchgebiet beriihmt und seiner Ausdehnung nach groBer als
heute. In den hadramitischen Inschriften wird das Land hdrml (ohne w) geschrieben (RES 2693/1; RES 3869/
2,4,6; RES 4691/5, etc.; Ja 918/2-3; Ja 919/6-7, etc.); auch im Miniiischen wird Hadramaut ohne w geschrieben
(Gl 1253 = M 392A/61; RES 2928/3 = M 150/3; NKB 96/3 = M 423/3), desgleichen gelegentlich im Sabaischen
(z. B. Fa 102/6; Ja 21 12/5,7-8; etc.); im Qatabanischcn gibt es die Schrcibwcisc mil w (RES 4336/3) und ohne w
(RES 4932/4). Al-Hamdani schreibt ..Die Sprache von Hadramaut is( nicht rein" (s. Sifa 134.18; ferner 80,9;
84,16,21,23 etc.; Iklfl I 121,3; 131,5; 132.3. etc.; Iklil II i 4 passim; 15 passim, etc. Iklil VIII 81,3; 157,4.6 etc.;
Iklil X 124,1,6; Ibn al-Mugawir, Sifal bilad al-Yaman. 67,17; 72.17. olc; NaSwan. Qasida. 5.3.6; 27.11; 166.1,
etc.; Ders., Sams al- c ulum. 2,7,17.19; 3,18: 7,11. etc.; Yaqut. Mu'gam II, 284ff.). Bei Plinius (Nat. Hist. VI.
32,154; XII, 30,52) erscheincn die Bcwohncr von I ladramaut ah (halramotitac und Atramitae (s. A. Sprenger.
Die alte Geographic Arabicns, passim; 1:1 unler I liKlramaut).
RES 3945/11 (altsabaisch). Name eines Gebietes (khd/dhdnm); nach II. v. Wissmann liegt hdnm ..am FuB der
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
25
Steigen, die von Datina durch das holzreiche Gehange von c Awd auf den Kaur hinauf fiihren" (s. WZA 95),
d.h. im heutigen c Awadil (s. auch WZA 1318; RhAST I, 49,109; GHB 120). Eine Identifizierung mit dem
Gebiet namens al-Hadina, welches 46° 47' 6. L. und 14° 39' n. Br. (s. PDRYG, S. 15) im heutigen 'Awaliq
liegt, durfte meiner Meinung nach besser passen.
HTB RES 4351/3 (sabaisch). Name eines unter mehreren Talern ( s srrn/. . ./whtb) genannten Tales unbekannter Lage.
HZRM CIH 462/9 (sabaisch); es ist unsicher, ob mit hzrm im fragmentarischen Kontext dieser Zeile (hlf/hzrm) „am Tor
von hzrm" iiberhaupt ein Ortsname gemeint ist. Da die Inschrift aus Gar al-Labba im Gauf stammt, durfte jener
Ort moglicherweise mit al-HazIra im balad 'Yam identisch sein (Sifa AK 251,5).
HQLN (Qa c ) al-Haql; CIH 308/23 (sabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten ( D hgr/hqln), mit der heutigen Qa c al-
Haql im Land Alhan zu identifizieren. Diese Hochebene trug auch zur Zeit von al-Hamdanl diesen Namen (Sifa
68,16; 81,22; 109,11). In diesem Zusammenhang ist vielleicht auch RES 3884/5 (sabaisch) heranzuziehen, das
mit J. Ryckmans (Petits royaumes sud-arabes d'apres les auteurs classiques, Le Museon 70, 1957, S. 84) zu brrn/
dhq[ln] zu erganzen sein durfte (vgl. WZG 365; MWLa 134).
HLBN 1. Halban/Haliban; Ry 506/6,8-9 (spatsabaisch), Name eines Ortes; er ist mit Halban/Haliban identisch, welcher
nordwestlich von Turban und sudwestlich von Ma 3 sal al-Gumah liegt (s. U. Thilo, Die Ortsnamen in der
altarabischen Poesie, Wiesbaden, 1958, S. 53; Wi. Gro., Vorislamisches Arabien).
2. RES 4793 (sabaisch), fragmentarischer Text aus Marib, [. . .]whlbn/bysrn/[. . .], „und hlbn in Yasran", vielleicht
Name eines Palmgartens in Yasran in der Oase von Marib.
HLHLN Gl A 766/3 (altsabaisch); wir konnen nicht feststellen, ob es sich hier um einen eigenen Ortsnamen oder um den
Namen einer Bastion der Stadt ktlm handelt, da die Inschrift nur gn 3 /hlhln, „ummauerte hlhln" bietet. Ein Wadi
namens Halhalan, in welchem der antike Name weiterleben durfte, liegt nordwestlich von Marib im Gauf
(s. WZG 235; WBG 189ff; WHB Karte).
HLZWM Ja 629/27,28 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/hlzwm), die moglicherweise in Radman zu suchen ist, ohne daB
man allerdings eine genaue Lokalisierung vornehmen kann; dafur spricht einerseits die Erwahnung des
Stammes Ma c ahir (m c hr), der dort ansassig war, andererseits die Erwahnung eines Feldzuges in die ostlich
gelegenen Gebiete (msrqytn), was dem heutigen jemenitischen Masriq entspricht.
HLMLM Halamlam; Ry 520/3 (sabaisch), Name eines Ortes, welcher bei al-Hamdanl als Hilamlam (Sifa 68,23; 107,10;
112,18; Ikffl II 5,2; 107,1; IklTl VIII 182,8) vorkommt. Heute heiBt der Ort Halamlam und liegt in Masani'
Himyar, ungefahr einen Kilometer ostlich von Dula c al-Asmur (s. Ik.HL II 5, Anm. 3; WZG 395).
HMDN RES 3945/6 (altsabaisch), Name eines Ortes unbekannter Lage (s. GHB 125 sowie L. Forrer, Siidarabien nach
al-Hamdani. . ., 180; vgl. dazu Sifa AK 45, Anm. 3).
HMDW al-Hamada; Ir 27§1 (sabaisch), Name einer Stadt im Land Bakil (hgrn/hmdw/b 3 rd/bklm). Der Ort heiBt heute al-
Hamada und liegt im Nahiyat Gabal c Iyal Yazid, ungefahr 9 km westlich von Rayda. Bei al-Hamdanl heiBt die
Stadt Hamuda (Sifa 82,7; 111,18; Ikffl X 134,5); s. R. Wilson, Early sites of Jabal c Iyal YazTd, Arabian Studies 4
(1978)! S. 72; WZG Abb. 17. Vgl. Taf. I.
HMRR s. DBHN.
HMDM Hamid'; Gl 1519/11, eine Inschrift aus Gidfir bin Munayhir im Gauf; G. Garbini, AION 34 (1974), S. 294
(kbr/. . ,/whmdm) „Vorsteher von. . . und Hamidum", (beide sabaisch). Nach Gl 1519/11 ist es der Name eines
Ortes oder eines Tales, bfnwt/hmdm, „an dem Kanal von hmdm", wahrscheinlich mit dem neben der Burg
Rautan im Gauf genannten Wadi Hamid zu identifizieren (Sifa 81,3; 117,12; Iklil VIII 158,4), welches nicht mit
dem in Sarat Gublan genannten Hamad gleichzusetzen ist (Sifa 68,10; 77,14; 101,5).
HMN RES 3945/4 (altsabaisch), als Ort genannt, bis zu dem sich das Gebiet Wusr erstreckte, c d/hmn, „bis hmn".
Vielleicht ist es mit dem bei al-Hamdanl genannten Hamman im Gebiet der Sadaf zu identifizieren (Iklil X
60,13).
HNDFM RES 3946/1,5 (altsabaisch). Name eines Ortes unbekannter Lage.
HNN RES 3943/4 (altsabaisch); RES 4663/4; Ja 643/7,10,13,20 etc. (samtlich sabaisch), Name einer Stadt RES 4663/4
u. 6. (hgrn/hnn); H. v. Wissmann identifiziert die Stadt Hanan mit dem heutigen Ort Suq al- c Anan in Barat
unter Annahme eines Lautwechsels von h zu C (WZG 83). Dagegen hat Beeston Bedenken geauBert und die
Stadt ostlich oder nordostlich von Yatill im heutigen Dahm lokalisiert (A. F. L. Beeston, Warfare in Ancient
South Arabia, 5). Fur Beestons Lokalisierung spricht m.E. auch, daB hnn fast immer im Zusammenhang mit
Yatill genannt wird. Al-Hamdani erwahnt zwei Orte, die hier vielleicht in Frage kommen: einmal Hayna im
Mihlaf Marib (Sifa 81,12; 102,25; 110,4) und Haynan im oberen Gauf (Sifa 110,8). Welche von den beiden mit
der inschriftlichen Stadt hnn identisch ist, konnen wir nicht feststellen. Ein Lautwechsel von h zu h ist allerdings
eher denkbar als ein Wechsel von h zu c . Sicher ist allerdings, daB das inschriftliche hnn nichts mit Haynan in
Hadramaut zu tun hat (Sifa 85,19; 86,20, etc.).
HW CIH 459/lb (sabaisch). Name eines Gebietes in Abessinien (s. ESE II, S. 399).
HYS CIH 37,8 (sabaisch). Name der Uferseite (^rhw) eines Wadls, welches in der Umgebung von Hadaqan, dem
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ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
HYFN
HYMTR
Fundort der Inschrift, gelegen sein durfte. Hays (Sifa 100,22; 103,8; 119,16, etc.; NaSwan, Sams al- c ulum, 30,17)
in der Tihama kann nicht mit dem inschriftlich genannten hyS identisch sein, da dieses zu weit davon entfernt
liegt.
RES 5085/6 (sabaisch), Name eines Landstiickes ( 3 rdhmw/hyfn) unbekannter Lage.
Gl 1664/2 (altsabaisch), Name eines Palmgartens (nhln/hymtr), der wohl, da die Inschrift nach E. Glasers
Angabe aus dem Wiidl c Abida stammt, im Umkreis von Marib zu suchen sein durfte.
- H -
HBTN al-Habt; Ja 745/11 (sabaisch), als Richtungsangabe gebraucht, c dy/hbtn, „nach Habtan"; ai-Habt heiBt noch
heute eine Gegend (s. WZG 352) im Muhafazat al-Mahwit (vgl. NaSwan, Sams al- c ulum, 31,8). Dies paBt besser
in den Kontext der Inschrift, als das Wort hbtn zum Verb hhb „ausbleiben (von Regen)" zu stellen oder ..(with
ibdal of b and m) to Arabic wahim, a common word in poetry referring to unhealthy pasturage which makes
beasts fall sick" in Zusammenhang zu bringen, wie dies A. F. L. Beeston getan hat (s. sein Review von JSIM in
BSOAS 35, 1972, S. 353).
HBSM CIH 541/44,113; Sh 8/3; Ja 851/5 (wo die Edition falschlich hbSm bietet) (samtlich sabaisch), Name eines
FluBoasengebietes (CIH 541/113: dhb/hb§m). Ein Wadl namens HabaS flieBt oberhalb des antiken Nasan in das
Wadl Harid (Sifa 81,13; 82,15,16,19; 167,13); vgl. WZG 347 u. Abb. 2.
HDRW RES 394677 (altsabaisch), Name eines Palmgartens in trq, vielleicht im Gebiet der Bani Nahd gelegen, einem
Unterstamm der c Abida (s. Sifa AK 253, Anm. 4).
HDSM Oadas; RES 3858/10,11 (qatabanisch). Name einer Stadt (RES 3858/10: bhgrn/hdsm. „in der Stadt hdsm"). Nach
H. v. Wissmann ist diese Stadt mit der heutigen Ortschaft Qadas im Oada' al-Hugariya im Gebirgsstock sudlich
von Ta c izz und nordostlich von Dubhan identisch (s. WZG 283 u. Anm. 33). Vgl. Taf. I.
HDRY (Gabal) Hudra; VL 6/11 (qatabanisch), Name eines Ortes, welcher mit dem heutigen Gabal Hudra, der
45° 45' 6.L. und 14°52' n.Br. liegt, identisch ist (s. PDRYG, S. 119).
HRSM (Qarn) al-Hurs; Ja 665/28 (sabaisch). Name von Wasserquellen (^n/hrsm), mit dem Qarn al-Hurs zu
identifizieren (s. H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters, S. 68 u. Karte), etwa 12 km sudostlich von al-'Abr und
78 km nordostlich von Sabwa gelegen (s. JSIM 375; WZG 202).
HSBN al-Hasab; RES 4193/10 (sabaisch), Name eines Gebietes, bhSbn, „in Hasaban". Bei al-Hamdani heiBt der ganze
Landstrich zwischen Rayda und Warwar einschlieBlich DIbIn al-Hasab (Sifa 82,11; 111,9,25; 124,11, etc.; Iklil I
242,3; Iklil X 12,1; 107,4). Vgl. WZG 316ff. u. 406; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 202.18.
H§M Gl 1274/4 = M 329B/31 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Main, wohl im
Bereich der WeihrauchstraBe gelegen.
HSSTN Ja 576/2 (sabaisch), mlk/hsstn, „K6nig von hsstn". Nach H. v. Wissmann (WZG 404) liegt eine Siedlung namens
al-Huss in der Nahe von al-HTra, etwa 30 km sudlich von Nagaf. Ob diese Siedlung mit dem inschriftlich
genannten Ort identisch ist, laBt sich nicht beantworten (s. auch F. Altheim, Geschichte der Hunnen. I. S. 130;
M. Rodinson, Hsstn, CR-GLECS VII (1954-1957), S. 114ff.).
HLB Wadl Hulab; Ja 616/27 (sabaisch), Name eines unter mehreren aufgezahlten Wadis ("wdytn/. . ./whlb). Hulab
heiBt noch heute ein Wadl sudlich von Gizan und nordlich von Midi in der Tihama (Sifa 54,8; 69,25: 73.11,16,
etc.). Vgl. H. St. J. B. Philby, Arabian Highlands, S. 621-625, u. Karte Qizan (Gizan). sowie WZG 190. Anm.
389; WOH 933.
HLBSM (Gabal) Halbas; VL 6/6,12 (qatabanisch). Name eines Berges, im Wadi Bayhfin, sudlich von Hagar bin Humayd,
der noch heute den gleichen Namen tragt (s. J. Pirenne, Une legislation hydrologique en Arabie du Sud antique.
L'inscription inedite du Djebel Khalbas, et le texte CIH 610, in: Hommages a Andre 4 Dupont-Sommer, Paris.
1971, S. 120 u. die Faltkarte gegenuber S. 119).
HMTN CIH 389/3 (sabaisch), Name eines Landbesitzes auBerhalb der Stadt Marib (bhlf/mryb).
HYL CIH 343/17 (sabaisch), als Richtungsangabe gebraucht ( l dy/hyl). Schwierig ist die Identifizicrung dieses Ortes.
H. v. Wissmann (WZG 337, Anm. 203) mochte ihn mit al-Hayar (al-Hayal) bei al-Hamdani zusammenstellen
(Sifa 93, 11), aberdaspaBt nicht, weil der Name nicht al-Hayar oder al-Hayal. sondern al-Habar zu lesen ist und
dieser Ort bis heute noch existiert und in der Nahe von Sauman siidwcstlich von Rada' liegt (s. Sifa AK 191 .3 u
Anm. 3). Al-Hayal (Sifa 120,13) in der Tihama schcidet auch aus, da der Ort in der Gegend von Mekka liegt
(vgl. MWLa 128).
HYWN Haywan; MAFY/Haywan 1/2; M AFY/Haywan 2/3 (beiile sabaisch). Name cincr Stadt (hgrn/hywn). Al-Hamdani
erwahnt sie fast in alien seincn uns bekannlen Biichcrn (Sifa 82,18; 85.3.4; 1 10,15; 1 12,15; etc.; IklTl I 15.1; Iklil
II 58,10,11,12; 98,5,7, etc.; Iklil VIII 161 ,2; Iklil X I 1 ). 8; 20,1 1 ; 56.4). Sie wird auch in Ja 649/9-10 (sabaisch) als
Richtungsangabe gebraucht ( c dy/hywn). Die Stadt llaywan liegt ungefiihr 17km nordostlich von Hut im
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
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heutigen Nahiyat Barat (s. auch Ibn al-Mupwir, Sifat bilad al-Yaman, 233,5; Naswan, Sams al- c ulum, 115,7;
Yaqut, Mu c gam II, 512; WZG 197; JSIM 369; WHB Karte gegenuber S. 64; Wi. Gro., Zentrales Sudarabien;
A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §437; al-Qadl H. as-Sayagl, Ma'alim, 68; YAMP). Vgl. Taf. I.
D
D D H
DBSW
DTNT
DDN
DR
DRG°N
DR C
DRT
D C MT
DF
DLT
DLG
DMN
CIH 37/6 (dt/d'h), CIH 37/7 (dd°h), Name der Uferseite (Tjrn) eines Wadis, wohl im Gebiet von Hadaqan zu
suchen, dem Herkunftsort der Inschrift.
RES 3946/7 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ./wdbsw) in Yasran in der Oase von
Marib.
Datlna; 1. RES 3945/5 (altsabaisch), Name eines Gebietes auf ausanischem Territorium, welches bis heute noch
den Namen Datina triigt (Sifa 78,3; 80,7; 84,15,22; Ikhl VIII 181,6; Naswan, Sams al- c ulum, 35,21). Es liegt
ostlich von Abyan 46° 15' 6.L. und 14°02' n.Br. (s. PDRYG, S. 70). Vgl. EI unter Dathina und die dort
angefuhrte Literatur; s. auBerdem WZA 90ff. u. die Karte III; Wi. Gro.; WHB Register.
2. RES 3945/9 (altsabaisch), ebenfalls Name eines Gebietes. Vielleicht ist es mit dem bei al-Hamdanl genannten
ad-Datina zu identifizieren (Sifa 144,1; 146,23; 180,9).
Dedan (heute al- c Ula), RES 3348/2 = M 323/2; RES 3608/2-3 = M 354/2-3; Gl 1007 = M 398/4, etc. (samtlich
minaisch). Dedan ist haufig als Herkunftsort von sogenannten Hierodulen des Rsf-Tempels in MaTn belegt. Es
ist wohl mit dem alttestamentlichen Dedan (Gen. 10,7; Jer. 25,23; Jes. 21,13; Ez. 27,20) identisch. Dedan (al-
c Ula) liegt im nordlichen Higaz im schmalen nordlichsten Auslaufer des Wad! al-Qura an der WeihrauchstraBe.
(s. A. Grohmann, Arabien, S. 44 u. Anm. 8, sowiedie Karte von „E1- C 0la" gegenuber S. 46; WHB 11,70, etc.;
WZG 152; 414; WOH 957; Wi. Gro., Zentrales Sudarabien).
Gl 1142/5 (sabaisch), ein in der Umgebung von Barran in Nihm zu suchender Ort (s. M. Homer, Ta D lab als
Patron der Kleinviehhirten, Serta Cantabrigiensia, Wiesbaden, 1954, S. 33).
Ja 576/6,12 (sabaisch), in brrn/dhrwr/w c rsm/wdrg c n, „die Ebene von hrwr und c rsm und drg c n", unbekannter
Lage.
RES 4626/2 (sabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Burgbergen (*rrn/. . ./wdr c ) in der Umgebung
von Marib, deren genaue Lage nicht bekannt ist.
RES 4330/2 (qatabanisch), Name eines Landstuckes ('rd/ddr't) unbekannter Lage.
CIH 505/1 = ESE II, S. 397 (sabaisch), Name eines Ortes in Abessinien (s. WZG 34f., 37, 314f. u. Abb. 1; Wi.
Gro., Das vorislamische Arabien).
Dafa 3 ; Ja 658/15 (sabaisch), Name eines Tales, bsrn/dP, „im Tal Dafa 3 ". Al-Hamdanl kennt es als Tal im Sarat
Haulan (nordliches Haulan) (Sifa 69,26; 73,23; 114,18, etc.; Iklll I 316,11; 326,1; 348,4; Ikhl VIII 145,1). Es ist
mit dem heutigen gleichnamigen WadI nordostlich von Gizan und siidwestlich von Zahran zu identifizieren
(s. H. St. J. B. Philby, Arabian Highlands, S. 444-449, und Karte von Qizan (Gizan); WZG 190, Anm. 398;
WOH 934).
Delos; RES 3570/3 = M 349/3 (minaisch), die griechische Insel Delos als Fundort der minaischen Widmungs-
inschrift.
Dalag; Ja 576/4 = Ry 535/4 = e Inan (nicht numerierter Text auf nicht numerierter Seite, entspricht nach
vorhergehender Seitenzahlung der S. 358), 3. Zeile der Seite; BR-M. Bayhan 1/10-11 (beide sabaisch), Name
einer Stadt (hgrn/dlg). Der Name der Stadt ist verschieden gelesen worden; Jamme (ohne Foto) liest dll, vor ihm
dagegen G. Ryckmans, Inscriptions sud-arabes. Treizieme serie, Le Museon 69 (1956), S. 139-163, din,
wahrend Zayd c Inan, Tarih hadarat al-Yaman al-qadim, al-Qahira (1396 H.) dig liest. Aufgrund von CIH 350/6
(sabaisch) bhlf/dlg, „am Tor von dig" und des von W. W. Miiller aufgenommenen Fotos der zweizeiligen
Inschrift Gl 1195 (veroffentlicht bei M. Hofner, Sabaische Inschriften (Letzte Folge), SEG XIV, Wien 1981,
S. lOf. und Tafel 1,2), auf welchem eindeutig dig zu lesen ist, halte ich dig fur die richtige Lesung dieses
Stadtnamens. E. Glaser hat zu Recht die Stadt dig mit Dalag, einem Ort nahe al-Kibs und Husn az-Zabyatayn
identifiziert (E. Glaser, Die Abessinier in Arabien und Afrika, auf Grund neu entdeckter Inschriften,
Miinchen, 1895, S. 101). Fiir diese Lokalisierung spricht m. E. einerseits, daB der Konig, welcher die Inschrift Ja
576 stiftete, nach seinem erfolgreichen Feldzug zur Stadt b 3 sn (Bu 3 san) zuriickkehrte, die siidlich von Dalag
liegt, andererseits der Kontext der Inschrift CIH 350, in der neben dig die Stadt n c d (Na c d) genannt wird, welche
siidwestlich von Dalag liegt. Eine Erwahnung dieser Stadt fehlt bei al-Hamdanl (s. WZG 369, u. S. 396, Anm.
322 und Abb. 17). Vgl. Taf. II.
Dammun; Ir 32/36 (sabaisch), c dy/dmn, „nach Dammun". Dammun ist heute eine Vorstadt von al-Hagar
nordostlich von Tarim 49°01' o. L. und 16°04' n.Br. in Hadramaut (vgl. H. v. Wissmann, Map Southern
Arabia, Royal Geographical Society, 1957, Sheet 2; WZA Karte I; PDRYG, S. 67; Iklll II 21. Anm. 2). Davon
28
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
DMHN
DNM
DHR
DHSM
DWRM
DYT
zu trennen ist das von al-Hamdani als Festung in Hadramaut genannte Dammun, welches im Wadi Dau c an zu
lokalisieren ist (Iklil VIII 157,5; s. auch Sifa 85,25,26; 86,2,5; Ildn II 16,12; 20,11; 39,9; Naswan, Sams allium,
37,9,10; 78,2; Yaqut, Mu'gam II, 601). Vgl. WZA Karte I; PDRYG, S. 6*7.
CIH 19/3; CIH 342/4; CIH 344/3-4; Gl 1 149/4 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt (CIH 19/3: bhgm/dmhn, „in
der Stadt Damhan"). H. v. Wissmann und W. W. Muller haben gezeigt, „daB die topographische Einordnung
der Stadt Damhan in das heutige al-Hadda (so WZG 334) aufzugeben ist" (MWLa 128), und begriinden a.a.O.
die Identifizierung der Stadt dmhn mit dem heutigen al-Huqqa. Al-Huqqa liegt etwa 26 km nordlich von San'a'
am Siidostrand eines jungen vulkanischen ErguBgebietes (iiber al-Huqqa s. J. H. Mordtmann und E. Mittwoch,
Sabaische Inschriften, S. 143f.; RWK, Blatt III, 2b). Vgl. Taf. II.
RES 3946/3 (altsabaisch), Name eines Gebietes (wkl7dqny/bbqtt/wb/dnm) unbekannter Lage.
(Wadi) Duhr; Ja 665/25 (sabaisch), c dy/dhr, „nach Duhr". Duhr ist der Name eines Wadis in Hadramaut, welches
45°51' 6. L. und 14°02' n. Br. liegt (s. PDRYG, S. 76). Nach al-Hamdani gelangte man von Madhig nach
Hadramaut zuerst in das Wadi Duhr (Sifa 84,24; 88,17). S. WZG 202; H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters,
passim.
RES 3607/2; RES 3943/1; RES 3945/7,10,1 1 (samtlich sabaisch). Name eines Bezirkes (bd c /dhsm). Er ist mit dem
heutigen Gebirgsland Yafi c identisch (s. WHB 67; WZA 58 u. Anm. 160; Wi. Gro., Zentrales Sudarabien;
B.Doe, Sudarabien, 159; PDRYG, S. 200).
Dauram; RES 3945/15 (altsabaisch), Name einer neben mehreren Stadten (Tigrhw/. . ./wdwrm) genannten
Stadt. Die Ruine der Stadt liegt oberhalb des Wadi Dahr, und zwar im nordlichen Teil der Hochebene des
Tafelberges Taiba. Sie tragt heute noch den Namen Dauram. Al-Hamdani fuhrt Dauram als Festung des Wadi
Dahr an (Iklil VIII 123,1; 182,3; Iklil II 51,4). Der Ortsname dwrm begegnet ubrigens auch in der nur
mangelhaft kopierten altsabaischen Inschrift CIH 603b/12 aus dem antiken Nasqum, der Schwesterstadt von
Nasan (s. hier GWl; s. W. Radt, Bericht fiber eine Forschungsreise in die Arabische Republik Jemen,
Archiiologischer Anzeiger, 1971, S. 261f. und Abb. 11-13). Vgl. Taf. II.
RES 3943/3 (altsabaisch), Name eines der beiden FluBoasengebiete (dhb) der Stadt ytl im Gauf.
DTJKRB Lu 26/4-5 (sabaisch), Name eines Palmgartens unbekannter Lage.
DUN CIH 353/10; It 17§2 (beide sabaisch), Name eines Ones. Dieser Name ist vielleicht in den Bergnamen Aban
al-Aswad bzw. Aban al-Abyad bis heute erhalten geblieben (Sifa 144,18; Yaqut, Mu'gam I, 75).
D°LN BEAG 10/2 (sabaisch), Name eines Landstiickes im Gebiet von Hakir (hkr).
D'NFN RES 3946/6 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ./wcPnfn) in Yasran in der Oase von
Marib.
D'NMN RES 5094/2 (sabaisch), Name eines Ortes unbekannter Lage, an welchem sich eine Grabstatte befand.
DB'RN Gl 1355/2 (sabaisch), Name eines Palmgartens, njhlhmy/db'rn, der moglicherweise in der Umgebung von
an-Nasama, dem Fundort der Inschrift, gelegen sein diirfte.
DBHN Dubhan; RES 3945/4 (altsabaisch). Name eines Gebiets, das bei al-Hamdani als Mihlaf Dubhan erscheint (Sifa
67,23; 71,8; 74,4,6,11, etc.). Es ist mit der heutigen Gegend Dubhan im sudwestlich von Ta'izz gelegenen Qada'
al-Hugariya identisch (s. WHB 69; WZG 283 Anm. 33; Wi. Gro!). Nach H. v. Wissmann gehort RES 3858/1,6
(qatabanisch, dbhn/dhmrr) ebenfalls hierher (s. WME 306).
DBHTM RES 3540/5-6 (qatabanisch), Name eines Ortes unbekannter Lage, in welchem der Gott 'm/ry'n ein Heiligtum
besaB. Vielleicht gehort auch der in der qatabanischen Inschrift RES 3880/4 genannte Ort bdjbhtm) hierher.
DBWRM Fa 121 (sabaisch). Name eines Ortes (bdbwrm), der moglicherweise in der Umgebung von Marib gelegen sein
diirfte, ohne daB jedoch seine genaue Lage festgestellt werden kann.
DT/YHD VL 6/4 (qatabanisch), Name eines kultivierten Landes (?) im Wadi Bayhan.
DRFTN RES 2754/2 = M 16/2 (minaisch), Name eines Landbesitzes (msqyt/qnys/drftn. ..die Bewasserung seines Besitzes
drftn") unbekannter Lage.
DSBZN Ist 7630/6 (sabaisch), Name eines Wcingartens, w[y|nhmw/dsbzn, „ihr Weingarten dSbzn". unbekannter Lage.
DSWRT Alfieri 1/4 (sabaisch). Name eines von Kanalen bewiisserten Landstiickes (mhmyhmw/dswrt) unbekannter
Lage.
DZLM CIH 982/2 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhw/dzlm) unbekannter Lage.
DGLB CIH 11/2 (sabaisch), Name eines Landstiickes (Vdhmw) unbekannter Lage.
DGYLM AM 757/5; AM 177 + 208/5 (beide qatabanisch). Name einer Stadt (hgrn/dgylni). auch in Ir 138 10 belegt, 'dy/dtV
gylm, „nach dt/gylm", und in Ir 13S5, hlf/dt/gylm. .am Tor von gVgylm" (beide sabiiisch). Dgylm ist auch als
Name eines Burgberges bzw. einer Kultstiittc belegt. RES 3858/10; RES 3688/11; RES 3689/9; RES 3692/6
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
29
(siimtlich qatabanisch), AM 758/13 (hadramitisch). Hierher gehort auch das in der von A. Jamme in BASOR
120, Dec. 1950, S. 27, publizierten Inschrift vorkommende dgyln, eine Namensform, die H. v. Wissmann zu
demselben Ort stellt (WHB 47). Dgylm, dann dgyln, ist der antike Name von Hagar bin Humayd; seine Ruinen
liegen 45° 45' 6.L. und 14°55' n.Br. im heutigen WadI Bayhan (s. WZG 25ff.;Wi. Gro., Zentrales
Siidarabien; R. LeBaron Bowen and F. P. Albright, Archaeological Discoveries in South Arabia, Map of Wad!
Bayhan- WadI Harib Area; BEAG 48; A. F. L. Beeston, The Labakh Texts, S. 6; B. Doe, Sudarabien, 77, 103;
PDRYG, S. 90)'. Vgl. Taf. I.
DFNWTM RES 4085/4 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ( = nhln/. . Vwdfnwtm) in Yasran in der Oase von
Marib.
DQRDN RES 4084/4 (sabaisch), Name eines Ortes (bdqrdn) unbekannter Lage.
DQ C DN RES 4995/1 (sabaisch), Name einer Pflanzung (t[b]qlhmw/dq c dn) unbekannter Lage.
DQITM Huqqa 26/3 (spatsabaisch, in einer unveroffentlichten Inschrift; Mitteilung von Yusuf Abdallah), Name einer
Stadt (hgrn/dq c ltm; vermutlich liegt hier eine Metathese zum arabischen „qal c atun" in der Bedeutung „Burg"
vor), deren Lage nicht mehr genau festzustellen ist, die aber unweit von al-Huqqa, dem Fundort der Inschrift,
gelegen haben diirfte.
DQFN RES 3945/16 (altsabaisch), Name eines Gebietes (?) (mwy/dqfn „die Wasser von dqfn"), welches in der
Umgebung von Nasan gelegen sein diirfte.
DMHT RES 4176/11 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Landstiickes, von welchem dem Gott Ta 3 lab der
Zehnte erbracht wurde.
DMR Damar; Ja 576/14,15,16; Ja 577/2 (beide sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/dmr), welche mit dem heutigen
Damar identisch ist. Damar, zu den groBten Stadten des Jemen gehorig, liegt in einer sehr fruchtbaren Gegend;
sie war bis vor kurzem ein geistiges Zentrum der Zaiditen. Al-Hamdani schreibt, die Sprache der Bewohner von
Damar sei reines und kompliziertes Himyarisch (Sifa 135,3,24; 80,16,21; 92,12,14, etc. ; Iklil II 193,11; IklTl VIII
117,11; 229,1,2; s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bi'lad al-Yaman, 190,15,16,17; Naswan, Qaslda, 5,11,12; 6,1,2;
Ders., Sams al- c ulum, 39,1; A. Grohmann, Arabien, passim; WZG passim; Wi. Gro.; al-Qadi H. as-Sayagl,
Ma'alim, 82; YAMP). Vgl. Taf. III.
DMRM Damarum; Masna'at Mariya/5 (sabaisch), [mnqln/djdmrm, „PaBweg von Damarum"; aufgrund dieser Lesung
und Erganzung halt W. W. Miiller den hier genannten Ort dmrm lediglich fiir eine Schreibvariante zum vorigen
dmr (W. W. Miiller, Die sabaische Felsinschrift von Masna c at Mariya, NESE 3, 1978, S. 141). Vielleicht ist aber
der hier genannte Ort wie auch das in Gl 799/5 = CIH 46/5 erwahnte dmrm mit dem bei al-Hamdani (Sifa
104,12) angefiihrten Damar al-Mahdar zu identifizieren. Dieser Ort liegt nach al-Akwa c (Sifa AK 225, Anm. 5)
vier Meilen nordwestlich von Damar.
DMRMR DI-Marmar; RES 4624/4; Gl 1209,12 (sabaisch), Name eines Burgberges ( c rn/dmrmr), welcher wohl mit dem
heutigen Husn DI-Marmar bei Sibam Suhaym, nordbstlich von San'a' im Nahiyat Ban! Husays, identisch ist
(s. Iklil VIII 151,1). NachH. v. Wissmann soil der Burgberg etwa aus dem drittenJh. v. Chr. stammen (s. WBG
169; WHB 18; WZG 267,328 u. Abb. 17; Wi. Gro.; al-Qadi H. as-Sayagl, Ma c alim, 26,120; RWK, Blatt III, 3b;
C. Rathjens und H. v. Wissmann, Vorislamische Altertiimer, S. 137 ff. und Photo 80, 82, 86-92).
DMSQMM Ja 555/2 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ('nhlhw/. . ./wdmsqmm) in Yasran in der Oase von
Marib.
DM C S[ CIH 403/3 (sabaisch), ein am Ende eventuell unvollstandiger Name eines Palmgartens (nhlhw/dm c s[), der
vielleicht in der Gegend von al-Hazm im Gauf gelegen war, da die Inschrift von dort stammt.
DMWZDM RES 4330/2 (qatabanisch), Name eines Burgberges ( c rn/dmwzdm) unbekannter Lage.
DNBTN Masna c at Mariya/7 (sabaisch). Name eines von mehreren Talern ( 3 srrh[mw/]. . ./wdnbtn), welches W. W. Miiller
zu Recht mit der bei al-Hamdani genannten Ortschaft ad-Danabat (Sifa 105,9) identifiziert hat, welche westlich
vom Gabal Hufas rechts vom WadI Surdud liegt (s. W. W. Miiller, Die sabaische Felsinschrift von Masna c at
Mariya, NESE 3, 1978, S. 143).
DWDN 1. RES 3858/1 (qatabanisch). Name eines Gebiets, das zusammen mit s'bii/dbhn/dhmrr/wn's/wdwdn/wsbrm
genannt wird. Da die Inschrift aus La c yan (Gabal al- c Awd) stammt, wird man diesen Ort in der Umgebung vom
Gabal al- c Awd zu suchen haben.
2. CIH 290/3 (sabaisch), vielleicht Name eines Landstiickes (. . . mw/dwdn), welches in der Gegend von Riyam,
dem Fundort der Inschrift, gelegen sein diirfte.
DWD 3 M RES 4085/4 (sabaisch). Name eines Gebietes im Tal Raman (hrt/dwd 3 m/bsrn/rmn), welches auch in RES 4085/1
als c ttr/dwd 3 m erwahnt wird; seine genaue Lage ist nicht festzustellen.
DYB Diyab; RES 3945/4 (altsabaisch). Name eines Gebietes, in welchem mehrere Stadte ( 3 hgr/. . ./wdyb) liegen.
Dieses Gebiet ist mit dem Stammesgebiet der Diyab zu identifizieren (s. WHB 76,98; fur die genaue
Lokalisierung des Gebietes s. PDRYG, 73).
DY^D Ja 627/7-8 (sabaisch), Name eines von zwei zusammen genannten Talern (sryhmw/dy c d/. . ./) im Land von
30
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
Tan'imum ( 3 rd/tn c mm). Vielleicht ist es, unter Annahme einer Metathese von /d zu yd c mit dem bei al-
Hamdani erwahnten Wadi Yada c im Mihlaf DI-Gura wa-Haulan identisch (Sifa 108,21), welches nach al-Akwa c
im Wadi Cayman, also im heutigen Nahiyat Bani Bahlul siidostlich von San'a 3 liegt (s. Sifa AK 237, Anm. 5;
WZG 308, Anm. 112,371).
DYQHMLK RES 3946/6 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ./dyqhmlk) in Yasran in der Oase von
Marib.
- R
R 3 SW Ja 576/13 (sabaisch). Name einer Stadt (hgrn/r'sw), welche nicht weit von der Stadt zlm gelegen sein durfte; ihre
genaue Lage konnen wir nicht feststellen.
RBHW Ja 122/5; etc. (qatabanisch). Name eines Ortes, in welchem ein Tempel des Gottes 'Ann stand ( c m/drbhw).
Dieser On ist vielleicht mit dem bei al-Hamdani genannten ar-Rubaha (Sifa 90,10) im Sarw Madhig identisch,
welches im heutigen Nahiyat c Azzan ostlich von al-Bayda° liegt (s. Sifa AK 181, Anm. 2).
RBDT (Wadi) Rabad; RES 3856/3 (qatabanisch). Name eines Tales (bsrs/drbdt); die Inschrift stammt aus dem Wadi
Duna im heutigen oberen 'Awaliq, wo das Wadi Rabad 44° 48' 6.L. und 13° 45' n.Br. liegt (s. PDRYG,
S. 161), mit welchem das Tal rbd zu identifizieren ist.
RTHM RES 3945/9 (altsabaisch), Name einer neben mehreren Stadten ('hgrhmw/. . ./wrthm) genannten Stadt; auch die
Inschrift von Husn al-Gurab beim antiken Hafen Oana', CIH 621/5 (sabaisch), nennt rthm als Herkunftsort von
Leuten, die am Bau der Festung beteiligt waren. Nach H. v. Wissmann scheint rthm eine Stadt und ein
Unterstamm im „Gebiet der Saiban gewesen zu sein"; weitere spatsabaische Belege zum gleichnamigen Stamm
RES 4069/5 (r.hm); RES 5085/9; BR-Yanbuq 38/2; BR-Yanbuq 47/5 (WHB 56; s. auch GHB 130). In Sifa (ed. D.
H. Muller) berichtige man den Namen Rasham zu 3 Itham (Sifa AK 126, Anm. 3). wobei allerdings das zuletzt
genannte 'Itham mit dem inschnftlichen rthm nichts zu tun hat.
RGZGZN Ja 649/31-32 (sabaisch), Name einer Festung ( c qbtn/drgzgzn) wahrscheinlich im Abfall zur Tihama gelegen, ohne
dafi man jedoch ihre genaue Lage feststellen kann.
RGMTM RES 3943/3; RES 3022/2 = M 247/2 (der erste Beleg ist altsabaisch und der zweite minaisch). Name einer Stadt
in RES 3943/3, rgmtm/hgr/l'drt, „Ragmatum, die Stadt des l'drT. Diese Stadt ist mit der Hauptstadt der Oase
von Nagran, den heutigen Ruinen von al-Uhdud identisch. Es ist sehr wahrscheinlich, daB Ragmatum der alte
Name der groBten Stadt der Oase von Nagran war, dafi aber spater der Name der Oase auf die Stadt uberging
und damit der Name Ragmatum verschwand (vgl. GHB 116; WHB 10; WZG 160; WGS 158; WOH 942; WGG
98). Eine Erwahnung dieser Stadt fehlt bei al-Hamdani. Die Identitat von Ragmatum und Ra c ma (Gen. 10,7;
l.Chr. 1,9 und Ezechiel 27,22) hat W. W. Muller nachgewiesen (s. W. W. Muller. Alt-Sudarabien als
Weihrauchland, Theologische Ouartalschrift 149. 1969, S. 369, Anm. 103; Ders. in der Besprechung von Irfan
Shahid, The Martyrs of Najran, OrChr 58, 1974, S. 186f.; s. auch A. Sprenger, Die alte Geographic Arabiens.
§53, §148, §163). Vgl. Taf. I.
RHB 1. Rahaba; B. Doe, Sudarabien, S. 167, Abb. 20/2 (qatabanisch), Name einer Stadt (hgrn/rhb). Die Ruine. von
welcher die Inschrift stammt, heiBt am-Rahaba und liegt genau 45°36' 6. L. und 13°56' n.Br. ostlich von
Mukayras (s. PDRYG, S. 39). Sie fiihrt bei al-Hamdani den Namen Rahaba (Sifa 95.13). Es ist somit der alte
Ortsname bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben (s. WZA 68 u. Karte bei S. 90; B. Doe. Sudarabien. 166
u. Abb. 19 mit Planskizze der Fundstatte). Vgl. Taf. I.
2. RES 4176/3 (sabaisch), als Richtungsangabe, c dy/rhb, ..bis rhb". gebraucht. Aus dem Kontext der Inschrift
kann man schlieBen, daB rhb ein Ort in Arhab ist , desscn genaue Lokalisierung jedoch nicht festzustellen ist.
RHBT CIH 338/6 = Gl 1209/5; RES 4176/12 (sabaisch), Name eines Ortes. Nach H. v. Wissmann liegt rhbt ..in der
Rahaba, der groBen Talebene des Wadi Harid, siidlich des Gabal as-Sama c " (WZG 308,311). Vielleicht ist der
Ort mit al-Hamdanis Ruhab in Haulan identisch (IklTI II 28.3).
RHBTM RES 4176/2,10 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelcgenen Gebietcs.
RHBTN RES 3951/2; Fa 71/11; Ja645/25; Ja 656/18.25; Ir 9§3; Sh 18/3 (siimtlich sabiiisch). Name eines Gebietes bei Marib
und eines darin liegenden Tales (Sh 18/3: sryhmw). Al-Hamdani (Sifa 102,21; 80,23) schrieb ..GrflBere
Dattelpflanzungen befinden sich hier in Ruhaba im Mihlaf Marib" (s A. Sprenger. Die alte Geographic
Arabiens, §415).
RHBM YMN 9/3 (sabaisch), Name cincs Talcs (bsrn/rhbm), wahrscheinlich in der Oa' al-Mi'sal, dem Fundort der
Inschrift, gelegen.
RHYT Wadi Rahya; CIH 621/4; Ja 665/25; BR-Yanbuq 47/4 (silmtlich sabaisch). Name eines Wadis. welches noch bis
zum heutigen Tag denselben Namen tragt, und so war es auch der Fall zur Zeit al-Hamdanis (Sifa 84.25;
88,17,18; Iklil II 26,2). I:s liegt 47°53' o. L. und 15M9' n.Br. (s. PDRYG, S. 164), nicht. wie bei
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
31
RD C
RDMN
RS D Y
RTGTM
R C WM
RKBN
RMTM
RMDM
RMDN
RMDW
RM C
RMLM
RMN
RMW
RYDT
M. Bafaqih-Chr. Robin, Inscriptions inedites de Yanbuq, Raydan 2, 1979, S. 52, angegeben, 47° 50' 6. L. und
15°26' n.Br. (vgl. WHB 92, 123 u. Karte; Wi. Gro., Vorislamisches Arabien; A. Sprenger, Die alte
Geographic Arabiens, §248, §250, §256, §310, §438).
1. Rada c (al- c Ars); RES 3946/1 (altsabaisch), Name eines Ortes, welcher mit dem heutigen Ort Rada c al- c Ars an
der Siidgrenze der Landschaft Qayfa siidwestlich von Damar identisch ist. Al-HamdanI erwahnt Rada c hiiufig
(Sifa 78,16; 80,13; 92,12, etc.; Iklil II 25,5; 316,6; Yaqut, Mu c gam II, 77f.; al-Qadl H. as-Sayagl, Ma c alim,
88,121,123; vgl. WHB 39; Wi. Gro.; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, passim; YAMP).
2. Rada' (al-Hawamil); RES 3946/2 (altsabaisch), Name eines Ortes. Diesen Ort mochte ich mit dem Ort Rada c
al-Haramil (Sifa AK 80, Anm. 2) Oder vielleicht besser al-Hawamil (s. R. B. Serjeant, Two Sixteenth century
Arabian Geographical Works, BSOAS 21, 1958, S. 268), der auf dem Anstieg von Datlna, knapp 10 km nordlich
von Mukayras liegt, identifizieren (s. die Beschreibung des Gabal Rada c bei B. Doe, Sudarabien, 1 69 f . ; vgl.
PDRYG, S. 169).
Ja 550/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ('nhlhw/. . ./wrdmn) im WadI Adanat (Mnt), dem
heutigen WadI Dana.
RES 3945/5,8 (altsabaisch), Name eines Oasengebietes (dhb/rs D y). Da rs D y zusammen mit dem WadI Gurdan
(grdn) genannt wird, ist dieses Oasengebiet wahrscbeinlich in der Gegend des WadI Gurdan zu suchen. Schon
A. Grohmann (GHB 76) hat rs a y nordlich des Wad! Habban gesucht. Al-HamdanI nennt eine Sippe ar-Rass in
Sayhad zwischen Bayhan, Marib und dem Gauf (Iklil 1 121, If.), welche eventuell mit dem inschriftlichen rs'y (s
zu s) identisch sein konnte.
Ratga; Ir 31; Ir 32/30; Sh 32/17 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt in Hadramaut. Die Stadt wird im
Zusammenhang mit Berichten iiber Feldziige nach Hadramaut genannt (s. W. W. Miiller in Al-Hudhud.
Festschrift Maria Hofner, Graz 1981, S. 241). Bei al-Hamdani erscheint rtgtm als Ratga (mit t!) als Stadt in
Hadramaut (Iklil II 19,6). Der Lautwechsel t zu tistheute in einigen jemenitischen Dialekten anzutreffen; in al-
Hugariya z. B. sagt man mantiq fur mantiq, taqa fur taqa und tariq fur tariq. Eine genaue Lokalisierung der
Stadt ist nicht mbglich, sie diirfte aber zwischen Sibam und Say D un zu suchen sein (s. WZA Karte I).
Ry 507/4 (spatsabaisch); da der Text unmittelbar vorher eine Liicke aufweist, also. . .h/r'wn, ist es nicht ganz
sicher, ob es sich iiberhaupt um einen Ortsnamen handelt.
ar-Rakb; Ry 507/5; Ja 1028/3 (beide spatsabaisch), Name eines Gebietes mit Befestigungen (msn c /rkbn). Auch
die Inschrift von Husn al-Gurab beim antiken Hafen Qana J , CIH 621/5 (spatsabaisch), nennt rkbn als
Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung beteiligt waren. Das Gebiet hieB zur Zeit von al-Hamdani ar-
Rakb (Sifa 71,9; 74,22,24; 75,4,12,15, etc.; s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 43,3,4), ein Name, der bis heute
eThalten ist. Dieses Gebiet liegt um die heutige Stadt Hays, nicht nordostlich von Sabwa (so G. Ryckmans,
Inscriptions sud-arabes, Dixieme serie, Le Museon 66, 1953, S. 291). Von diesem ist das bei Sa c da gelegene
Gebiet ar-Rakab zu trennen (Sifa 84,4; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 208,16; Yaqiit, Mu c gam II, 809);
zu ar-Rakb vgl. Wi. Gro. , Das vorislamische Arabien; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, § 61 , § 81 ,
YAMP.
CIH 390/2-3 (sabaisch); Name eines Ortes, an welchem eine Stele errichtet worden war, wahrscheinlich in der
Umgebung von Sirwah/Haulan, dem Fundort der Inschrift, zu suchen. S. auch HRMTM.
Fa 53 (sabaisch), Name eines Landes (Vdhmw/rmdm) unbekannter Lage.
Ja 555/2 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ( 3 nhlhw/. . ./wd/rmdn) in Yasran in der Oase von
Marib; vielleicht gehort hierher auch rmdn in RES 2789/3 = M 43/3 (miniiisch).
Wadi Ramda; YMN 7/3 (sabaisch) , Name eines Wadfs (srhw/rmdw), das zur Zeit al-Hamdanls (Sifa 95 ,2) Ramda
hieB, ein Name, der bis heute erhalten ist. Es liegt im Gebiet von Murad nordostlich von Mi'sal (vgl.
Y. Abdallah, Mudawwanat an-nuqus al-yamanlya al-qadlma, Dirasat yamanlya 2, 1979, Karten auf S. 74,75).
Rima c ; Ry 507/5 (sabaisch), Name eines Gebietes mit Befestigungen (msn c /rm c ). Es liegt am Gebirgsausgang des
WadI Rima c , des groBten Wadls nordlich vom WadI Zabld. Nach Yaqut liegt das Dorf Rima c im Land der
Ai> c ariten (s. Mu c gam II, 817). Al-HamdanI nennt lediglich das heute so genannte WadI Rima c (Sifa 68,13;
71,19,23; 80,2, etc.; Iklil I 124,10; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 63,5,11; 64,17; 69,11, etc.); vgl. Wi.
Gro. , Das vorislamische Arabien; WZa 1314; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, § 43, § 318; YAMP.
Ja 892/6 (hadramitisch), Name eines Ortes unbekannter Lage.
RES 4085/4; RES 4938/20 (beide sabaisch), Name eines Tales (srn/rmn), welches nach dem Kontext der
Inschriften in der Gegend von Marib gelegen sein diirfte.
CIH 616/1-2 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/rmw) unbekannter Lage.
Rayda; CIH 282/2; CIH 506/5; CIH 314/2; Ry 533/17, etc. (samtlich sabaisch). Name eines Ortes (rb'/drydt) „das
Siedlungsviertel von Rayda". Das bei al-Hamdani genannte Raydat Sahlr, auch Raydat al-Baun Oder Raydat
c Amran, ist mit dem inschriftlich genannten Ort identisch (Sifa 66,3; 111,16,26, etc.; Iklil II 98,4; 131,13; Iklil
VIII 82,7; 91,9, etc.; Iklil X 19,13; 21,3, etc.; Naswan, Sams al- c ulum, 43,11; 112,13; Yaqut, Mu'gam II, 885f.).
32
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
RYMT
RYMM
RYMN
Die anderen bei al-Hamdani genannten Ortschaften gleichen Namens sind davon zu trennen (Sifa 85,13,16;
87,17; Iklll 1 194,10; vgl. dazu PDRYG, S. 163). Zwei weitere Ortschaften namens Rayda, Rayda in c AsIr und
Rayda in DT as-Sufal (Sifa AK 168, Anm. 7), gehoren ebenfalls nicht zum inschriftlichen rydt. Die inschriftlich
genannte Ortschaft liegt im Qa c al-Baun, etwa 70 km nordlich von San c a 3 und 20km westlich von c Amran. Sie
ist eine wichtige bakllische Stadt, obgleich sie im Gebiet des Stammes Hasid liegt (vgl. A. Sprenger, Die alte
Geographie Arabiens, §293; WZG 314 u. Abb. 17; al-Qadi H. as-Sayagi, Ma'alim, 64; Wi. Gro.; YAMP).
1. NNN 76/3 (sabaisch), Name einer von zwei zusammen genannten Stadten (hgrnhn/rymt/wfr) unbekanntei
Lage.
2. RES 4176/11 (sabaisch), Name eines im heutigen Arhab zu suchenden Ortes.
Wadi Rim; Ir 17§3 (sabaisch), Name eines Wadis. Al-Hamdani berichtet, dafi sich im Mihlaf c Atr folgende
Wadis befinden: al- 3 Aman, Bays, c Itwad, Bayd und Rim (Sifa 120,10; 73,25; 181,20). Das Wadi rymm ist mit
dem bei al-Hamdani genannten Wadi Rim identisch. Es liegt nordostlich vom Wadi Ttwad in c Asir (s. H. St. J.
B. Philby, Arabian Highlands, passim, u. Karte QTzan (Gizan); H. al-Gasir, FI Sarat Gamid wa-Zahran, 412f.).
1. RES 3945/2 (altsabaisch), Name einer Oase (dhbhw/rymn), die vielleicht in der Umgebung von Sirwah zu
suchen ist (s. WHB 24,34; WZG 215f.). Das in as-Sahul gelegene Rayman ist vom inschriftlichen rymn zu
trennen (Sifa 71,16; 75,21; 100,7,21, etc.; Iklll II 102,2; 112,15, etc.; Iklil VIII 139,6).
2. RES 4176/6 (sabaisch). Name eines Gebietes, das wahrscheinlich im heutigen Arhab zu suchen sein durfte.
- Z
ZBD
ZLM
ZMN
ZNDN
ZWT
Zabbad; CIH 360/2 (sabaisch). Name eines Burgberges ([ c ]rhw/dzbd), welchen H. v. Wissmann zu Recht mit der
Ruine Zabbad nordostlich von Akanit und siidwestlich von Sassarum in Arhab identifizierte, „die ehemalige
Ortschaft liegt in einer der vielen kleinen Talebenen, heute Qa' genannt, die. . . zumeist von Vulkanen oder
Lavastromen abgedammt sind" (WZG 313,330 u. Abb. 17; WZa 1312ff.). Die heutige Stadt Zabid in der
Tihama scheidet aus, da diese erst im Jahre 240 H. (819 n. Chr.) gegriindet worden ist (s. J. H. Mordtmann
Einige Bemerkungen zu Herm Miiller's „Himjarischen Studien", ZDMG 32, 1878, S. 205f.).
CIH 982/2 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhw/dzlm), in einem fragmentarischen Text unbekanntei
Lage.
CIH 375/1 = Ja 550/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten fnhlA . ./zmn) im Wadi Adanat (MM),
dem heutigen Wadi Dana.
CIH 302/2 (sabaisch), Name eines Ortes (bzndn); sudlich von Arhab liegt heute die Ortschaft Zindan, ob sie
aber mit dem inschriftlichen zndn gemeint ist, laBt sich nicht erkennen (s. WZG 308; RWK. Blatt HI, 3a/4a).
RES 3946/5 (altsabaisch). Name eines Stiicks Landes unbekannter Lage.
-&
SHMLM Masna'at Mariya/7 (sabaisch). Name eines unter mehreren Talem ( 5 srrh[mw]/. . ./s'hmlm) genannten Tales,
unbekannter genauer Lage.
SDW RES 3854/2 (qatabanisch). Name eines Gebietes im Suden von Timna'. welches dem Siidtor der Stadt seinen
Namen gegeben hat; vgl. z. B. RES 3691/8 (hlfn/dSdw).
§RDD Wadi Surdud; Ja 574/6 (sabaisch). Name eines Tales (sm/<Srdd). welches zur Zeit von al-Hamdani als Wadi
Surdud bekannt war (Sifa 72,7; 103.25; 125,2, etc.; Iklil I 223,1: Iklil II 12.2: 79,14, etc.; Iklil VIII (eo. Fans)
91,5) und noch heute denselben Namen triigt. Das Tal Surdud liegt sudlich von az-Zaydiya und ndrdlich von
Bagil in der Tihama (s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman. 63,5; NaSwan. Sams al-'ulum. 42.19;
49,11,12; Yaqut, Mu c gam II, 73f.; vgl. RWK, BU.t' II, la/2b/2a; C. Rathjcns und H. v. Wissmann. Landeskund-
liche Ergebnisse, S. 29ff.; WZG 106,400, etc.; YAMP).
SKRD Soqotra; CIH 621/6; BR-Yanbuq 47/5 (beide spiilsahiiisch). nach W. W. Muller ist die Inscl ..mit Sicherheit das
bisher nicht identifizicrte skrd in den sahiiischen Inschriften, arahisch Soqotra" (W. W. Muller. Weihrauch
714f.). Plinius (Nat Hist. VI, 32, 153 u. 155) crwahnt die Inscl Soqotra als insula Dioskuridu in Azanio Man.
und im Periplus (§30, §31) wird gesagt. daB Soqotra genuu wie Azania dem Fuhrer der Ma'afiriieii. KarnVil,
gehort. Al-Hamdani erwahnl zweimal Soqotra (Sifa 52.23.25; Iklil I 195,5; s. auch Ihn ul-Mugawir. Sifat bilad
al-Yaman, 106,9; 107,2; 114,10; Yiiqut, Mu'jSam III, 101 f). Vgl. A. Sprenger. Die alte Geographie Arabiens,
§113, §1)4, §157; PDRYG. S. 186; Wi. Cim., Das vorislamische Arabien.
SMRW RES 3946/7 (sabaisch). Name eines von mehreren Palmglirtcn (nhlm/. ../wsmrw) in Yasran in der Oase von
Marib.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
33
SWR
SWM
SYRM
RES 3507/7 (qatabanisch). Name einer Stadt (hgrn/swr), vielleicht ist sie - unter Annahme eines Lautwechsels
von izus- mit dem bei al-Hamdani genannten Sawir im Mihlaf Gaysan (Sifa 102,6; 189,18) identisch. Sawir
liegt zwischen dem Wadi Tarid in al-Hubasiya nordlich von Hamam Damt und Wadi al-Ag c ud; die genaue Lage
ist mit den vorhandenen Hilfsmitteln nicht festzustellen (s. A. Grohmann, Sudarabien als Wirtschaftsgebiet II,
S. 128).
Ja 585/5,7,11; CIH 314+954/14 (beide sabaisch); RES 4329/1 (qatabanisch), Name einer Stadt (RES 4329/1; Ja
585/5,7,11: hgrn/swm). Plinius (Nat. Hist. VI, 26,104) nennt den Ort Save (Sawwa) als im Hinterland von
Ma c afir liegend. Nach dem Periplus (§ 22) liegt Saue drei Tage entfernt von dem wichtigen Hafen Muza im Land
Mapharites (Ma c afir). Bei al-Hamdani fehlt eine Erwahnung dieser Stadt. Mit Conti Rossini (Sugli HabaSat,
RCANL 15, 1906, S. 45f.) ist swm siidwestlich von Ta c izz im heutigen Nahiyat Gabal Habasi zu suchen (s. A.
Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §85-87, §297, etc.; WZG 68,219,399; WGS 166; Wi. Gro.). Vgl.
Taf. I.
RES 3878/10 (qatabanisch), Name einer Stadt (hgrn/. . ./wsyrm). Nach H. v. Wissmann war syrm „zur Zeit der
Bliite von Gataban neben Tumna c und neben Wa'lan, dem Zentrum von Radman, die einzige Stadt mit
Sondergesetzen im qatabanischen Reich". Nach dessen neuer Lokalisierung scheint sie nicht in der Nahe von
al-Bayda D , sondern ebenfalls in Radman gelegen zu haben (WZA 24). Ihie genaue Lage konnen wir nicht
feststellen.
S°DM
S'KLN
S 3 KLHN
S'NN
SB D
SBTN
SBL
SBLN
RES 3945/3 (altsabaisch), Name eines Ortes, welcher mit A. Grohmann nach dem Kontext der Inschrift in
Ma c afir gesucht werden diirfte, ohne daB seine genaue Lokalisierung angegeben werden kann (GHB 120;
s. auch WHB 69).
CIH 621/6; BR-Yanbuq 47/5 (beide sabaisch), Name eines Gebietes, daneben auch in der Schreibung mit -hn
belegt, also s'klhn (eine fur das Minaische und Hadramitische eigentumliche Erscheinung, s. M. Hofner,
Altsudarabische Grammatik, Leipzig, 1943, S. 27 f.) ja 892/5; Kh. R. 1/6; Kh. R. 2/7; Kh. R. 4/6 (samtlich
hadramitisch) ; es ist mit dem heutigen Zafar c Uman (auch Zufar und Dufar) identisch (s. WZA 32; WMSa
29,42; WUr 1352; W. W. Miiller, Weihrauch 712, WGG 107); s. auch die Identifizierung des biblischen Sefar
Gen. 10,30 mit Zafar (so A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, § 128); zu Zafar s. EI unter Zafar; Yaqut,
Mu c gam III, 576f.; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 99,3; 260,14,15, etc.; Wi. Gro., Das vorislamische
Arabien; A. Sprenger, a.a.O. §130.
s. STCLN.
Ja 892/4 (hadramitisch), Name eines Ortes (bs'nn/b'rd/s'klhn, „in s 3 nn im Land s D klhn"). Nach H. v.
Wissmann-W. W. Miiller (s. WMSa 23,30) ist dieser Ort mit dem heutigen Hanun identisch, obwohl Hanun auf
der Nordabdachung der Qara°-Berge gegen die groBe Wiiste liegt, 43 km von der Kiiste von Zufar entfernt
(s. auch WZA 32).
CIH 1/5-6,6; CIH 37/7; CIH 172/4, etc.; RES 2627/1,2,3; RES 2667; RES 3383, etc.; Fa 3/1; Fa 28/1; Fa 55/3-4,
etc. ; Gl 1193/4; Gl 1 197/4, etc. ; Ja 551; Ja 558/6; Ja 559/6, etc. ; YM 390/14,15 ; YM 391/11 ,12; YM 349/6,7, etc. ; Ir
1§2,3; Ir 4§1; Ir 5§1,3,5, etc.; Ry 446/1; Ry 506/1; Ry 509/3, etc. (samtlich sabaisch); RES 3858/4; RES 4336/3;
AM 757/10, etc. (qatabanisch) ; RES 3403/3 = M 337/3 (minaisch); Ja 923/6 = RES 4909; Ry 445 (hadramitisch);
alle Belege (mlk/sb°) „K6nig von Saba". Name eines im Alten Testament und in der griechischen, romischen
und arabischen Literatur haufig erwahnten Volkes und Reiches. Der alteste sichere Beleg fur dieses Volk diirfte
die Erwahnung von Saba D im Kriegszugbericht Tiglat-Pilesers III. sein. Das Alte Testament fiihrt S'ba 3 als
Eponymos des siidarabischen Landes und Volkes (Gen. 10,7,28; Gen. 25,3) auf. Im Qur'an findet sich eine
eigene Sure Saba' (s. den ausfuhrlichen Artikel von J. Tkatsch in EI unter Saba 5 ).
(Bayt) Sabatan; Name eines Ortes in einer von H. v. Wissmann, WZG 334, mitgeteilten Felsinschrift; der Ort ist
mit dem bei al-Hamdani genannten Bayt Sabatan identisch (Iklll I 413,6), welcher heute Bayt Zabatan (nicht
Sabatan wie WZG 333) heiBt und sudwestlich von San c a D liegt.
RES 3945/18 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten ( 3 hgr/sbl), welches bisher nicht identifiziert werden
konnte; vgl. GHB 119f.; RhAST I, 57f.; WOH 947, jeweils ohne Versuch einer Lokalisierung. Vielleicht ist es
mit der bei al-Hamdani genannten Ortschaft as-Sibal im Diyar Tamim (Sifa 181,8) identisch, wofur spricht, daB
in derselben Inschriftenzeile vom Gebiet Muha'mirum (mh'mrm) die Rede ist (vgl. die Lokalisierung von
Muha 3 mirum).
RES 454/4 (qatabanisch), Name eines Ortes unbekannter Lage, an welchem sich ein Tempel des Gottes Wadd
befand (wdm/dsbln). M. Lidzbarski (ESE II (1903-1907), S. 384) hat es mit der bei al-Hamdani genannten
Ortschaft as-Sibal, welche im Diyar Tamim liegt, zusammengestellt. DaB jene Ortschaft mit dem inschriftlich
34
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
genannten Ort identisch ist, scheint mir nach dem Fundort und dem Inhalt (Konig von Ausan, Tempel n c mn) der
Inschrift fraglich zu sein.
SHM CIH 375/1 = Ja 550/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ('nhlhw/. . ./wshm) im Wadi Adanat
(°dnt), dem heutigen Wadi Dana.
SHL RES 3858/14 (qatabanisch), Name eines Ortes; nach H. v. Wissmann (WZA 97 u. Karte III; WZa 1315) „ist
Sahul sehr wahrscheinlich der Gau Sahul (oder Sahul) nordlich von 3 Ibb" (vgl. Sifa 71,15; 100,3, etc.). Al-
Hamdani erwahnt jedoch eine Ortschaft namens Sahlan im Mihlaf al-'Awd, welche nach al-Akwa c im llzlat al-
A c sur siidnch von 'Ibb liegt (Sifa AK 133,3 u. Anm. 3; 219,7; 278,2; Iklil II 147,3 u. Anm. 2), wo der
inschriftlich genannte Ort eher zu lokalisieren ist.
SRRN CIH 397/9-10; RES 4169/2; Ja 656/16; Ja 668/11 (samtlich sabaisch) nach Ja 668/11 hgr/srm, „die Stadte von
srm"; Name eines Gebietes mit Stadten. DaB srrn fiir das dichtbesiedelte Kemgebiet des heutigen Hadramaul
verwendet wurde, hat H. v. Wissmann erkannt (WZG 198; WZA 36; s. auch A. F. L. Beeston, Warfare in
Ancient South Arabia, S. 7). Der obere Teil des Wadi Hadramaul fiihrte zur Zeit von al-Hamdani noch den
Namen as-Sarir (Iklil II 19,5; 38,10,12; 39,13).
SR C RES 3856/2 (qatabanisch) .Name eines Landstiickes , welches nach der Herkunft der Inschrift wahrscheinlich im
Wadi Durra zu lokalisieren ist.
SRM RES 3945/6.7 (altsabaisch). Name eines Gebietes mit Stadten (Tigr/srm); N. Rhodokanakis (RhAST 1, 43f.) hat
es mit Sarum bei al-Hamdani (Sifa 84,6; 1 14,15). welches nordlich von Sa'da liegt, identifiziert (vgl. WHB Anm.
2).
SFRM VL 23/6 (qatabanisch). Name eines Gebietes, welches neben mdhym und dtnt genannt wird, dessen genaue
Lage jedoch nicht festzustellen ist. H. v. Wissmann (s. WZA 86) ist geneigt, es mil dem Wadi Sufar, einem der
Taler am Sudabhang des Kawr, zu identifizieren. Safran bei al-Hamdani im Sarat TJdar und Hinwam (Sifa
69,14) hat mit dem inschriftlich genannten Gebiet nichts zu tun.
SFWTM RES 3946/6 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ,/wsfwtm) in Yasran in der Oase von
Marib.
SQMN CIH 657/1,2 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhw/sqmn), welcher nach der Herkunft der Inschrift
wahrscheinlich im Wadi c Abida zu lokalisieren ist.
SLFN CIH 621/5; CIH 648/2-3 (beide sabaisch). Name eines Gebietes und des gleichnamigen Stammes in Radman
(CIH 648/2-3: STm/rdmn/dsfln). Es ist mit der bei al-Hamdani genannten Ortschaft as-Salf im Sarw Madhig
identisch (Sifa 90,19; vgl. Sifa AK 181, Anm. 2).
SLON RES 394677 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ,/wslqn) in Yasran in der Oase von Marib.
SLYT Silya; RES 4230A/3; RES 4230B/3 (beide sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/slyt); al-Hamdani erwahnt die Stadt
als im Mihlaf as-Sahul liegend (Sifa 100,11,12; 224,8; Iklil II 195,7; s. auch Naswan, Qasida. 168,9). Nach al-
Akwa c liegt Silya am FuB des Berges Sahab 'Ammar im heutigen Nahiyat an-Nadira (Ikfil II 102, Anm. 3; Sifa
AK 212, Anm. 1). Mit al-Akwa c ist in Sifa, ed. D. H. Muller 167,22 und bei L. Forrer, Sudarabien nach
al-Hamdani, S. 123 Sulba statt Sullya zu lesen (s. fur Silya N. Rhodokanakis. Zum Siedlungswesen im alter
Sudarabien, Worter und Sachen 12, 1929, S. 94, Anm. 15). Vgl. Taf. III.
SMRT RES 4176/10 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stiicks Landes, von welchcm dem Gott Talab
der Zehnte erbracht wurde.
SMRM Kh. R. 1/2-3; Kh. R. 2/2-4; Kh. R. 3/5; daneben auch in der Schreibung mit h: smhrm (s. zu dieser Erscheinung
unter s'kln) Ja 402/4; Ja 885/3; Ja 892/9; Kh. R. 4/5 (samtlich hadramitisch). Name einer Stadt. Die Stadt smrm
liegt /2km landeinwarts im Khor Run, woher die Inschriften stammen. „auf einem 27m hohen Hugel auf der
Ostseite des Hor". Smrm war ..nach seiner Griindung das politische und militarische Zentrum der hadramiti-
schen Provinz, die Zufar und dessen gebirgiges Hinterland bis zur Wiiste hin umfalite, einer Provinz. die die
Ostgrenze des sehr groBen Gebietes von Hadramaul zu verieidigen hatte" (s. WMSa 42). Nach W. W. Muller
(Weihrauch 727) ist das Moscha des Periplus (§32) wahrscheinlich der llafcn der inschriftlich belegten Stadt
(vgl. WZA 32; WBG 195; M. Hofner, Sudarabien, AfO 20, 1962, S. 281 ff. mit Stadtplan; F. P. Albright, The
Himyaritic Temple at Khor Rory in Dhofar. Or 22, 1953. S. 2HAI '.; Ders., Explorations in Dhofiir. Oman.
Antiquity 29, 1955, S. 38f; J. Pirenne, The Incense Port at Moscha (Khor Rori) in Dhofar, JOS 1, 1975. S. 91ff.
u. Karte; WBG 195, Anm. a).
SMTNHN RES 4085/4 (sabaisch), Name fines von mehreren Palmgarten ('nhln/ . ./wsmtnhn) in Yasran in der Oase von
Marib.
SM C N Sami c an; Masna'at Mariya/6,10 (sabaisch). Name einer Sladt (hgrn/sm' : n bzw. hgrhjmwl/sm'n). Nach W. W
Muller diirfte Sami'an, woher die Inschrift stammt. „der antike Name von Masna'at Mariya gewesen sein".
welches „etwa zwolf Kilometer westlich von Damar" liegt (W. W. Mailer. Die sabaische I-elsinschrift von
Masna'at Mariya. NESE 3, 1978, S. 137, I4h; s. auch W. Radt. Bericht ilber eine Forschungsreisc in die
Arabische Republik Jemen, Archaologischer Anzciger, 1971, Abb. 47-52). Vgl. Tif. III.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
35
SM'Y
SMNM
SMHRM
SHBM
SHRTM
SHRTN
SHM
SWTM
SWMN
SYTM
SYBN
CIH 37/1,3 (sabaisch), Name eines altsudarabischen Reiches (mlk/sm c y, „K6nig von sm c y") und des darin
wohnenden Stammes, z. B. CIH 163; CIH 181/3, etc. ; RES 3968/1, etc. ; Ja 602/2, etc. (3 c bn/sm c y) (s. WHB 17,19,
etc.).
RES 4193/10 (sabaisch), Name eines Gebietes (brrn/[b]smnm/wbhsbn) ; vom Kontext der Inschrift her zu
schlieBen diirfte dieses Gebiet nicht weit von al-Hasab gelegen sein (s. WZG 409).
s. SMRM.
RES 4069/6 (sabaisch), Name eines Stiicks Landes ( 3 r[d]hmw/shbm), welches nach der Herkunft der Inschrift
wahrscheinlich in Nisab zu lokalisieren ist.
Ry 539/5; Ja 635/21-22 (beide sabaisch); daneben gibt es auch die Schreibung mit -n, also shrtn: CIH 314/14; CIH
343/6-7; Ry 538/15,30; Ja 575/4; Ja 585/5; Ja 650/21-22, etc. (samtlich sabaisch), Name eines Gebiets, nach
welchem auch der darin wohnende Stamm benannt wird (dshrtm). Es liegt zwischen dem Wadl Baysa im Norden
und dem Wadl Maur im Siiden, d. h. es reicht im nordlichen Teil der jemenitischen Kiistenebene iiber Gizan
hinaus und im siidlichen Teil iiber das Wadl Maur, wo es an das Land der c Akk grenzte (s. WHB 119; WZG 180,
Anm.364; 190; A. F. L. Beeston, Warfare in Ancient South Arabia, 6; W. W. Miiller, Abessinier und ihre
Namen und Titel in vorislamischen siidarabischen Texten, NESE 3, 1978, S. 161).
s. SHRTM.
Wadl Siham; Ja 574/4 (sabaisch), Name eines Tales (srn/shm); es ist mit dem heutigen Wadl Siham (bzw. Saham)
identisch, welches zur Zeit von al-Hamdani denselben Namen fuhrte (Sifa 68,17; 71,25; 103,14, etc.; IklTl II
18,13; 283,8, etc. ; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 60,5,8,9,10; Yaq'ut, Mu'gam III, 202; A. Sprenger, Die
alte Geographie Arabiens, §61, §382, RWK, Blatt I, 2b, Blatt II, lc/2c/3c/4c/4d/5c/5d; C. Rathjens und H. v.
Wissmann, Landeskundliche Ergebnisse, S. 30f.; YAMP).
RES 3945/13 (altsabaisch), Name eines Gebietes (khd/dswtm), welches mit N. Rhodokanakis (RhAST I, 28) mit
as-Saut im Gebiet der Wahidi ostlich vom Wadl Gurdan zu identifizieren ist (s. C. Landberg, Arabica V, 225;
vgl. jedoch WHB 64,77).
Sauman; Gl 1442/3 (sabaisch), Name eines Ortes, mdbn/dswmn, „der Kanal von Sauman". Er ist mit dem
heutigen Ort Sauman im Nahiyat c Iyal Surayh nordostlich von BanI az-Zubayr identisch, welcher unmittelbar
bei c Usam, dem Fundort der Inschrift, liegt (s. SEG VII, 35; YAMP falschlich Sumayn).
Say'un; Sh 32/17; Ir 32/30 (s. W. W. Miiller in Al-Hudhud. Festschrift Maria Hbfner, Graz 1981, S. 241) (beide
sabaisch), Name eines Ortes, welcher ohne Zweifel mit der heutigen Stadt Say^un nordwestlich von Maryama
und ostlich von Sibam Hadramaut, 48° 47' 6. L. und 15°56' n.Br., zu identifizieren ist (s. PDRYG, S. 175).
Eine Erwahnung dieses Ortes fehlt bei al-Hamdani (s. D. van der Meulen and H. von Wissmann, Hadramaut,
S. 3.6.96, etc., und Photos nach S. 120,124; WZA Karte I; H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters, passim u.
Karte).
Sayban; RES 3945/9 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten (wsybn/wbd'hw/w^hgrhw); bei al-Hamdani
wird Sayban als Stamm in Hadramaut erwahnt (Iklil II 24,7; 38,14; 250,4, etc.; Naswan, Sams al- c ulum, 53,2).
Auch die Inschrift von Husn al-Gurab beim antiken Hafen Qana 3 , CIH 621/6 (sabaisch), nennt (sybn) als
Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung beteiligt waren. Bis heute ist Sayban als Name eines Stammes
und dessen Gebiet erhalten geblieben. Sayban liegt 48° 49' 6.L. und 15°26' n.Br. (s. PDRYG, S. 170).
Da6 dieses Gebiet mit dem inschriftlich genannten sybn identisch ist, hat A. Grohmann (GHB 130) erkannt
(s. auch WZee 1355; Wi. Gro., Das vorislamische Arabien).
SB°T
SB C N
SBM
VL 6/3,4,7 (qatabanisch), Name eines kultivierten Stiicks Landes im Wadl Bayhan.
RES 3856/2 (qatabanisch), Name eines terrassierten Landstiickes (gnvbs/sb c n/. . .), welches wahrscheinlich im
Wadl Durra, dem Fundort der Inschrift, zu lokalisieren ist.
1. Sibam (Kaukaban); RES 3945/15 (altsabaisch), Name einer von mehreren Stadten ( 3 hgrhw/. . ,/wsbm); sie ist
mit dem heutigen Sibam Kaukaban nordwestlich von San c a 3 identisch, welches auch Sibam Aqyan, Sibam
Ya c fur, Sibam Yahbus und Sibam Himyar genannt wird. Fur die Identitat der inschriftlich genannten Stadt sbm
mit dem heutigen Sibam Kaukaban spricht, daB alle Stadte, die neben ihr genannt werden, in der Nahe des
heutigen Sibam Kaukaban zu lokalisieren sind (namlich gwl und fdm, s. deren Lokalisierungen). Al-Hamdani
erwahnt dieses Sibam im Zusammenhang mit al-Gaw c ar - dem inschriftlichen gw c l - (Sifa 107,12,17; 57,24; 72,7;
82,4; 103,26, etc.; Iklil II 65,8; 106,13; Iklil VIII 42,4; 151,2,3,10,13, etc.; Iklil X94.2J4; 91,5,17; 96,3,4,5, etc.;
Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 184,4; 251,4; Yaqut, Mu c gam III, 249; Naswan, Sams al- c ulum, 53,5; al-
Qadi H. as-Sayagl, Ma c alim, 73). Hierher gehort auch das CIH 126 = Ra 42/3,6,9 (sabaisch) vorkommende
36
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
Sibam (s. EI unter Shibam; A. Sprenger, Die alte Geographic Arabiens, §83, §84; WHB 19; WZG passim;
RWK, Blatt III, lb; G. Garbini, Antichita Yemenite [II], AION 30, 1970, S.539). Vgl. Taf. I.
2. Sibam (Hadramaut); Sh 32/17; Ir 32/25,26 (beide sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/Sbm bzw. 'bl/Sbm). Sie ist
mit der bei al-Hamdani (Sifa 45,17; 86,24,25; 87,25; IklH II 375,4; 376,4; s. audi Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-
Yaman, 248,3; 250,7,18; 251,1,4,9, etc.; Naswan, Qaslda, 167,6,7; Ders., Sams al-'ulum, 35,5; Yaqut, Mu'gam
III, 249) genannten Ortschaft Sibam zu identifizieren, welche bis heute denselben Namen fuhrt. Al-Hamdani
schreibt, daB die Bewohner von Sabwa im Verlaufe des Krieges zwischen Madhig und Himyar die Stadt
verlieBen und sich in Hadramaut niedergelassen hatten; nach ihnen sei die neue Siediung Sibam (aus
urspriinglichem Sibah) genannt worden (Sifa 87,25). Sibam wird seiner Hochhauser wegen ..Manhattan der
Wiiste" genannt (zu Sibam s. EI unter Shibam; D. van der Meulen and H. von Wissmann, Hadramaut, 107 f. u.
Foto zwischen S. 112 u. 113; WZA 116; WZG passim; A. Sprenger, Die alte Geographic Arabiens, §256, §257,
§309; H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters, passim). Sibam liegt genau 48°56' 6.L. und 15°56' n.Br.
(s. PDRYG, S. 180). Vgl. Taf. I.
3. Sibam (Haraz); Masna'at Mariya/7 (sabaisch). Name eines von mehreren Orten, welcher von W. W. Muller
(Die sabaische Felsinschrift von Masna c at Mariya, NESE 3, 1978, S. 143f.) mit dem bei al-Hamdani genannten
Ort Sibam im Mihlaf Haraz siidlich vom heutigen Manaha identifiziert wurde (Sifa 105,11; 125,9,23; 126,4;
193,2; Yaqut, Mu c gam III, 249; EI unter Shibam; RWK, Blatt II, 4b; YAMP).
SBMM Sibam (Suhaym); RES 3991/8; RES 4233/1 1 ; Ja 615/4; BR-M. Bayhan 3/12 (samtlich sabaisch); Name einer Stadt
(RES 3991/8: hgrn/Sbmm), welche bei al-Hamdani mehrere Male (Sifa 81,25; Iklil II 384,2; IklTl Vin
150,1,2,5,6) als Sibam Suhaym aufgefiihrt wird. Die Stadt Sibam Suhaym, auch Sibam al-Giras, Sibam Di-
Marmar und Sibam al-Qassa genannt, liegt etwa 25 km nordostlich der Hauptstadt San'a 3 im heutigen Nahiyat
Bani HusayS (s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 251,2,3; Yaqut. Mu c gam III, 249; A. Sprenger, Die
alte Geographie Arabiens, §60; WZG passim; RWK, Blatt HI, 3b; C. Rathjens und H. v. Wissmann,
Vorislamische Altertumer, S. 125-136 und Photos 77-79; Wi. Gro., Zenlrales Sudarabien; G. Garbini,
Antichita Yemenite [I], AION 30, 1970, S. 403; W. Radt, Bericht fiber eine Forschungsreise in die Arabische
Republik Jemen, Archaologischer Anzeiger, 1971, S.272 u. Abb. 32-33). Vgl. Taf. II.
SBWT Sabwa; RES 2693/6; RES 4912/1; Ja 892/8; Kh. R. 1/2; 3/2,4 (samtlich hadramitisch); Fa 102/4; Ja 637/4; Ja 662/13,
etc. (samtlich sabaisch). Name einer Stadt (RES 2693/6: hgrhn/Sbwt; Fa 75/3: hgrn/Sbwt). Sabwa liegt etwa
1 150m u.d.M., sudwestlich von al- c Abr, 47°01' o. L. und 15°22' n. Br. (s. PDRYG, S. 178).
Plinius (Nat. Hist. VI, 32,155; XII, 30,51; XII, 32, 63) kennt die Stadt unter dem Namen Sabota als Hauptstadt
von Hadramaut. Sie liegt nach ihm auf einem hohen Berg (s. auch Periplus §27; Strabo. XVI, 4, §25; Sifa
87,23,25; 98,20; Iklil II 14,101; Ikffl VIII 157,5; Naswan, Qasida. 27,11; Ders., Sams al-'ulum, 53,10; Yaqut.
Mu'gam III, 257). Durch die Identifizierung von sw^rn ist auch Sabwa (5bwt) in CIH 334/18 (sabaisch) gesichert,
von dem in der Inschrift nur 5.wt (nach dem Photo) erhalten ist; somit ist die Erganzung [.m]wt im OH zu
korrigieren. Al-Akwa c (Sifa AK 175, Anm. 2; Iklil II 14, Anm.2) fuhrt unter dem Namen Sabwa noch drei
weitere Ortschaften auf, Sabwa auf dem Berg Raymat al-ASbat - der jetzige Gabal Rayma -, Sabwa in HawaSib
sudlich von Ta c izz und nordwestlich von c Adan, und Sabwa in Ma'din nordwestlich von San'a'. In PDRYG,
S. 176 werden ebenfalls noch drei weitere Ortschaften namens Sabwa genannt. Ob Sabta in Gen. 10,7; 1. Chr.
1,9 mit unserem Sabwa identisch ist, scheint mir fraglich zu sein (s. jedoch WHB 109). Fur Sabwa in Hadramaut
s. EI unter Shabwa; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens. passim; H. St. J. B. Philby. Sheba's
Daughters, passim u. Karte Ruins of Shabwa; WHB lllf.; WHA 484; WZG passim; WOH 942; Wi. Gro.; B.
Doe, Sudarabien, Abb. 38 auf S. 323 ist eine Skizze von Sabwa nach einer Luftaufnahme. Vgl. Taf. I.
SGBM Garbini, AION 30 (1970), S. 540, Nr. 7,3 (sabaisch), Name eines von zwei Weingarten. die in der Nahe von Suq
Bayt Na'am, dem Fundort der Inschrift, gelegen haben diirften.
SG C (Naqil) Sip c ; Ry 577/2-3 (sabaisch). Name eines PaBweges (nach der Lesung von JSIM 346), an welchem die
Inschrift eingraviert ist, mit dem heutigen Naqil Siga c im Haulan identisch (s. WZG 48,270f. u. Abb. 17).
SHRRM Sihrar; RES 3958/10-1 1; Ja 2867/5 (sabaisch). Name eines Burgberges ( c rn/5hrrm), welchen W. W. Muller zu
Rechi mit dem gewaltigen Burgfelsen Sihrar, heute Mi'sal, vor den Rumen des antiken Walan (s. Iklil VIII
110,1,3 u. vgl. auch 187,9), der alten Hauptstadt von Radman identifiziert (W. W. Muller. Neuentdeckte
sabaische Inschriften aus al-Huqqa, NESE 1. 1972, S. 108).
SHTTM YMN 5/4 (sabaisch), Name eines Oasengebietes (dhb). das in der Umgebung des Gabal Qam H.irfan gelegen
haben diirfte.
SDB RES 4176/10 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stiicks Landes, von welchem dem Gott Ta'lab
der Zehnte erbracht wurde.
SDM RES 3946/5 (altsabaisch). Name eines von mehreren aufgeziihlten Gcbietcn unbekannler Lage.
SDW RES 4169/2 (sabaisch). Name eines (jcbicts. welches nach H. v. Wissmann mit dem Gebirgsland sudlich des
WadI Hadramaut identisch ist (s. WZG 199).
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
37
SRGB Sargab; RES 3945/4 (sabaisch), Name eines Gebiets, welches bis jetzt noch denselben Namen fuhrt. Es liegt
sudlich von Ta'izz im heutigen Qada' al-Hugariya (GHB 122ff.; WHB 69 u. Karte gegeniiber S. 64; Wi. Gro.,
Zentrales Siidarabien, WZA Karte III).
SRGN WadI Sirgan ; VL 23/8 (sabaisch) , Name eines Tales (srhmw/5rgn) , welches bei al-Hamdani als Surgan (Sif a 94,4)
erscheint und mit dem heutigen WadI Sirgan, dem Fundort der Inschrift, welches etwa 20 km hinter dem Gabal
'Adiya ostlich von Mukayras liegt, identisch ist (s. WZA 76ff. u. Karte III; B. Doe, Siidarabien, 174ff. u.
Abb. 22; PDRYG, S. 182) und von Sirgan (Sifa 117,9), einem WadI im Gaui zwischen al-Gayl und Habb, zu
trennen ist.
SRGY CIH 621/4 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn al-Gurab beim antiken
Hafen Qana beteiligt waren; seine Lage ist unbekannt.
SRQN CIH 621/2 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn al-Gurab beim antiken
Hafen Qana' beteiligt waren; seine Lage ist unbekannt.
SRWN Ja 555/2 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ( D nhlhw/. . ./wsrwn) in Yasran in der Oase von Marib.
SS C N RES 3946/7 (altsabaisch), Name eines Palmgartens in trq in Yasran in der Oase von Marib, vielleicht im Gebiet
der Ban! Nahd, einem Unterstamm von c Abida, gelegen (s. Sifa AK 253, Anm. 4).
S C BM 1. Su c ub; CIH 609/1,3,4; RES 4009/5; Gl A 452/2,4,5, etc. (siimtlich sabaisch), Name einer Stadt (z. B. Gl A 452/
2,4,5: hgrn/s c bm), welche eine mit San c a 3 rivalisierende Schwesterstadt war. Bei al-Hamdani erscheint sie als
Su c ub, als nordlicher Vorort von San c a D (Sifa 81,24; 136,1; Iklll VIII, 174,1; s. auch Naswan, Sams al- c ulum,
56,5), welcher bis heute diesen Namen tragt. Meines Erachtens gehort § c bm in DJE 13/2 (sabaisch) auch hierher,
wofur spricht, daB die Faysaniter ('fysn) DJE 13/2-3 (vgl. auch CIH 126 = Ra 42) als Bewohner von Su c ub
bezeichnet werden (hwrw/hgrn/s c bm) , welches nach Gl A 452 in unmittelbarer Nachbarschaft von San'a 3
gelegen haben muB (s. dagegen noch W. W. Miiller, Sabaische Inschriften aus dem Museum in Ta c izz, NESE 1,
1972, S.97); zu Su c ub s. RWK, Blatt III, 3c; WZG 342ft; vgl. Tkf.II.
2. 3946/3 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Gebieten unbekannter Lage.
RES 4218/3 (qatabanisch), Name einer Stadt, in einer nur in Abschrift vorhandenen, wohl fragmentarischen
Inschrift, dessen Lesung moglicherweise nicht vollig korrekt ist.
Masna c at Mariya/2 (sabaisch), Name eines Ortes, von dem ein PaBweg (mnqln/dsfr) her fuhrt; es ist fraglich, ob
das nomen loci sfr vollstandig ist, da die auf dsfr folgende Zeile am Anfang unleserlich ist (s. W. W. Miiller, Die
sabaische Felsinschrift von Masna'at Mariya, NESE 3, 1978, S. 140).
RES 4514/3 (sabaisch), Name eines im Oasengebiet von Marib gelegenen Ortes (dt/Slwm).
1. Samir; Ry 507/5; Ry 508/4 (beide sabaisch), Name eines Gebietes mit Befestigungen (msn c /smr);esistmitdem
bei al-Hamdani genannten Gebiet Samir (Sifa 74,22; 78,7), welches bis heute denselben Namen fuhrt, identisch.
Samir liegt im heutigen Nahiyat Maqbana westlich von Ta c izz und siidostlich von Hays auf dem Weg von Ta c izz
nach al-Hudayda (s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 235,11; WZG 65, Anm. 152 u. Abb. 1; Wi.
Gro., Zentrales Siidarabien; WZa 1314).
2. RES 4337A/9, 12,16, 17,20, etc.; RES 4337B/2,6-7,8; RES 4337C/3.8 (samtlich qatabanisch), Name eines
Ortes (bsmr bzw. c hr/smr, „in smr" bzw. „der Aufseher von smr"), und zwar des Marktplatzes der qatabanischen
Hauptstadt Timna c .
SMM RES 3943/3 (altsabaisch), Name eines der beiden FluBoasengebiete (dhb) der Stadt ytl im Gauf.
SY'"N Say c an; RES 3945/10,12; Ja 629/31 (beide sabaisch), Name einer Stadt (Ja 629/31; hgm/sy c n). Die Lokalisierung
dieser Stadt und der mit ihr zusammen genannten Orte in den Karten von H. v. Wissmann, nordostlich von
Tayba und sudwestlich von Lag'at gelegen, ist falsch (s. WHB 58,135, u. Karte; WZG 48, Anm. 89; Wi. Gro.;
s. auch JSIM 342 u. Anm. 191). A. Grohmann hat schon die Meinung geauBert, daB diese Stadt zu Dahasum-
Tubnay (GHB 132), d.h. ungefahr in die Gegend von 44° bis 45° 6. L. und von 13° bis 14° n.Br. gehort.
Tatsachlich nennt al-Hamdani eine Ortschaft namens Say c an im Balad al-Kala c (Sifa 68,6; 101,4), welche im
heutigen Gebiet der Ban! Sayf al- c Ali im Nahiyat al-Qafr, etwa 12 bis 15 km ostlich von dem Hauptort Rihab
liegt (s. YAMP); dieser Ort ist m.E. mit der inschriftlich genannten Ortschaft identisch, wofur auch die
Lokalisierung von mnwbm (s. dort) spricht (vgl. WHA 464 Anm. 91); s. Taf. III.
S°MM
SFR
SLWM
SMR
- S
SBHN
SBRM
RES 4351/2; Lu 26/5 (beide sabaisch), Name eines neben mehreren Talern genannten Tales (RES 4351/2:
3 srrn/. . ./wsbhn). Da RES 4351 unbekannter Herkunft ist, haben wir wenige Anhaltspunkte, um die genaue
Lage des Tales oder Talabschnittes feststellen zu konnen. Es diirfte nicht weit vom WadI Hirr zu lokalisieren
sein, wofur Lu 26/5 (. . ./bsbhn/bsrn/'hr) spricht.
Sabir; RES 3858/1 (qatabanisch), Name eines Gebietes und des gleichnamigen Stammes (i'bnl. . Vsbrm), welches
38
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
SHTM
SRBN
SRHM
SRM
SRWH
STTTM
SMNT
SN'
SN'W
bei al-Hamdani als Gabal Sabir belegt ist (Sifa 67,24; 74,14,15,18, etc.; IklH II 104,4; 112,16, etc.; Iklil VIII
195,2,9; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 72,18; 156,13; 158,4; Yaqut, Mutant III, 366f.). Der Name
bezeichnet heute noch den durch seine Vegetation beriihmten Berg oberhalb der Stadt Talzz (s. WZG 283,
Anm.33;Wi. Gro.; YAMP).
VL 23/7 (sabaisch), Name eines Tales (srhmw/shtm); H. v. Wissmann hat es mit dem Oberlauf des Wad! Sirgan,
dem Fundort der Inschrift, identifiziert (s. WZA 76).
s. ZRBN
RES 2771/4 = M 27/4 (minaisch), Name eines Ortes unbekannter Lage, an welchem ein Tempel des Gottes
Waddum (wywm/sWwdm/bsrhm) stand.
RES 3521/4; RES 3526/2-3; Ja 1478/2 (samtlich qatabanisch), Name eines Ortes, an welchem ein Tempel des
Gottes c Amm ( c m/dsrm) stand. Da alle drei Inschriften aus der Umgebung von Bayhan stammen, ist er vielleicht
mit der bei al-Hamdani genannten Ortschaft Du-Sarim (Sifa 95,14) nordwestlich von al-Bayda 3 zu identifizie-
ren, welche nicht weit vom Fundort der Inschrift gelegen ist (vgl. L. Forrer, Siidarabien nach al-Hamdani...,
153, Anm. 3).
Sirwah; CIH 601/13; RES 3951/4; Fa 3/5,8, etc. (samtlich sabaisch). Name einer Stadt (hgrn/srwh). Bei al-
Hamdani wird die Stadt haufig erwahnt (Sifa 102,25; 110,25; 203,4; Iklil I 104,2,6; 201,8, etc.; Iklil II 112,15;
239,4; Iklil VIII 67,5; 99,9; 100,6, etc.; Iklil X 22.4; 24,1; 26,5, etc.; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman,
199,13; Yaqut, Mu'gam III, 383; Naswan, Sams al-'ulum, 5,16; 60,7,8,11; 76,6). Sirwah heiBt noch heute die im
Gebiet der Bani Gabar (Haulan) westlich von Marib gelegene Stadt, von wo auch die beriihmten altsudarabi-
schen Inschriften Gl 1000 A und B = RES 3945 und RES 3946 stammen (s. El unter Sirwah; A. Grohmann,
Siidarabien als Wirtschaftsgebiet I. 174; WZG 130,167, etc.; A. Grohmann, Arabien, 24,101, etc.; Wi. Gro.;
WHB Karte; al-Qadi H. as-Sayagi, Ma'alim, 48,120, YAMP). Vgl. Taf. I. Hiervon zu trennen sind die beiden
heutigen Orte namens Sirwah in Arhab nordostlich von Na'it (s. EI unter Sirwah; A. Grohmann, Arabien,
Register S. 299; WZG Register S. 470 u. Abb. 17) und Sirwah im Gebiet der Bani BahlDl sudostlich von San'a 3
und nordostlich vom Gabal Gayman in Haulan (s. Iklil I 140, Anm. 1; RWK, Blatt III, 4c).
Sa c da; Ja 658/12; Ja 2109/4,7; Sh 31/15-16 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/s'dtm). Die Stadt s'dtm ist
mit dem heutigen Hauptort des gleichnamigen Bezirkes (Muhafaza) Sa'da im Norden des Jemen im Gebiet des
nordlichen Haulan identisch. Al-Hamdani erwahnt Sa c da in fast alien seinen uns bekannten Buchern (Sifa
83,23; 109,18,20; 110,16, etc.; Iklil I 13,8; 55,2; 193,5, etc.; Iklil II 119,5; 128,14; 129,6,13, etc.; Ikffl VIII 70.12;
109,3; 133,1, etc.; Iklil X 79,15; 222,2; s. auch Naswan, Oasida, 163,3; Ders., Sams al-'ulum. 61.11,12,13,14;
75,10; 76,22,23,24; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 202,15; 203,9, etc.; Yaqut, Mu'gam III, 388f.). Sa'da
ist trotz der Katastrophen, die es heimsuchten, eine bliihende und reiche Stadt (s. El unter Sa c da; A. Groh-
mann, Siidarabien als Wirtschaftsgebiet I, 49.104,114, etc.; II. 41,57,62, etc.; H. St. J. B. Philby. Sheba's
Daughters, 42,183,377; WHB 12,77, etc.; WZG 190,194 u. Abb. 1,1a und 2; Wi. Gro., Das vorislamische
Arabien; al-Qadi H. al-Sayagi, Ma'alim, 71,120; YAMP). Vgl. Taf. 1.
YM 6/2 (sabaisch), Bustrophedontext; Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlhw/smnt/. . ./)
unbekannter Lage (s. G. Garbini, Nuove iscrizioni sabee, AION 33 (1973), S. 31).
Sana', RES 3858/8,10 (qatabanisch), Name einer Stadt (RES 3858/8: hgm/sn'), die bei al-Hamdani zweimal
erwahnt wird (Sifa 68,6; 101 ,4); sie liegt mit anderen Ortschaften in der Niedemng des Sarat al-Kala'. Die Stadt
ist mit dem heutigen Ort Sana' im Nahiyat al-Qafr westlich von Say'an identisch (s. WZG 283, Anm. 33 u.
Abb. 21; WZA Karte HI; Sifa AK 104, Anm. 2). Vgl. Taf. I.
San'a 3 ; CIH 314/13; Ry 539/3; Ja 574/10; Ja 575/3; Ja 576/3,10,11, etc.; YM 350/3; Gl A 452/4; AION 30. S. 298,
etc. (samtlich sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/sn'w). Bei al-Hamdani wird San'a 3 haufig erwahnt (in der Sifa
iiber achtzig Male; Iklil I 11,1; 12,1; 13,8, etc.; Iklil II 37,4; 45.1.2,3; 51.2. etc.; Iklil VIII 33.5; 34.2.4.6;
35,2,4,5, etc.; Iklil X 15,4; 40,1; 66,11; 67,15, etc.; s. auch Naswan, Oasida, 6,1; 69,1; 137.1. etc.; Ders.. Sams
al-'ulum, 9,2; 10,19; 56,6; 63,17,18, etc.; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman. 68,3; 83,4, etc.; Yaqut, Mu'gam
III, 420ff). Die Stadt liegt 2200 Meter ii.d.M., daher ist das Klima gemaBigl, zumal im Sommer wahrend der
Tagesstunden regelmaBig Winde wehen. Die Geschichte von San'a' ist durch die bisher erschlossenen
Inschriften erst ab etwa 115 n. Chr. bckannt; ob San'a' schon friiher existierte, wisscn wir nicht (s. WZG 342;
E. Glaser. Die Abessinicr in Arabien und Afrik;i. 117ff .). Sage und Dichtung wivscn fiber San'a' mehr zu
berichten. Danach ist Sem der Hrbauer von Burg und Stadt; ihr alter Name sci Azal gewesen (s. Sifa 55.22;
201,1; Iklil VIII 34,6f.; Ibn al-Mugawir. Sifat bilad al-Yaman. 179.44ff.; Yaqut. a.a.O.; vgl. jedoch Iklil I
131,9). Da aber dies moglichcrwcisc Icdiglich auf einer von Judcn und Muslimcn vorgenommenen Identifika-
tion des in Gen. X,27 genannten ll/iil mil San'a' hcruht, ist A/al nicht als der friihere Name von San'a 3
anzusehen.
E. Glasers (Die Abessinicr in Arabien und Afrika, 122) Behauptung. der alte Name von San'fi 3 sei Tafid
gewesen (CIH 1/4). wahrend der jctzige Name Sana 3 eine Obertragung aus der Gegend von Marib sei. ist
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
39
SNQN
SNWT
SWRN
SWLN
SWM
SYHN
SYHW
SYDN
unsicher (s. EI unter San c a 3 u. auBer der dort zitierten Literatur C. Rathjens und H. v. Wissmann, Sanaa, eine
sudarabische Stadtlandschaft, Zeitschrift fur Erdkunde, 1929, S. 329-353 mit Stadtplan; C. Rathjens und H. v.
Wissmann, Landeskundliche Ergebnisse, S. 137-154, Photo 144, 193, 198-201, 205; GHB 125, Anm. 1 ; WZG
passim; WHB passim). Vgl. Taf. II.
RES 2789/3 = M 43/3 (minaisch), als Richtungsangabe gebraucht (bn/rmdnAd/snqn). Vielleicht gehbrt auch
hierher die gleiche Wendung in der sabaischen Inschrift CIH 81/8 ( c d/snqn). Uber die Lage des Ortes laSt sich
nichts sagen.
RES 3946/1 (altsabaisch), Name einer von mehreren aufgezahlten Stadten unbekannter Lage.
Suran; CIH 334/17,18; YM 349/4-5; Ir 31; Ir 32/20,21,24 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt in Hadramaut
(YM 349/4-5: hgrn/sw'rn/d'rd/hdrmwt). Al-Hamdani erwahnt die Stadt in der Sifa im Abschnitt „Hadramaut in
Jemen" und schreibt „Suran, ein mittelgroBes Dorf, den Tugib vom Stamm Kinda gehorig" (Sifa 85,21; 88,15);
bei Yaqut (Mu c gam III, 432) heiBt die Stadt as-Sawran. Nach H. v. Wissmann (WZA 33) sind „wahrschein-
lich. . . die Ruinen von SWRN, die bei 'Adan Ai Sa c d und al- c Adiya sudlich von Haynin und nordlich von al-
Qa'uda, im Trockendelta des Wadi al-Kasr . . . liegen, groBenteils unter dem Talboden begraben" (s. auch WZA
202; Wi. Gro.,Das vorislamische Arabien); dagegen A. F. L. Beeston, (Warfare in Ancient South Arabia, S.7):
..Savv'aran (thus probably to be vocalized, for text sw°rn) certainly lay at the western extremity of the Wadi
Hadramawt, but cannot be pinpointed so exactly as von Wissmann thinks". Die Ruinen von sw'rn sind nun nach
PDRYG (S. 187) exakt 48° 17' 6. L. und 15° 47' n. Br. zu lokalisieren; vgl. Taf. I.
Naqll Kuhl/2 (sabaisch), Name eines Bergruckens ( x rr), den al-Hamdani als Sawlan anfuhrt (Sifa 82,10;
110,10,11) und der diesen Namen bis auf den heutigen Tag fiihrt; er liegt bei Dibin.
Ja 555/2 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ('nhlhw/dswm/. . .) in Yasran in der Oase von
Marib.
CIH 605bis/3 (sabaisch), Name eines Ortes, welcher vielleicht mit dem bei al-Hamdani (Sifa 68,13; 72,2; 103,14)
genannten Sayhan zusammenzustellen ist (s. Sifa AK 107, Anm. 1).
RES 3946/3 (altsabaisch), Name eines Ortes unbekannter Lage.
Sayda 3 ; Gl 972/3 = M 392A/58 (minaisch), ein Herkunftsort von sogenannten Hierodulen des Rsf-Tempels in
Main, wohl mit deT alten phonizischen Handelsstadt Sidon zu identifizieren (s. WOH 957f.), welche bei den
Arabern Sayda 3 heiBt (Sifa 1,13; 179,17; Yaqut, Mu c gam III, 439f.; EI unter Sidon).
D
DB'M Dabba^n; CIH 353/13,15 (sabaisch), Name eines Ortes; al-Hamdam fiihrt einen Ort Dabbaln als in der Qa c al-
Baun liegend auf (Sifa 82,6; 1 1 1 ,22), der nach al-Akwa c (Sifa AK 156, Anm. 7) im Gabal c Iyal Yazid, ganz nahe
bei Zubr unweit von c Amran liegt (s. WZG 351; L. Forrer, Siidarabien nach al-Hamdani, S. 112, Anm. 3). DaB
das inschriftlich genannte db c m mit diesem Dabbaln identisch ist, ergibt sich aus der Lokalisierung der anderen
Ortschaften, die in derselben Inschrift vorkommen: rydt, Rayda, Z. 14; bd c tm, Bad c atum, Z. 15.
DB'NN Gl 1142/8 (sabaisch), Name eines Burgberges ( c rn/ddb c nn); nach M. Hofner (Ta'lab als Patron der Kleinviehhir-
ten, S. 35) ist mit c rn/ddb c nn „der Ort bestimmt, wo die Weideplatze liegen".
DHYN VL 6/3,7 (qatabanisch), Name eines kultivierten Landes im Wadi Bayhan.
DDHN Wadi Addah; Ja 649/10 (sabaisch), Name eines Wadis, das zur Zeit von al-Hamdani Dadah hieB (Sifa 83,26;
110,29). Heute heiBt das Wadi Addah (Sifa AK 165, Anm. 1; vgl. L. Forrer, Siidarabien nach al-Hamdani, S.
121, Anm. 2) und liegt im Gebiet der Wk'ila „about 35 km south-southeast of TJhdud" (s. JSIM 369; H. St. J.
B. Philby, Arabian Highlands, 248, 304, 305 u. Karte Qizan (GIzan); A. Grohmann, Siidarabien als Wirtschafts-
gebiet II, 144; WZG 197).
DR^MN Masna c at Mariya/4 (sabaisch), Name eines Ortes, von welchem ein PaBweg (wmnqln/ddr'mn) nach Masna c at
Mariya fuhrte; unbekannter Lage.
DR C RES 4176/11 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stiicks Landes, von welchem dem Gott Ta 3 lab
der Zehnte erbracht wurde.
DR C M RES 4176/4 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stiicks Landes, von welchem dem Gott Ta 3 lab der
Zehnte erbracht wurde. Vielleicht gehoren hierher auch CIH 342/7-8 (lmsmthmw/ddr'm, fur ihr Landgut ddr'm)
und Gl 1694/1 (ddr c m/. . .). Vgl. MWLa 126.
DTM CIH 660/4 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrhmw/d c tm) unbekannter Lage.
D C F RES 3946/3 (altsabaisch). Name eines neben mehreren genannten Gebieten unbekannter Lage.
DFHM RES 4100/4 (sabaisch; im Text des RES irrtumlich dfhn, was aber nach dem Photo des Abklatsches bei
Mordtmann-Mittwoch, Or 1, 1932, S. 32, klar als dfhm zu lesen ist). Name eines Tales (bsrhmw/dfhm), welches
40
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
unweit des Wadi Hirr zu suchen ist, wofur die Erwahnung des Wadi Hirr in Z. 5 spricht; seine genaue Lage kann
jedoch nicht festgestellt werden.
Daff; Ja 576/8,9 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/dfw), die von al-Hamdani (Sifa 111,14) als Daff aufgefiihrt
wird, welchen Namen sie bis heute tragt. Die Stadt liegt im heutigen Nahiyat Bilad ar-Rus auf dem Wege von
San c a° nach Damar, nordlich von Ma'bar und sudlich vom NaqTl Yaslah in der Qa c Gahran; in dem Ort sind
heute keine Ruinen zu erkennen (s. WZG 225,44, etc.; Wi. Gro., Zentrales Sudarabien; YAMP). Vgl. Taf. III.
Dula c (al-Asmur), Ry 520/4 (sabaisch). Name einer Stadt (bhgrhmw/dl c m, in ihrer Stadt dl'm). Eine Erwahnung
dieses Dula c fehlt bei al-Hamdani. H. v. Wissmann hat mit Recht die Stadt mil Dula' al-A5mur identifiziert,
welche sudlich von 'Amran liegt (WZG 357 u. Abb. la, 18a; s. auch RWK, Blatt III , lb; vgl. jedoch G. Garbini,
Iscrizioni sabee da Dula c , AION 32, 1972, S. 514f.). Vgl. Taf. I.
Dula c (Dahr); CIH 338/17 = Gl 1209/14 (sabaisch). Name eines Ortes, den H. v. Wissmann mit der bei al-
Hamdani genannten Ortschaft Dula c zusammengestellt hat (Sifa 106,21; 107,16; 125,22). Dieser Ort liegt
sudlich des Wadi Dahr, nur 7 km von San c a J entfernt (s. WZG 340, Anm. 213, 214 u. Abb. 17; RWK, Blatt HI,
2c). Er darf nicht mit den anderen Ortschaften gleichen Namens, die bei al-Hamdani vorkommen, verwechselt
werden, namlich Dula c (oder Dila c ) Rayma (Sifa 103,25; 125,8), Dila c al-Gannat (Sifa 193,14), Dila c al-Hurayga
(Sifa 154,11).
Fa 72/4 (sabaisch), Name eines Berges (bsdwn/dmdtn) unbekannter Lage.
Wadi Damad; CIH 407/21 ; Ja 649/16-17 (beide sabaisch). Name eines Tales (srn/ddmdm), welches mit dem bei
al-Hamdani genannten Wadi Damad identisch ist (Sifa 54,10; 73,17,19; 120,5; Iklil I 297,1; Yaqut, Mu'gam III,
480). Das Tal Damad liegt nordostlich von Gizan und siidostlich von Sabya in der Tihama (s. H. St. J. B. Philby,
Arabian Highiands, 458, 467, 485, etc. u. Karte Oizan (Gizan); WHB 119; A. Grohmann, Sudarabien als
Wirtschaftsgebiet I, 248; WZG 196; Wi. Gro., Das vorislamische Arabien).
(Gabal) Din; CIH 104/3; CIH 105/2 (beide sabaisch). Name eines Burgberges (CIH 105/2: 'rn/dn'n); da beide
Inschriften vom Gabal Din stammen, gibt es keinen Zweifel, daB wir in ihm den inschriftlich genannten
Burgberg zu sehen haben (so auch WZG 327ff. u. Abb. 17). Al-Hamdani fiihrt als einen der beruhmten Berge
des Jemen den Gabal Din auf, welcher bis heute diesen Namen tragt (Sifa 125,12; 126,8; Iklil II 289,6; Iklil VIII
132,4; 195,8; Yaqut, Mu'gam III, 485). Der Gabal Din liegt nordlich von San'a' und sudlich von c Amran im
heutigen Nahiyat c Iyal Surayh (s. RWK, Blatt III, 2b).
Dahr; CIH 353/6,8; RES 3945/18 (beide sabaisch; RES 3945 altsabaisch). Name einer Stadt (CIH 353/6: hgm/
dhr). DaB dhr mit dem heutigen Wadi und Ort gleichen Namens identisch ist, hat schon N. Rhodokanakis
erkannt (RhAST I, S. 58, Anm. 2; s. auch GHB 140; WZG 339; WHB 20). Al-Hamdani erwahnt wiederholt das
zum Mihlaf Ma'din gehorige Wadi Dahr (Sifa 106,21; 107,16), welches einer der fruchtbarsten Bezirke des
Jemens sei (Sifa 76,22f.; 107,16). Die Zitadelle von Dahr (qal'at Dahr) rechnet er zu den bekannteren
befestigten Burgen des Landes (Sifa 125,26; 203,15; s. auch 76,23; 82,3; 104,14, etc.). Sehr ausfuhrlich
beschreibt er das Wadi Dahr, seinen Weinbau und seine Bewasserungsanlagen im Iklil (Iklil VIII 119ff.; 75,3;
88,2; 100,6, etc.; Iklil II 51,2,3,5; 102,5,7; 107,7, etc.; s. auch Naswan. Qasida. 1IK.4; Ibn al-Mugawir, Sifat
bilad al-Yaman, 181,5,7; 193 f. , allerdings bei Ibn al-Mugawir mit z geschrieben. also Zahr).
Das Wadi Dahr liegt etwa 16 km nordlich von San c a 3 und wird heute als Ausflugsort haufig besucht (s. ausfuhr-
lich uber das Wadi Dahr bei Mordtmann-Mittwoch, Sabaische Inschriften, 163ff.; s. auch A. Sprenger, Die alte
Geographie Arabiens, §56, §60, § 293 ff . , etc.; A. Grohmann, Sudarabien als Wirtschaftsgebiet I, 10, 39, 168.
etc.; II, 31, 32, 50; WZG 333, 338ff., etc.; RWK Blatt III, 2c; Wi. Gro., Zentrales Sudarabien; al-Qadi H. as-
Sayagi, Ma c alim, 30, 120; W. Radt, Bericht iiber eine Forschungsreise in die Arabische Republik Jemen,
Archaologischer Anzeiger (1971), S.261f. u. Abb. 10; YAMP) Vgl. Taf. II.
DYFTHN RES 2687/4 (hadramitisch), Name eines Ortes, welcher in der Nahe von Mayfa'al zu suchen ist. In dyfthn liegt
die hadramitische Schreibung des Namens vor, dessen sabaische Schreibung als Herkunftsort von Leuten. die
am Bau der Festung Husn al-Gurab, dem antiken Hafen Qana\ beteiligt waren, in CIH 621/5 und als
Bezeichnung des gleichnamigen Stammes in RES 5085/9 und BR-Yanbuq 47/5 als dyftn erscheint.
DFW
DLTvI
DL"N
DMDTN
DMDM
DNW
DHR
TRO RES 3946/7 (altsabaisch), Name cincs Oascngcbivtcs in Murib, in welchem viele Ptilmgaricn lagen; seine genaue
Lage ist unbekannt.
TROY RES 3943/6 (altsabaisch), Name eines Gcbietes. welches in der Gcgcnd von Marib gelegcn scin diirfte.
TSSM RES 4760/4 (altsabaisch), Name eines Ortes in cinem fragmentarischen Bustrophedontext aus Marib, unbe-
kannter Lage.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
41
TMHN
TNF
TWB[M]
TWDM
TYB
1. CIH 343/17; RES 4006; RES 4648/4 (samtlich sabaisch), Name eines Ortes, welchen H. v. Wissmann unter
Annahme eines Lautwechsels von h zu c mit dem heutigen Bayt Tam c an in der Oase von Hadda siidwestlich von
San'a 3 identifiziert (WZG 334 u. Anm. 188). Mir erscheint jedoch H. v. Wissmanns Argumentation fur diese
Zusammenstellung nicht stichhaltig zu sein, zumal ein Lautwechsel von h zu c schwer vorstellbar ist; eine
alternative Lokalisierung dieses Ortes kann jedoch nicht angeboten werden (vgl. MWLa 127).
2. CIH 540/9 (sabiiisch), Name eines Wadis (wdyn/tmhn); al-Hamdani fiihrt einen Damm namens Tamhan auf
(Iklll VIII 187,9), welcher die Gewasser des Talbeckens von Yarim gesammelt haben durfte und sie nach H. v.
Wissmann „gegen Siidosten, gegen das Wadi Bana hin" fuhrte (WZG 335 u. Anm. 192; vgl. Iklll VIII 187,
Anm. 13). Ob der Name des inschriftlich genannten Wadis auf jenen Damm iibergegangen ist, bleibt fraglich,
zumal sich auch die Deutung von wdyn/tmhn als „oberes Wadi" anbietet (s. A. F. L. Beeston, Notes on Old
South Arabian Lexicography XI, Le Museon 91, 1978, S. 199).
RES 2774/5 = M 29/5 (minaisch), Name eines Ortes (mwfr/tnf, „das bebaute Land von tnf") im Gauf.
RES 4335/2 (qatabanisch), Name eines Landstiickes ( 3 rdsmy/twb[m]), welches moglicherweise in der Umge-
bung von gyln zu suchen ist, da in der gleichen Zeile . . .]dsmy/gyln vorkommt.
at-Taud; CIH 540/3, etc. (samtlich sabaisch), Name eines Gebietes, da nach W. W. Muller „unter Taud nicht,
wie gewohnlich angenommen wird, das Hochland selbst zu verstehen ist, sondern das zerkluftete Randgebirgs-
land zwischen dem Plateau und dem Randabbruch zur Tihama. Al-Hamdani (Iklll II 345, 12f.) definiert Taud als
„die Berge des Sarat" (W. W. Muller, Eine sabiiische Inschrift aus dem Jahre 566 der himjarischen Ara, NESE 2
(1974), S. 141f.). Ibn al-Mugawir (Sifat bilad al-Yaman, 39,8) schreibt, „zwischen dem Nagd und der Tihama ist
ein Berg namens at-Taud al-A c zam, alles (was) im Westen von ihm liegt, ist Tihama, und (was) im Osten von
ihm liegt, ist Nagd". Diese Definition paBt m. E. zu dem oft in den Inschriften im Zusammenhang mit Tihama
genannten Taud. Allerdings kommt Taud nur in der Titulatur vor, z. B. CIH 540/1-3: srhb 3 l/y c fr/mlk/sb'/wdrydn/
whdrmwt/wymnt/w' c rbh[mw]/twdm/wthmt.
Tayba; RES 3946/2,5 (altsabaisch), Name einer Stadt (hgm/tyb). E. Glaser hat die Stadt mit dem heutigen
Tayba (bei ihm Tayab geschrieben), dem Hauptort im Nahiyat at-Taffa „im obersten Theile des Flussgebietes
des Wadi Hainan (zwischen El-Baidha und Baihan)" identifiziert (E. Glaser, Zwei Inschriften iiber den
Dammbruch von Marib, S. 58). Tayba liegt jedoch an der StraBe von Rada c nach al-Bayda', nordlich von
ar-Ribat. Eine Erwahnung des Ortes Tayba fehlt bei al-Hamdani (s. GHB 143 u. Karte; WHB 61; WZG 17 u.
Abb. 21- Wi. Gro.; YAMP). Vgl. Taf.' I.
ZBR RES 3945/3 (altsabaisch), Name eines Ortes, der nach dem Kontext der Inschrift moglicherweise nicht weit von
zlmm zu suchen ist; seine genaue Lage ist nicht festzustellen (s. GHB 121 ohne Versuch einer Identifizierung).
ZRBM NNN 20/5-6 (sabaisch), Name einer Stadt (t 3 lb/rymm/b c l/hzyyhn/dqdm/hgrn/zrbm) „Ta 3 lab Riyamim, der Herr
von hzyyhn, welcher vor der Stadt zrbm ist". Nach H. v. Wissmann konnte das Heiligtum der Stadt zrbm „in
seinen Grundmauern in Husn Sanad erhalten sein", welches zusammen mit dem Ort al-Madinatayn am FuB des
Gabal Durb, siidlich von Na c it liegt. Zum Wechsel von z und d verweist H. v. Wissmann auf Duran (bei al-
Hamdani) und (dem heutigen Namen) Zuran (s. WZG 316, etc. u. Abb. 17, s. auch RWK, Blatt III, lb). Eher
ist das inschriftlich genannte zrbm aber unter Annahme einer Metathese (zrb zu zbr) zu der bei al-Hamdani
genannten Ortschaft Zubr in der Qa c al-Baun zu stellen (Sifa 111,3; Iklll X 54,18); der nordlich von c Amran und
siidlich von Na c it (dem Fundort der Inschrift) gelegene Ort ist heute als az-Zubr bekannt (s. Sifa AK 244,
Anm. 3; RWK, Blatt III, la; YAMP). Vgl. Taf. I.
ZRBN Ja 577/8,13 (sabaisch), Name einer Stadt (Ja 577/8: hgrn/zrbn, Ja 577/13 dagegen: hgrn/srbn); nach dem Kontext
der Inschrift durfte die Stadt in der Oase von Nagran gelegen haben, ohne daB man jedoch ihre genaue Lage
feststellen kann (s. WZG 188, Anm. 390 ohne Versuch einer Lokalisierung).
ZRM RES 4328/6,10 (qatabanisch), Name eines PaBweges (Z. 10: mnqln/zrm), welcher „zum Tempel und der
Ortschaft Saqir fuhrte" (s. WZA 18).
ZFR 1. Zafar (Dibin); CIH 312/6; NNN 43/1 (beide sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/zfr). Da beide Inschriften
entweder aus der Umgebung von Na c it (CIH 312 aus Riyam ostlich von Na c it) Oder aus Na c it selbst (NNN 43)
stammen, ist dieses Zafar am FuB des gleichnamigen Berges siidlich von Na'it und westlich von Riyam nahe der
Ortschaft Dibin zu suchen (s. WZG 347 f.; 396, etc. u. Abb. 17; MWLa, Abb. 3; YAMP). Vgl. Taf. II.
2. Zafar (Mankat); RES 4158/10; Ry 508/3; so auch nach der Lesung von J. Ryckmans. La persecution des
Chretiens himyarites au sixieme siecle, Istanbul (1956), S. 13, Anm. 47 in Ry 507/4; Ja 631/20,22,23,35; Ja 667/9;
Ja 1028/3; Ir 14§1; Ir 32/41-42 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt (z.B. Ja 631/20: hgrn/zfr); die heutige
hierzu gehbrige Ruinenstatte Zafar liegt ca. 15km sudostlich von Yarim rund 2850m ii.d.M.; sie war das
42
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
ZLM
ZLMTM
ZLMM/
ZLM
ZLMN
ZMW
ZV
Zentrum des neugegriindeten Himyarenreiches. Zafar wird schon bei Plinius (Nat. Hist. VI, 26,104) als
oppidum Sapphar und als regia genannt; nach dem Periplus (§ 23) liegt die Stadt neun Tagereisen von der Stadt
Saua (swm der Inschriften) entfernt. Zafar als die Residenzstadt der Himyarenkonige war den griechischen und
romischen Autoren wie auch den arabischen Geographen, Historikern und Lexikographen bekannt (Iklfl VIII
65ff.; Naswan, Qasida, 22,5; 118,7; 124,5, etc.; Ders., Sams al- c ulum, 67,11; Yaqut, Mu'gam III, 576f.).
Al-HamdanI gibt im Iklil (VIII 68f.) eine Beschreibung der am Abhang eines Berges in der Nahe der Stadt der
Sahtiyun, Mankat, gelegenen Stadt Zafar (s. auch Sifa 27,4,5; 28,3,5; 44,18,22, etc.; Iklil 1 88,1; Iklil II 212,10;
316,3; 390,14, etc.; Iklil VIII 55,7; 70,4, etc.; Naswan, Sams al-'ulum, 10,4; 30,16; 43,14,16; 113,20). Dieses
Zafar ist nicht mit der gleichnamigen alten Hafenstadt Zafar TJman zu verwechseln (s. A. Sprenger, Die alte
Geographic Arabiens, § 85, § 86, § 297, etc. ; WHB 33,40. etc. ; WZG 43,46, etc. u. Abb. 1 ; Wi. Gro. ; WUr 1278;
W. Radt, Bericht iiber eine Forschungsreise in die Arabische Republik Jemen, Archaologischer Anzeiger
(1971), S.268ff. u. Abb. 23-31); vgl. Taf. III.
3. Zufar (Bayhan); Ry 391/1 = Ry 497/1 (qatabanisch). Name einer Stadt (hgm/zfr); da die Inschrift aus Hagar
Hanu az-Zurayr stammt, ist diese Stadt mit dem gleichnamigen Ort Zufar bei Naswan (Sams al-'ulum, 68,1),
welcher im Masriq liegt, zusammenzustellen, also in der Gegend des Fundortes der Inschrift zu suchen; ihre
genaue Lage kann nicht festgestellt werden.
4. Zafar (San'a'); Ja 695/8; Ja 670/10 (beide sabaisch), Name eines Ones (Ja 695/8: bzfr). Da die Suffer beider
Inschriften Angehorige der Stamme Yarsum (Ja 670/3-4: 'qwl/STm/yrsm) bzw. Gayman (Ja 695/3: 'qwl/S'bii/
gymn) sind, ist der Ort vielleicht mit der Ruinenstatte Zafar siidwestlich von San c a 3 zu identifizieren (s. MWLa,
Abb. 3; s. dagegen WZG 348).
RES 3858/13 (qatabanisch), Zentrum eines Bezirkes (bbd c /zlm); dieses kann nicht, wie Grohmann (GHB 121f.)
annimmt, zu zlmm im Hochland (s. u.) gehoren, da nach der Inschrift in dem fraglichen Bezirk Dattelpalmgar-
ten vorkommen, welche im Hochland nicht gedeihen (wrbVnhl/ysrh/ymd'lyn/bbd'/zlm) „und ein Viertel des
Palmgartens des ysrh ymd'lyn im Bezirk von zlm". Der Bezirk ist dagegen eher im Wadi Bayhan zu suchen
(s. WHB 29, Anm. 3). Das von H. v. Wissmann, a.a.O., in CIH 611/6 (sabaisch) als Ortsname gedeutete zlm ist
dagegen mit A. F. L. Beeston (Besprechung von WHB in AfO 17, 1954/56, S. 162, und ders., East and West in
Sabaean Inscriptions, JRAS, 1948, S. 179) als Bezeichnung fur „Westen" aufzufassen.
s. auch ZLMM.
RES 4194/3 (sabaisch). Name eines Tales (tbsrn/zlmtm) „die im Tal zlmtm", welches mit dem Fundort der
Inschrift Dhelamah zu identifizieren ist, dessen genaue Lage unbekannt ist (s. A. F. L. Beeston, A Disputed
Sabaic "Relative" Pronoun, BSOAS 39, 1976, S.421).
Zalma; RES 3945/3; Ja 576/13-14 (beide sabaisch), Name einer Stadt (Ja 576/13-14: hgm/zlm; onne Mimation).
A. Grohmann hat zlmm in RES 3945/3 (altsabaisch) zu Recht mit Zalma nahe dem Bilad Hubays identifizicrt
(GHB 121 f. u. Karte; s. auch WHB 29, Anm. 3; WZA Karte III; YAMP). Fur die Identifizierung dieser Stadt
mit dem heutigen Zalma im Nahiyat Hubais spricht die Lage der in Ja 576 in Zusammenhang mit zlm genannten
Stadte (hgrnhn/hni/wdmr). Vgl. Taf. III.
Ja 578/9 (sabaisch), diirfte mit dem heutigen Ort im gleichnamigen Nahiyat Zalma, sudlich von Damar und
nordlich von Yarim identisch sein, wofur die Lage des neben zlmn genannten Burgberges Vy spricht.
Ry 507/4 s. ZFR.
CIH 74/9 (sabaisch), wahrscheinlich Name einer Flur in der Gegend von c Amran.
■BDN "Abadan; RES 3945/9; YM 391/2,3,7 (beide sabaisch, RES 3945 altsabaisch). Name einer Stadt (YM 391/2.3.7:
hgrnAbdn). Al-Hamdani fiihrt ein Wadi 'Abadan in Marha auf (Sifa 95,25; s. auch Yaqut, Mu'gam HI. 603),
welches mit dem inschriftlich genanntc-n Bezirk (RES 3945/9: bd'/'bdn) identisch sein durfte (s. RhAST I. S. 47;
WHB 51, 53ff, 92 u. Karte; A. Grohmann, Siidarabien als Wirtschaftsgebiet I, 87, II, 60; Wi. Gro.; H. St. J. B.
Philby, Sheba's Daughters, Karte; A. F. L. Beeston. Corpus des inscriptions et antiquiu's sud-arabes. Tome I.
Section 1, 1977, S. 56 zur Lokalisicrung der Stadt 'Abadan in YM 390/2,3.7).
c Abadan ist das groBte Wadi im heutigen obercn Gebiet der ' Awaliq. dessen Lage nach PDRYG. S. I genau mit
46°29' 6. L. und 14°29' n Br. angegeben werden kann. I.s ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen
Ort 'Abadan (Sifa 101,4; Iklil II 357,1), welcher im Mihlaf as-Sahul im heutigen Nahiyat al-Mahadir liegt (s. Sifa
AK215, Anm. 1). M. al-Akwa' fiihrt nochein clrittes auf dem da bill Sabir gelegcnes 'Abadan an (s. Iklil II 357,
Anm. 1). Fur das inschriftlich genannte 'Abadan vgl. Taf. I.
C BRT RES 3945/11,12 (altsabaisch), Name cincs von mehreren aufge/iihllen Bezirkcn (RES 3945/11: bbdV. . ./w«brt)
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
43
C BRN
C BR/NHRN
C TR
TWD
"TRB
TY
C GZ
C GNTN
C D'M
C R=HLN
C RBM
C RRTM
C RRN
C RSM
C RM
C RMN
C RMW
unbekannter Lage. Vielleicht ist es aber in der Nahe von Sy c n zu lokalisieren (s. dort), mit dem es in der Inschrift
zusammen genannt ist.
1. al- c Abr; CIH 541/24,31-32; Ja 665/14; Sh 32/16 (samtlich sabaisch), Nameeiner Stadt (Sh 32/16: hgrn/ c bm). Al-
Hamdanl schreibt: „Wer von Nagran, dem Gauf (Gauf Hamdan) oder Marib in den Hadramaut reisen will,
stoBt als erstes auf die mit Brunnen versehene Wasserstelle al- c Abr" (Sifa 84,22; 85,18; 188,21,23; s. auch
Naswan, Sams al- c ulum, 68,18). Die Stadt ist mit dem heutigen al- c Abr im gleichnamigen Wadi zu identifizieren
(s. JS1M 375; WZG 169,201,410; H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters, 59, 65 u. Karte; Wi. Gro., Das
vorislamische Arabien; WZee 1350f.). Al- c Abr liegt genau 47° 14' o.L. und 16°08' n. Br. (s. PDRYG,
S. 100). Vgl. Taf. I.
2. Wadi al- c Abr; CIH 540/7; Sh 32/15 (beide sabaisch), Name eines Wadis (Sh 32/15: wdyn/d c bm). Es ist mit dem
heutigen gleichnamigen Wadi im Hadramaut, welches 47° 19' o.L. und 15° 55' n. Br. liegt, identisch
(s. PDRYG, S. 1; H. St. J. B. Philby i Sheba's Daughters, 37, 49, 50, etc. u. Karte).
RES 3022/1 = M 247/1 (minaisch), eine Gegend auBerhalb Siidarabiens, mit welcher die Minaer Handel trieben
(vgl. das alttestamentliche c ebar han-nahar und vgl. Hubert Grimme, Die Bedeutung des Eigennamens m sr in
Glaser 1155 und 1083 sowie weiteres zu Gl 1155, WZKM 39, 1932, S.228f.).
Masna c at Mariya/3 (sabaisch), Name eines Ortes unbekannter Lage (mnqlnhn/dyftr „die beiden PaBwege von
<tr").
Wadi c Itwad; Ja 658/22; Ir 17§3 (beide sabaisch), Name eines Tales (Ja 658/22: bsrn/'twd), wohl mit dem heutigen
Wadi c Itwad identisch, welches auch zur Zeit von al-Hamdanl denselben Namen fiihrte (Sifa 54,12,15; 73,24;
120,10, etc. ; s. auch Yaqut, Mu c gam III, 612). Das Wad! Itwad liegt sudwestlich von Abha und nordwestlich von
Gizan im heutigen c Asir (s. H. St. J. B. Philby, Arabian Highlands, 132f., 154f., 161, etc. u. Karte Qizan
(Gizan); WOH 933).
(Bayt) c Utrub; CIH 343/16 (sabaisch), Name eines Ortes, welchen H. v. Wissmann zu Recht mit dem heutigen
Bayt c Utrub westlich von San'a 5 identifiziert (WZG 334; RWK, Blatt III, 2c, dort falschlich Bayt c Adhran). Fur
diese Identifizierung spricht die Lokalisierung des in derselben Zeile genannten m'lln (s. dort). Der in der aus
Riyam stammenden sabaischen Inschrift Gl 1381 genannte Stamm d c trb ist mit Sicherheit mit dem bei
al-Hamdanl erwahnten Bayt al DI-TJtrub in Na c it zusammenzustellen (Sifa 111,16; Iklil X 39,4).
Ja 576/8 (sabaisch), die Namen zweier zusammen genannter Stadte (hgrnhnAty/w'ty, „die beiden Stadte c ty und
c ty"), welche gewiB verschieden zu vokalisieren sind. Da beide Stadte im Land Muha D nifum (^rd/mh^nfm)
liegen, sind sie in der Qa c Gahran zu lokalisieren (s. unter mh'nfm). Vielleicht ist der in Iklil VIII 88,10 (ed.
Fans) in der Qa c Gahran genannte Ort, der in den Handschriften in verschiedenen Formen. z. T. ohne
diakritische Punkte, al- c tymt, al- c tmt und ahnlich, erscheint (s. Faris a.a.O., Anm.62), mit einer der beiden
inschriftlich genannten Stadte zu identifizieren.
RES 4324/5 (qatabanisch), Name einer Stadt (hgrn/ c gz); da der Ortsname als einziger in der Inschrift vorkommt
und diese unbekannter Herkunft ist, haben wir fiir die Lokalisierung der Stadt keinen Anhaltspunkt.
Ja 555/2 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ('nhlhw/. . ./w'gntn) in Yasran in der Oase von Marib.
Masna c at Mariya/8 (sabaisch), Name einer Gegend unbekannter Lage.
Ir 32/31 (sabaisch), Name eines Burgberges (wie das erste Element von 'rTiln andeutet), der nach dem Kontext
der Inschrift in Hadramaut zu suchen ist, dessen genaue Lage jedoch unbekannt ist.
RES 3945/17 (altsabaisch). Name eines Ortes unbekannter Lage; vgl. GHB 140 und WOH 947, jeweils ohne
Versuch einer Lokalisierung.
Ph 77/2 = RES 4904/2 und RES 4907/7-8 nach WZG 233, Abb. 15 (beide sabaisch), Name eines Ortes (gnTrrtm
„er ummauerte c rrtm"); nach J. Ryckmans ist c rrtm der antike Name von al-Asahil (s. WZG 213), dessen
Ruinen in der Oase von Ragwan liegen (s. WZG Abb. 4; WIFM 42; WBG 191; vgi. SEG I, 98; H. St. J. B.
Philby, Sheba's Daughters, 398, 400ff., 405, 409).
Lu 3/2 (sabaisch), Name eines Ortes unbekannter Lage (s. jedoch K. Petracek, Siidarabische Inschriften aus
San c a 3 . Bemerkungen zu neuen Inschriften aus San c a 3 , ArOr 32, 1964, S.360).
ja 576/12 (sabaisch), in brrn/dhrwr/w c rsm, „die Ebene von hrwr und c rsm", unbekannter Lage.
RES 3858/10 (qatabanisch), Name eines Gebietes im Bereich von dgylm (s. dort), dessen genaue Lage
unbekannt ist.
1. RES 3858/9 (qatabanisch), Name einer Stadt (hgrn/ c rmn), welche in der Gegend des Qada 3 Yarim zu suchen
ist; ihre genaue Lage ist nicht festzustellen.
2. CIH 155/2 (sabaisch). Name eines Ortes, in welchem eine Festung war (bmsn c tn/dt c rmn), unbekannter
Lage.
1. c Arma; RES 3945/8 (altsabaisch), Name eines Ortes, den H. v. Wissmann mit dem ..Dorf c Arma, das im
heutigen Gau al-Fagg, somit im ehemaligen Datinat" liegt, identifiziert (WZA 91). Fiir H. v. Wissmanns
Lokalisierung spricht die Lokalisierung von grdn (s. dort), welches in derselben Inschriftenzeile vorkommt.
44
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
2. Wadi 'Arma; Ingrams 1/2 (hadramitisch), Name eines Tales (srhn^rmw; s. A. J. Drewes, Some Hadrami
Inscriptions, BiOr 11, 1954, S. 93). Da die Inschrift „at the head of Wadi c Arma, flowing westward across the
Plateau to Shabwa" gefunden wurde, gibt es keinen Zweifel, das inschriftlich genannte Tal mit dem heutigen
Wadi des Namens 'Arma zu identifizieren (s. H. St. J. B. Philby, Three new inscriptions from Hadhramaut,
JRAS, 1945, S. 124). Das Wadi 'Arma Uegt 47°05' 6. L. und 15° 18' n. Br. (s. PDRYG, S. 109; H. St. J. B.
Philby, Sheba's Daughters, 107, 115, 124, etc. u. Karte).
'RN 'Urrayn; CIH 256/4 (sabaisch), Name einer Stadt (bhgrnArn, „in der Stadt 'rn"). Mit H. v. Wissmann (WZG
324 f., 327 u. Abb. 17) ist die Stadt mit der heutigen Ortschaft TJrrayn, dem Fundort der Inschrift, in der Nahe
von Haz und siidlich von Bayt Gufr zu identifizieren (s. RWK, Blatt III, lb; C. Rathjens und H. v. Wissmann,
Vorislamische Altertumer, S. 104f.). Vgl. Taf. I.
'RWSTN Ja 578/9 (sabaisch); 'rwstn ist mit H. v. Wissmann mit dem heutigen Ort al-'Ara'is im Osten des Gebietes von
Murad zu identifizieren (WZG 397).
C SNM Masna'at Mariya/3 (sabaisch). Name eines Ortes, von welchem ein PaBweg nach Masna'at Mariya fuhrte
(mnqln/d'snm), unbekannter Lage.
C SMT 1. RES 3945/4 (altsabaisch). Name eines Burgberges ( c rhmw/ c smt), der wohl im Gebiet von dbhn und Srgb zu
suchen ist; seine genaue Lage konncn wir nicht feststellen; s. GHB 122f. ohne Versuch einer Lokalisierung.
2. Ja 550/1 (sabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten ('nhlhw/. . ./w'smt) im Wadi Adanat ('dot), dem
heutigen Wadi Dana.
'SR RES 3945/14 (altsabaisch). Name eines Ortes; vielleicht ist der Name des Ortes in dem bei al-Hamdani
genannten Wadi TJsar im Gauf erhalten geblieben (Sifa 116,14), welches bis heute denselben Namen fuhrt.
Dafur spricht die Erwahnung von Nasan (nsn) in derselben Inschriftenzeile (s. Sifa AK 314, Anm. 4; vgl. jedoch
al-Hamdani, Iklil VIII 122,8).
'SMM TJsam; Gl 1441/2 (sabaisch). Name einer Stadt (hgrnAsmm). welche mit dem bei al-Hamdani genannten qasr
TJsam identisch ist (Iklil VIII 160,6). Die heute noch bewohnte Stadt TJsam, woher die Inschrift stammt. liegt
siidlich von Madar und nordlich von Bayt Marran in Arhab; sie besitzt nach E. Glaser antike Ruinen (s. WZG
295 u. Abb. 17). Einen in 'Usam befindlichen Tempel des Gottes Ta'lab kennen wir von der aus TJsam
stammenden sabaischen Inschrift Gl 1439/1-2 ([t 3 ]lb/rymm[/b'yr's/]'smm) „Talab Riyam, der Herr des Berggip-
fels von TJsam" (s. M. Homer, Die Religionen, S. 254f.). Vgl. Taf. II.
TR NNN 76/3 (sabaisch). Name einer von zwei zusammen genannten Stadten (hgrnhn/rymt/wf r) unbekannter Lage.
c OBN RES 3946/8 (altsabaisch). Name eines Palmgartens in Yasran in der Oase von Marib.
C QRMN Masna'at Mariya/4 (sabaisch). Name eines Ortes, von welchem ein PaBweg (mnqln/cfqrmn) nach Masna'at
Mariya fuhrte. W. W. Miiller hat es mit dem bei al-Hamdani genannten Ort TJqarim (Sifa 93,15) identifiziert,
welcher nach E. Glaser vier Stunden westlich von Damar in Magrib c Ans liegt (W. W. Miiller, Die sabaische
Felsinschrift von Masna'at Mariya, NESE 3, 1978, S. 140). Der Ortsname in Sifa 93,15 ist aber mit M. al-Akwa'
(Sifa AK 191,7 u. Anm. 5) zu 'Aqarib zu konjizieren, ein Ort, welcher sudostlich von Rada' bis zum heutigen
Tag existiert; eine Verkniipfung des in Sifa genannten Ortes mit dem inschriftlichen 'qrmn scheidet somit aus.
C QRN TJqran; Ir 31 (sabaisch), Name eines Ortes, der nach dem (Context der Inschrift in Hadramaut gelegen ist ( c dy/
sw'rn/w'qrn). Er ist mit der heutigen Ortschaft TJqran nordostlich von sw^rn und sudwestlich von Sibam
Hadramaut 48°34' o. L. und 15° 52' n. Br. identisch (s. WZG 197; PDRYG, S. 1%).
C QHT CIH 621/3 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung Husn al-Gurab beim antiken Hafen
Oana' beteiligt waren; unbekannter Lage.
TCWTNHN c Akwa; CIH 407/21-22 (sabaisch). Name eines Gebietes, welches mit dem Berg c Akwa im Tiefland von 'Asir
identisch ist. Al-Hamdani erwahnt es als 'Akwan (Sifa 83,24; 1 14,8; s. auch Yaqut, Mu'gam III, 70; vgl. H. St. J.
B. Philby, Arabian Highlands, 461, 463, 482, etc.'u. Karte Qizan (Gizan); WHB 119).
T-BM RES 4677/3 (sabaisch), Name einer Stadt (dhgrnAlbm ..die von der Stadt Ibm"). Al-Hamdani erwahnt eine
Ortschaft namens al- c Ulayb (Sifa 1 14,14), welche ostlieh von Ma'bar in der Oa' Gahran liegt (vgl. auch 'Alab
bei NaSwan, Sams al-'ulum, 74,22; 75,2). Da die llcrkunft der von C. Rathjens in San'a' gekauften Inschrift
unbekannt ist, kann kcine Lokalisierung und somit auch keine Identifizicrung der in ihr genannten Stadt
vorgenommen werden (s. E. Mittwoch und H. Schlobics. Altsudarabische lnschriften im Hamburgischen
Museum fur Volkerkunde, Or h (1937), S. 93).
C LHN Masna'at Mariya/8 (sabaisch). Name einer Gcgend unbekannter Lage.
C LM CIH 542/4 (sabaisch). Name eines Stucks Landcs(') unbekannter Lage.
C LMN 'Alman; Ja 2115/3; CIH 140/2-3 (bcidc sahiiisch). Name einer Stadt (Ja 21 15/3: hgrnHmn). 'Alman ist mit D. B.
Doe und A. Jammc mit der heutigen Ortschaft dcssclbcn Namens ctwa 17 km nordwestlich von San'a' zu
identifizieren (D. B. Doe and A. Jammc, New Sahacan Inscriptions from South Arabia, JRAS, 1968. S. 20).
Al-Hamdani erwahnt die Stadt als im Balad Hamdan licgend (Sifa 82,3; 111,8; Iklil VIII 122.8; 127,4; 163.5).
Nach der neuen Lesung von CIH 140/2 -3 als rmn/d l lmn (s. W. W. Muller, CIH 140. Eine Neuinterpretation auf
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
45
C LYTN
l MDN
C MRN
C MQN
C MLN
C MN
C NMM
C HNM
C WDM
C WHBM
°YN'L
C YNM
der Grundlage eines gesicherteren Textes, AION 34, 1974, S.416) besaB der Gott Rumman ein Heiligtum in
■"Alman. Die inschriftlich genannte Stadt hat mit dem in Masani c Himyar liegenden, bei al-Hamdani erwahnten
c Alman nichts zu tun (s. Iklil II 251,1 u. Anm. 1). Vgl. Taf.' II.
Gl 1725/5 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlnflytn) unbekannter Lage.
CIH 240/6; RES 4351/3 (beide sabaisch), Name eines Gebietes unbekannter Lage.
'Amran ; CIH 102/4 (sabaisch) , Name einer Stadt (hgrn/ c mm) ; ai-Hamdani envahnt haufig die hiermit identische
Stadt 'Amuran (Sifa 82,13; 203,16; Ikffl II 6,3; 303,3; Iklil VIII 149,4; 163,6; Iklil X 6,3; s. auch Naswan, Qasida,
159,1; Ders., Sams al- c ulum, 77,13), welche heute c Amran heiBt. Die Handelsstadt 'Amran liegt etwa 60km
nordwestlich von San c a s entfernt; von ihr stammen eine Anzahl von Bronzetafeln mit sabaischen Inschriften.
H. v. Wissmann hat das Zamareni bei Plinius (Nat. Hist. VI, 32, 158) mit Du- c Amuran von CIH 95/1
zusammengestellt (W. Zamareni I, 1331). Das inschriftlich bezeugte c Amran ist nicht zu verwechseln mit der
Ortschaft c Umran im Gauf (Sifa 169,14; Yaqut, Mu c gam III, 723; Naswan, Sams al- c ulum, 77,11). Zur
inschriftlich genannten Stadt s. WZG 352ff.; C. Rathjens, Sabaeica I, 26 ff. und den Stadtplan von 'Amran
S.27, Fig. 9; WGS 93; RWK, Blatt III, lb; Wi. Gro.; WBG 194, Anm. (k); YAMP. Vgl. Taf. I.
Wadi c Amaqin; RES 5085/6 (sabaisch), Name eines Tales (bsrAmqn, im Tal von c mqn), welches mit dem heutigen
Wadi c Amaqin, das 47°17' 6.L. und 14°09' n.Br. liegt, identisch ist (s. PDRYG, S. 35; vgl. M. Bafaqih und
Chr. Robin, Inscriptions inedites de Yanbuq (Yemen democratique), Raydan 2, 1979, S. 15).
c Amlan; CIH 418/1,2 (sabaisch), Name eines Burgberges ( c rn/ c mln). Die Inschrift stammt aus al-Masgah dstlich
von Sirwah; ein Ort namens c Amlan liegt nach E. Glasers Angaben kaum 100 Schritte Oder etwas mehr von
Haribat Sirwah entfernt (s. bei M. Hofner, SEG XII, 8). Nach M. Hofner (a.a.O.) ist in diesem Ortsnamen
somit der Name der Burg c mln erhalten.
c Amman; Gl 961/1 = M 392A/29 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in
Main, welcher im Bereich der WeihrauchstraBe lag. Der Ort ist wohl mit c Amman, der alten Hauptstadt der aus
dem Alten Testament bekannten Ammoniter, dem hellenistischen Philadelphia, zu identifizieren (s. WOH 957).
CIH 542/4 (sabaisch), Name eines Landstiickes(?) unbekannter Lage.
c Ahan; Masna'at Mariya/8 (sabaisch), Name einer Gegend, die vielleicht mit dem bei al-Hamdan! genannten
c Ahan, welches wohl im Bilad c Ans zu suchen ist, identifiziert werden kann, deren genaue Lage jedoch nicht
festzustellen ist (s. Sifa 189,21).
al- c Awd; RES 3945/7,8 (altsabaisch), Name einer Gegend, welche mit dem bei al-Hamdani genannten Mihlaf
bzw. Gabal al- c Awd zu identifizieren ist (Sifa 101,11; 125,7,21, etc.; Ikffl II 147,3); der nordlich von Qa c taba
gelegene Berg tragt bis auf den heutigen Tag diesen Namen. H. v. Wissmanns Identifizierung des inschriftlichen
c v/dm mit dem heutigen c Awadil trifft dagegen m. E. nicht zu (s. WHB 64 und auch GHB 128).
RES 3945/19 (altsabaisch), Name eines Gebietes unbekannter Lage.
Gl 992/3 = M 392C/24 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Main, welcher
im Bereich der WeihrauchstraBe zu suchen ist, dessen Lage jedoch unbekannt ist.
VL 6/4,7 (qatabanisch) , Name eines kultivierten Landes (?; hql/ c ynm) im Wadi Bayhan.
G
GZT/
GZTM
GLZ
GYMN
Gazza; RES 2771/3 = M 27/3; Gl 954/3 = M 392A/8, etc., (samtlich minaisch), die Stadt Gazza in Sudpalastina
als Herkunftsort von 28 (von insgesamt 59) sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Main (s. EI unter
Ghazza; WOH 957).
CIH 11/2 (sabaisch), in einer mangelhaft kopierten Inschrift, Name eines Landstuckes unbekannter Lage. In
RES 4176/4 ist glz (so, statt biz) der Name eines in Arhab gelegenen Landstuckes, von welchem dem Gott
Ta 3 lab der Zehnte erbracht wurde.
Gayman; CIH 30/2; CIH 67/21-22; CIH 68/1, etc.; Ja562/7;Ja 564/8, 18,20 ,23,25 ,26; Ja 564/1,2,9, 19,23 ,25-26,27,
etc.; YM 438/3; Ir 22§1 (samtlich sabaisch), Name eines Landes und des darin wohnenden Stammes.
Wahrscheinlich ist mit diesem Gayman auch das in den spatsabaischen Inschriften CIH 621/3 (wo gymn in gymn
zu verbessern ist) von Husn al-Gurab und BR- Yanbuq 47/4 genannte gymn zu identifizieren. Bei al-Hamdani
wird Gayman wiederhoit erwahnt (Sifa 3,13; 81,17; 108,21, etc.; Iklil I 394,6; Iklil II 391,6; Ikffl VIII 106,12;
134ff., etc.; s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 81,15,17,18; Ders., Qasida, 131,9; 136,15; 137,9,10,19, etc.).
Gayman gehdrt zum heutigen Nahiyat Bani Bahlul und liegt etwa 15 km siidostlich von San c a 3 . J. Halevy hat als
erster Europaer die Ortschaft besucht (s. N. Rhodokanakis, Zum Siedlungswesen im alten Siidarabien, Worter
und Sachen 12, 1929, S. 97; C. Rathjens, Sabaeica I. 49f.; J. H. Mordtmann und E. Mittwoch, Sabaische
Inschriften. S. 182ft; WHB 238; WZG 312, Anm. 153; RWK, Blatt III, 3d; YAMP).
46
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
FTRM
FHD/°LW
FDDM
FDHM
FDM
FRSN
FRTM
FRMMM
FRYD
FNNN
RES 3946/8 (altsabaisch), wohl Name einer Stadt, nach welcher der sie umgebende Bezirk benannt ist (bd7
ftrm/. . ./wkl/Tigrhw/. .., der Bezirk von ftrm... und alle seine Stadte...), deren Lage unbekannt ist.
Fahd; RES 3945/8 (altsabaisch), Name eines Berges, welcher mit dem heutigen Berg Fahd 46° 52' 6.L. und
14° 46' n.Br. (s. PDRYG, S.79) zu identifizieren ist (s. WHB 78 u. Karte nach S.64; Wi. Gro., Zentrales
Siidarabien; WZA Karte III; H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters, Karte mit weniger exakter Lokaiisie-
rung).
RES 3946/1 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Gebieten, dessen Lage unbekannt ist.
RES 3946/7 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ./wd/fdhm) in Yasran in der Oase von
Marib.
Fidda; RES 3945/15; CIH 603b/ll (beide altsabaisch). Name einer neben mehreren Stadten genannten Stadt
(RES 3945/15; 'hgrhw/. . ./wfdm). Die Stadt heiBt bei al-Hamdani Fidda (IklH VIII 127,1), welchen Namen sie
bis heute fuhrt. Sie liegt am Eingang des Wadi Dahr; s. unter G^L, DWRM (vgl. RWK, Blatt III, 2c; J. H.
Mordtmann u. E. Mittwoch, Sabaische Inschriften, Karte auf S. 164; Iklfl VIII 126, Anm. 58). Vgl. Taf. II.
Farasan; Ja 1028/3 (sabaisch), Name eines Gebietes, welches mit dem bei al-Hamdani genannten Gebiet Farasan
des gleichnamigen Stammes identisch ist (Sifa 119,15,19; 127,5; 75,4). Der Hauptort von Farasan war zur Zeit
von al-Hamdani Mauza c (Sifa 74,24); nach der Beschreibung des Gebietes durch al-Hamdani ist Farasan von der
Kiiste im Westen bis ungefahr ar-Rakb im Osten und ungefahr von al-Maha' im Suden bis az-Zahari im Norden
zu lokalisieren
RES 3946/7 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten in Yasran in der Oase von Marib. Vielleicht
gehort hierher auch das in den sabaischen Inschriften Gl 1576/1 und Gl 1 131+ 1132/2 (aus Gitwat Al-Giradan bei
Marib) vorkommende "ttr/dfr'tm „ c Attar von fr'tm".
Ra 69/3 = YM 281/3 (sabaisch), Name eines Stiicks Landes ('rdn/dfrmmm), welches moglicherweise in der
Umgebung von Haz, dem Fundort der Inschrift, zu suchen ist.
VL 6/3,7 (qatabanisch), Name eines kultivierten Landes im Wadi Bayhan.
RES 3945/18 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten (Tigr/fnnn), dessen Lage unbekannt ist.
QBLN
OTBT
QTBN
OHRT
QHFN
QDR
CIH 621/4 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung Husn al-Gurab beim antiken Hafen
Qana° beteiligt waren; die Lage des Ortes ist unbekannt.
CIH 516715 (sabaisch), Name eines von zwei nebeneinander genannten Oasengebieten (bdhby/qtbt/. . ./) unbe-
kannter Lage.
Qataban Oder Qutban; RES 3507B; RES 3537A; RES 3551/2, etc. (samtlich qatabanisch); Ja 874; Ja 629/11
(beide sabaisch); RES 2999/3 = M 222/4 (minaisch), jeweils (mlk/qtbn); CIH 315/6 (sabaisch) ( J mlk/qtbn); RES
314/1; RES 3540/2; RES 3550/1; RES 3642C,D; RES 3668, etc. (samtlich qatabanisch), jeweils (mkrb/qtbn);
RES 3566/3,8; RES 3854/1; RES 3879/2 (samtlich qatabanisch), jeweils (sT>n/qtbn); Ja 555/4; Ja 739/10; Ir 13§5.
etc. (samtlich sabaisch), jeweils ('rd/qtbn).
Name eines Landes bzw. eines Reiches und Volkes. Von Strabo wird qtbn als Kattabania aufgefuhrt (XVI 4.4).
wahrend Plinius die Gebbanitae, die Qatabaner, erwahnt (Nat. Hist. VI 153; XII 63-65,68f., 93. etc.). Es ist
unsicher, ob der Name Qataban, Qitban oder Qutban zu vokalisieren ist; vielleicht ist die letztere Vokalisation
die richtige (s. Iklil II 394,8 u. Anm. 1). Bei al-Hamdani ist Qutban ein Sohn von Radman (a.a.O.).
Nach H. v. Wissmann wird Qataban als Gauname von Ptolemiius sowie in Inschriften vor 200 n. Chr. zum
letzten Mai genannt. „Bis zu dieser Zeit blicb der Name Qataban an dem Gau Qataban. dem ehemaligen
Kernraum des Qatabanischen Reiches um Timna' und Maryamu. haften" (WZee 1355; s. auch EI unter
Kataban;auBerderdortzitierten Literaturs. WZA94ff; A. F. L. Beeston. Pliny's Gebbanitae. PSAS 2. 1972.
S.4f.; W. W. Miiller, Timna' und Qalaban, Jemen Report Nr.9, 1978. S. I4f.; EI, New Edition, unter
Kataban).
RES 4176/11 (sabaisch). Name eines wohl in Arhab gelegcnen Landstuckes. von welchem dem Got! Ta'lab der
Zehnte erbracht wurde.
Ry 404/2 (sabaisch). Name eines Gebietes (l"r[d|hmw/wwynhmw/bqhfn ..fiir ihr Land, und ihren Weingarten in
qhfn"), das moglicherweise in der Umgebung des Wadi Dahr, dem Fundort der Inschrift, gelegen war.
Gl 951/4 = M 392B/35; Gl 996/3 = M 392B/38; Gl 1285/4 = M 392C/51 (samtlich minaisch), ein Herkunftsort
sogenannter Hierodulcn des Rsf-Tcmpels in Ma'ln, welcher im Bereich der WeihrauchstraBe lag. Nach H. v.
Wissmann ist er mit Qadar im nordarabischen Wadi Strhan zu identifizieren (WOH 957, 959).
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
47
QRB
ORS
QR C T
QR C MTN
QRN 3
QRNM
QRNN
QRNNHN
QRNW
QRYTM
QRYTNHN
QRYN
QSRM
QSMM
Ja 576/12 (sabaisch), Name eines Gebietes ( c dy/qrb/wqrs, „nach qrb und qrs"), welches moglicherweise in der
Qa c Gahran, nicht weit von der Stadt qrs, zu suchen ist (s. unter qrs); seine genaue Lage ist nicht festzustellen.
Qurays; Ja 576/12 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/qrs), die mit dem bei al-Hamdanl genannten Ort Qurays
(Sifa 111,15), welcher bis zum heutigen Tag denselben Namen fiihrt, identisch ist. Qurays liegt zwischen ad-
Dayd und Afaq nordlich von Damar in der Qa c Gahran (s. Wi. Gro., Zentrales Sudarabien). Vgl. Taf.III.
RES 4351/3 (sabaisch), Name eines unter mehreren Talern genannten Tales unbekannter Lage.
CIH 342/8-9; RES 4033/2 (beide sabaisch). Name eines Landes (CIH 342/8-9: d a rd/qr c mtn) und des gleichnami-
gen Stammes (RES 4033/2: 5 c bhmw/qr c mtn), welches H. v. Wissmann mit dem heutigen siidwestlich von San c a D
gelegenen Bayt Qarman identifizierte (WZG 333; vgl. RWK, Blatt III, ld/2d). Vielleicht ist aber das
inschriftlich genannte qr c mtn eher mit dem siidwestlich von Sibam Kaukaban gelegenen Bayt al-Qaramani (s.
RWK, Blatt III, lc) zu identifizieTen, wofiir zum einen die Erwiihnung des Stammes Bata c in RES 4033/2 (M]m/
bn/bf), zum anderen der nahe diesem Bayt al-Qaramani gelegene Herkunftsort dieser Inschrift, al-Huqqa,
spricht (vgl. MWLa 126f.).
Gl 1136/1,4 (sabaisch), Name eines in einer Grabinschrift genannten Ortes (bqrn D ), der moglicherweise in der
Umgebung des nordostlich von Marib gelegenen Fundortes der Inschrift, Gitwat Al Giradan, gesucht werden
muB.
Qarn; YMN 5/4 (sabaisch), Name eines Tales (srhmw/qrnm, „ihr Tal Qarn"), welches mit dem heutigen Wadi
Qarn, dem Fundort der Inschrift, identisch ist; dieses liegt sudwestlich von Harib im heutigen Nahiyat as-
Sawadiya (s. Kartenskizze des Wad! Qarn, in Dirasat Yamanlya 2, 1979, S. 74). Hierzu ist das bei al-Hamdani
genannte, aus sieben groBen Wadls bestehende Qarn zu stellen (Sifa 95,3,7; s. auch Iklll II 42,10; vgl. NaSwan,
Sams al- c ulum, 84).
Robin-az-Zahir 1/3-4 (sabaisch), Name mehrerer Weingarten (Pywnhmw/dt/qrnn), die moglicherweise im
heutigen az-Zahir, dem Fundort der Inschrift, zu suchen sind.
Ja 578/9 (sabaisch), Name eines Ortes, der vielleicht mit dem bei al-Hamdanl genannten Ort Damar al-Qarn,
welcher noch bis heute denselben Namen fiihrt, zu identifizieren ist (Sifa 104,11). Damar al-Qarn liegt etwa
12-15 km siidlich von Damar auf dem Weg von diesem nach Yarim; es ist nach al-Hamdanis Angaben (a.a.O.)
eine alte, in Ruinen liegende Siedlung (s. A. Grohmann, Sudarabien als Wirtschaftsgebiet 1, 166; YAMP). H. v.
Wissmann hat qrnnhn mit al-Qarnayn im Osten des Gebietes der Murad zusammengestellt, was mir nicht
zuzutreffen scheint, da die anderen in der Inschrift genannten Orte in der Qa c Gahran zu lokalisieren sind.
RES 2774/2 = M 29/2; RES 2945/2 = M 163/1; RES 3012/9 = M 236/3; RES 3022/3 = M 247/3, etc. (samtlich
minaisch), Name der antiken Hauptstadt von Main (hgrn/qrnw). Die Ruinen von qrnw, die zur Zeit von al-
Hamdanl Main genannt wurden (Sifa 167,6,10,12; 168,9; 203,16; IkM VIII 175,1,3,4,7; 176,5,9; 178,9; 180,1;
s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 99,19f.; 100,1), welchen Namen sie bis zum heutigen Tag tragen, liegen
siidostlich vom heutigen Hauptort al-Hazm im Gauf; M. Tawfiq gibt von ihnen eine eingehende Beschreibung
(Les monuments de Ma c in, Le Caire, i957, S. 3-23, mit einer Kartenskizze des Gauf und einem Plan des alten
qrnw; eine deutsche Zusammenfassung s. in WHB 14). Insbesondere sei hier der 750 m entfernt im Nordosten
der alten Stadt gelegene Tempel Rsfm erwahnt, aus welchem die sogenannten Hierodulenlisten stammen (s.
auch WZG, passim; W. Zamareni I, 1327f.; G. Garbini, Anticnita Yemenite, AION 30, 1970, S. 537; WBG
194, Anm. (d), (f); Photomap Wadi Jawf, Produced by the Dep. of Geography of the University of Zurich
(1978); YAMP). Vgl. Taf.I.
Ja 634/4-5; Ja 635/25-26,28,36 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/qrytm/dt/khlm „die Stadt qrytm des
Kahilum"), welche bei al-Hamdani ohne Beinamen (Sifa 152,12) als Qarya erscheint (s. auch Yaqut, Mu'gam
VI, 84). Sie ist mit dem heutigen Qaryat al-Faw an der KarawanenstraBe ungefahr 70km siidlich des Wadi ad-
Dawasir, das etwa 45° 10' 6.L. und 19° 15' n.Br. liegt, identisch (s. EI, New Edition, unter Fa a w; WZG
passim u. Abb. 1; Wi. Gro., Das vorislamische Arabien; W. Zamareni II, 1079; H. St. J. B. Philby, Motor
Tracks and Sabaean Inscriptions in Najd, The Geographical Journal 126, 1950, S.211ff.; A. F. L. Beeston,
Warfare in Ancient South Arabia, S. 6).
Ja 649/26 (sabaisch), Name eines Ortes, der wahrscheinlich im Wadi Harib Haulan, ostlich des Naqil Sija c , lag
(srn/hrb/ c dy/qrytnhn); (s. WZG 181, Anm. 369).
(Wadi) al-Qura; Gl 941/4 = M 392B/39 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in
Main, welcher im Bereich der WeihrauchstraBe lag und der wohl mit dem Wadi al-Qura nordlich von Yatrib
(a!-Madina) und siidlich von Dedan identisch ist (s. WOH 957 u. Karte auf S. 958).
RES 3945/4 (altsabaisch), Name eines Gebietes (wmhd/dbhn/dqsrm/wsrgb „und er (der Konig) schlug dbhn/
dqSrm und Srgb"), welches in der siidlich von Talzz gelegenen Qada a al-HuJariya zu lokalisieren ist; seine
genaue Lage ist jedoch nicht festzustellen.
Ja 576/4,7; Ir 13§6; RES 4169/1 (samtlich sabaisch), Name eines Landes (Ja 576/4,7: b'rd/qsmm) und des darin
wohnenden Stammes (RES 4196/1: S c bn/qsmm; Ir 13§6: 'i'bl. . ./qsmm), welches mit H. v. Wissmann mit dem
48
ABDAIXAH HASSAN AL-SHEIBA
Gebiet sudostlich vom heutigen al-Hada 3 , mit dem heutigen Qayfa zu identifizieren ist (s. WZG 369; WOH
909f.).
QTBN RES 3911/4 (sabaiseh), Name eines Palmgartens unbekannter Lage, der in einem fragmentarischen Text (. . .m/
wqtbnAihl) vorkommt.
QTNTN RES 3946/6 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ./wqtntn) in Yasran in der Oase von
Marib.
QTWSF Sh 31/11 (sabaiseh), Name eines Ortes, welchen W. W. Muller zu Recht mit der Ruinenstatte Ktesiphon 40 km
sudostlich von Bagdad am Tigris identifiziert hat (W. W. Muller, Eine sabaische Gesandtschaft in Ktesiphon
und Seleukeia, NESE 2, 1974, S. 161; vgl. Yaqut, Mu c gam HI, 570).
QTM CIH 74/8-9 (sabaiseh), Name einer Flur, welche in der Gegend von Urhuqum gelegen sein durfte (s. hier
'rhqm).
QLHN Ist 7632/3 (sabaiseh). Name eines Palmgartens (nhlhw/dqlhn) unbekannter Lage.
QLZN CIH 652/3 (sabaiseh), Name eines Landes ( J rd/qlzn) und des darin wohnenden Stammes (CIH 652/1: hfrdm/
qlzn) unbekannter Lage.
QLY RES 3550/5 (qatabanisch). Name eines Ortes (bqly), welcher moglicherweise nicht weit von brm gelegen sein
durfte (s. hier brm).
QN 3 Qana 3 ; Ry 533/4,8; Ir 13§13; Ja 632/3; CIH 728/2; Yanbuq 47/6 (samtlich sabaiseh) , Name einer Stadt (hgm/qn 3 ),
die mit dem heutigen BPr c Ali identisch ist. Qana 1 wird moglicherweise bereits im Alten Testament als Kanne
erwahnt (Ez. 27,23), Plinius (Nat. Hist. VI, 26, 104) kennt die Stadt unter dem Namen Cane, wahrend sie im
Periplus(§27, §32, §33, §36, §57) und bei Ptolemaus Kane genannt wird. Am FuB des Vulkanhugels bei Husn
al-Gurab liegt an dessen Sudseite eine groBe Ruine, die gewiB von der Stadt Qana 3 stammt (s. A. Grohmann,
Arabien, 274). Qana', ein wichtiger Hafen des alten Hadramaut, liegt 48°20' 6.L. und 14°01' n. Br. (s.
PDRYG, S. 63). Wie G. L. Harding (Archaeology in the Aden Protectorates, S. 47) darlegt, zeigen die Reste
eines dort gefundenen GefaBes rhodischen Typs (s. Taf. XXXVIII, 21 u. 22), daB Qana' wohl schon im 2. oder
1. Jh. v. Chr. als Hafen benutzt wurde (s. A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §86, §87, §95, etc.;
H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters, 100, 243, 245; B. Doe, Husn al-Gurab. The Site of Qana', Le Museon
74, 1961, S. 191-198; WHB 44, 54, etc.; WZG 199, 291, etc.; Wi'. Gro., Das vorislamische Arabien; WZA 55).
Vgl. Taf. I.
Qaniya; YMN 10/3,4,7; YMN 11/2 (beide sabaiseh), Name einer Stadt (hgrn/qn'tm), welche mit dem bei al-
Hamdani genannten Ort Qaniya (so zu lesen mit Sifa AK 197,4 und Anm. 2. wonach die fruhere Lesung Qa'iba
in Sifa 95,2 zu korrigieren ist) und mit der heutigen nordosttich von Walan im Nahiyat as-Sawadiya gelegenen
Ruinenstatte Qaniya (dem Fundort der Inschrift) im gleichnamigen Wadi identisch ist (s. Y. 'Abdallah.
Mudawwanat an-nuqu£ al-yamaniya al-qadima, Dirasat Yamaniya 3, 1979, S. 43 u. Kartenskizze des Gebietes in
Dirasat Yamaniya 2, 1979, S.74). Vgl. Taf. I.
RES 3946/8 (altsabaisch). Name eines Gebietes (wkl/bdV. . Vwqnt). dessen Lage unbekannt ist.
CIH 323/2 (sabaiseh), Name eines Burgberges ( c r/dqnm), den W. W. Muller fruher mit dem heutigen Gabal
Daqan nordwestlich von al-Huqqa, dem Fundort der Inschrift, identifiziert hatte (MWLa 1 18; vgl. RWK, Blatt
III, 2b), den er aber jetzt eher mit der bei al-Hamdanl genannten Burg Di-Qin (Iklil VI11 231 ,9) zusammenstel-
len mochte. Vielleicht gehort hierher auch der sabaische fragmentarische Text CIH 204/1 = RW 130 = Gl 188
aus Bayt Gufr (nsbw/bqnm).
RES 3945/15; CIH 603b/ll (sabaiseh). Name einer neben mehreren Stadten ( 5 hgr/. . ,/wqwitl) genannten Stadt.
Da qwm neben den Stadten gv/l, sbm, dwrm und fdm genannt wird. ist sie moglicherweise in der Gegend von
Sibam Kaukaban bis zum Wadi Dahr zu suchen; ihre genaue Lage ist nicht festzustellen. Das bei al-Hamdani
(Sifa 168,1; 176,24) genannte al-Qaww liegt zu weit im Norden (in Wa'ila). urn mit der inschriftlich genannten
Stadt zusammengestellt werden zu konnen. Vielleicht gehort zur inschriftlich genannten Stadt auch die
sabaische Inschrift CIH 194/2 = Gl 178/2 aus Haz (b'ly/qwm) (s. jedoch J. H. Mordtmann und E. Mittwoch,
Sabaische Inschriften, 68).
QYDN RES 3911/3 (sabaiseh). Name eines Palmgartens unbekannter Lage.
QNTM
QNT
QNM
QWM
K
KBTN
KTLM
RES 3951/2; Ja 550/2 (beide sabaiseh). Name eines Gebietes. welches nach dem I lerkunftsort der Inschrift in der
Gegend zwischen Marib (Ja 550 aus Marib) und Sirwah (RES 3951 aus Sirwah) zu lokalisieren sein durfte; seine
genaue Lage ist nicht auszumachen.
CIH 493/2; CIH 494/7; CIH 496/6, etc.; RES 3946/1; RES 3948/2; Gl 1568/2-3 = RES 4847. etc.; MAFRAY
Hirbat Sa c ud 13/6 (samtlich sabaiseh). Name eines Ortes. welchen H. v. Wissmann mit dem heutigen Haribat
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
49
KTM
KHD
KDR
KSRN
KL°N
KLNM
KLYBM
KMDM
KMNHW
KNN
KWK
Sa c ud im Gauf identifizierte (WZG 217ft., 267, etc. u. Abb. 4; WBG 191); s. aber dazu die einschrankenden
Bemerkungen von A. F. L. Beeston, The Location of KTL, PSAS 6 (1976), S.5-7, der es mit Duraib
gleichsetzen mochte (vgl. Chr. Robin et J. Ryckmans, Les inscriptions de al-Asahil, ad-Durayb et Hirbat Sa c ud,
Raydan 3 (1980), S.113ff.).
CIH 375/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ( 3 nhlhw/. . ./ktm) im Wadi Adanat ( 3 dnt), dem
heutigen Wad! Dana.
RES 3945/11,12,13 (altsabaisch); RES 3688/2,5,6; RES 3550/2, etc. ; Ja 405/2 (samtlich qatabanisch), Name eines
Gebietes (RES 3945/12: kl/qst/khd) und des darin wohnenden Stammes (RES 3688/2,5,6: slMi/khd/ddtnt, „der
Stamm khd von Datina"). Khd ist somit wahrscheinlich der Name eines in Datina siedelnden Stammes und die
Bezeichnung dessen Gebietes (s. WHB 65; Wi. Gro., Zentrales Siidarabien).
Kadur; CIH 541/21,34, etc.; RES 3946/2 (beide sabaisch, RES 3946 altsabaisch), Name einer Festung, CIH 541/
21 (msn c t/kdr), welche nicbt, wie vermutet wurde, in der Nahe von Rada c al- c Ars (so E. Glaser, Zwei Inschriften
ttber den Dammbruch von Marib, 58; GHB 143; WHB 38), sondern in der Nahe von Rada c al-Hawamil bzw. al-
Haramil (Belege fiir beide Namensformen s. unter RD C ) zu lokatisieren ist, wie auch M. Bafaqih und Chr.
Robin meinen, die sie mit dem etwa 1600m hohen Berg Kadur identifizieren (M. Bafaqih et Chr. Robin,
Inscriptions inedites de Yanbuq, Raydan 2, 1979, S. 18), welcher 47° 14' 6. L. und 14° 19' n. Br. liegt (s.
PDRYG, S. 117).
CIH 621/4 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung Husn al-Gurab beim antiken Hafen
Qana 3 beteiligt waren. Vielleicht ist es mit E. Glaser mit dem heutigen Wadi al-Kasr in Hadramaut zu
identifizieren (s. E. Glaser, Die Abessinier in Arabien und Afrika, 133), das 48°17' 6.L. und 15 49' n. Br.
liegt (s. PDRYG, S. 118).
CIH 621/2 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung Husn al-Gurab beim antiken Hafen
Qana 5 beteiligt waren. Wahrscheinlich gehort hierher auch das CIH 541/85 (sabaisch) genannte kl c n; vgl. den
bei al-Hamdanl genannten Ort al-Kala c , welcher eventuell zu dem inschriftlich genannten Ort zu stellen ist (Sifa
125,22; s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 93,10,11).
YMN 9/3 (sabaisch), Name eines Weingartens (lwynhmw/klnm „fur ihTen Weingarten klnm"), welcher im Wadi
rhbm lag (s. dort).
Ir 32/36 (sabaisch), Name eines Burgberges ( c r/klybm), der nach dem Kontext der Inschrift in Hadramaut
gelegen war; wahrscheinlich lag dieser im Gebiet des gleichnamigen Stammes, welcher zur Zeit von ai-Hamdanl
in Hadramaut ansassig war (Iklll II, 377,10; vgl. Naswan, Sams al- c ulum, 93,5).
RES 4760/4 (altsabaisch), Name eines Ortes in einem fragmentarischen Bustrophedontext aus Marib, unbe-
kannter Lage.
Kamna; CIH 377/2; CIH 434/15; RES 3945/17 (samtlich sabaisch), Name eines Ortes, den Plinius (Nat. Hist. VI,
32,160) als Caminacum anfuhrt. Al-Hamdanl nennt zweimal die hierzu gehorige Ortschaft Kamna (Sifa 167,13;
Iklll VIII 175,2). Heutigentags liegen dessen Ruinen nordostlich von Haribat al-Sawda 3 im Gauf; sie werden
Haribat Kamna genannt (s. Iklll VIII 175, Anm. 6; M. Tawfiq, Les Monuments de Ma^n , Le Caire, 1957, Taf. 1;
WHB 14f., 31, 77; WZG passim u. Abb. 2 u. 3; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §243).
Kanin; Ja 559/19; Ja 568/25-26; Ja 606/22-23; Ja 753/9, etc. (samtlich sabaisch). Name eines Burgberges frn/
knn). Al-Hamdam erwahnt den Gabal Kanin dreimal (Sifa 125,10; 126,6; Iklll II 289,7), einen Namcn, den er
bis zum heutigen Tage fiihrt. Auf dem Gabal Kanin stand ein Heiligtum des "Attar c Azizan und der Dat-Zahran,
Gl. 1193/3 u. Ir 5§7; etc. (samtlich sabaisch), ( c ttr/ c zzn/wdt/zhrn/bknn, bzw. b c lyfrn/knn). Der Berg Kanin liegt
stidostlich von San'a 1 im heutigen Nahiyat Haulan (s. WZG 89, 275, 321, etc. u. Abb. 17; W. Radt, Bericht iiber
eine Forschungsreise in die Arabische Republik Jemen, Archaologischer Anzeiger (1971), S. 257 u. Abb. 5-9;
YAMP).
Sh 31/11 (sabaisch), es „ist der Name des dem ostlichen Ktesiphon gegeniiber auf dem rechten Tigrisufer
liegenden Seleukeia, damals ein Knotenpunkt wichtiger HandelsstraBen und Karawanenwege" (s. W. W.
Miiller, Eine sabaische Gesandtschaft in Ktesiphon und Seleukeia, NESE 2, 1974, S. 162, wo auch die
entsprechenden aramaischen und griechischen Namensformen dieser Stadt aufgezahlt werden).
LBH (sfb) Labah; RES 3688/11; RES 3689/9; RES 3691/7; RES 3692/6 (samtlich qatabanisch). Name eines Tales, in
welchem ein Tempel des Gottes c Amm stand (RES 3688/11: byt/ c m/bsrn/]bh; s. A. F. L. Beeston, The Labakh
Texts, S.12). Es ist mit dem heutigen Si'b Labah, welcher 45° 41' o. L. und 14°53' n.Br. liegt, zu
identifizieren. Eine Erwahnung dieses Tales fehlt bei al-Hamdanl (s. WHB 47; WZG 22; Wi. Gro., Zentrales
Siidarabien; s. A. F. L. Beeston, a.a.O.; vgl. PDRYG, S. 126).
50
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
LBHW
LBNT
LTK
LGTM
LG=M
LHYN
LQH
LQT
LMD
LMS
LWM
LYT
RES 3902bis, No. 130/3 (sabaisch), Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlhmy/lbhw/. . .),
deren Lage unbekannt ist.
RES 3945/11 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Bezirken (bd7. . ./wlbnt), dessen Lage
unbekannt ist (vgl. hier syn).
RES 3540/5; RES 3880/4 (beide qatabanisch), Name eines Landstiicks unbekannter Lage.
Lagiya; RES 3945/4 (altsabaisch), Name eines Ortes (ln/lg'tmAd/hmn „von Ig'tm bis hmn"); er ist mit dem bei
al-Hamdani genannten Ort Lagiya (Sifa 95,22) zu identifizieren, welcher heute noch denselben Namen fuhrt
und westlich von Marha liegt (s. Sifa AK 199, Anm.3; WGS 162, Anm.304; L. Forrer, Sudarabien nach
al-Hamdani, S. 152, Anm. 8).
1. RES 4069/8 (sabaisch), Name eines Tales (srn/lg'm) unbekannter Lage.
2. RES 3856/2 (qatabanisch). Name eines Landstiicks, welches wahrscheinlich im Wiidl Durra, dem Fundort der
Inschrift, gelegen war (s. jedoch WHB 55).
Lihyan; RES 2819/7 = M 73/7; Gl 992/1 = M 392B/46-47 (beide minaisch), ein Herkunftsort sogenannter
Hierodulen des Rsf-Tempels in Main, welcher wohl mit dem Gebiet des gleichnamigen Stammes nordlich von
Makka zu identifizieren ist (s. WZG 184, Anm. 377; WOH 957; EI unter Lihyan).
al-Qahma; Ja 574/7,11-12 (sabaisch), Name einer Stadt, Ja 574/11-12 (hgrn/lqh). Al-Hamdani erwahnt eine
Ortschaft namens al-Qahma (Sifa 53,26; 119,20; s. auch Yaqut, Mu'gam IV, 38; ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-
Yaman, 62,8) in der Tihama, welche nach Ibn al-Mugawir, a.a.O., 62,6 auch Du'al genannt wird (zu Du'al s.
ferner Ibn al-Mugawir, a.a.O., 60,6). Dieser Ort ist, wie der heutige Ort gleichen Namens, der zwischen Bayt
al-Faqih im Siiden und al-Mansuriya im Norden liegt, mit der inschriftlich genannten Stadt identisch. Die
verschiedenen Namensformen lassen sich dabei so erklaren, da6 bei der spateren Obernafune des antiken
Ortsnamens der erste Radikal zum Artikel und die dadurch entstehende zweiradikalige Wurzel durch ein m
erweitert wurde. Zu dieser Identifizierung scheint mir auch der Kontext der Inschrift zu passen. in der von
einem Kriegszug in der Tihama die Rede ist; darin weisen die Erwahnung des Wadi Surdud (Z. 6) und des Wadi
Siham (Z. 4) in die Gegend nordlich von al-Qahma, wahrend die Ebene von Iqh (wie ich den Ausdruck frSt/lqh
verstehe) bis zum Wadi Siham gereicht haben kann (s. Sifa AK 74, Anm. 1; H. Kay, Yaman, Kane; L. Forrer,
Sudarabien nach al-Hamdani, S. 44, Anm. 3; YAMP). Vgl. Taf. I.
CIH 308/8; CIH 364/2 (beide sabiiisch). Name einer Stadt (CIH 308/8: hgrn/lqt) unbekannter Lage.
CIH 541/35 (sabaisch). Name eines Ones (bkdr/°lw/wlmd) unbekannter Lage (s. Naswan, Sams al-'ulum, 96,6,7;
al-Hamdanl, Iklil X 26,3).
Ja 546/30-31; Ja 626/22-23; Lu 5/2 (samtlich sabaisch). Name eines von zwei benachbarten Burgbergen Crnhn/
tn'/wlms) unbekannter Lage.
RES 4194/4 (sabaisch), Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlyhmw/. . ./wlw'm) unbe-
kannter Lage.
Wadi Liyya; Ja 649/9 (sabaisch). Name eines Wadis, welches zur Zeit von al-Hamdani Liyya genannt wurde (Sifa
73,16; 120,4; 121,1; 127,18; Iklil I 225,4), ein Name, den es bis zum heutigen Tage fuhrt. Das Wadi Liyya liegt in
der Tihama zwischen Gizan und Midi (s. H. St. J. B. Philby, Arabian Highlands, 583, 594. 603, etc. u. Karte
Qlzan (Gizan); WZG 196, Anm. 438; JSIM 369; WOH 933).
M
M'B
MTMM
MDNM
M'SL/
GMHN
Mo'ab; Gl 983/4 = M 392D/32 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Main,
der wohl mit dem alttestamentlichen Moab gleichzusetzen ist (s. WOH 957).
CIH 399/3; RES 4085/3 (beide sabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten. RES 4085/3 (l'nhln/.../
wm'tmm) in Yasran in der Oase von Marib (s. WGS 93).
Ma'din; CIH 323/4 (sabaisch), Name eines Gebielvs ('rd/m'dnm) und des darin wohnenden Stammes (Ja 655/2,
etc.: SWnVdnm), welches noch zur Zeit von al-Hamdani als Mihlaf Ma'din bekannt war (Sifa 82.1; 86,5;
106,21,22; 107,16, etc.; Iklil VIII 180,3). Der Mihlaf MaMin - auch Mihlaf Ma'din wa-Humlan genannt (Sifa
106,22) - hatte nach al-Hamdani sein Zentrum im Wadi Dahr (s ausfuhrlich zu Ma'din WZG 338ff. u.
Abb. 17).
Ma'sal al-Gumh; Ry 509,5; Ry 510/3 (beide sabiiisch). Name eines Wadis (Ry 509/5: bwdyn/m'sl/gmhn), welches
zur Zeit von al-Hamdani als Wadi Masai ul-dumh bekannt war (Sifa 165,1 ; s. auch Sifa AK 292.5 und Anm. 1,
wo al-Akwa c zu Recht das hier in den llandschriften vorkommende hadag in gumh konjiziert; vgl. auch U.
Thilo, Die Ortsnamen in der altarabischen Pocsic. 68). Zum heutigen Wfidi Ma'sal al-Gumh s. H. St. J. B.
Philby, Motor Tracks and Sabaean Inscriptions in Najd. The Geographical Journal 116 (1950). S. 102: „Masil
Jumh ... is still the full name of the place :is Jumh is the name of the mountain range through which the Wadi
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
51
M=WDN
MBHRN
MBLQT
MBNHM
MTNTM
MTLN
MTW
MHRTM
MHRMM
MHFDN
MHMTN
MHMYN
MHDN
MHLYM
MHWN
MDBN
MDTRM
MDRM
flows..." (s. auch G. Ryckmans, Inscriptions sud-arabes, Dixieme serie, Le Museon 66, 1953, S. 306; Ders.,
Inscriptions sud-arabes, Neuvieme serie, Le Museon 64, 1951, S.97).
RES 3945/2 (altsabaisch), wohl Name eines in der Oase von Marib gelegenen Gebietes.
RES 4815/4,8 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhln/mbhrn) in der Oase von Marib.
'Aqabat Mablaqa; RES 3550/3 (qatabanisch), Name eines PaBweges (mnqln/mblqt), welcher mit dem heutigen
c Aqabat Mablaqa 45°38' 6. L. und 14°53' n. Br. identisch ist (s. PDRYG, S. 130, WHB 45; WZG 18; B.
Doe, Sudarabien, S.218f.; LeBaron Bowen and F. P. Albright, Archaeological Discoveries in South Arabia,
S. 12, 55 u. Abb. Nr. 60, 61; G. L. Harding, Archaeology in the Aden Protectorates, Taf. XL VII, Nr. 4,5).
NNN 39/2 (sabaisch), Name eines Ortes (? 3 ]qwl/mbnhm) unbekannter Lage.
VL 6/3,7 (qatabanisch), Name eines kultivierten Landes im WadI Bayhan.
CIH 621/2 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung Husn al-Gurab beim antiken Hafen
Qana 3 beteiligt waren, dessen Lage jedoch unbekannt ist.
CIH 74/9 (sabaisch), Name eines Ortes (bmtw) unbekannter Lage.
al-Mahrat; RES 3946/2 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Orten (wgn7mhrtm/ . . . „und er
ummauerte Mahrat"), welcher mit dem bei al-Hamdanl genannten Ort al-Mahrat im Mihlaf as-Sahul in der
Gegend von Muhdat identisch ist; s. Sifa AK 212,9 „. . . Muhdat, in welchem die alte Stadt al-Mahrat lag" (so
nach der von al-Akwa c benutzten Handschrift, die er a.a.O., Anm. 5 nennt; s. dagegen die Lesung al-Maharrab
in Sifa 100,15 und bei L. Forrer, Sudarabien nach al-Hamdanl, S. 163). Dieser Ort ist weiter mit dem heutigen
groBen Dorf al-Mahrat, welches nach al-Akwa c (a.a.O.) ungefahr eine halbe Meile nordlich von c Alaqan liegt,
identisch. Die Identifizierung des inschriftlich genannten Ortes mit dem heutigen und dem bei al-Hamdanl
genannten Ort ergibt sich aus dem Kontext der Inschrift, in welcher von einem Kriegszug in diese Gegend die
Rede ist.
RES 4176/6 (sabaisch), Name eines Gebietes (?; hlfn/dmhrmrn), das in der Region von Arhab gelegen sein
durfte.
RES 4636/6-7 (sabaisch), Name eines Gebietes ( 3 rdhmw/dmhfdn) und des darin wohnenden Stammes (RES
4636/4: bny/dmhfdn), das moglicherweise in der Umgebung von Marib, dem Fundort der Inschrift, zu
lokalisieren ist.
RES 4176/11 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stiicks Landes, von welchem dem Gott Ta 3 lab
der Zehnte erbracht wurde.
RES 3946/7-8 (altsabaisch), Name eines Ortes, welcher in der Umgebung von Marib gelegen sein durfte.
Ja 550/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ('nhl/. . ./wmhdn) im WadI Adanat ( 3 dnt), dem
heutigen WadI Dana.
Gl 1142/2; Gl 1143/1 (beide sabaisch), Name eines Ortes, in welchem ein Tempel des Gottes Ta'lab (t'lb/b c l/
mhlym) stand. Nach H. v. Wissmann ist er mit dem heutigen siidwestlich von Barran in Nihm gelegenen Ort
Mahal! identisch (WZG 323; WGG, Karte auf S.72L).
al-Maha 3 (al-Muha D ); Ry 507/5,10; Ry 508/3; Ir 28§1; Ja 1028/4 (samtlich sabaisch), Name eines Ortes, der bei
al-Hamdanl als al-Maha 3 erscheint, der gleiche Name, den die am Roten Meer gelegene Stadt bis zum heutigen
Tag tragt (Sifa 74,16; 87,5; 119,18; s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 100,8f.). Al-Maha 3 scheint zur
Zeit von al-Hamdam nur geringe Bedeutung besessen zu haben, da dieser es im Kapitel iiber die Stadte in der
Tihama unerwahnt lieB, und die Stadt lediglich in anderem Zusammenhang bei ihm vorkommt, wahrend Yaqut
sie iiberhaupt nicht kennt. Die in der Neuzeit ihres Kaffee-Exports wegen bekannt gewordene Hafenstadt liegt
43° 12' 6. L. und 13° 19' n.Br. (s. C. Landberg, Datina I, 301; EI unter Mokha; A. Sprenger, Die alte
GeogTaphie Arabiens, §80, §298, §322, etc.; Wi. Gro.; L. Forrer, Sudarabien nach al-Hamdanl, S. 89, Anm. 2,
E. Macro, The Topography of Mocha, PSAS 10, 1980, S. 55ff.; MYAR).
al-Mandab; Ry 507/10; Ry 508/8; Ja 1028/4,8 (samtlich sabaisch), Name einer Festung (Ry 507/10: wysn c n/sslt/
mdbn „und sie bauten die Befestigung von Maddaban"), die vielleicht bei Plinius (Nat. Hist. VI, 26, 104) und im
Periplus (§25, §26) als Okelis erscheint und mit dem Ort, der in der heute Bab al-Mandab genannten
Meeresenge weiterlebt, identisch ist (arabisch al-Mandab = sabaisch *Maddaban, geschrieben mdbn). Zur
Erwahnung von al-Mandab bei al-Hamdanl s. Sifa 52,11; 53,20; 98,22, etc. Ibn al-Mugawir (Sifat bilad al-
Yaman, 95f.) schreibt, einige Araber flatten auf dem Berg al-Mandab eine Festung namens n e d (in den
Handschriften jeweils ohne diakritische Zeichen) gebaut und vom arabischen bis zum abessinischen Festland
eine Eisenkette hinubergezogen, so daB jedes Schiff unter ihr hindurch fahren muBte (vgl. Yaqut, Mu c gam IV,
659; s. auch Ibn al-Mugawir, a.a.O., 106,11; 115,15; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §6, §61, §68,
etc.; WZa 1320; MYAR).
CIH 469/3 (sabaisch). Name eines Tales ( c dy/srn/dmdtrm) unbekannter Lage.
Madar; CIH 5/2; CIH 339/3; CIH 340/4; Masamayn l/2~ (samtlich sabaisch). Name einer Stadt (CIH 340/4: hgrn/
mdrm) und des darin wohnenden Stammes (CIH 339/4: s c bn/dmdrm). Siidlich von Zafar Dibin und nordlich von
52
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
Na c it liegen auf einem Hiigel die Ruinen der antiken Stadt Madar, fiber die al-Hamdani (Iklll VIII 164,5f.)
schreibt: „In Hamdan ist Madar nach Na c it mit 14 Burgen die an Palastea reichste Stadt" (s. auch Sifa 82,11;
112,2; Iklll II 59,2; Iklfl VIII 180,7; NaSwan, Qasida, 118,4; al-Qadl H. as-Sayagi, Ma'alim, 58). Nach den
Inschriften besaB die Stadt weiterhin ein Heiligtum des Gottes Talab (CIH 339/3-4: rtb/rymm/bl/mrbdn/
dmdrm) und die fiber der Stadt gelegene Burg einen eigenen 'Attar-Tempel (CIH 339/3: c ttr/dr's/mdrm). (Vgl.
WZG 43, 298f . , 308, etc. u. Abb. 17, 18; P. A. Grjaznevic, K topografi Central'nogo Arhab, die Karte bei S. 59;
MYAR). Vgl. Taf.II.
MDMMN RES 4176/11 (sabaisch), Name eines Landstuckes, von welchem dem Gott Talab der Zehnte erbracht wurde.
Vielleicht ist es mit dem bei al-Hamdani genannten Ort Madam, welcher nordlich von San'a 3 im heutigen
Nahiyat Hamdan ar-Raud liegt, identisch (s. Sifa AK 325,9 u. Anm.3).
MDB Wadi Madab; RES 3945/15 (altsabaisch). Name eines Wadis, welches zur Zeit von al-Hamdani (Sifa 83,1; 110,8;
167,13, etc.; Iklll X 63,8; 221,9; 223,6) und bis zum heutigen Tag als Wadi Madab bekannt ist. Madab ist der
linke ZufluB des Wadi Gauf, mit dem es sich bei NaSan vereinigt (s. GHB 137; WHB 15f.; WZG passim u.
Abb. 2 u. 3; YAMP; Photomap Wadi Jawf , Produced by the Dep. of Geography of the University of Zurich,
1978).
MDBM CT 4/3,10-11; CT 10/2; etc. (samtlich hadramitisch). Name einer Stadt (CT 4/3: hgrhn/mdbm), die mit dem
heutigen Ort al-Hurayda, von welchem beide Inschriften stammen. identisch ist. Al-Hurayda liegt 48° 12'
6.L. und 15" 36' n.Br. (s. PDRYG. S. 18; vgl. G. C. Thompson, The Tombs and Moon Temple of Hureidha
(Hadhramaut), Oxford, 1944; WZA 37; BEAG 45). Vgl. Taf. I.
MDBN RES 3946/6 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (nhlnV. . ./wmdbn) in Yasran in der Oase von
Marib.
MRB s. MRYB.
MRTD RES 4626/2 (sabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Burgbergen (*rrn/. . ./wmrtd), der in der
Umgebung von Marib gelegen sein durfte, dessen genaue Lage aber nicht festzustellen ist.
MRH Gl 1100/2 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhw/mrh), der wahrscheinlich in der Umgebung von Saqab
Rahab bei Marib, dem Fundort der Inschrift, gelegen war.
MRS RES 3946/3 (altsabaisch). Name eines Gebietes, welches vielleicht mit dem bei al-Hamdani (Sifa 94,2)
genannten Ort Maris im Gebiet der Banu Zauf zu identifizieren ist.
MRMR Husn Di Marmar; CIH 338 = Gl 1209/12; RES 4624/4 (beide sabaisch), Name eines Burgberges fm/dmrmr); die
Burg und die an ihrem FuB liegende Stadt Sibam Suhaym werden von al-Hamdani Iklll VIII 151.1 erwahnt
(s. WHB 17, 18, 65; RWK, Blatt III, 3b).
MRML Marmal; CIH 256/3 (sabaisch), Name eines Ortes, den al-Hamdani, Iklll VIII 163,5 kurz erwahnt, wahrend er in
Sifa, von drei Stellen in der Urguzat al-Hagg des Ahmad ibn c Isa ar-Rada°i abgesehen (Sifa 241,21,26; 278,13),
nicht vorkommt. Ibn al-Mugawir (Sifat bilad al-Yaman, 202 f.) berichtet von Marmal „hier wohnten die Tubba c ,
und bei allem, was (hier) in Stein und Gips an Stadten und Dorfern erbaut wurde, war die Lange eines jeden
Steinblocks gut zehn Ellen und nicht weniger, und jetzt hegt es ganz in Ruinen" (vgl. auch Yaqut, Mu c gam IV,
503). Die hiervon bis heute erhaltenen, Oasr Marmal genannten Ruinen liegen acht Kilometer nordostlich von
Ruwa (s. die Beschreibung derselben bei WZG 326 u. Abb. 17; RWK, Blatt III, 2b).
MRNWTM Grjaznevic 3/4 (sabaisch). Name eines Ortes unbekannter Lage (s. Juznaja Aravija. S. 19).
MRYB Marib; CIH 19/6; CIH 389/4; Ja 560/11; Ja 564/12; Ja 576/3; RES 3197/4; RES 5100; Gl 1365/11; lr 6§1; Ir 1385;
etc. (samtlich sabaisch); die ehemalige Hauptstadt der Sabaer, die bis heute der Hauptort des gleichnamigen
Muhafaza ist. Marib liegt 1160 Meter u.d.M., 45° 16' 6. L. und 15°26' n.Br. Die Bedeutung der Stadt
erklart sich auch aus ihrer Lage an der KarawanenstraBe, welche die Produktionsgebiete des Weihrauches mit
dem Mittelmeer verband (vgl. GHB 116f). Zu den Belegen der Stadt bei den griechischen und romischen
Autoren s. WMM Iff.; J. H. Mordtmann, Himjarische Glossen bei Plinius. ZDMG 30 (1876). S. 320ff.
Die Stadtmauer von Marib war mil Tiirmen versehen, wie aus der altsabaischen Inschrift Gl 418/419 = RES 3943
(s. auch die von G. Garbini, Un nuovo documento per la storia dell'antico Yemen. OrAnt 12 (1973), S. 143
publizierte Inschrift) hervorgeht; H. v. Wissmann nimmt mit Sicherheit an, „daB die Hauptstadt schon in der
Zeit ummauert war, aus der man inschriftlich noch nichts weiB" (WMM 3; WGG 87f.; s. auch G. Garbini,
a.a.O., S. 144ff). Wer Marib begriindet hat, steht nicht fest. Nach H. v. Wissmanns ncueren Untersuchungen
(WGS 91) war der Name mryb inschriftlich vom 8. Jh. v. Chr. bis zum 2. Jh. n. Chr. gebriiuchlich (WMM 1),
wahrend ab dieser Zeit in den Inschriften (z. B. CIH 407/1(1; CIH 541/65-66.67,81. etc.; RES 3910/2; RES 4176/
2; RES 4763/1, etc.; NNA 5/8; Fa 71/6; Fa 76/7; Ja 572/7; Ja 576/2; Ja 613/9, etc.: Ir 29§1; Ir 3283, etc.; samtlich
sabaisch) der Name mrb gebraucht wurde. S. hicrzu ;iuch al-Humdiini Iklll VIII 104,1 ..Man sagt, MaMb und
Maryab sind zwei Stamme", worin sich gewiB die beiden Namcnsformcn der Stadt widerspiegeln.
Nach al-Hamdani (Iklll VIII 99,10) befanden sich in Marib die drei Burgen Salhin, ul-Hagar und al-QasIb, von
denen Salhin inschriftlich bezeugt ist (('III 429/10; CIH 573/3, etc.; samtlich sabaisch). Weitere Belege Maribs
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
53
bei al-Hamdanl s. Sifa, Register; Ikffl I 121,2; 140,1,6,9, etc.; Ikffl II 109,2; 114,12; 129,9,11, etc.; Iklll VIII
49,7; 57,1; 79,1, etc.; Ikffl X 23,13; 122,11; s. auch Naswan, Qaslda, 6,2; 22,3; 27,10,11,13,15, etc.; Ders., Sams
al- c ulum, 5,17; 8,14,19; 9,2,20; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 195,1,14; 196,1; 197,1,8; Yaqut, Mu c gam
IV, 382 ff.; s. auch WZG, Register S.426; WHB^ Register S. 161; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens,
Register S. 331, EI unter Ma'rib, WHB 193, Anm. (a); MYAR. Vgl. Taf. I.
MRYM Gl 1658/4 (sabaisch), Name eines Ortes ([bfrhmw/Pbt/[d]t/bmrym) „ihren [Br]unnen l D bt, welcher in mrym
■st", welcher moglicherweise in der Umgebung von Ufayq, dem Fundort der Inschrift, zu suchen ist (vgl. jedoch
SEG X, 14).
MRYMTM Maryama; CIH 397/12; Ir 31; Ir 32/30 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt (CIH 397/12: hgrn/mrymtm). Die
heutige hiermit identische Ruinenstatte Maryama liegt im Zentrum des WadI Hadramaut zwischen Say'un und
Tarim 48°50' 6. L. und 15°58' n. Br. (s. PDRYG, S. 137). Die Identitat dieser Ruinenstatte mit der alten
Stadt Maryama geht aus der Lokalisierung der in Ir 31 neben dieser genannten Ortschaften hervor (.../
wmrymtm/wtrm/wkl/hgrn/wsrm/hdrmwt). Eine Erwahnung dieser Stadt fehlt bei al-Hamdanl. (s. WZG 198;
WZA, Karte I; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §202, §244, §246; H. St. J. B. Philby, Sheba's
Daughters, S. 173 u. Karte). Vgl. Taf. I.
MSRR RES 3946/3 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahiten Gebieten unbekannter Lage.
MSG C Ja 892/6 (hadramitisch), Name eines Ortes im Land s'klhn (b'rd/s'klhn), dessen genaue Lage unbekannt ist.
MS C M Gl 1561/2 (altsabaisch), Name eines Ortes, welchen H. v. Wissmann (WIFM 41) zu Recht wie folgt lokalisiert:
„Vier Kilometer nordlich des Hauptwadis von Ragwan (dem Fundort der Inschrift) zieht sich in derselben
Richtung das WadI Ma's mit der kleinen Siedlung Mas c ud hin, wo wohl MS C M lag"; (vgl. auch WZG 236).
MSR CIH 376/9; Ja 617/6 (beide sabaisch), Name eines Gebietes, welches in Ja 617, einer von den Banu Du-Hubab
(bny/dhbb) gestifteten Inschrift, neben Haynan genannt wird und somit in der Niihe von Sirwah/Haulan zu
suchen ist. In diesem Gebiet lag auch das in CIH 376/9 genannte gleichnamige Tal msr. Das bei al-Hamdanl
genannte Masar (Sifa 68,18; 105,10; 125,9, etc.) hat mit dem inschriftlich genannten Gebiet nichts zu tun, da es
im Haraz liegt.
MSRN CIH 616/3 (sabaisch), Name eines von zwei zusammcn genannten Palmgarten (nhlnhn/msrn/. . ./) unbekannter
Lage.
MSTT Masta; Ir 32/36 (sabaisch), Name eines Ortes, welcher mit dem bei al-Hamdani genannten Ort Masta (Sifa 87,4)
im Hadramaut identisch ist, wofur die Erwahnung von Dammun ( c dy/dmn/wmstt) spricht. Masta liegt 8 km
ostlich von Tarim und ist genau 49° 15' 6. L. und 16°05' n. Br. zu lokalisieren (s. PDRYG, S. 142; WZA 36,
52 u. Karte I).
MSR Misr (Agypten); M 392A/11; M 392B/5,6,20,23; M 392027,35,41, etc. (samtlich minaisch), als Land, mit dem
die Minaer Handel trieben, erwahnt in RES 2771/3 = M 27/3, im Krieg mit den Medern genannt RES 3022/1 =
M 247/1 , als Herkunf tsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Ma c Tn in den oben angefiihrten Belegen
„die Gotter Agyptens" (Vlt/msr) in RES 3427/1,2 = M 338/1,2 (s. WOH 956ff.; H. Grimme, Die Bedeutung
des Eigennamens 3D SR in Glaser 1155 und 1083 sowie weiteres zu Gl 1155, WZKM 39 (1932), S.227).
MSRN RES 3022/1 = M 247/1; RES 3535/2 = M 347/2 (beide minaisch). Name einer Gegend, welche zu Recht mit
H. Grimme mit der „von den Minaern im Interesse ihres Handels gegriindeten Kolonie im Gebiet von Dedan
(= el- c 0la)" zu identifizieTen ist (H. Grimme, Die Bedeutung des Eigennamens M SR in Glaser 1155 und 1083
sowie weiteres zu Gl 1155, WZKM 39 (1932), S. 228; s. auch WOH 952ff., 956).
MSYHM CIH 376/9 (sabaisch), Name eines von zwei zusammen genannten Talern (bsyrnhn/msr/wmsyhm), welches in der
Umgebung von Sirwah, dem Fundort der Inschrift, zu lokalisieren ist (s. hierzu msr).
MDYQ CIH 658/5 (sabaisch). Name eines Tales (srn/mdyq) unbekannter Lage.
MDYQT RES 3946/5 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahiten Gebieten unbekannter Lage.
MTRTM MAFRAY/Qutra 1/1-2,4,5-6 (sabaisch). Name einer Stadt (hgrn/mtrtm), welche Chr. Robin zu Recht mit dem
heutigen Qutra/Matira, dem Fundort der Inschrift, zusammengestellt hat (Chr. Robin, Mission archeologique et
epigraphique francaise au Yemen du Nord en automne 1978, S. 186 u. Karte auf S. 180). Al-Hamdani nennt die
Stadt (TJdar) Matira wiederholt (Sifa 81,24; 109,23,25; 113,12; 135,12; Ikffl II 192,2; Iklil VIII 76,1; Iklil X
60,16; 90,2,4; 109,5; s. auch Naswan, Sams al-'ulum, 76,21). Matira liegt zwischen Arhab und Nihm nordbstlich
von San c a 3 und stidostlich von Barran und wird heute zum Nahiyat Nihm gezahlt. Vgl. Taf. II.
MTRTN CIH 616/3 (sabaisch). Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlnhn/. . ,/wmtrtn) unbekannter
Lage.
MTRN CIH 611/2,4,8; RES 3913/3; RES 4085/3; Ja 550/1 (samtlich sabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten (Ja
550/1: 3 nhl/. . ,/wmtrn) in Yasran in der Oase von Marib.
MTWHN CIH 641/2 (sabaisch), Name eines Palmgartens unbekannter Lage (s. SEG VIII, 19f.).
M'TO RES 3902 Nr. 132A/4 (qatabanisch). Name eines Gebietes (?) des gleichnamigen Stammes (RES 3902 Nr. 132A/2:
'hl/m c tq) unbekannter Lage.
54
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
M C DY Garbini, AION 30 (1970), S. 540, Nr. 7/3-4 (sabaisch), Name eines von zwei Weingarten, die nahe SQq Bayt
Na'am, dem Fundort der Inschrift, gelegen haben diirften.
MT5YM NNN 74/3 (sabaisch), Name eines Ortes, an welchem sich ein Tempel der Sonnengottin befand (mhrmn/
dm'dym), unbekannter Lage.
M°SLM AION 31, S. 119, 1/4-5 (sabaisch), Name eines Tales (srn/m c sln) unbekannter Lage (vgl. P. Moretti, Iscrizioni
sabee a Mariya, AION 31, 1971, S. 119f.
MTRN Ma'afir; RES 3945/3 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten ('hgr/mfm). Der gleichnamige Stamm
wird in Ja 631/33 (mfrm) erwahnt. Im Periplus (§16, §22, §31) erscheint das Gebiet als Mapharitis; seine
Hauptstadt wird Saua (inschriftlich s"wm) und seine Hafenstadt Mouza genannt. Al-Hamdani erwahnt Ma'afir
haufig (Sifa 54,21; 67,22,25; 68,2; 71,8, etc.; Iklil II 104,3; 114,12,13; 117,9; IklH VIII 147,12; 179,1; 193,9, etc.;
Ikffl X 40,1; 67,3; s. auch Naswan, Sams al-'ulum, 73,16; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 67,19; 72,19;
Yaqut, Mu c gam IV, 570f.). Der Name Ma'afir existiert heute nicht mehr; da dieser aber bis ins Mittelalter
lebendig war, kann man jenes Gebiet mit dem heutigen siidlich von Talzz gelegenen Qada 3 al-Hugariya
identifizieren (s. A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §85, §445; El Erganzungsband unter Ma'afir;
WHB 69; WZG passim; Wi. Gro., Das vorislamische Arabien).
M°LSN CIH 79/5; CIH 82/4; CIH 93/2 (samtlich sabaisch). Name eines Ortes. der in der Umgebung von 'Amran, dem
Fundort der Inschriften, zu suchen sein diirfte.
M1XTN RES 3951/3 (altsabaisch), Name eines Gebietes, welches in der Gegend zwischen Marib und Sirwah, woher auch
die Inschrift stammt, zu lokalisieren sein diirfte (s. WZG 345, Anm. 230); seine genaue Lage ist jedoch nicht
festzustelten.
M1.LN al-Malal; CIH 343/16 (sabaisch). Name eines Ortes, den H. v. Wissmann zu Recht mit dem westlich von San'a 1
gelegenen On al-Malal identifiziert hat (WZG 334). Al-HamdanT erwahnt den Ort als im Mihlaf Ma'din
begend (Sifa 82,1; 106,19,20; 109,8; Iklil II 245,5).
M"N Main; Name eines altsudarabischen Reiches (z. B. mlk/m'n, .Konig von Main", RES 2774/1,3 = M 29/1,3; RES
2801/3 = M 56/3; RES 2808/1 = M 63/1; etc.; mlky/m c n, ,.die beiden Konige von Main", RES 3535/3 = M 347/3;
etc.) und Name des Gebietes, welches dieses Reich bildete. Nach neueren Untersuchungen ist Main nicht das
alteste Reich Siidarabiens (so F. Hommel in D. Nielsen, Handbuch der altarabischen Altertumskunde,
[Copenhagen 1927, S. 66ft), sondern war zuerst ein Vasall von Saba 3 und wurde erst im 4. Jahrhundert v. Chr.
ein unabhangiges Reich (s. WGS 63 ff). Das Kerngebiet dieses Reiches bildete die jetzige Region al-Gauf mit
dem Wadl Madab, in welchem die Stadte ytl, kmnhw, nsqm. nSn und die antike Hauptstadt qmw lagen. Heute
beiBen die Ruinen von qmw Main, und dies war auch zur Zeit von al-Hamdani bereits der Fall (s. Ikul VIII
175ff. und die Ubersetzung der betreffenden Stelle bei D. H. Muller, Die Burgen und Schlosser Sudarabiens
nach dem Ikffl des Hamdani. 2. Heft, SBAWW 79, Wien 1881, S. 1006ff.).
M C HRTN Ma'ahir; Ja 631/36 (sabaisch), Name eines Gebietes (wwrdw/m'hrtn, „und sie zogen hinab nach Ma'ahir"). Al-
Hamdani schreibt, daB Walan eine Burg der Du-Ma c ahir sei (Sifa 94,15). Ma'ahir heiBt auch der Stamm.
welcher in dieser Gegend ansassig war (RES 3958/12: Sljhmw/rdmn/whwln/wkl/dyqhn/bnw/mlir „und ihr Stamm
Radman und Haulan und alle, denen die Sippe Ma'ahir gebietet" ; vgl. auch RES 3958/1 ; Ir 5§2; YMN 3/1 ; YMN
4/1; etc. samtlich sabaisch). Nach dem Kontext der Inschrift ist Ma c ahir mit dem Gebiet von Oada' Rada'
identisch; seine Hauptstadt war Walan (s. win).
M°W RES 4204 (sabaisch), in einem fragmentarischen Kontext ( c d/mnhy/m c w), vielleicht Name eines Ortes unbe-
kannter Lage.
MFR^M RES 3946/6-7 (altsabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten (nhlm/. . ./wmfrtm) in Yasran in der Oase von
Marib.
MFUvI RES 3946/3,8 (altsabaisch), Name einer von mehreren aufgeziihlten Stadten (RES 3946/8: 'hgrhw/mflm)
unbekannter Lage.
MQZM Ry 366/3,6 (sabaisch). Name eines Palmgartens (nhln/mqzm) unbekannter Lage.
MQLDN Ja 555/2 (sabaisch). Name eines von mehreren Palmgiirtcn ('nhlhw/. . ./wd/mqldn) in Yasran in der Oase von
Marib. Vielleicht ist auch in CIH 652/2 (sabaisch) l'nhlhmy/mqld[n zu erganzen.
MKRBM CIH 621/3 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn al-Gurab beim antiken
Hafen Oana 3 beteiligt waren; seine genaue Lage isl unbekannl.
MKLM RES 4194/4 (sabaisch). Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlyhmw/mklm/. . .) unbekann-
ter Lage.
MLTNTM RES 3958/3 (sabaisch). Name eines Talcs (srhmw/mltntm), welches nach dem Kontext der Inschrift in Ma'afir
gelegen sein diirfte; seine genaue Lage ist nicht fcstzustellcn.
MNTTM RES 4176/6 (sabaisch). Name eines Gcbieles, das wahrscheinlich in Arhab zu suchen sein diirfte.
MNHD RES 4176/11 (sabaisch). Name eines wohl in Arhab gelegenen Stucks Landes. von welchem dem Gott Talab
der Zehnte erbracht wurde
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
55
MNHDM/
DMNYD C
MNHTM
MNHYTM
MNWBM
MNYTM
MH'MRM
MH'NFM
MHGWM
MHNSY
MWTBTM
MWG'N
MWGLN
MWZFTN
MWHRH
MWYT
MWYFTN
MYSRM
MYF
RES 4176/4 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stucks Landes, von welchem dem Gott Ta'lab der
Zehnte erbracht wurde.
CIH 79/10 (sabaisch), Name eines Ortes (bhlf/mnhtm, „am Tor von mnhtm") unbekannter Lage (s. bier unter
mnytm).
RES 3945/15 (altsabaisch), Name eines Gebietes, welches nach dem Kontext der Inschrift im Gauf zu suchen ist
(s. hier unter mnytm); seine genaue Lage ist nicht festzustellen.
Manwab ; Ja 629/30 (sabaisch) , Name einer Stadt (hgrn/mnwbm) , welche mit dem bei al-Hamdani genannten Ort
Manwab im Balad al-Kala c zu identifizieren ist (Sifa 68,6; 101,4). Fur diese Identifizierung spricht Ja 629/30-31,
wo die Stadte Manwab und Say c an nebeneinander genannt werden, wie es auch bei al-Hamdani (Sifa 68,6) der
Fall ist. Die Ruinen von Manwab, welche bis heute denselben Namen fiihren, liegen im heutigen Nahiyat
al-Qafr, TJzlat al Mahram, westlich von Yarim und nordlich von Say c an (s. Sifa AK 215, Anm. 1 u. 104, Anm. 2;
WHA 464, Anm. 91). Dagegen liegt das bei al-Hamdam, Sifa 86,23; 88,17 und Iklrl II 17,11 genannte Manwab
in Hadramaut und hat mit der inschriftlich genannten Stadt, mit der es A. Jamme (JSIM 342) zusammenstellt,
nichts zu tun. Die bei L. Forrer, Sudarabien nach al-Hamdani, S. 66, von E. Glaser iibernommene Konjizierung
von Manwab in Sifa 68,6 zu Manwaz ist nicht erforderlich, da dieses Manwab, wie oben erwahnt, als Name der
Ruinenstatte heute noch existiert. Vgl. Taf. III.
CIH 368/6 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/mnytm), welche nach dem Kontext der Inschrift im Gauf zu
suchen ist und die H. v. Wissmann (WGS 98) zu Recht beim heutigen Hizmat Abu Taur im oberen Gauf
lokalisiert und mit dem Amnestum des Plinius (Nat. Hist. VI, 160) zusammcngestellt hat. Ob die hier genannte
Stadt mit den Orten mnhtm (CIH 79/10) und mnhytm (RES 3945/15) identisch ist (so WGS 92), scheint mir
fraglich zu sein.
RES 3943/3; RES 3945/19,20; RES 4089/1; CIH 363/4 (samtlich sabaisch) , Name eines Gebietes in der Oase von
Nagran, in welchem die Amir ( 3 mrm) siedelten (s. WZG passim u. Abb. 2).
Muha 3 nifum; CIH 349/4; Ja 576/6,8 (beide sabaisch), Name eines Stammesgebietes ( 3 rd/mh 3 nfm) und des darin
wohnenden Stammes (stn/mh'nfm). Das Gebiet des antiken Landes Muha D nifum entspricht der heutigen Qa c
Gahran (s. WZG 256, Anm. 136, etc.; WHA Fig. 3 u. 4; W. W. Miiller, Die sabaische Felsinschrift von
Masna'at Mariya, NESE 3, 1978, S. 140). Eine Erwahnung des Gebietes fehlt bei den arabischen Geographen.
RES 3946/7 (altsabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten (°nhlm/. . ./wmhgwm) in Yasran in der Oase
von Marib.
RES 4176/10 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Stucks Landes, von welchem dem Gott Ta'lab
der Zehnte entrichtet wurde.
RES 3946/2 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Orten (wgn 3 /w c ln/wmwtbtm), der wohl in der
Nahe von Wa c lan zu suchen ist, dessen genaue Lage jedoch nicht festzustellen ist.
ST 1/9,12,18 (sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/mwg D n), welche nach ST 1/9 ( c dy/hgrn/mwg 3 n/dsdd) im Land
der Banii Saddad siidostlich von San c a° gelegen war, deren genaue Lage jedoch nicht festzustellen ist.
Gl 1573a/4; Gl 1532/7; Lu 11/6 (samtlich sabaisch), Name eines Burgberges (Gl 1573a/4; c rn/mwgln), der, den
Fundorten der Inschriften nach zu urteilen, in der Umgebung von Sirwah/Haulan zu suchen sein diirfte.
CIH 584/3 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhw/mwzftn) unbekannter Lage.
RES 3913/4 (sabaisch), Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlyhw/mtrn/wmwhrh), der
vielleicht in Yasran in der Oase von Marib gelegen war (s. hier mtrn).
CIH 621/7; CIH 728/2 (beide sabaisch), Name eines Burgberges ( c rn/mwyt), dessen Festung (heute Husn al-
Gurab in Ruinen) im Haupthafen von Hadramaut Qana 3 (zu dessen Lokalisierung s. QN D ), zur Verteidigung
desselben errichtet wurde. Von hier stammt eine der am fruhesten bekanntgewordenen Inschriften, CIH 621,
welche im Jahr 1834 vom englischen Marineoffizier J. R. Wellsted unter dem Titel „Account of some
inscriptions in the Abyssinian Character, found at Hassan Ghorab, near Aden, on the Arabian coast". Journal
of the Asiatic Society of Bengal 3 (1834), S. 554f. veroffentlicht wurde (zu Husn al-Gurab s. WBG 196; G. L.
Harding, Archaeology in the Aden Protectorates, S. 46f. u. Taf. XL VI, 3-6; XL VII, 1-3; B. Doe, Sudarabien,
186 ff.; BEAG 45; B. Doe, Husn al-Gurab and the Site of Qana=, Le Museon 74 (1961), S. 191 ff. mit Plan nach
Luftaufnahme).
Ja 541/10 (sabaisch), Name eines Palmgartens (nhlhw/mwyftn) unbekannter Lage.
1. al-Mayasir; RES 3945/9 (altsabaisch), Name eines Gebietes, welches bis heute den Namen al-Mayasir fuhrt;
so heiBt auch der dort siedelnde Stamm. Al-Mayasir liegt 46° 01' 6.L. und 13° 53' n.Br. (s. PDRYG, S.6;
vgl. WZA 80).
2. CIH 414/3 (sabaisch). Name eines bewasserten Landstiicks, das, nach der Herkunft der Inschrift zu schlieBen,
im Gauf gelegen haben diirfte.
1. Mayfa c a (Sayban); RES 3945/9 (altsabaisch). Name einer neben mehreren Stadten fhgrhmw/. . ./wm[y]F)
genannten Stadt, welche mit dem heutigen Ort Mayfa c a im Gebiet des Stammes Sayban 47°35' o. L. und
56
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
MYFT
MYFTN
14° 16' n. Br. identisch ist. Fiir diese Identifizierung spricht die Erwahnung des Stammes Sayban in der
gleichen Inschriftenzeile (wsybn/wbd'hw/wTigrhw/. . ./wm[y]f , „und Sayban und seinen Bezirk und seine Stad-
te . . . und Mayfa'a"). Damit identisch ist hochstwahrscheinlich das in der spatsabaischen Inschrift Yanbuq 47/4
genannte myf , da es ebenfalls im Gebiet der Sayban zu lokalisieren sein diirfte.
2. Mayfa c (Datina); RES 3946/2 (altsabaisch), Name eines Ortes (wgn'/rd'/wmyf ; „und er ummauerte Rada'
und Mayfa'"). Da das in dieser Inschrift vorkommende Mayfa' zusammen mit dera in Datina liegenden Rada'
(s. hier RD C 2) genannt wird, mochte ich es mit dem heutigen gleichnamigen. ebenfalls in Datina gelegenen Ort
identifizieren; seine genaue Lage ist 46°00' 6.L. und 14°20' n. Br. (PDRYG, S. 140; s. auch A. Sprenger,
Die alte Geographie Arabiens, § 103, § 105, §250, etc.).
3. Mayfa c (Zabyan); CIH 338 = Gl 1209/4-5,10 (sabaisch), Name eines Ortes, der nach dem Kontext der
Inschrift mit H. v. Wissmann (WZG 299, 301, 3041, etc. u. Abb. 17, 18) bei Zabyan nordlich vom Gabal Riyam
zu lokalisieren ist. Vielleicht ist er mit dem bei al-Hamdani (Iklil I 414,1) genannten Ort Mayfa'a identisch (vgl.
RhAST II, 80).
4. VL 6/4 (qatabanisch). Name eines kultivierten Landes im Wadi Bayhan, M. al-Akwa c (Iklil I 414, Anm.2)
nennt noch drei Orte namens Mayfa'a, welche aber mit keinen inschriftlich genannten Orten myf bzw. myf t zu
tun haben (s. aber myftn).
Mayfa'a; RES 2640/1; RES 2687/4; RES 3869/3,3-4 (samtlich hadramitisch). Name eines Ortes, RES 2640/1
(gn'/myft, „er ummauerte Mayfa'a"). Die heutige hierzu gehorige Ruinenstatte Naqab al-Hagar liegt 47°31'
o. L. und 14° 14' n. Br. im Wadi Mayfa'a. Mayfa'a war „die antike Hauptstadt des Suden.s des Konigreiches
Hadramaut" (WZA 54; WBG 184, 194, Anm. (g); BEAG 46; B. Doe, Siidarabien, 188ff. u. die Obersichtsskiz-
ze von Mayfa'at Abb. 30; G. L. Harding, Archaeology in the Aden Protectorates, 44 ff.; A. Sprenger, Die alte
GeogTaphie Arabiens, § 103, §427; PDRYG, S. 150).
Mayfa'a (Damar); Masna'at Mariya/7 (sabaisch), Name eines Ortes, welchen W. W. Muller mit dem heutigen
Ort Mayfa'a im Nahiyat Ban! Malar identifiziert hat (W. W. Muller, Die sabaische Felsinschrift von Masna'at
Mariya, NESE 3, 1978, S. 144). Nach dem Fundort der Inschrift (Masna'at Mariya) zu urteilen ist der Ort aber
eher mit dem heutigen Mayfa'a nordwestlich von Damar zu identifizieren (s. M. al-Akwa', Iklil I 414, Anm. 2;
vgl. SEG I, Blatt 2).
N -
NBH
NBT
NGD/
MHRBN
NGRRM
NGRN
Gl 1519/12 (sabaisch). Name eines Gebietes in der Oase von Gidfir bin Munayhir (dem Fundort der Inschrift) im
Gauf (s. SEG II, 18; WZG 241).
Nab'a; Ja 649/10 (sabaisch). Name eines Ortes. der wohl mit A. Jamme (JSIM 370) mit dem heutigen Nab'a im
Wadi Habauna nordlich von Nagran zu identifizieren ist (s. H. St. J. B. Philby, Arabian Highlands. 329; WZG
197; vgl. Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 63,2).
Ir 1215 (sabaisch), Name eines Ortes (bngd/mhrbn), der nach dem Kontext der Inschrift im Gebiet des Stammes
dshrtn zu suchen ist (zu dessen Lokalisierung s. unter shrtn)
Ja 576/10 (sabaisch), Name eines Tales (srn/ngrrm), welches nach dem Kontext der Inschrift zwischen Yakla''
(ykP) und Na'd (n'd) gelegen sein diirfte.
Nagran; CIH 363/1 ,2; RES 3943/3; RES 3945/20; Ry 507/6,9; Ry 508/6, etc. ; Ja 577/10.13; Ja 579/8; Ja 635/23. etc.;
Ir 32/13; Ph 135a/12 (samtlich sabaisch). Name eines Wadis (CIH 363/1.2: wkl/'hgr/ngrn, ..und alle Stadte (des
Wadis) Nagran") und einer Stadt (Ja 635/23: hgrn/ngrn) im nordlichen Jemen. Die Zufliisse des Wadi Nagran
kommen aus drei Gegenden: dem Balad BanI Hayf des (Stammes) Wadi'a. dem Balad Bani Guma'a des
(Stammes) Haulan und dem Balad Sakir (Sifa 83,J5f.; s. ferner 110,22; 114.12, etc.). Das Wadi Nagran ist seit
dem Altertum bis zum heutigen Tag seiner Fruchtbarkeit wegen beriihmt. Strabo kennt Nagnin als ein
friedliches und reiches Land; er spricht von der Stadt der Nagranier und von ihrer F.rstiirmung und Zerstorung
durch Aelius Gallus (XIV, 781). Ptolemiius nennt das Land Nagara. dessen Identifizierung mit Nagran
allgemein anerkannt ist (s. WZee 1350); s. auch Plinius. Nat. Mist. VI, 32. 160, und vgl. J. H. Mordtmann,
Himjarische Glossen bei Plinius, ZDMG 30 (1876). S. 321.
In Nagran gabelt sich die von Hadramaut her fuhrende WcihrauchstralSe in den Weg zum ostlichen Mittelmeer
und den Weg nach Mesopotamien. Nagran ist auch in der altcstcn nordarabischen Inschrift, der Namara-
Inschrift aus dem Jahre328n. Chr.crwahnt (s auch Sifa 67,13; 86,4; 127.2. etc.; Iklil I 14,1; 121.3; 123.1, etc.;
Iklil II 19,2; 36,3; 68.3; 138,9. etc.; Iklil VIII 133.7; 222.5; 266.3: Iklil X 2.3; Ibn al-Mugawir. Sifat bilad al-
Yaman, 202,1(1; 208,10; 21 1,8,9, etc.; NaSwiin, Qiisida, 87.5; I42.<>; 147.10. etc.; Ders. Sams al-'ulum 15,9.15;
29,17; 31,17, etc.; Yaqut, Mu'gam IV. 751 ff.; vgl. WBG 194. Anm. (i); A. Sprenger, Die alte Geographie
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
57
NGY
NHWN
NHL/HRF
NSFTM
NSM
NSQM
NSN
NDHT
NTM
N'D
N C TM
Arabiens, §29, §55, §235, etc.; GHB 117f.; EI unter Nadjran; H. St. J. B. Philby, Sheba's Daughters, passim;
ders., Arabian Highlands, passim). Vgl. Taf.I.
RES 3946/2,5 (altsabaisch), Name eines Gebietes; es ist nicht die bei Plinius (Nat. Hist. VI, 32, 153) genannte
Stadt Nagia, deren Ruinen nordlich von dem heutigen Ort Nagiya liegen (vgl. Iklil II 386,1 u. Anm. 2), gemeint,
sondern ein bei der Stadt Tayyaba gelegenes Gebiet (s. WHB 61, Anm. 2; GHB 143; WBG 192).
Fa 32/2 (sabaisch). Name eines Palmgartens (nhlhmy/nhwn), welcher in der Umgebung von al-Bina (bei Sirwah),
dem Fundort der Inschrift, gelegen sein durfte.
CIH 398/14; CIH 544/10 (beide sabaisch), Name eines Landstuckes ('rdhmw/nhl/hrf), welches nach der
Herkunft der Stifter ( a srhn, Sirwaher) beider Inschriften in der Umgebung von Sirwah gelegen sein durfte.
CIH 42/2; CIH 43/2 (beide sabaisch), Name einer Stadt (hgrhmw/nsftm), welche rnit H. v. Wissmann (WZG 255)
mit der unmittelbar bei Yakar im Norden der Qa c Gahran liegenden Ruinenstatte zu identifizieren ist. Fur diese
Identifizierung spricht m. E. die Herkunft beider Inschriften aus dem in der Qa c Gahran gelegenen Daff (s. auch
WZG 402; M. Hofner, Die Religionen, S.272; Wi. Gro., Zentralcs Sudarabien; MYAR). Vgl. Taf.III.
1. RES 3945/5,8 (altsabaisch). Name eines Gebietes, welches nach dem Kontext der Inschrift siidlich vom Wadi
Gurdan und nordlich von Habban zu suchen ist (RES 3945/5: wgbd/nsm/dhb/rs'y/wgrdn, „und er plunderte nsm,
das Regenstromgebiet von rs'y und Gurdan"). Nach H. v. Wissmann dagegen hat sich der Name „Nusam. . .
anscheinend im heutigen Husn en-Nasama erhalten, das. . . nahe der Kiiste einsam im Meeresdelta des Wadi
Mayfa'a liegt" (WHB 98; s. auch S.76; GHB 124).
2. Nasam; RES 3705/2 = M 365/2 (minaisch), Name eines Ortes, der wohl mit dem bei al-Hamdanl (Sifa 167,21)
genannten Ort Nasam im Gauf zu identifizieren ist (s. auch Sifa AK 315, Anm. 1).
Nasq; CIH 610/2; CIH 634/2; CIH 637/2; RES 3945/4,14,17; etc.; Ja 577/17; Ja 619/3; etc. Fa 76/7; Ir 21§1; Ir 32/7
(samtlich sabaisch), RES 2762 = M 18; RES 2935/1 = M 157/1; RES 2965/2,3 = M 185/2,3, etc. (samtlich
minaisch), Name einer Stadt (CIH 610/2: hgrn/nsqm), welche schon bei Plinius (Nat. Hist. VI, 32, 154, 160) als
Nascus bzw. Nesca unter den von Aelius Gallus zerstorten Stadten genannt wird (vgl. Strabo XVI, 781f.) und
ohne Zweifel mit der heutigen Ruinenstatte al-Bayda 3 im Gauf identisch ist (s. J. H. Mordtmann, Himjarische
Glossen bei Plinius, ZDMG 30, 1876, S. 321).
Al-Hamdanl kennt diese Ruinenstatte ebenfalls unter dem Namen al-Bayda 3 (Sifa 167,11; Iklil X 122,11),
wahrend der alte Name der Stadt in dem bei ihm mehrmals (Sifa 82,14; 167,11,13; Iklil II 57,8; 375,2; Iklil
VIII 158,7,8; 180,3; Iklil X 122,8,9,10,12, etc.; s. auch Naswan,' Sams al- c ulum, 42,17) genannten Stammesna-
men Nasq weiterlebt (s. WHB 31f.; WGS 95; WBG 194, Anm. (d); WZG passim u. Abb. 2 u. 3; A. Sprenger,
Die alte Geographie Arabiens, §243, §245; Wadi Jawf, Photomap, Produced by the Dept. of Geography of the
University of Zurich, 1978). Vgl. Taf.I.
Nasan; RES 3945/14,15,16; RES 4923/5; Fa 76/7; Ja 643/22,25,26; Ja 647/28; Ja 664/17; etc.; CIH 516/7,7-8,9
(samtlich sabaisch), RES 2902/1 = M 126/1 (minaisch), Name einer Stadt, welche bei Plinius (Nat. Hist. VI, 32,
160) als Nestum erscheint und mit Sicherheit zu der bei al-Hamdanl (Sifa 167,12; Iklil X 122,11) genannten
Ruinenstatte as-Sawda 3 (im Gauf) zu stellen ist, unter welchem Namen diese Ruinen bis heute bekannt sind. (s.
WHB 16; WZG 253,90,95, etc. u. Abb. 2 u. 3; A. Sprenger, Die alte Geographie Arabiens, §243; Wadi Jawf,
Photomap, Produced by the Dept. of Geography of the University of Zurich, 1978). Vgl. Taf. I.
RES 4176/4 (sabaisch), Name eines wohl in Arhab gelegenen Landstuckes, von welchem dem Gott Ta'lab der
Zehnte erbracht wurde.
CIH 107/2 (sabaisch), ein am Ende eventuell nicht vollstandig erhaltener Name einer Stadt (hgrhmw/nfm[. . .).
Der in der aus Kaukaban stammenden Inschrift vorkommende Ortsname lebt vielleicht in dem Namen des von
al-Hamdanl (Iklil X 55,6) genannten, nordostlich von Kaukaban in Harif siedelnden Stammes Nata c weiter.
Na'd; RES 4138/8; Ja 576/7,8,10; Ja 577/2; Ja 631/19; Ir 19§3 (samtlich sabaisch). Name einer Stadt (hgrn/n c d).
Eine Erwahnung dieser Stadt fehlt bei al-Hamdanl. Die noch heute Na'd genannte Ruine der Stadt liegt am FuB
des Gabal Kanin (knn) im Nahiyat Haulan, siidlich von Hidar und siidwestlich von al-Kibs. Einer neueren
Untersuchung H. v. Wissmanns zufolge (W Zamareni I, 1330) ist das Nossa des Plinius (Nat. Hist. VI, 32, 158)
wohl mit der Stadt Na c d zu identifizieren (s. auch WZG 368; W. W. Miiller, Ergebnisse der Deutschen Jemen-
Expedition 1970, AfO 24, 1973, S. 156). Vgl. Taf. II.
Na'it; CIH 290/8; CIH 292/1,3; CIH 295/3 (samtlich sabaisch), Name einer Stadt (hgrn/n c tm). Die Stadt Na c it
wird bei al-Hamdanl unter den beruhmten Schlossern des Jemens genannt (Sifa 203,14; 3,12; 78,15, etc.; Iklil I
210,3; 216,8; 394,3; Iklil II 85,2; 86,13; 321,17, etc.; Iklil VIII 82 ff.; 111,13; 113,12, etc.; Iklil X 16,1; 17.8; 18.5,
etc.; s. auch Naswan, Qasida, 22,4; 58,17; 100,7, etc.; Ders., Sams al- c ulum, 67,18; 96,7; 104,6,8,9; Yaqut,
Mu c gam IV, 731 f.). Na'it liegt etwa 15km siidostlich von Rayda auf dem Gabal Tanin (WZG 33,297 ,300f., etc.
u. Abb. 17; W. W. Miiller, Ergebnisse der Deutschen Jemen-Expedition 1970, AfO 24, 1973, S. 158; W. Radt,
Bericht tiber eine Forschungsreise in die Arabische Republik Jemen, Archaologischer Anzeiger, 1971, S. 273 u.
Abb. 34-41; MYAR). Vgl. Taf. II.
58
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
NTrfN
N C WT
N°WN
NQBTM
NQBN
NMRN
NWSM
NWMM
1. Wadi Na c man (Ibb); RES 3858/10 (qatabanisch), Name eines Tales (srnAi c mn), welches mit A. Grohmann (s.
Karte in RhAST I) mit dem Wadi Na'man am PaB von Ibb nach al- c Udayn zu identifizieren ist (s. auch WZG
283, Anm. 33; Wi. Gro., Zentrales Siidarabien; MYAR).
2. Na c man; CIH 37/4 (sabaisch), Name einer Stadt und des um sie liegenden Landbesitzes des Konigs Yh c n von
Sm'y. Den in dieser Inschrift vorkommenden Ort n c mn hat H. v. Wissmann (WZG 346ff. u. Abb. 17) zu Recht
mit dem bei al-Hamdani genannten Ort Bayt Hanbas identifiziert (Iklll VIII 108f.; Sifa 82,2; s. auch NaSwan,
Qaslda, 163,3). Bayt Hanbas liegt siidwestlich von San c a 3 im heutigen Nahiyat Ban! Matar auf der Nordseite des
ruinenreichen Gabal Qayfan (s. MYAR). Vgl. Taf. II.
3. VL 23/10,11; VL 24/5 (beide sabaisch), Name eines Weingartens (wynhw/n c mn, „sein Weingarten n c mn"), der
wohl im Wadi Sirgan, woher die Inschriften stammen, gelegen sein diirfte.
1. Na°wa (az-Zahir); RES 3946/5 (altsabaisch). Name eines Gebietes, welches bei al-Hamdani (Sifa 90,25) als
Wadi Na'wa erscheint, welchen Namen das Wad! bis zum heutigen Tag tragt. Es liegt nordwestlich von Lawdar
und siidwestlich von al-Bayda 3 im Nahiyat az-Zahir (s. F. Hommel, GrundriC der Geographie und Geschichte
des Alten Orients, S. 678; GHB 141; C. Landberg, Datinah III, 1840; L Forrer, Sudarabien nach al-Hamdani,
S. 140, Anm. 8).
2. Nu c a (as-Sawadiya); RES 3946/1 (altsabaisch), Name eines Gebietes, welches nach dessen Bezeichnung als
wnSvt/dt/fddm nicht mit dem oben genannten gleichnamigen Gebiet (RES 3946/5) gleichgesetzt werden kann;
wir haben es hier vielmehr mit einer in der Nahe des heutigen as-Sawadiya (s. Sifa AK 169, Anm. 4 u. 5)
gelegenen Gegend zu tun (nicht westlich von Sirwah und nordlich von Habab, wie bei L. Forrer, Sudarabien
nach al-Hamdani, S. 150, Anm. 5), von der das in derselben Inschriftenzeile genannte Radii' nicht weit entfernt
liegt. Der bei al-Hamdani (Sifa 94,21) genannte Ort Nu c a in Radman ist mil der hier genannten Gegend zu
identifizieren.
CIH 570/1,3,5 (sabaisch). Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlnhn/. . ./wnSvn) unbekann-
ter Lage.
RES 3945/3 (altsabaisch), Name eines Ortes, welcher nach dem Kontext der Inschrift mit A. Grohmann in
al-Ma c afir gesucht werden diirfte; seine genaue Lage ist nicht festzustellen (GHB 120; s. auch WHB 76).
CIH 570/3,4,5,6,7,8-9 (sabaisch). Name eines von zwei zusammen genannten Palmgarten (nhlnhn/nqbn/. . ./)
unbekannter Lage.
(Bayt) Nimran; RES 4198/2,5; RES 3959/2 (beide sabaisch), Name einer Stadt (RES 4198/5: Sthmw/dhgrn/
nmrn, „ihr Slamm von der Stadt Nimran". Al-Hamdani nennt die Stadt Bayt Nimran (Sifa 167,11), welchen
Namen die Stadt bis heute ftihrt. Bayt Nimran liegt im Gauf im heutigen Nahiyat al-Matamma nordlich von al-
Bayda 5 (dem nsqm der Inschriften) und siidlich des Gabal SaTja (s. WZG 390f. u. Abb. 2 u. 3). Ob auch das in
der altsabaischen Inschrift RES 3943/6 vorkommende nmrn mit der Stadt Bayt Nimran zusammenzustellen ist,
scheint fraglich zu sein; N. Rhodokanakis (RhAST I, 8) ubersetzle es mit ..Talsperre" (vgl. WGS 92, Anm. 186);
zu Bayt Nimran vgl. Taf. I.
Nusan; RES 4176/2 (sabaisch). Name eines Ortes (nsrn/nwsm, „in der Richtung nach nwSm"). Er ist zu dem bei
al-Hamdani (Iklil X 84,5,6) genannten Land Nusan in al-Hasab (s. hier unter hsbn) und dem gleichnamigen.
darin wohnenden Stamm zu stellen. H. v. Wissmann (WZG 303 u. Abb. 18) stellt zum inschriftlichen nwSm
einen in Arhab am FuB des Gabal Riyam liegenden Ort, welcher Husn an-Nawwas heiBen soil.
RES 4177/3 (altsabaisch), Name eines Ortes (hlfy/nwmm), der wohl in der unmittelbaren Umgebung von
Ma c rib, dem nordlich von Marib gelegenen Fundort der Inschrift, zu suchen isl.
HBYBM
HGR
HGRM
HRBT
Ist 7626/1 (sabaisch), Name eines Territoriums (wtfn/hb[y)bm/|l]dsmwy, ..This watf territory (named) Hbybm
belongs to Dsmwy") unbekannter Lage (s. A. F. L. Beeston. Four Sabaean Texts in the Istanbul Archeological
Museum, Le Museon 65. 1952, S. 271 u. 275).
M 392D/39 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Ma'"in, welcher im Bereich
der WeihrauchstraBe lag. Nach H. v. Wissmann ist er mit der heutigen Stadt Hafuf in Ostarabien identisch
(WME 292 u. Anm. 13a; WOH 957).
CIH 659/3 (sabaisch), wohl Name eines Ortes ( J rm/whgrw/wdhgrm) unbekannter Lage.
RES 3507A = Gl 1392; RES 4329/2; HEA 5/3 (samtlich qatabanisch), Name einer Stadt (RES 4329/2: hgrsm/
hrbt) und des darin wohnenden Stammes (RES 3507 = (II 1392: 5'bn/dhrbt). A. F. L. Beeston (in seiner
Rezension von WHB, AfO 17, 1954/56, S. 163, u. BEAG 49f.) hat hrbt zu Recht mit Hagar Hinu az-Zurayr
(dem Fundort der Inschrift) im Widi Harib identifiziert Hagar Hinu az-Zurayr liegt 45°31' 6.L. und
14"53' n. Br. (s. WZG 189; WZA 21; HEA 41 f.; PDRYC. S.91). Vgi. Taf. I.
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
59
HRM
HRMM
HRN
HKR
HKRM
HWZN
HYLN
HYNN
RES 3945/18 (altsabaisch), Name eines Gebietes mit Stadten ( D hgr/hrm) unbekannter Lage (vgl. GHB 139;
WOH 947 ohne Versuch einer Identifizierung).
Haram; CIH 516/26; CIH 546/2; RES 3945/17; RES 4730/2; etc. (sabaisch), RES 2740/11; RES 2742/5; etc.
(minaisch), Name einer Stadt (hgrn/hrmm). Al-Hamdanl erwahnt die Stadt als Haram unter den im Gauf
liegenden Orten (Ikffl VIII 175,1; s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 109,14; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman,
200,5,7,15). Ihre Ruinen liegen am Gayl Hand nahe bei al-Hazm (s. WHB 14f., 34, 76f., etc.; WZG 84, 93,
101, etc. u. Abb. la, 2; G. Garbini, Haram: Una citta minea alleata di Saba, Semitica 23 (1973), S. 128f.). Vgl.
Taf.I.
1 . Hirran (Damar) ; Ja 576/14; YMN 5/7 (beide sabaisch) , Name einer zusammen mit Damar genannten Stadt (Ja
576/14; hgrnhn/hrn/wdmr). Zweifelsohne ist die hier genannte Stadt mit der gleichnamigen Festung auf dem
unmittelbar nordlich der Stadt Damar gelegenen Hugel identisch. Al-Hamdani (Sifa 80,20) erwahnt Hirran
zusammen mit Damar (s. al-Qadl H. as-Sayagi, Ma c alim, 83, 93, 121; L. Forrer, Sudarabien nach al-Hamdanl,
S. 104, Anm. 12; Wi. Gro., Zentraies Siidarabien). Vgl. Taf. III.
2. Hirran (Sawaba); RES 3019/2 = M 244/2 (minaisch), Name eines Burgberges ( c rn/hrn), der nach dem Fundort
der Inschrift, BaraqiS, mit dem bei al-Hamdanl genannten Ort Hirran im Gauf zu identifizieren ist (Sifa 82,11;
110,6). Dieser Ort wird heute zur Unterscheidung von dem nordlich von Damar liegenden Hirran (s. HRN 1)
Hirran Sawaba genannt (s. Sifa AK 158, Anm. 5; WZG 253, 347, 353, etc. u. Abb. 17).
Hakar ( c Iryab); BEAG 10/2 (sabaisch), Name einer Stadt (hqrn/hkr; man beachte die Schreibung hqrn statt
hgrn). „A few km southeast of Mukeiras lies the small town of Aryab ( c Iryab). Built into a wall there is a
fragmentary inscription said to have come from a nearby site (evidently from the text bearing the ancient name
hkr)" (BEAG 51). Eine Erwahnung der Stadt fehlt bei al-Hamdanl. Der dicht bei der heutigen Stadt c Iryab
45° 42' o.L. und 13°56' n.Br. gelegene Gabal Hakar (s. PDRYG, S.46) ist zu der inschriftlichen Stadt hkr
zu stellen (s. die Beschreibung dieses Berges bei B. Doe, Sudarabien, S. 167f.; WZA 68, Anm. 172 u. Karte
III). Vgl. Taf.I.
Hakir (Damar); Ja 578/9,26,28; CIH 448 + Hakir 1/2,6 (beide sabaisch), Name einer Stadt (Ja 578/26,28: hgrn/
hkrm), welche mit G. Garbini (Iscrizioni sabee da Hakir, AION 31 (1971), S. 303; s. auch Wi. Gro., Zentraies
Sudarabien) mit dem Fundort der Inschrift, dem heutigen Dorf Hakir, das etwa 15 km sudostlich von Damar
liegt, zu identifizieren ist (dagegen JSIM 86, der die Stadt „in the region of Mayfa c a and Rada c " lokalisiert). Al-
Hamdanl erwahnt die Stadt als im Balad c Ans liegend (Sifa 3,13; 80,17; 104,5, etc.; Iklil II 161,3; 338,4; 345,10;
Iklil VIII 100,6; 107,1; 145,9, etc.; s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 17,1; 108,22; 109,21; 110,1). Vgl. Taf. III.
Hawzan; CIH 343/7 (sabaisch), Name eines Landes, ('rdhwzn); es ist mit dem bei al-Hamdanl (Sifa 68,18;
103,26; 105,9, etc.; Iklil II 42,6; 245,6; Iklil X 126,4; s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 109,20; Yaqut, Mu c gam IV,
996) genannten Hawzan, dem heutigen c Uzlat Hawzan im Gebirgsstock Haraz, identisch (s. WZG 337;
L. Forrer, Sudarabien nach al-Hamdanl, S.70, Anm. 4).
Gabal Haylan; RES 4626/2; Fa 27a (beide sabaisch), Name eines von mehreren Burgbergen (RES 4626/2:
*rrn/. ../whyln); er ist mit dem bei al-Hamdanl genannten Berg Haylan (Sifa 81,6,12; 110,2; 125,13; Iklil X
123,8; 142,4; s. auch Naswan, Sams al- c ulum, 65,8; 112,18; Yaqut, Mu'gam IV, 999), dem heutigen Gabal
Haylan westlich von Marib und nordbstlich von Sirwah, identisch (s. WHB 26; A. Sprenger, Die alte
Geographie Arabiens, §437; H. St. J. B. Philby. Sheba's Daughters, passim u. Karte; SEG I, S. 186 u. Karte;
WOH 943; SEG XII, S. 33).
Haynan; Ja 617/6; Ja 649/1,4; Ir 23§1 (samtlich sabaisch), Name eines Gebietes, welches in von den Banu Du-
Hubab (bnw bzw. bny/dhbb) gestifteten Inschriften vorkommt und in Ja 617 neben msr genannt wird und somit
in der Nahe von Sirwah/Haulan zu suchen ist (s. msr). Der bei al-Hamdanl angefuhrte gleichnamige Ort Haynan
(Sifa 85,19; 86,20; 88,10) hat mit dem inschriftlich genannten Gebiet nichts zu tun, da er in Hadramaut liegt
(vgl. WHB 124; WZG 202).
WTDM
WTYHM
Wff
YMN 3/3 (sabaisch), Name eines bewasserten Feldes (mtr) in der unmittelbaren Umgebung von al-Mi c sal.
Watih; Masna'at Mariya/8 (sabaisch), Name eines Burgberges ( c rn/wtyhm), welchen W. W. Miiller zu Recht mit
dem bei al-Hamdanl (Sifa 68,11; 105,4; 135,7) genannten Ort Watih im Mihlaf Muqra zusammenstellte (W. W.
Miiller, Die sabaische Felsinschrift von Masna'at Mariya, NESE 3, 1978, S. 145). Dieser Ort liegt auf dem Berg
gleichen Namens, den al-Akwa c als einen „Berg mit Siedlungen und Feldern westlich von Damar. . ., von dessen
Gemarkung aus man die Stadt Damar sieht" beschreibt (Sifa AK 106, Anm. 3).
Gl 1014/3 = M 394/3; Gl 1019/4 = M 395/9 (beide minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-
60
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
WHDT
WHZT
WDM
WRHN
WRQ
WSR
WRM
W=LN
WGMM
WQBM
WLBM
WNB
Tempels in Main, welcher nach H. v. Wissmann wahrscheinlich das heutige al-Wagh, damals der nachste Hafen
fiir Dedan am Roten Meer, ist (WOH 975 u. Abb. 7; W Madiama 539 u.JCarte 2a).
Ry 539/4 = Ja 575/4 (sabaisch), Name eines Burgberges ( c m/whdt) unbekannter Lage.
Wuhaza; CIH 621/5 (sabaisch), ein Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn al-Gurab beim
antiken Hafen Oana 3 beteiligt waren. Er ist mit der bei al-Hamdani genannten Festung (masna'a) Wuhaza,
welche mit anderen Orten die Niederung (gaur) des Sarat der Kala c bildet, zu identifizieren (Ikul VIII 139,1;
Sifa 68,6; 78,15,18; 79,4; s. auch Iklil II 239,6; 264,11; IklT! X 29,11). Wuhaza liegt im heutigen Nahiyat Hubays,
HJzlat Saba', links auf dem Weg von Ibb nach al-Mahadir (s. Sifa AK 142, Anm.41; Ikffl VIII 139, Anm. 1;
al-Qadl H. as-Sayagl, Ma'alim 102; L. Forrer, Sudarabien nach al-Hamdani, S. 66, Anm. 3).
RES 3250/3-4 (hadramitisch), Name einer Festung (msn'tn/Vwdm) in Hadramaut, deren genaue Lage unbe-
kannt ist.
RES 3946/3 (altsabaisch), Name eines von mehreren aufgezahlten Gebieten, dessen Lage unbekannt ist.
CIH 375/1 (sabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten ("nhlhw/. . ./wwrq) im Wadi Adanat ( s dnt), dem
heutigen Wadi Dana.
RES 3945/4,5 (altsabaisch), Name eines Gebietes, welches nach dem Kontext der Inschrift mit H. v. Wissmann
mit dem Stadtterritorium von Hagar am-Nab im unteren Ausan zu identifizieren ist (WZA 14. 22 u. Karte III).
Vielleicht gehort hierher auch RES 4971/2 (qatabanisch; 'lhw/wsr, ..die Gotter von wsr").
Ir 12§2 (sabaisch), Name eines Tales (srn/dw c rm), welches im westlichen Teil des Gebietes der Ilasid (bm c rb/
hsdm) zu lokalisieren ist, dessen genaue Lage jedoch nicht festzustellen ist.
Walan; CIH 347/8; Ja 629/10; YMN 3/5; YMN 4/5; YMN 13/6,9; etc. (samtlich sabaisch), RES 3878/10
(qatabanisch), Name einer Stadt (hgrn/w'ln), welche mit der bei al-Hamdani (Sifa 94,15; Iklil VIII 157,2)
genannten Ortschaft Walan in Radman zu identifizieren ist. Die Stadt Walan hat schon E. Glaser zwischen
Rada c und al-Bayda 3 lokalisiert (E. Glaser, Zwei Inschriften iiber den Dammbmch von Marib, S. 58). Die
Ruinenstatte liegt im heutigen Nahiyat as-Sawadiya beim Felskopf, der als Mi'sal bekannt ist (s. GHB 142f;
WHB 38f., 60, 72; W. Radt, Bericht iiber eine Forschungsreise in die Arabische Republik Jemen, Archaologi-
scher Anzeiger, 1971, S.289ff. u. Abb. 66-72; WZA Karte III; Wi. Gro). Das bei al-Hamdani (Sifa 108,25;
109,10) genannte andere Walan liegt im heutigen Nahiyat Bilad ar-Rus stidlich von San c a', hat also mit der
inschriftlich genannten Stadt nichts zu tun. Zur Lage der inschriftlich genannten Stadt vgl. Taf. I.
CIH 375/1 (sabaisch), Name eines von mehreren Palmgarten ('nhlhw/. . ./wwgmm) im Wadi Adanat ( 3 dnt), dem
heutigen Wadi Dana.
RES 3946/1,4 (altsabaisch), Name einer von mehreren aufgezahlten Stadten (Z. 1: Tigrn/. . ./wwqbm), zu
welcher auch eine Oase gehorte (Z. 4: dhbh). Die Stadt ist nicht mit Waqba in der Umgebung von Sa c da zu
identifizieren (so E. Glaser nach GHB 141), sondem in der Umgebung von Rada c al- c Ar$ zu suchen; ihre
genaue Lage ist nicht festzustellen.
s. °LBM.
Wanab; RES 3946/1,8 (altsabaisch), Ja 865/6 = Ry 371/6 (qatabanisch), Name einer Stadt (RES 3946/1). welche
E. Glaser zu Recht mit der heutigen Ruinenstatte Wanab siidwestlich von Marib und nordostlich von der Oase
Guba zusammengestellt hat (s. GHB 140; WHB 31 u. Karte bei S. 64; WZG 199, 247). Vgl. Taf. I.
YBLH
YTRB
YTT
YTN
YTL
RES 4646/11 (sabaisch), Name eines Landes ( J rd/yblh), welches nach dem Kontext der Inschrift beim Tempel
gdrn in der Nahe von Sibam Suhaym gelegen sein durfte.
Yatrib; Gl 953/3 = M 392A/5; RES 2773/12 = M 394/12 (beide miniiisch). ein Herkunftsort sogenannter
Hierodulen des Rsf-Tempels in Main, der mit der spater al-MadTna genannten Stadt zu identifizieren ist (Sifa
2,25; 124,9; 206,7] etc.; Iklil I 81,3,4; Iklil II 18,13; Iklil VIII 280.15; Naswan. Sams al- c ulum. 91,20,21; 92.2;
Ders., Oasida, 146,4; 154,18; Yaqut, Mu'gam IV, 1009; vgl. WOH 957, El unter al-Madina).
CIH 338 = Gl 1209/13 (sabaisch), Name eines Ortes (byt c t), der in Arhab zu suchen sein durfte.
CIH 621/2 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung Husn ;il-Gurab beim antiken Hafen
Qana' beteiligt waren; seine Lage ist unbekannt.
Yatill; RES 2952/2a = M 172/2; RES 2965/1 = M 185/1; RES 2966/2 = M 186/2; RES 3012/12 = M 236/3,6, etc.
(samtlich miniiisch); RES 3946/1; Ja 619/9; Ja 643/19,20,21; RES 4658/5; CIH 609/4. etc. (samtlich sabaisch).
Name einer Stadt (hgrn/ytl). die man seit D. II. Miillcr mit dem Athroula des Strabo (XVI 4.25) un d den
Athlouloi des Cassius Dio identifiziert hat (s. WGS 98f. u. Anm. 204; vgl. J. H. Mordtmann. Himjarische
Glossen bei Plinius, ZDMG 30 (1876). S. 321). Al-Hamdani kcnnt die Stadt nicht mehr unter ihrem alten
Namen ytl, sondern nennt sie BaraqiS, wclchen Namen noch heute die Ruinen der antiken Stadt tragen (Sifa
DIE ORTSNAMEN IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN
61
88,7; 110,3; 167,12, etc.; Ikffl VIII 175,1,3,8,9; 176,3,6,8; 177,7,8,9; etc.; Iklll X 61,4; 90,1 s. auch Naswan,
Sams al- c ulum, 6,20; 7,1,3; 65,7,8; 112,18,20; Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman, 200,1,4,15); diese liegen in
der Oase des standigen Bachlaufes des Wadi Faradan nordlich des Dorfes Haribat Darb as-Sabi und siidwestlich
des Dorfes al-Halq (s. WHB 14 1., 23, 52; WZG 82, 90f., 138f., etc. u. Abb. 2, 3, 17; M. Tawfiq, Les monuments
de Ma'in, Le Caire, 1951, Karte; MYAR). Vgl. Taf. II.
YGRN Ja 576/6 (sabaisch; A. Jamme liest ylrn), Name eines PaBweges (mnqln/dygrn, „der PaBweg von ygrn"), der nach
dem Kontext der Inschrift im Land von Muha D nifum ('rd/nuYnfm) gelegen sein durfte; seine genaue Lage ist
nicht festzustellen.
YHR Yahlr; RES 4336/3 (qatabanisch), Name eines Stammesgebietes (°rd/yhr) und des darin wohnenden Stammes, s.
die Aufzahlung der Stiimme RES 3878/2 (qatabanisch); wrdmn/wlmlk/wmdhym/wyhr. Der bei al-Hamdanl (Sifa
101 ,24; Iklll II 336,7; 347,6) genannte Stamm Yahlr im Mihlaf Ru'ayn ist nach den Siedlungsgebieten der in der
Inschrift neben yhr genannten Stamme mit diesem identisch. Somit ist das inschriftlich genannte Land mit dem
heutigen TJzlat Yahlr siidostlich von Yarim im Nahiyat Huban zu identifizieren (s. Sifa AK 218, Anm.3; vgl.
WHB 39 u. Karte bei S. 64).
YDHN RES 3945/17 (altsabaisch). Name eines Ortes unbekannter Lage (vgl. GHB 140; WOH 947; jeweils ohne
Versuch einer Identifizierung).
YRT CIH 338/10 = Gl 1209/7 (sabaisch), Name eines Landstuckes in Arhab.
YRS CIH 621/3 (sabaisch), als 1 Ierkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn al-Gurab beim antiken
Hafen Qana a beteiligt waren; seine Lage ist unbekannt.
YRSM Yursam; Gl 1177/3 (sabaisch), Name eines Gebietes und des darin wohnenden Stammes, Ja 616/22 (sTjhmw/
yrsm), etc. Al-Hamdanl nennt den hierzu gehorenden Stamm Yursam (Iklll I 118,2-5; 324,3, etc.; Iklll II
247,11; 276,1,2,3,4,6,7; Sifa 114,13; 124,23; 247,9). H. v. Wissmann hat zu Recht das Gebiet yrsm mit dem
heutigen um Sibam Suhaym gelegenen Gebiet identifiziert (WZG 278, 319f., 330, etc. u. Abb. 17).
YRF 3 1. Gl 1023/4 = M 396/5 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannterHierodulendesRsf-TempelsinMa c in. DerOrt
ist im Bereich der WeihrauchstraBe zu suchen, seine Lage ist jedoch nicht festzustellen.
2. RES 4328/4 (qatabanisch), Name eine Gebietes unbekannter Lage (s. aber WHB 45 u. Anm. 1, 69).
YZHM Yuzham; RES 3945/11 (altsabaisch), Name eines Gebietes, welches zu dem bei al-Hamdanl genannten Gebiet
Yuzham (Sifa 189,17) und dem darin liegenden gleichnamigen Brunnen (Sifa 90,1) zu stellen ist. Das Gebiet
Yuzham ist heute unter dem Namen Yuzham al-Habllayn bekannt; es liegt zwischen Qa'taba im Norden und ad-
Dali' im Suden (vgl. Sifa AK 343, Anm.' 1; s. WHB 68; WZA 91; WZa 1318).
YSRN Yasran; CIH 540/23,26-27; CIH 457/19; CIH 622/2; CIH 623/2; RES 3943/5 ; RES 3946/6,7, etc. ; Ja 550/1; Ja 555/3;
etc.; Fa 70/3 (samtlich sabaisch), Yasran ist die Bezeichnung eines Teiles der westlich von Marib gelegenen Oase
(s. WHB 27; WZG 134L; vgl. Sifa AK 148, Anm. 1).
YSLH Yaslah; Mi c sal/8 (sabaisch), Name eines PaBweges (mnqln/yslh), den al-Hamdanl als naqil Yaslah, als letzte
Station der PilgerstraGe von c Adan nach San'a 3 nennt (Sifa 190,2; s. auch Ibn al-Mugawir, Sifat bilad al-Yaman,
178,15). Der noch heute Yaslah genannte PaB liegt etwa auf halbem Wege zwischen San c a D und Damar (s. zum
inschriftlichen Beleg W. W. Mtiller, Die sabaische Felsinschrift von Masna c at Mariya, NESE 3, 1978, S. 139;
MYAR).
YSGB VL 23/9; VL 24/7 (beide sabaisch), Name eines Weingartens (wynhmw/ysgb), welcher im Wadi Sirgan, dem
Fundort der Inschrift, gelegen sein durfte.
YSRM CIH 621/3 (sabaisch), als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn al-Gurab beim antiken
Hafen Qana 3 beteiligt waren; seine Lage ist unbekannt.
YSQR RES 3950 (sabaisch), Name eines Gebietes mit Oasen (ysqr/wMhbh), welches nach H. v. Wissmann mit dem
heutigen, siidlich von Marib gelegenen Oil al-Masagid und Umgebung zu identifizieren ist (WGS 31; WZG
Abb. 31; WHB Register, S.379).
YSBR CIH 621/3, BR-Yanbuq 47/4 (beide sabaisch), Name eines Gebietes und des gleichnamigen Stammes (BR-
Yanbuq 47/4: 'lht/. . ./wysbr); in CIH 621/3 als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der Festung von Husn
al-Gurab beim antiken Hafen Qana 3 beteiligt waren, dessen Lage jedoch unbekannt ist.
Y C RTM RES 3946/1,4 (altsabaisch), Name einer von mehreren aufgezahlten Stadten (Z. 1: Tigrm/. . ./wy c rtm) und einer
bei dieser gelegenen Oase (Z. 4: dhbn) unbekannter Lage.
YFD Yafid; Ja 746/5 (sabaisch), Name eines Ortes (byfd) und eines in dessen Nahe liegenden Staubeckens (Ir 7§2:
m 3 hdhmw/dyfd). Da die Stifter beider Inschriften Angehorige der Sippe Kibsiyan (bny/kbsyn) sind, welche im
Haulan beim heutigen Higrat al-Kibs siedelten, ist das bei al-Hamdanl (Sifa 108/21) genannte Wadi Yafid im
Mihlaf Du-Gura zu dem inschriftlich genannten Ort (und Staubecken) zu stellen. Das Wadi Yafid liegt im
heutigen Nahiyat Haulan nicht weit von Gayman (s. Sifa AK 237, Anm. 5).
YF" RES 3856/2 (qatabanisch), Name eines Landstuckes, welches wahrscheinlich im Wadi Durra, dem Fundort der
Inschrift, gelegen sein durfte.
62
ABDALLAH HASSAN AL-SHEIBA
YFT
YKL 3
YL'Y
YLGB
YML=SHL
YMNT
YMYT
YHDL
YWNM
1. Yafan; CIH 107/2 (sabaisch), Name eines Ortes (byft), welcher vielleicht mit dem bei al-Hamdani (Sifa
107,12) genannten Ort Ayfa'an identisch ist. Die Ruinen dieses Ayfa'an and heute unter dem Namen Yafan
bekannt und liegen nordlich von Kaukaban (s. Sifa AK 233, Anm.4; vgl. RWK, Blatt II, 5b).
2. RES 3945/19 (altsabaisch), Name eines Gebietes, welches nach dem Kontext der Inschrift im Land der
Muha'mirum (mh'mrm) lag; die genaue Lage des Gebietes ist nicht festzustellen.
Yakla; Ja 576/9,10; Ja 578/20 (beide sabaisch), Name einer Stadt, (hgrn/ykP bzw. hgmhn/ykl'/w'bwn), in der
sich nach al-Hamdani bedeutende antike Denkmaler befinden (Iklil VIII 174,4; 194,2; Sifa 80,20; 92,16; 108,26;
189,20; etc.)- H. v. Wissmann (WZG 369 u. Abb. 17) hat die Identitat der antiken Stadt mit dem heutigen Ort
az-ZIla vermutet. Weit eher ist aber ykP mit dem ruinenreichen Ort an-Nahla al-Hamra 3 etwa 15 km sudlich
von az-Zila zu identifizieren (vgl. Iklil VIII 174, Anm.4). An-Nahla al-Hamra 3 liegt im heutigen Nahiyat al-
Hada' nordostlich von Damar, woher auch die 2,30 Meter hohe Statue des sabaischen Herrschers Damar'ali
stammt (s. Wi. Gro., Zentrales Sudarabien). Das bei al-Hamdani (Sifa 94,9; 125,26) genannte WadI Yakll hat
dagegen mit der inschriftlich genannten Stadt nichts zu tun; das auch heute unter diesem Namen bekannte WadI
liegt nordostlich von Rayda (s. Sifa AK 194, Anm. 5; L. Forrer, Sudarabien nach al-Hamdani, S. 149, Anm. 6).
Zur inschriftlich genannten Stadt vgl. Taf. III.
RES 3945/10,12 (altsabaisch). Name eines von mehreren aufgezahlten Bezirken (bd c /yl'y/. . ./), welcher nach
dem Kontext der Inschrift wahrscheinlich mit E. Glaser mit dem „Yela oder Yalila . . . unweit von Nakil Hadda
zwischen Ka'taba und Yarim" zusammenzustellen ist (s. RhAST I, 48).
CIH 621/3; BR-Yanbuq 23/4; 38/1; 47/3-4 (samtlich sabaisch). Name eines Gebietes und des gleichnamigen
Stammes (BR-Yanbuq 47/3-4: 3 lht/. ../wylgb); in CIH 621/3 als Herkunftsort von Leuten, die am Bau der
Festung von Husn al-Gurab beim antiken Hafen Qana 3 beteiligt waren, dessen Lage jedoch unbekannt ist.
Ja 555/2 (sabaisch). Name eines von mehreren Palmgarten ( 3 nhlhw/. . ./wymPshl/) in Yasran in der Oase von
Marib.
CIH 430/9; CIH 438/7; CIH 540/2,5; CIH 541/7; CIH 596/2, etc. ; RES 3383; RES 4298/2, etc. ; Ry 445/2,4; Ry 446/
2; Ry 506/2, etc.; Ja 656/10,21; Ja 657/13-14; Ja 658/9-10,32, etc.; Ir 28§1,2; Ir 29§1; Ir30$l, etc. (samtlich
sabaisch), Name eines Gebietes, welches vielleicht mit dem Kustenland sudlich von Hadramaut, also mit der
Weihrauchkuste, zu identifizieren sein diirfte. (s. E. Glaser, Die Abessinier in Arabien und Afrika, S. 96f.;
F. Hommel in D. Nielsen, Handbuch der altarabischen Altertumskunde, S. 96, Anm. 5; WZG 189, Anm. 3%).
Allerdings kommt ymnt fast immer nur in der Titulatur der spateren himjarischen Konige vor (z. B. SrhbTVyfr/
mlk/sb7wdrydn/whdrmwt/wymnt). Das Wort ymnt begegnet uns auch in den altsudarabischen Inschriften als
Himmelsnchtung in der Bedeutung „rechts, Siiden" im Gegensatz zu S'mt ..links, Norden" (z. B. in Ir 13§3:
ymntywS'mt, „Suden und Norden").
Gl 1020/4 = M 395/13 (minaisch), ein Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Main, welcher
im Bereich der Weihrauchstrafie zu suchen ist; seine Lage ist unbekannt.
CIH 375/1 = Ja 550/1 (sabaisch). Name eines Oasengebietes, in welchem mehrere Palmgarten lagen; es durfte
nach dem Kontext der Inschrift nicht weit von Yasran, noch im WadI Adana gelegen sein.
Gl 1274/4 = M 392A/45 (minaisch), als Herkunftsort sogenannter Hierodulen des Rsf-Tempels in Main,
worunter wohl Jonien, d.h. das griechische Kleinasien, zu verstehen ist (s. auch WOH 959).
G. R. H. Wright
Some Preliminary Observations on
the Masonry Work at Marib
(i)
During the latter part of 1985 it was necessary to examine the ancient irrigation structures at Marib
with a view to possible restoration work. Although there was little time to concentrate on background
studies, the masonry technique manifested in these buildings is of such interest that an attempt was
made to obtain at least an outline understanding of this matter with a view to placing it eventually in its
context within the overall development of masonry traditions in the ancient world.
It should be emphasized that the observations were ad hoc and very limited. They were directed to the
irrigation structures and only occasional reference was made to other masonry at Marib, and then only
insofar as this amplified some particular of the irrigation structures. Regrettably there was absolutely
no opportunity to examine ancient masonry at sites other than Marib. It is thus quite possible that
these remarks are from the beginning deprived of validity because of a tendentious field of observa-
tion. Equally the observations were directed towards establishing basic methods of work, not towards
final appearances. And in no sense should these remarks be taken for an outline history or survey of
masonry techniques, far less masonry styles, in Marib.
However a start must be made somewhere and the ancient irrigation works at Marib afford some
peculiar advantages as a field for studying masonry. In the first place because of the great stresses
occasioned by flood water the most sophisticated masonry techniques were demanded. And most
importantly the regular accumulation of sediments at a uniform rate affords a means of relative
chronology which otherwise would only be available by way of excavation.
A point of general application may also be made here. Stone masonry is a demanding craft, demanding
not only of manual skill and intelligence but also of fortitude of character. However masons are not
generally skilled to explain their craft - nor are they prone to do so. They see no reason why work
which is manually difficult should be made simple verbally - or rather be made to appear simple
verbally. Stone masonry is indeed the reverse side of the coin to glib words, witness the two ladies who
appeared to Lucian of Samosata. In this way although there exists much ancient writing on art and
architecture there is none on stone masonry. Thus a valid understanding of this question is only to be
had by prolonged observation of ancient remains together with a first hand practical familiarity with
the traditional craft as presently surviving.
A final preliminary point should be added here. In order to avoid these remarks becoming too diffuse,
they will be presented within the framework of technical categories, i.e. in craftsmen's terminology. In
this framework stone masonry comprises the following operations:
(a) Winning (quarrying units etc.)
(b) Dressing (shaping and facing units)
(c) Setting (arranging units in place)
64
GEORGE R. H.WRIGHT
(d) Fixing (securing one unit to another)
These operations must be clearly separated theoretically, and then it will be realised how inter-
dependent they were in practice.
(II)
The starting point, or rather the vantage point, for the following remarks devolves from the fact that
the deposition of sediments in irrigated areas is a measurable constant and thus passage of time can be
assessed from the depth of sedimentation (cf ABADY II 74). Proceeding on this basis it has been
asserted that the sluice buildings of the main dam are considerably later in construction than the
various diversion units etc. which have been brought to light more or less at the level of the Wady
Dhana bed. These latter units comprise Bau A, B, C and X in the Marib Excavation nomenclature (v.
ABADY I 20ff.). Buildings A, B, C stretch out for several kilometres downstream of the main dam
while building X has been newly discovered in 1985 during construction work on the modern dam some
3 km upstream of the old dam (Abb. 1). Building A is heavily encumbered with debris, while Building
B is largely despoiled of its masonry and reveals itself in the main by foundation currings in the rock.
On the contrary a considerable amount of the masonry of Building C is visible and accessible for study.
Additionally the newly discovered building X can be seen to resemble Building C in its masonry
construction and thus bulks out the field of enquiry. However since it is as yet largely inaccessible and
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Abb. 1. Sketch plan of Marib region showing implied area spreading mil on both banks of ttady Dhana ("The two
Gardens") with Ihe ancient Dam and earlier water diversion unit-. (A. K. V, \).
SOME PRELIMINARY OBSERVATIONS ON THE MASONRY WORK AT MARIB
65
entirely unpublished the following observations are centred around Building C for convenience of
illustration.
Building C is an early water diversion unit near the west bank of the Wady Dhana about 2.5 kilometres
downstream of the main dam (v. ABADY I 25 Taf. 14, 140; ABADY II Abb. 1,3); and it serves well
as a type of the earlier masonry work. It is still visible in parts to 5 courses above the wady sand and
evidences different detailing of the ashlar masonry on its several faces. This is partly concomitant with
the fact that the dressing has been left in varying stages of incompleteness. Much can be learned of the
ancient masonry techniques from this monument even as it stands without further clearance.
Although the design of this structure is not material to the following considerations it can be briefly
indicated (Abb. 2). Essentially the structure consists of two massive quadrantal headed bastions of
A ^
o
Abb. 2. Plan of Building C with key to views of masonry detail.
masonry narrowly flanking a water channel so as to constrain the turbulent flow of water when
released to pass between them. These bastions are constructed of heavy ashlar masonry peripheral
walls which act as retaining walls to an earth and rubble filling. This unit forms the node of wing walls
which are barriers to and conductors of the flow of waters to be diverted (v. ABADY I Taf. 140). This
pattern and device can be seen repeated with minor variations in various surviving remains of the
ancient irrigation works (cf ABADY I Taf. 23 Abb. 1; Taf. 139).
66 GEORGE R. H. WRIGHT
The immediately apparent characteristics of construction are as follows. A distinct batter was given to
the facing masonry while in addition on some faces each successive course was stepped back
c 2.5 cms. Certain faces (those of the medial channel) were dressed smooth overall. In some places the
facing masonry showed smoothly dressed marginal draughts with a central panel punched to the plane
of the margins. While in other parts the blocks evidenced marginal draughting with residual bosses
surviving quarry faced. Proceeding from this evidence to closer investigations an outline conception
was afforded of the ancient masonry techniques.
The stone employed was uniformly good quality dense, hard, crystalline limestone of the Amran
formation (Jurassic). Some of the blocks were very long, c 2 + m. However the course height was
restricted - c 30 cms or less than a modern English foot. Whether this indicates the use of an ancient
foot of about 30 cms (a common enough measure) has not been investigated. Nonetheless the average
weight of the blocks exceeded one ton. And with this mass and fine jointing no requirement was felt
for added fixing devices (mortar or cramping). The masonry was fine dry stone, hair-line jointed
ashlar.
The characteristic wall structure is of two facing blocks with a narrow medial cavity filled with
unconsolidated material. In this way the facing blocks of ashlar are not dressed at the rear - i.e. they
are rough backed.
It is the method of dressing stone which is the leading characteristic of a masonry style - and this very
often always remains to some degree controversial. However it can be said with some assurance that a
very considerable amount of the dressing of these blocks was carried out in situ. The scheme appears to
be as follows. Before setting, the blocks were dressed true on the lower bed and on the near side rising
joint. The dressing of these contact surfaces did not incorporate anathyrosis but was worked true over
all to give very fine jointing. It seems in general that the dressing of a surface proceeded by way of
marginal draughts cut on two adjacent margins to give three angle points in the same plane and then
the remainder of the surface was punched away to this plane. Equally it is clear that the blocks were
left rough at the backs while on the face only marginal draughts were cut prior to setting. However it is
very difficult to be dogmatic as to whether the offside rising joint and the upper bed joint were dressed
true before or after setting. According to the evidence either procedure would be possible and
practical.
In any event it is the dressing of the face which is the characteristic feature. And the procedure is clear.
A draught was cut along the margin of the lower bed and run up the margin of the near side rising
joint (Abb. 3, 4. 6). If the face was battered, the batter was worked into the rising marginal draught
(Abb. 6). The remainder of the face was left quarry-faced - i.e. heavily bossed.
Since no draught was cut along the upper margins, the upper bed of a course always projected beyond
the eventual fair face of the wall. It was thus possible to mark the setting-out line for the face of the
higher course directly on the upper bed of the preceding course. The two angles of the wall face were
marked with a small incised angle in the stone and the line between them snapped on in (red) colour
(Abb. 6, 7). On many constructions positioning this setting-out line was an important and very
technical operation since it controlled the batter of the wall face plus the stepping in of the courses (if
incorporated). The face of the blocks of the succeeding course could always be set accurately to this
line since the lower margins of the blocks had been draughted to their true face.
Setting of the blocks in a course began at each end of the wall lace and proceeded inwards so that
eventually a space in the centre of the run of the wall had lo be filled by inserting a block which may be
called "the closer". The evidence for this practice is very clearly visible in the dressing of the block. As
has been stated, in general only one rising joint was given a marginal draught and this was on the near
(or leading) side as reckoned according to the setting - i.e. for blocks set from the left end of the wall
the draughted vertical margin was on the lei l of the block and for those blocks set from the other
(right) end of the wall the draughted margin was on the right side of the block
SOME PRELIMINARY OBSERVATIONS ON THE MASONRY WORK AT MARIB
67
Abb. 3. Building C - Angle of Bastion (view c) with evidence for in situ dressing. Wall A face shows blocks finally dressed
by smooth chiselled draughts around 3 margins and central field punched back to same plane, however the return Wall B
shows (in the three upper courses) blocks set with two marginal draughts (never upper bed margin) and residual boss (b). It
also appears that a further stage of dressing has been begun in the two lower courses.
It is reasonable to conclude that this dressing (upper marginal draught and punched central field) was carried out in situ.
Although it is always possible to argue that because of differing requirements of the two wall faces, the blocks were dressed
differently on the bench.
Since the jointing was uniformly very fine there was no tolerance for insetting the closer and this had to
be cut to fit exactly in its residual emplacement. Furthermore, however accurately the closer block was
cut its insertion was only rendered practical by a combination of several additional devices, all of which
remain clearly visible.
Firstly the closer block was dressed with hair-line accuracy on both rising joints before its setting and in
this connection the closer block is marginally draughted on both vertical margins - i.e. unlike the
normal blocks which have only two marginal draughts on the face, the closer block is draughted on
three margins.
Next, for convenience of insertion, the closer block was a relatively small block; and whereas in
general the blocks are reasonably orthogonal - i.e. adjacent faces are perpendicular, this is not so for
the closer. Here one or both rising joints were splayed both vertically and horizontally. Thus the block
was wedge shaped in both senses and it could be eased from above and from the rear into its narrow
emplacement. Moreover although in general no notches remain visible for the use of levers, such lever
holes or notches were provided in these instances to enable fine adjustments to be made so that the
face of the closer was set exactly true to the wall face. These "pry holes" were cut in the adjacent
arrises of the upper beds of the neighbouring blocks and also in the lower bed margin of the closer's
face (Abb. 6).
Proceeding in this way a massive wall of finely jointed ashlar masonry could be set while the blocks
remained virtually quarry faced, yet all the necessary guides and controls were incorporated so as to
68
GEORGE R. H. WRIGHT
render dressing away to a fair face simple in situ work requiring no advanced knowledge of stereotomy.
The rough bosses could be knocked away back to the plane defined by the marginal draughts at any
time, by apprentices if necessary. Nonetheless the surviving evidence appears to indicate that this
straightforward work was highly organised operationally. Seemingly it comprehended three distinct
stages, at least as evidenced by passages of work remaining unfinished at one or other of the stages.
First the marginal draught along the upper bed of the blocks was cut continuously for each course - the
control here was the upper extremity of the marginal draughts on the rising joints (Abb. 4). At this
Abb. 4. Building C- Wall B. This face appears to evidence various stages of in situ dressing: Courses©, ©,© show blocks
set with lower bed margin and near side rising margin draughted except for the closer which is draughted on both rising
margins. The remainder of the face is bossed (b). Course © shows the first stage of in situ dressing where the upper bed
margin has been draughted and the boss punched back (p). Course (5), although barely visible, seems to illustrate the later
stage of in situ dressing with the whole face smoothly dressed. In Course (2) a boss has been partly dressed away.
The measuring tape case is 5 cm.
stage the four angles of each block were reduced to the same plane. However it seems that further
organisational control was still considered necessary in taking away the bosses so as to avoid a possible
source of damage.
The next stage was to dress away the bosses (with a punch) beginning from the near side of the block
with its vertical marginal draught. Working in this fashion from and towards marginal draughts the
"apprentice" mason had not the problem of dealing with arrises and the consequent possibility of
broken arrises. However as he approached the far side (or off side) of each block he was working up to
an undressed arris - and in the wrong sense, from inside outwards, so as to render arris chipping highly
probable. Furthermore (however competent) he was prevented from reversing his attack and dressing
away the lateral extremity of the boss from the outside, because of the boss on the next block.
This technical difficulty it seems, was provided for by introducing a third stage in the work of facing.
The "apprentice" who knocked away the bosses stopped short of the far rising joint of each block,
leaving an undressed roll of stone one or two centimetres in thickness protruding at the margin. Only
when the adjacent block had been similarly worked - i.e. its boss knocked away, could the marginal
roll of stone remaining on the former block be dressed away safely from the other direction - i.e. from
outside the arris so as to avoid chipping. In fact it would seem that this work, as might be expected, was
organised as a separate operation. It was tackled altogether - after the previous stage had been
completed. Or rather it was designed to be so tackled; but as is often the case, once the masonry was
functional the finishing was never completed. And thus it is that passages ol the wall face survive with
these rather enigmatic terminal rolls of stone at I he far end of each block (Abb. 5).
SOME PRELIMINARY OBSERVATIONS ON THE MASONRY WORK AT MARIB
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Abb. 5. Building C - Wall A. Finely jointed ashlar masonry on Wady face of east bastion - showing evidence for system of
dressing and setting. Lower margins and near side rising margins of blocks smoothly draughted before setting. Arrows
indicate sense in which the adjacent blocks are being set. In the upper three courses the setting is proceeding from the visible
angle towards the other end of the wall. In the bottom two courses the incompletely drawn blocks have been set from the far
end of the wall leaving a space in which a specially cut splayed closer (c) has been inserted. This closer can be distinguished
since it is marginally draughted on both sides. From evidence elsewhere on the monument the other blocks were set bossed
and the bosses punched back in situ leaving a curious "roll" of undressed masonry (here in darker rendering) protruding at the
other rising margin.
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Abb. 6. Building C. Schematic sketches of masonry details indicating stage of dressing at setting and subsequent in situ
dressing required.
Finally some wall faces (as in the medial channel of Building C and generally on Building X) were
given an overall smooth facing effected at times by abrasion with a hard stone (i.e. smooth grinding).
Such in outline is the earlier technique of masonry construction at Marib, for which the earlier
irrigation structures in the bed of the Wady Dhana (particularly Building C) provide much evidence.
Its characteristic on the organisational side, is its regimentation so that there is the optimum division of
70 GEORGE R. H. WRIGHT
labour combined with "squad drill" disposition of labour. All this betokens a centralised and powerful
social authority.
It now remains to consider contingent matters and note observations and qualifications not directly
attested by the surviving remains.
First of all it is well possible that the scheme incorporated even more in situ dressing. And there is no
doubt that at least on occasion this was so. It is not necessary that the upper bed or the far rising joint
of blocks should be dressed truly before setting. As each successive block is set its truly dressed near
rising joint can be powdered and brought up against the rough far rising joint of the preceding block.
Then the unconformable projections on this face are indicated and can be dressed away in situ. Thus
the rising joints are finely adjusted by ad hoc in situ accord rather than by prior regular dressing.
Equally all the blocks of a course can be set with the upper beds rough and the true dressing of the
upper beds (and thus the final determination of the course height) given by the in situ dressing of the
entire course in a continuous operation. This procedure may be clearly apparent when anathyrosis is
incorporated since the continuous line of the central hollowing shows that at least it was worked
continuously. There is unfortunately no such evidence available at Marib to determine this question
(since no anathyrosis is present). Therefore the general question remains open (Abb. 7). However it is
Abb. 7. Building C - Wing Wall. View of dressing of upper beds showing:
(a) Marginal draughts
(b) Central field punched to plane of draughts (no anathyrosis)
(c) Incised setting out mark for angle of superior course.
NB: The discontinuous nature of the dressing of these beds suggests that thev were not dressed in sim.
clear that in some exceptional instances there was in situ dressing or re-dressing of the upper beds -
e.g. when special stepping of courses was required, or even more characteristically when the bed was
not horizontal but was set out as a curve to produce what is sometimes known as "pan bedding" (for
this feature v. W. M. F. I'ctrie Egyptian Architecture London 1933, 10 tigs 13. 16: for its possible
relevance to Yemen cf G. R. H. Wright in MDOG IW3 9-14 at 14. tig 3). This device can be seen
clearly in the visible ashlar of Building A near (he Soulh Sluice of the main dam (Abb. 8). Its
occurrence at Marib is of the greatest interest for comparative studies.
After this rather extensive consideration of dressing there is little to say regarding the setting of this
type of masonry. However there is at least some negative evidence. The blocks are quite sizeable,
some of them 3 m or more in length and as the limestone is dense such blocks are weighty, ca 1-2 tons.
Now there is absolutely no indication by way of recesses or lugs for the attachment ol lifting devices.
SOME PRELIMINARY OBSERVATIONS ON THE MASONRY WORK AT MARIB 71
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Abb. 8. Sketch of visible remains of Building A in Wady Dhana near Main Dam.
NB: Strongly marked "pan" or "sag" bedding of masonry. It is just possible that this has been accentuated by subsidence but
clearly the blocks were set on a curved bedding.
Therefore almost inevitably the blocks, when massive, were brought into position on the wall face by
hauling up ramps etc. In this way there was no need for heavy baulks of timber to construct hoists etc.
operated by windlasses or such devices not well attested for earlier times.
(Ill)
All the foregoing amounts to a reasonably clear consistent picture of the technique of masonry
construction. And this impression is heightened by way of contrast if we pass immediately to describing
the masonry construction of the later structures - principally illustrated by the sluices of the main dam.
Here, as it happens, the facing masonry of the South Sluice is excellently preserved and remarks
concerning ashlar technique refer mainly to this unit; whereas the ashlar facing of the North Sluice
buildings is very dilapidated, thereby revealing much information regarding core construction.
As a preliminary it should be noticed that this shifts the location several kilometres down stream to the
environs of the city of Marib itself - since it is perhaps not commonly realised that the masonry of the
sluices of the main dam is very largely derived from re-used blocks cannibalised from the older civic
buildings of the town of Marib. And this is a fact which constantly must be borne in mind in the
following discussion.
The first and visibly striking contrast is the building stone employed. Whereas the older monuments
are uniformly constructed from dense, crystalline limestone with a good calcareous cement, the later
monuments employ stone of varying quality. It is to some degree marly and thus more or less friable,
so that in extreme instances (cf some passages of the city wall) not only the face but almost the entire
block is weathered away. Over and above this the stone of the later monuments has weathered to a
uniform attractive buff yellow, whereas the older irrigation buildings in the Wady Dhana have a
sombre brownish patina. Whether this is due mainly to differences in exposure or to differences in
composition is not wholly evident.
However, at least in so far as Marib region is concerned, the implications of this matter are not so clear
cut as they might appear. When this various building stone is examined geologically it is all seen to be
of the same lithological origin (Jurassic limestone of the Amran formation), and the differences are to
be explained by the process of cyclic sedimentation (i.e. varying conditions of deposition). Thus
72 GEORGE R. H. WRIGHT
theoretically it is possible to come onto widely differing qualities of stone in neighbouring areas and,
above all, at differing levels in the same location. Seen in this light the difference in quality of building
stone manifested between the earlier and the later buildings raises interesting considerations.
It is possible that the uniform good quality stone was to hand in the up wady region of the irrigation
works, whereas the stone of varying friable quality occurred downstream nearer the town of Marib.
However in view of the likelihood of variation in different sedimentary levels it is possible that the
builders of the earlier structures carefully selected out the inferior stone. They required dense
impervious stone for hydraulic structures and thus did not use the marly friable, relatively porous stone
employed in and near Marib town (which was perhaps easier to work). When such stone blocks were
re-used at a later date for the main dam, it is interesting to observe that in parts they were plastered
with hydraulic (pozzolanic) plaster. In short the difference between building stones in use at Marib
may be a factor of basically local significance or it may not.
Thus it is at least possible that there is an aetiological link between the variation in building stone
employed and the equally striking variation in masonry construction of the two periods. Without doubt
building construction provides the most clear and consistent feature of contrast and it can be set
forward without much qualification or limitation.
As has been noted the walls of the earlier irrigation buildings are of massive blocks arranged as two
facing blocks with a central cavity filled with unconsolidated material. The stability of the construction
lies in its mass and dead weight so that it may function as a tree-standing wall or as a retaining wall for
unconsolidated fill (e.g. constituting a barrage or diversion unit for flowing water).
Abb. 9. a, b North Sluice - Composite Construction. The ashlar facing has been partly stripped revealing the consolidated
squared rubble and mortar core with long bonding stones appearing as headers in the facing to gi\e a Flemish Bond pattern.
Above this construction there is a late raising of the wall height carried out in rough volcanic boulders and mortar with heavy
hydraulic plastering.
In complete contrast to this, examples of the later period masonry occur as lacing to a consolidated
core of a different masonry construction; indeed on occasion of a totally different material - e.g. in
parts the later city wall of Marib is a very massive solid mud brick structure laced with stone. In this
way according to the strict technical usage of the term ashlar, such masonry is not ashlar proper
which infers walls constructed solidly throughout in this technique. Rather the correct term to be
applied here is "bastard ashlar". This, it should be noted, is almost universally the manner of tine
stone masonry employed in modern times, i.e. it is lacing to a reinforced concrete structure and not
the load bearing masonry we think of as traditional from former limes. In this way perhaps the later
SOME PRELIMINARY OBSERVATIONS ON THE MASONRY WORK AT MARIB
73
Jh
Abb. 10. North Sluice - Composite Construction of Squared Rubble and Mortar Core with Ashlar Facing. The consolida-
tion of the rubble core here takes the form of cross or strut walls. The bonding header blocks project beyond the face of the
ashlar and pin it to the core masonry (constituting so called Ape's Heads).
builders at Marib may have been aware that the statical demands on their building stone were of a
lower order.
Whether or not it is possible to see in the masonry of the later period a uniform masonry style, there is
no gainsaying the conspicuous development of a truly composite construction whereby core work of
rubble and cementitious mortar is both faced with and further consolidated by dressed stone masonry
(v. ABADY I Taf. 10 b). There are in fact various systems differing in detail (Abb. 9, 10, 11) but their
interest is single and obvious. And since the bonding stones, stiffener or strut walls, partitions,
compartment, coffer walls or whatever can be expressed in the visible aspect of the ashlar wall face (v.
ABADY I Taf. 5 b, 130, 132, 134, 135), then in every way this type of construction is exactly referable
to the emplecton of Vitruvius (II 8.7). There has been much discussion of this passage since on the face
of it, its terms are not perfectly consistent (cf A. Boethius Vitruvius and the Roman Architecture of his
Age in APArMA M. Nilson Lund 1939, 114ff. ; R. A. Tomlinson JHS 81 , 1971, 133-140). However it is
clear Vitruvius is speaking of a Greek system (or systems) of composite construction, where the
concrete-like core (structura) is not only faced with, but consolidated by ashlar masonry work in a way
which for strength and durability is so superior to the new Roman concrete construction of his day. In
this latter construction the concrete core is merely faced by two skins of applied material (small stones
or fragments of bricks) which do not interpenetrate the core and thus tend to fall away in time, leaving
the concrete exposed to the action of weathering.
One of the difficulties in interpreting this passage has been to find actual examples of such work in
Greece or Hellenised areas. Logically what Vitruvius is describing represents the first step away from
solid load bearing ashlar towards concrete. Thus the occurrence of what is clearly a construction of this
type at Marib in the later period, i.e. in (later) classical and hellenistic times is very interesting
indeed.
Although it is not intended to include comparative enquiry in this preliminary statement, it is
impossible not to make one or two such observations here. In the first place it is astonishing to see how
standard masonry construction in Marib (a place famous in antiquity for its remoteness) appears to
74
GEORGE R.H.WRIGHT
f-T
^*
Abb. 11. North Sluice abutting on the Spillway. In this position the ashlar facing blocks have been cramped and the holes
made to rob out these metal cramps can be seen clearly.
recapitulate metropolitan developments in the classical world - viz from solid ashlar to concrete. Now
the essential factor in concrete is a highly cementitious mortar- and the naturally occurring material to
give this quality is volcanic in origin. Thus it is that whereas the older building construction makes no
use of mortar of any description (it is drystone), the later building construction is based on a highly
cementitious mortar which in fact derives its properties from a scientific use of the basalt lava How
which constitutes the other major element to limestone in the lithology of the area (v. ABADY II.
9-10, Abb. 1, 3). We have here a close analogy to pozzolana.
There is in fact more to this particular story, although its continuation strictlv is beyond the scope of
the study. While the early masonry involves no use of this basalt, in time it comes into ever greater
prominence as a building material. The basalt also occurs in the form of small boulders (lapillae); and
in a still later period these lapillae are used to form the basis of a mortar and rubble or concrete walling
faced with heavy (pozzolanic) plaster (cl the Roman use of selce). This type of construction is found
everywhere in the latest stages of irrigation works: the final raising of the main sluice levels and
the latest distribution units (v. ABADY II laf. 10a, b; 19c). It is the very utilitarian construction of a
later age which is no longer bound by concern for ancient forms and indeed can no longer afford them
(Abb. 9).
Also another feature in connection with the ashlar faced construction of (he later period demands
SOME PRELIMINARY OBSERVATIONS ON THE MASONRY WORK AT MARIB 75
comment. In some instances (certain parts of the main dam sluices) the header bonding stones are
made to project beyond the plane of the wall face (cf ABADY I Taf. 1 a, 6 a, d; 9 a; 10 a). This is a not
uncommon practice - often the stone is circular in section (e.g. from broken column shafts) so that the
common association is of a wall face studded with circular discs. In any event the functional origins of
this feature go back to the projecting beam heads in a wooden framed construction. Commonly
illustrated examples are in Lycian tombs, and above all in the old Ethiopian monuments at Aksum
where the projecting butt ends were called "Affenkopfe" (v. D. Krencker et alii Deutsche Aksum
Expedition Berlin 1913, Vol. II 7ff.). Accordingly the projecting heads of bonding stones in Marib
building are likewise referred to as ape's heads/monkey's heads etc. (perhaps "monkey nuts" might be
an evocative term in English).
However in fact the Marib system is quite different. The protruding stone heads are entirely functional
- whether or not they were esteemed as decoration. The protruding head is larger in section than
the shaft of the bonder set in the wall. Thus the head acts exactly as the head of a bolt (or nail/spike)
and bolts the adjacent facing blocks onto the wall core (such a device is in fact a stone rag-bolt -
Abb. 10).
This is all very sophisticated construction and warrants much comparative study, however for the
present purposes it is only necessary to remark that such devices are entirely foreign to the straight-
forward solid load bearing ashlar masonry of the earlier manner of building.
In fact the only feature in this manner which is in any way comparable at least decoratively speaking as
serving to articulate the wall face is the stepping of courses. This is a truly effective device as is well
seen in Building C. However such stepping is not evident in the later period. Perhaps in its place a very
curious feature may be noted. In some instances a tall and commanding wall face shows in vertical
profile not simple batter but a complex curve resembling the entasis of a classical column (v.
ABADY I Taf. la; 5b).
The surprising development in construction apart, the later masonry at Marib appears more
diversified and thus not so easily characterised as the earlier. However considering primarily the main
dam sluices and the city wall masonry, it can be seen that the individual block of ashlar is of a
somewhat different format. These are generally speaking orthogonal, smaller and less elongated.
In addition this masonry has one very positive characteristic: the style of the face dressing. Instead of
faces dressed to varying degrees of finish as in the older masonry, there is presented an almost uniform
scheme. Smoothly chiselled draughts are cut round the four margins of the face and the central panel is
tooled (punched) back to virtually the plane of the marginal draughts (Abb. 17). It is possible to make
subdivisions according to the details of the dressing. Indeed the only close study of South Arabian
masonry as yet published is directed entirely to this question (v. G. van Beek Appendix V in Bowen &
Allbright Archaeological Discoveries in South Arabia Baltimore 1956). The overall dating given by
van Beek here is doubtless correct in the main and the analogies adduced are well in point. However
van Beek's very close subdivisions do not further the present enquiry. Of van Beek's six categories of
dressing Nos 1-4 manifest incidental, non-essential differences only, while Nos 5 & 6 are again outside
our limits. They are correctly perceived to be late degenerate forms where what was once of functional
significance is reproduced as decoration (cf false pointing in modern masonry). These examples relate
to the 1st and 2nd Pompeian styles and come down to the turn of the eras and later.
For this enquiry the significant question is the method of dressing not the detailed forms it took. And
in this connection it may be said that from the facts available there is not a great deal of compelling
evidence for in situ dressing of blocks in the later masonry. There is no evidence to show that the
marginal draughts were not all worked on the bench prior to setting and every reason to suppose that
they were. Whether the central panel was punched back before or after setting is a more open question
(it is discussed by van Beek at 288). No substantial passages of masonry of this type survive with the
central panel remaining as a boss to suggest that the blocks were as a rule set in this condition and the
76 GEORGE R. H. WRIGHT
panels dressed in situ. Occasional blocks can be seen with a boss (v. ABADY I Taf. 5 b; 21 d; van Beek
pi 86), but they are unusual and the issue is clouded by the fact of their re-use. On the other hand the
functional significance of marginal draughting in classical masonry is precisely to protect the face of the
block during construction work. So on a functional analysis it is rational to suppose that the central
panel received its final dressing in situ (v. R. Martin manuel d'Architecture Grecque 191-92, 299).
However it is a general rule in masonry development that functional devices survive as decorative
ones.
What is important here is to note the great difference concerning the question of in situ dressing
between the older and the later style of masonry at Marib, whether or not the central panels of the
latter were punched back in situ.
In the older style the blocks were set with the minimum possible amount of prior dressing. Perhaps
only two surfaces, the bed joint and one rising joint were truly dressed and the face received only the
minimum marginal draughting necessary to control its subsequent in situ dressing. In the latter style
the block was reduced to its definitive form on the bench prior to setting. What coating of stone may
have been left above the final surfaces, was left as a protection against damage during construction.
This is of course a simplified polarity and individual incongruities doubtless could be brought to light.
However some broad typological categorisation of this sort is necessary to bring the problem into
focus. Moreover in the conclusion it will be seen that these categories of stone dressing do in fact
correspond with masonry developments at large.
The regular orthogonal dressing of the blocks on the bench is reflected in the setting of the later
masonry. Small splayed closers and such devices are not in point. The setting was routine and because
of the composite construction (i.e. ashlar facing to consolidated rubble core) a very strongly marked
bonding pattern of alternate headers and stretchers emerges - i.e. a type of Flemish Bond. Whether or
not Vitruvius understood his term emplecton (= interwoven, plaited together) to refer primarily to
structure or to aspect, the term certainly could well refer to the aspect of this masonry at Marib.
Finally in the sequence of operations, the most clearly marked contrast of all between the masonry of
the two groups is evident in the fixing of the masonry. The older masonry employs no auxiliary fixing
devices. However in the later masonry mortar of various descriptions is freely employed in the jointing
while in positions of stress metal cramps were used as is patent from the cramp robber holes presently
to be seen (Abb. 11). There are additionally specialised devices for fixing evident in the masonry of the
spillways, where many dowel holes occur in the upper beds of the blocks.
It would be welcome to corroborate this recital with evidence for a change in handling the masonry -
i.e. in getting blocks into position on the wall face. However it is a regrettable fact that there is very
little evidence subsisting at Marib for such procedures in either period.
(IV)
Now before attempting to assert any conclusions it is best to summarise these various observations in
tabular form.
The following lists a rather striking tabic of contrasts It may be possible to explain these contrasts in
various ways. First of all by the undoubtedly incomplete and selective sampling, i.e. the observations
do not relate to two valid groups of masonry at all. Equally it might be said that if there are two groups,
then the distinction in masonry technique between them is based on function not date. However the
Marib excavators see a difference in date between the structures in the bed of the Wadv Dhana and the
main dam sluices founded at a considerable height above the bed of (he Wadv.
Contrasts Between Masonry of Older Irrigation Works in Wady Dhana and that of Main Dam Sluices
Older Irrigation Works
Main Dam Sluices - City Wall etc.
Uniformly excellent dense crystalline limestone
Long blocks of 2+m
General evidence for considerable in situ dres-
sing
Blocks sometimes not orthogonal in form. Ris-
ing joints splayed both horizontally and verti-
cally and bed joints sometimes curved
Jointing uniformly very fine to hair line
Block faces dressed with smooth draughts
around 2 or 3 margins (not upper bed margin)
Residual bosses often manifested
Some wall faces with final overall smooth dres-
sing effected by grinding
No evidence of lifting devices and blocks pre-
sumably hauled into position if very massive
Blocks set beginning from each end of wall and
course closed by inserting (small) splayed closer
block in middle of run
No evidence of cramping
Little evidence of mortar
Ashlar facing as retaining wall of massive blocks
in stretcher bond of sufficient dead weight stabil-
ity to retain unconsolidated rubble fill
"Ape's head" style of Ethiopia not relevant and
not in evidence
Vertical profile of wall given marked batter (i.e.
wall face an inclined plane) plus on occasions
each course stepped inwards
Varying quality stone including relatively poorly
cemented friable marly limestone
Moderate length blocks ca. 1+m
In situ dressing not clearly attested in general
Blocks orthogonal in form
Jointing of varying fineness
Block faces dressed with smooth draughts
around all 4 margins with central panels tooled
(pointed) to same plane as margins
Little evidence of residual bosses
No evidence of grinding
Lugs in evidence? Possibly for attachment of
lifting ropes. Also presence of vertical pegs be-
tween blocks in succeeding courses suggests
blocks lifted and lowered into position
Blocks set in routine manner and no evidence of
specially cut medial closer. Strongly marked
bonding pattern
Metal cramping in position of extra stress as
indicated by cramp robber holes
Mortar of varying composition in evidence
Ashlar facing as revetment wall of header
stretcher bond (Flemish Bond) with long head-
ers used to tie face to consolidated mortared
masonry core
On some faces (air faces of sluices) header bond-
ing stones project beyond wall surface resem-
bling "ape's head" style of Ethiopia
Vertical profile of wall on occasion curved in
manner suggestive of the entasis given to classi-
cal columns
78 GEORGE R. H. WRIGHT
Thus making all concessions to the selectivity of the observations and variation in function, a polarity
of masonry technique emerges between structures at Marib which at a rough preliminary estimate
might be separated by something up to 500 years. Furthermore disclaiming all refinements of
chronology possible focal dates of post 500BC and post 1000BC might be suggested for the two groups.
Therefore a beginning might be seen here in roughly assessing the age of a South Arabian building
from the masonry techniques employed in its construction.
Finally the question must be raised as to the comparative background to this salient difference in
techniques between the two groups, i.e. how may the differences be explained on historical and
cultural grounds. In brief and to prevent a very extensive study, it might be said that the overall
chronological development seems to be away from larger block masonry in situ dressed, showing very
fine drystone jointing and towards smaller more regular orthogonal blocks dressed as to their basic
form on the bench and employing auxiliary fixing by way of cramps and mortar
In short the earlier masonry at Marib shows many affinities with traditional (Egyptian large-block
masonry, while the latter masonry differs in detail and shows affinities with Greek and Roman
masonry. The resemblance of the Marib masonry in general to the fine Israelite masonry of the Middle
Iron Age (10th-8th century BC) is immediately recognisable and has been commented on by everyone
concerned (cf van Beek 291-2). However the connections in detail and the exact relative position of
these two schools of masonry require much closer study and analysis. At the present juncture all that
needs be said here is that both these regional schools of masonry, the Israelite and the Sabaean have a
very great historical significance in illustrating the overall connections between the two premier
schools of masonry of the ancient world: Pharaonic Egyptian and Classical Greek. Therefore if only
for this reason, Sabaean stone masonry technique warrants the closest study.
G.R.H. Wright
Masonry Construction at Marib and the "Interwoven Structure'
(Emplecton) of Vitruvius
Chapter 8 of Vitruvius's book II is clearly very significant for in it Vitruvius is contrasting traditional
(Greek) types of wall construction with newly developed Roman ones. He is thus dealing with one of
the most significant revolutions in the history of building. And since he wrote from a peculiar vantage
point (viz. at a time when the revolutionary procedures were becoming completely dominant) we are
fortunate in having his remarks. Unfortunately this chapter is anything but a model of lucid exposition
and his remarks are difficult to interpret in detail. 1 The difficulties encountered are of a twofold
nature: intrinsic and extrinsic - i.e. (a) to be sure of what Vitruvius is saying and (b) to find
archaeological evidence conforming to his remarks whatever their correct interpretation may be.
These difficulties arise entirely with respect to the old (traditional) type(s) of walling. Vitruvius is
perfectly clear when referring to the newly developed (Roman) walling, and there are abundant
archaeological remains which conform to and illustrate his remarks in this connection. 2 It is moreover
clear that Vitruvius has a marked preference (indeed one might say prejudice) in favour of the old
types rather than the new. This is of no consequence in the present study and henceforth will not be
mentioned. However it does produce the curious result that Vitruvius appears perfectly clear as to
what he disapproves but quite unclear as to what he approves (a rather basic human syndrome).
It may be that penetrating philological investigation would clear up some of the apparent ambiguities
but this is not certain. In any event no resources of this nature are available to me and the following
translations and paraphrases are made from sight. In fact it is probably not Vitruvius's language which
causes the difficulties of interpretation but his logic. Practical men generally proceed directly from
particulars and do not feel compelled to arrange these in a complete system of logical classification.
Manifestly Vitruvius II 8 is unclear as to what is genus and what is species; and probably he never
considered his instances in that way at all.
The sole purpose of the present study is to reduce the difficulties of interpretation arising under (b)
conformable archaeological evidence - and that by adducing material from a rather unusual quarter.
However it is first necessary to indicate the possible literary interpretations of Vitruvius's remarks.
And in this connection (to anticipate somewhat) it will be found that the differences are not
overpowering.
v. e.g. G. Lugli Tecnica Edilizia Romana Rome 1957 2 v. (for convenience) M. Blake Ancient Roman Con-
367 n3; R. Tomlinson JHS 81 1961 133 ff. pass. struction in Italy I From Prehistoric Period to Augustus
Washington 1947. For opus incertum v. 227 ff.; for opus
reticulatum v. 253 ff.
80 GEORGE R. H. WRIGHT
II
Vitruvius begins his Chapter 8 by mentioning the types oistructura. And since the subdivisions he gives
refer unequivocally to the (in his day) newly developed (Roman) wall construction, then it might be
assumed that he is using structura in the technical sense of what we would call Roman concrete, which
meaning it certainly does bear. 1 Thus the definition of this genus is obviously a crux in the logical
interpretation of Vitruvius's remarks. And with this statement well in mind it is probably best now to
proceed with the consideration of Vitruvius's text.
Structurarum genera sunt. . . says Vitruvius at the outset and thus logically we could assume that the
remainder of his chapter deals with structura, and therefore all his subsequently mentioned types of
walling are subclasses oistructura. Vitruvius then opens his discussion (8.1-4) by adverting to the types
of Roman concrete construction developed in his day which he knew (and we know) as opus
reticulatum and opus incertum (brick faced concrete, opus testaceum, had not yet come into vogue).
These two systems refer, as is common knowledge, to the method of facing the concrete core of the
walls and thus are categories of aspect only, since the structure remains the same (Abb. 12). Vitruvius
perceived that the essential virtue of the construction resides in the mortar (and he is right) and he was
concerned that the mortar would crumble and the buildings would collapse (and he was wrong). He
then goes on (8.5) to contrast (favourably) the structura of the Greeks (Graecorum structura) and by all
the laws of language we must take it that he is referring to a similar construction - i.e. a type of
concrete (which is at the least a type of construction where the mortar is not less significant than
stone).
He says (8.5-6) "Therefore (i.e. because of the imagined weaknesses in Roman concrete) the
concrete/mortared construction of the Greeks is not to be underrated. When they forego solid ashlar
masonry they (still) build in coursed rubble of lava or hard stone properly bonded. This Greek wall
construction is of two kinds, isodomic and pseudo-isodomic. It is called isodomic when all the courses
are of equal height; and pseudo-isodomic when they are dissimilar in height (Abb. 13). Both types are
stable for two reasons. The stone employed being hard and dense, does not desiccate the mortar, and
the blocks being set in proper courses do not allow the mortar to sink down through the voids, thus
leaving parts of the wall uncemented."
So much for that; although here it can be perceived immediately that there is no distinction made
between facing and core which is the characteristic of Roman concrete, and it is not stated whether the
remarks apply to facing or core or both. Vitruvius then goes on to speak of another (different) type of
(Greek) construction. He says (8.7) another/other/different is what is called empleaon (Greek for
intertwined or the like) and immediately explains (the difference.') "The faces are of dressed blocks
(ashlar), the remainder (core) is of rough stone". He then proceeds to contrast this Greek emplecton
with Roman construction of a similar type (i.e. presumably with Roman emplecton) of which he
disapproves. "Our contemporary exponents of rapid construction take care only with the ashlar facing
where they set the blocks upright (i.e. on the smaller bed) for speed and stuff up the medial cavity with
broken stone and cementitious mortar. Thus in section the wall has three separate elements - the two
faces and the medial filling. Whereas the Greek work is quite different. They set the stones in courses
properly bonded with headers and stretchers (throughout the thickness of the wall). Thus there is no
medial filling and the bonding stones (headers), tailed back from the laces deep into the core, make
the entire thickness of the wall a single construction. And in addition to the normal headers, thev set
special blocks. These are called diatonoi and give the maximum tying together of the two faces, so that
1 v. G. Lugli Tecnica Edilizia Romans 363; A. Boclhius
Vitruvius and the Roman Architecture of his Age-
in Dragma M. Nilson Lund 1939 1 14ff. al 133.
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (eMPLECTON) OF VTTRUVIUS 81
OPUS
i nj c £ eruM
OPUS R-ETlCULATU/vN
Abb. 12. Roman Concrete Construction
above: opus incertum - diagram and detail of wall face at Palestrina
below: opus reticulatum - diagram and detail of wall at Pompeii
the wall is perfectly solid" (Abb. 14). Here immediately it can be seen that a distinction is drawn
between the masonry of facing and core, but it is not that of Roman concrete.
Manifestly Chapter 8 does not form a logical exposition. It is introduced as dealing with structura and
nothing is said to except any of the discussion from this category. The first part deals with the well-
known forms of Roman concrete construction (which are distinguished by the manner of their facing)
and the last part deals with Greek emplecton which is also indicated as having a facing different from its
core. This construction however is adduced as a third category to what is said to consist of only two
categories - isodomic and pseudo-isodomic. Isodomic and pseudo-isodomic construction are certainly
said to be forms of Greek structura but they are not said to have a facing and core like Roman
structura. From the description of them given by Vitruvius they could be of uniform masonry
82
GEORGE R. H.WRIGHT
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Abb. 13. Isodomic and IV-inln-isodomic masonry resulting from bonding patterns wiih blocks of standard dimensions -
throughout. In what way then arc they struvlura? And what is the definition of structure which can
comprehend all three categories'.'
The only logical solution is lo define structura in the broadest descriptive sense as a composite type of
construction of stone and mortar where mortar plavs a principal role. And of this construction Roman
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (eMPLECTON) OF VITRUVTUS 83
SQUARED
FACING \_^>
Abb. 14. Plans of rubble wall construction showing devices for bonding faces to core
(a) headers well tailed into core
(b) through stones (diatonoi)
(c) lapped "through stone"
concrete is a subdivision. Such a construction certainly affords a basic contrast to the fine stone
masonry of classical Greece which was essentially dry stone relying on fineness of jointing etc. for its
stability. 2
That this is the basis of Vitruvius's understanding, and that the difference between Greek emplecton on
the one hand and Greek isodomic and pseudo-isodomic masonry on the other is between types of
structura differing structurally seems to be inferred by a passage in Pliny's Natural History (XXXVI,
171 ff.) which appears to be a recension of Vitruvius Chapter 8. If this means anything precise it says
"Greek isodomic and pseudo-isodomic construction is of hard stone (but not finely dressed) set like
brickwork - i.e. in regular courses and properly bonded but with much mortar in the jointing. The
third sort of Greek construction is emplecton which is definitely specified as comprised of facing and
core of a different nature. The facing is ashlar and the core of rough stone which also must be set in
courses and bonded (i.e. it is of coursed rubble) and the whole is to be tied together by bonding stones
tailed back from the facing." It is then, apparently, structura because the core stones at least are set
with cementitious mortar.
If this understanding of Chapter 8 is accepted then Vitruvius may be made to explain himself a little
more clearly as follows.
"Therefore the (mortared) wall construction of the Greeks is not to be disparaged. For they do not use
poor quality rubble plastered over, but when they forego solid ashlar masonry they still build their
walls of hard stone coursed and properly bonded - and so these walls are strong enough to last well.
The walls are built in two manners. The first is throughout of good quality hard stone but not finely
dressed. The second is faced with finely dressed blocks (ashlar). Walls of the former type are stable
because the stones are sizeable and dense and do not act to desiccate the mortar by absorbing the
moisture. Further the stones are throughout properly set in regular courses so that the mortar is
confined to the jointing and does not sink down into random voids leaving large patches of walling
virtually uncemented. This walling is of two sorts - isodomic and pseudo-isodomic. Isodomic is the
v. R. Martin Manuel d'Architecture Grecque I Paris
1965 cf 238, 307, 432.
84 GEORGE R. H. WRIGHT
term for walls where all the courses are built of an equal height; pseudo-isodomic when the courses are
unequal in height. (You would call these walls coursed mortared rubble.)
"The second manner of walling the Greeks call emplecton and this is still in use among us for rural
building. In this manner the two faces of the wall are built with finely dressed blocks, and the core of
the wall is of rougher stones, but properly coursed and bonded, and set in mortar. But our builders
nowadays, exponents of rapid results, when they use a version of this type, are concerned only with the
appearances of the faces so that in the first place they set the facing blocks upright (as 'carreaux' thus
minimising their bedding!) and they then use this facing as shuttering to fill the interior by slopping in a
mixture of small rubble and mortar. Thus the wall is divided into three separate components, the two
faces and the medial fill. This is absolutely not the case with the Greeks who build their walls
throughout of properly coursed and bonded stones. Thus there is no central 'filling' but the wall is tied
together into one unified structure by setting headers in the facing which tail back a long way into the
thickness of the wall. Moreover they include among these special through stones, running through the
entire thickness of the wall and appearing as facing on both sides. These they call dialonoi and by
directly tying the faces together they especially strengthen the wall."
In this way Vitruvius is discussing virtually all Greek walling other than true solid ashlar. In effect, he
subdivides these walls into the categories of coursed mortared rubble and ashlar faced coursed,
mortared rubble (or bastard ashlar). The unifying factor is the reliance on mortar in their construction
and thereby they are termed Graecorum structura.
However efforts have been made to keep Chapter 8 in line with a narrower definition of structura as
(faced) concrete construction something after the Roman manner. Boethius (Vitruvius and the Roman
Architecture of his Age 135-6) stated clearly "In II 8.5, however, he (Vitruvius) deals with cases
where concrete (structura) had to be used and - instead of reticulatum and incertum - recommends
Graecorum structura, that is, their way of covering a concrete wall." Boethius imagines the difference
between the Greek and the Roman facing to lie in the fact that the Greek facing was more or less
squared, more sizeable (although still small) and of hard stone. It was also coursed and bonded and
thus must have looked not unlike brickwork. This would have served to distinguish it in appearance
from incertum and reticulatum (v. Boethius 137, 39 figs. 1,2).
Such an interpretation abuts on an immediate problem in that Vitruvius specifies this construction
to be of two types, isodomic and pseudo-isodomic. Modern archaeology has seized on these terms
and applied them to solid ashlar walling where they fit the facts quite well. However it is
virtually impossible to see how they can apply to small facing (comparable to brickwork in appear-
ance).
Nonetheless if the specific terms used by Vitruvius in Chapter 8 are appended - emplecton. isodomic.
pseudo-isodomic, incertum, reticulatum - it would seem that the one common quality they possess is
reference to the elevational appearance of the wall. Clearly incertum and reticulatum refer to the
external aspect of the wall not its inner construction, which (in these instances) is known to be
identical. Therefore accepting that isodomic and pseudo-isodomic refer to the nature of the coursing,
there must have been some salient difference in appearance to justify the two terms. Modern
archaeology employs the terms to designate a variation in the setting of ashlar masonn - isodomic
where all the courses are of the same height, pseudo-isodomic where the courses are of two different
heights (classic ashlar masonry does not manifest several and random variations in the height of
courses). Why was ashlar masonry built with courses of two different heights'? Possibly the answer to
this question may help to understand what lay behind Vilruvius's use of the terms in connection with
structura where they do not seem to be apposite. And the answer, as over, leads back from the formal
to the functional (Abb. 13).
Clearly some ashlar walls were built with courses of two dillerent heights because the appearance was
valued. This however is a result not a cause The appearance was valued because it was familiar and it
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (eMPLECTON) OF VTTRUVIUS 85
was familiar because originally it was functional. Standard dimensions in units of masonry simplifies
much both in design and construction - and the ultimate expression of this is in brick masonry.
However from an early period in stone masonry standardised units were appreciated (and this system
may well be referred to in the biblical phrase "the measure of hewn stones" (relating to Solomon's
construction of the Temple with the aid of Phoenician stone masons 3 ). Exactly as with bricks, ashlar
blocks can be, and are, dressed to some rational dimensions and proportions of the order say 1:2:4 or
2:3:6. It is now standard masonry practice that for stability a load-bearing unit should be set on its
broadest base, i.e. the depth of the block should be greater than the height, or the base should be the
largest area available and thus greater than the face of the block. This however was by no means a rule
in antiquity and blocks were very often set to maximise the face area in the interests of economy. With
such a setting walls were very often built of double block thickness with or without a medial cavity or
filling and question arose of bonding or tying these facing blocks together - i.e. to run blocks through
the structural thickness of the wall. Now there are two obvious ways of doing this (or indeed a
combination of both methods may be used).
Taking blocks of proportion say 1:2:3, the economic setting to maximise the face area is of a stretcher
of length 3, course height 2 and depth of base 1. The wall is built 3 units thick so that ties can be
arranged conveniently by setting blocks or through stones of length x 1, course height x 2 and depth
X 3 units. These blocks appear as narrow upright headers on the faces and bonding patterns are
worked out so that the headers and stretchers alternate in some fashion. This system gives the aspect of
Vitruvius's emplecton, which thus is as apposite to ashlar as to structura. However another means of
bonding the faces together is to set at intervals a complete course of through stones. Now here the
concern is to obtain a complete through course with the most economic expenditure of stone. The
course height does not matter but the fewer the stones to the course the better, so here the blocks are
set of face length x 2, height x 1 and depth through wall x 3. In short we have at intervals tie courses
of height half that of the other courses (cf Martin 401-02, figs. 173, 175). This is the clear functional
origin of string courses, bonded masonry etc. and is what logically should be behind the term pseudo-
isodomic. Thus again pseudo-isodomic is equally relevant to structura as to ashlar if the structura is
faced with squared masonry. Logically pseudo-isodomic as used in structura would have the function of
compartmentalising the core of mortared rubble in sealed horizontal layers, and thus may be what is in
the back of Vitruvius's language (8.6) ipsaque eorum cubilia primum plana et librata posita non
patiuntur ruere materiam (viz. the mortar). Certainly such through courses were used in brick faced
Roman concrete construction (opus testaceum) . 4
Proceeding from this the basis of distinction between the Greek types of construction isodomic,
pseudo-isodomic and emplecton would lie not in the 'structure' but rather in the aspect, exactly as lies
the distinction between the Roman incertum and reticulatum. 5 If such hypotheses are admitted as a
background to Vitruvius's Chapter 8 then a logical rearrangement of his remarks would run somewhat
like this.
"When the Greeks forego solid ashlar construction they still build their walls of coursed and bonded
stones. They face them with dressed blocks but in the interior use rough stones. However, unlike our
exponents of quick results who simply care about the external appearance of the walls so that they set
the facing blocks upright and slop a fill of mortar and broken-up rubble into the interior so that the wall
tends to fall apart into its separate elements, the Greeks see to it that the facing is tied into and across
the core so that the wall is a single solid masonry unit. This they do by the arrangement of bonding
v. I Kngs 7. 9-11. cfG. R. H. Wright Ancient Buildings 4 v. W. Macdonald The Architecture of the Roman
in South Syria and Palestine Leiden 1985 403; Tel Aviv Empire Yale 1982 162-63.
3 1976 74^78. 5 cf R. Tomlinson JHS 81 1961 134.
86 GEORGE R. H. WRIGHT
stones set as headers and tailed well into the thickness of the wall, or on occasions running blocks right
through the wall thickness (diatonoi they call them). This gives special solidity to the wall.
In effect they use two different bonding systems. In one system they put the bonding stones all together
in separate courses so that successive courses of stretchers are interrupted by episodic courses of
headers. If all the facing courses (headers and stretchers alike) are of a single height then this style is
called isodomic. However when the header through courses are of a different height from that of the
stretchers, and the coursing thus varies in height, it is called pseudo-isodomic.
The other system is that still used by our rural builders. The Greeks call it emplecton (intertwined).
There the header-bonders and stretchers alternate in the same course to give an interwoven, plaited-
together appearance. The mortared rubble core is thus tied across and more or less compartmentalised
at lateral intervals. (You would say that the facing of the first type of masonry was set in a form of
English Bond and the second system was a form of Flemish Bond - also inasmuch as the facing is finely
dressed, or more finely dressed than the core rubble, you would say both these wall types were of
bastard ashlar construction.)"
This recital just about exhausts the more logical possibilities inherent in Vitruvius's remarks. And in
effect the differences revealed are not very great. Explicitly Vitruvius states that all his Greek forms of
construction are based on coursed stonework. Therefore Graecorum structura can only be structura
(i.e. structura caementicia) because of its significant use of mortar, not because it is identical in
composition with Roman concrete.
Diverse opinions have been exchanged in the past as to whether the Greek terms refer primarily to
differences in aspect or differences in construction. However this is an academic dispute. The
interdependence of structure and aspect in all honest building is a truism. Whether e.g. the name
emplecton was suggested by the external appearance of the wall in elevation or by its inner structure is
immaterial. The one reflects the other and the term is suggestive of both.
Also on any understanding the forms of structura caementicia follow both in structure and in aspect the
older forms of Greek masonry which do not employ mortar as a structural element - viz solid dry stone
ashlar and ashlar faced walling with unconsolidated core work. Thus the development of Greek
structura was in effect the introduction of cementitious mortar, and this was a Hellenistic develop-
ment. 6
To conclude this examination of Vitruvius's text it may be well to indicate past attitudes taken towards
this rather unidentified class of Greek walling commented on so favourably by Vitruvius. Two rather
contrasting attitudes may be mentioned, both arguing their case from negatives. R. Scranton in his
survey of Greek Walls 7 suggested that Vitruvius was speaking from his direct experience of a local type
of construction which in the ecumenical sense was not greatly significant viz a type of 'Roman' walling
produced in his day by Greek trained architects as an alternative to incertum and reticulatum.
Furthermore since this was of restricted, local occurrence it is no great wonder that there is so little
surviving record of it (Greek Walls 18 n 19).
As opposed to this R. Tomlinson in his specific consideration of the question of Greek structura (JHS
81, 1961, 133-140) suggests that Vitruvius was, in fact, speaking of matters about which he had no
direct knowledge whatsoever, taking his information in this (as undoubtedly in many other matters)
from the architectural manuals of Hellenistic Greeks (e.g. Hermogencs) Since none of these manuals
survive, this docs not advance the position very much. However Tomlinson finds it easier to explain
references in such manuals to a virtually insignificant type of construction on the grounds of the
admittedly academic nature of Hellenistic treatises in general, whereby thev uncritically reproduce
earlier sources of little actuality (v. JHS 81, 1971, 13711).
R. Martin Manuel d'Architecture C1rii|ul- 1 422. 7 R Scranton Greek Walls ('amhriilgt Maw. I«M1.
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (EMPLECTON) OF VITRUVIUS 87
Is it however so necessary to argue this case from non survivals?
With all this by way of introduction, and to give a direct answer to this last question it is now possible to
pass on to the proper concern of this paper, viz some extrinsic evidence relating to Vitruvius's remarks
concerning Greek structura.
Ill
If it be agreed that the development of Greek structura was in effect the incorporation of cementitious
mortar to pre-existent styles of Greek masonry in Hellenistic times, then everyone has looked to the
ancient Middle East for the source of this development (cf Greek Walls 18 n 19; JHS 81, 1961,
138-39). Literary reference points to this. The famous (gypsum) mortared walls of Tyre which
withstood Alexander's siege train are well known (v. Arrian Anabasis, II, 21.4); while Theophrastus
(Peri Lithon 64-67) when speaking of the use of gypsum (= cementitious mortar in general) relates
this notably to Phoenicia and Cyprus. Unfortunately little of monumental masonry survives in this
region from Hellenistic times.
On the other hand until very recently a tremendous amount of ancient masonry was preserved more or
less intact at Marib, the capital of Saba (Sheba) and the principal city of ancient South Arabia (Abb. 15
& 16). This masonry has been destroyed wholesale in the last generation or so, however comparatively
Abb. 15. Arabia and the Middle East showing the northern connections of Ancient South Arabia.
GEORGE R. H. WRIGHT
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Abb. 16. Marib and the heartland of Ancient South Arabia bordering the desert sands of Ramlat el Sabatain.
speaking much is still surviving. Particularly prominent are the structures connected with the ancient
irrigation system, notably the sluices of the famous dam (Abb. 1). Preserved in association with this
masonry there are extensive epigraphic records which have been closely studied (v. ABADY I ,
9-25). Furthermore recent investigations into the sedimentary record of the old irrigation works have
afforded independent chronological data (v. ABADY II, 59ff.). Thus the period of much of the
masonry is reasonably accurately known. In this way it can be recognised that the masonry sluice
structures at either extremity of the (now largely destroyed) earth dam were constructed (substantially
of reused blocks) during the second half of the first millennium BC. They are, in fact, works of later
Classical and Hellenistic times. And in this connection there is ample evidence (paleography, art works
etc.) to show that these divisions of cultural chronology are in no way alien to the local scene. Ancient
South Arabia was an extension of the Eastern Mediterranean world and was within the range of Greek
civilisation both before and after Alexander (cf J. Pirenne La Grece el Saba in Memoires. . Acad, des
Inscriptions t 291, Paris 1955, 90-196).
It is the techniques employed in this masonry construction which supply wholesale extrinsic evidence
to elucidate the debatable words of Vitruvius concerning Graecorum slructuni. The remoteness of the
location, while a surprise when the evidence is adduced, is exactly the cause of its preservation At
issue here are the laws of archaeological survival. And thus there obtains the not unfamiliar
archaeological circumstance where evidence of surprising relevance is available from a (now) remote
1 Archaologische Berichte aus dem Yemen 1 19X2.
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (eMPLECTOn) OF VTTRUVIUS 89
area; which evidence, in fact, would be more or less anticipated if surviving near at hand in the centre
of things. In the present instance the preserved antiquities of South Arabia are standing in place of the
destroyed antiquities of the Syro- Phoenician world - for the obvious family connection between South
Arabian masonry and that of Syro-Phoenicia cf G. van Beek Archaeological Discoveries in South
Arabia, 291-93. 2
The two sluice complexes, one at the north and one at the south extremity of the Marib dam are as
massive and striking survivals of ancient monumental masonry as may be imagined, comparable with
Egyptian temples or Roman theatres and amphitheatres (v. ABADY I, 9-19; Taf. 1-10, 131-38). And
it is obvious that the construction is a composite one whereby core work of rough stone and
cementitious mortar is both faced with and further consolidated by dressed stone masonry. In
considerable part the dressed stone comprises blocks reused from civic and religious buildings once
standing in the environs of Marib town. However this fact does not in any way affect the issue
discussed here. Moreover it is perhaps a convenience that the state of preservation of the two units
varies markedly. The facing masonry of the South Sluice is, on the whole, excellently preserved, so
that it affords a fine and extensive demonstration of the aspect of the system (v. ABADY I e.g. Taf. 1);
whereas the ashlar facing of the North Sluice buildings is rery dilapidated, thereby revealing much
information regarding the core structure (v. ABADY I Taf. 10).
It is evident to casual inspection that these sluice structures were constructed by way of addition of
units in plan (v. ABADY I Taf. 129, 133) and by addition to their height (v. ABADY I Taf. 10b). To
what degree this is a question of functional design and to what degree it is a question of historical
sequence is not necessarily clear. In any event obvious differences in the masonry aspect are probably
matched by (less obvious) differences in the core construction. And in this preliminary advertisement
only the general characteristics can be set out, noting that there is considerable variation of detail.
In the main the aspect is exactly that of good ashlar masonry. The blocks are sizeable of course height
30 cms or so and often stretching 1-2 m. The jointing is good and there is nothing in the aspect per se to
suggest anything other than solid fine ashlar masonry. However these structures are not walls, they are
bastions, breakwaters, barriers etc. to dam up, canalise and control flood water. The nearest structural
analogy (and that a close one) is with massive city walls and round headed towers. On an average the
breadth of the structure is ca 5 m and thus it is not to be wondered at that they are not solid ashlar
throughout. What is to be wondered at is the very sophisticated system of core consolidation revealed.
There are in fact various devices and arrangements differing in detail but the interest is single and
obvious. Moreover the bonding stones, stiffener walls etc. find ordered expression in the aspect of the
ashlar facing. And this expression demonstrates a salient header and stretcher pattern, whereby in the
one course headers are set at regular intervals among the stretchers, thus constituting a form of
Flemish Bond (Garden Wall Bond is in fact the English bricklayer's term for such an arrangement
where the headers are separated by more than one stretcher).
Thus on both counts, that of aspect and that of structure, the masonry of these sluices at Marib
conforms as exactly to Vitruvius's description of Graecorum structura sub specie emplecton as e.g. that
of the bottega in Reg. VIII at Pompeii 3 to his description of opus reticulatum. Most certainly the
interwoven tapestry aspect of this masonry at Marib (Abb. 18 & 19) is tellingly evoked by the term
emplecton especially when the headers are made to stand proud of the wall face to bolt the facing
blocks onto the core (v. ABADY I Taf. la, 10a). However perhaps even more than the aspect it is the
complex inner structure of the sluice buildings which warrants further comment in the light of
Vitruvius's remarks.
v G vaa Beek in Albright and Bowen Archaeological 3 v. Lugli Tecnka Edilizia Romana 490 fig. 101 (cf detail
Discoveries in South Arabia Baltimore 1958. from the Mausoleum of Augustus in Lugli fig. 103).
90 GEORGE R. H. WRIGHT
Abb. 17. Classical South Arabian masonry showing characteristic facing pattern of chisel dressed marginal draughting with
panel finely tooled by point to same plane.
Considerable parts of the facing masonry to the North Sluice have been stripped away by stone
robbers. This not only reveals the nature of the core work but also something of its properties. Initially
it should be noted that (here at least) the facing is not a retaining wall, it is a revetment secured to the
core by a heavy backing of mortar and by the bonding headers which still remain embedded in the core
(v. ABADY I Taf. 10b). Where the revetment has been stripped away the core still stands.
It is clear that two devices are employed to effect the consolidation of the core structure: cementitious
mortar (Abb. 20) and stiffener tie-walls, amounting it would seem in parts to a thorough going
compartmentalisation or coffer structure (Abb. 21). The relative development of each of these devices
probably varies in different parts of the building and it is logical that they should vary in inverse
proportion. The variations in the quantity and quality of the mortar used are not very readily apparent
and must receive detailed study. More obvious to inspection is the second factor.
The necessity or advisability of stiffening up more or less instable masonry construction is obvious. The
lateral thrust exerted by instable masonry is proportional to the mass, and if the working mass is
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Abb. 18. Marib Dam. South Sluice ashlar lacing. Regular hcadcr-sHvtchvi pattern (llc.imh Bond) emphasized hy
projecting headers. Two stages of construction are clearly visible dilk-img both in building material and construction.
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (eMPLECTON) OF VITRUVIUS 91
Abb. 19. Sketch of projecting headers bolting facing stretchers to core.
Abb. 20. Detail of (South) Sluice masonry showing
(a) ashlar facing
(b) coursed rubble core blocks
(c) mortar.
92
GEORGE R. H. WRIGHT
Abb. 21. North Sluice Core Structure The ashlar facing has been completely stripped away to reveal the system of
transverse and longitudinal stiffener walls of coursed roughly squared blocks set in mortar (coffer construction). The coffers
were filled with less consolidated random rubble which, lacking the confinement of the facing wall, has eventually collapsed
The whole unit was given a coping of hydraulic plaster.
restricted then the thrust can be more easily restrained. This is a general issue and commonly exposes
itself in cross-ties of some sort from face to face of rubble walls. Here the unit is a massif, and thus the
mass of the core warrants compartmentalisation by longitudinal stiffeners as well as transverse ones
However it is the transverse tie-stiffeners which are revealed in some detail and thus the preliminary
remarks may be confined to them.
These highly characteristic features are the equivalent or the extension of the "dialonoi" which
Vitruvius specifies as basic to emplecton structure. If the masonry is in the form of a massif then
obviously there is a limit to the possibilities of running a single tie block completely through the core
from one face to another. This is an abiding problem in rubble masonry and it is generally specified
that if ties cannot be effected from a single block, continuous bonding between the two faces should be
arranged by "overlapping" bonding stones on a single line. There is thus a sort of friction joint between
the constituent parts of the tie which affords them some efficaeity in tension (Abb. 14).
This scheme is vastly improved by the device of the tie wall as at Marib. The tie blocks are set in each
course one above the other so as to constitute a tie wall of squared and jointed masonry Furthermore
(at Marib) the strength of this wall is increased by making it not a single block thickness, but a solid
wall in itself consisting of squared stone facing with a medial rubble core of overall thickness ca 1.00 m.
Now since this tie wall must properly mitre with the ashlar lacing of the main massif, an interesting and
revealing bonding pattern emerges in the facing. All the terminal blocks of the tie wall can not be
expressed externally as headers, for in this event there would be straight joints at the lacing and no
bonding (and thus no tie) at all. So on each face of the massif the terminal tie block of one course runs
through to appear as a header in the facing and that of the succeeding course buts against the rear of
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (EMPLECTON) OF VTTRUVIUS 93
the facing blocks. We thus get a vertical line of headers in alternate courses on each massif face (a
normal enough proceeding). And in conformity with normal principles of bonding, the headers appear
at opposite faces of the massif in successive courses - i.e. each successive course of the tie wall is
bonded into the opposite face of the massif.
However, as has been stated, the tie wall is not built of a single block thickness but itself has two
squared masonry faces c 1.00m apart. Thus there is not a single vertical line of headers expressed in
the facing but a double line. Here theoretically two patterns would be possible. Both end blocks of
each course of the tie wall could appear together as headers on the main massif face in alternate
courses, so that there would be a pattern of two closely set headers in a vertical line at alternate
courses. This however would not be good bonding, since the block between them would be another
short block and this unit of three short blocks would be not well bonded into the facing (neither
functionally nor aspectually, since it would interrupt the pattern of long stretchers and narrow
headers). Thus to keep good bonding, one only of the two terminal blocks of the tie wall is expressed as
a header on each side of the massif. This gives an overall aspect to the main facing which is very
striking - i.e. of a zig-zag double vertical line of headers which indicates that behind them is a
structural tie wall consisting of two faces of squared stone and a rubble core. Thus here again both
structurally and aspectually, in plan and elevation, the term emplecton is strikingly apposite (Abb. 22
and 23).
The foregoing remarks treat these transverse walls as tie walls which they are, however they are also
coffer walls. Thus they are sufficiently massive and set at close enough intervals (c 2-3 m) so that they
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Abb. 22. Oval wall of Awwam Sanctuary. Ashlar facing (A) recently robbed out to show core construction of tie walls (C)
and coursed rubble and cement mortar (B). These tie walls are faced with roughly squared blocks properly coursed and
bonded (r) which run through to the facing in alternate courses (t). This construction exactly answers to the Graecorum
structura of Vitruvius.
94
GEORGE R. H. WRIGHT
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Abb. 23. Diagramatic representation showing ashlar facing and coursed mortared rubble core with tie-wall construction.
Elevation shows facing intact (below) and facing stripped to reveal core construction tabovet.
can take the thrust of the less consolidated rubble core work between them, whatever the degree of
mortaring or lack of it incorporated in this rubble. These stiffener walls were designed both to take the
undoubted temporary thrust of the compartmentalised rubble while the mortar was setting; and also
any permanent thrust through insufficient mortaring or decay of the mortar (Vitruvius's bugbear).
Here it is interesting to observe a parallel in Roman construction. In the fully developed system of
Roman concrete from the mid first century AD onwards when burnt brick came to be realised as the
ideal "forming" material, all sorts of brick divisions and partitions were incorporated in the concrete
core. There has been much argument as to the supposed function of these devices. Most probably their
virtue was directed towards localising and minimising the stresses engendered while the concrete was
setting (v. W. Macdonald The Architecture of the Roman Empire U>2~63).
IV
It has not been possible here to do more than point out the general relevance of the mortared structure
at Marib to Vitruvius's remarks on Greek emplnion structura. However it is incumbent to demon-
strate this relevance further by the briefest indication of the historical development of this style of
mortared masonry at Marib. This type of masonry from the second half of the first millennium BC docs
MASONRY CONSTRUCTION AT MARIB AND THE "INTERWOVEN STRUCTURE" (eMPLECTOn) OF VITRUV1US 95
not stand alone in the ancient building record at Marib. It has been possible to recognise other
buildings in the Marib irrigation area which are several centuries older than the main Dam - i.e. from
the earlier part of the first millennium BC. Superficially there is some aspectual resemblance between
the two masonry groups because of similarities in dressing the faces of the blocks. However when the
construction is examined a very profound difference is seen in the earlier group. The ashlar facing
blocks on the whole are larger and no mortar is employed in their setting - it is very finely dressed dry-
stone masonry. Equally the facing is so massive as to constitute a retaining wall functioning by its dead
weight. The fill in this case is entirely unconsolidated earth and rubble (without any mortaring) and the
facing ashlar is not bonded to the fill by way of bonding headers - it appears virtually as stretcher board
(Abb. 5). The face is of double block thickness to ensure its stability and on occasion the mass of the
fill is restricted in its thrust by a similar system of compartmentalising, cross-tie walling, only these
walls are again dry stone.
In short the lines of the evolution of the later masonry from the earlier are clear and lie in the
application of cementitious mortar as a significant element in the construction which transforms the
system from a two-fold entity (retaining wall and unconsolidated fill) into a composite consolidated
structura.
Now this overall development is just that which has been postulated in theory for the background of
Greek structura. It has been thought of as adopting the techniques of traditional dry-stone ashlar
masonry by the incorporation of a cementitious mortar so as to obtain the stability and strength of a
solid ashlar wall from a composite construction of squared facing and rough stone core work. Thereby,
of course, it markedly economises on the highly skilled labour of stone dressing and accurate setting.
Furthermore put this way, a close connection is apparent between the development of Greek structura
and barrier-wall engineering - normally this means city walls (cf R. Tomlinson JHS 81, 1961, 140 for
relevant examples); but here at Marib it means hydraulic installations. Thus as is obvious, structura (or
more exactly mortared construction) like arcuated construction found its way to being the ruling
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Abb. 23 a.
% GEORGE R. H. WRIGHT
principle of Roman architecture from an origin in Greek engineering - a process in fact not unlike the
development of reinforced concrete and structural steel construction in our own age.
Finally if this anterior background to Greek structura is set against the posterior development of
Roman concrete, the line of evolution is plain. It is ever greater reliance on the cementitious property
of the mortar to consolidate the structure, and a corresponding reduction in the part played by the
traditional masonry techniques of dressing and setting the units (viz coursing and bonding) to afford at
least a moiety of the structural stability and thus relieve the work load of the mortar (both as to its
strength and durability). This inevitable development is also manifested at Marib (Abb. 23a). The
latest additions to the sluice units (heightening the walls) together with the latest irrigation installations
are all carried out in a construction of small (volcanic) rubble set in a matrix of (volcanic) cement
mortar and faced by a thick coating of hydraulic cement plaster (v. ABADY I Taf. 10b, 19).
In view of all this it would seem that Vitruvius in Book II Chapter 8 was in general terms speaking
reasonably of real entities and developments when he insisted on contrasting the virtues of Greek
structura, which incorporated a large measure of careful stone dressing and setting, with Roman
structura caementicia which relied entirely on the cementing properties of pozzolana (volcanic) mortar
to consolidate the structure. In these circumstances he was fearful that when the mortar crumbled (as
mortar does) the structure would collapse. And in this again he was reasonable, but in the event
wrong. Subsequent history has shown that pozzolana cement has held Roman concrete walls together
for two thousand years - not the eighty which Vitruvius considered a likely term (v. II 8.8). In fine
whether or not Vitruvius got his knowledge of Greek structura on the job or out of Hellenistic manuals
of architecture, mortared structures surviving at Marib (a remote outlier of Syro-Phoenicia, in this
connection) shows that there is no need to relegate Graecorum structura to more or less academic
discussions.
Jurgen Schmidt
Marib. Dritter vorlaufiger Bericht iiber die Ausgrabungen und
Forschungen in der Sabaerhauptstadt und Umgebung
Mit einem Beitrag von Werner Herberg
I. VORWORT
Jurgen Schmidt
In der Marib-Kampagne des Winters 1984/85 lag das Schwergewicht der Forschungen auf dem Gebiet
der antiken Technologie. Fortgefiihrt wurden die Untersuchungen am Bewasserungssystem, wobei die
naturwissenschaftlichen Kollegen der Universitat Bonn Detailfragen der antiken Irrigation nachgin-
gen, insbesondere die Funktionsweisen der unterschiedlichen Kanalsysteme herausstellten. Unter
hydraulischen Aspekten wurde der groBe Hauptverteiler auf der Nordoase mit Hilfe kleinerer
Sondagen im Hinblick auf seine verschiedenen Betriebsphasen untersucht. Als neues Aufgabengebiet
sind das am Nordrand der Nordoase gelegene wassertechnische GroBbauwerk Gufaina und das
dazugehorige Kanalnetz hinzugezogen worden. Erstmals in groBerem Umfange erstreckten sich die
Arbeiten auch auf den Sektor der antiken Agrarwirtschaft. Daneben verfolgten wir mit weiteren
geomorphologischen und sedimentologischen Feldarbeiten das Ziel, Proben fur chemische und
physikalische Analysen zu sammeln sowie die Problematik der Oasenrandzonen zu losen. Die
Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Untersuchungen werden hier noch nicht veroffentlicht, sie
sollen auf Wunsch der dafiir zustandigen Mitarbeiter zu einem spateren Zeitpunkt in Verbindung mit
dem Material vorangegangener Kampagnen vorgestellt werden.
Baugeschichtliche Untersuchungen, die auch auf funktionstechnische Fragenkomplexe ausgedehnt
wurden, richteten sich auf das Siidbauwerk am groBen Damm, auf die von dieser Anlage abzweigen-
den Hauptkanale in Richtung Siidoase und auf eines der Friihwerke sabaischer Hydrotechnik, auf die
sogenannte Bauanlage A im Wadl Dana. Diese wurde an ihrer Oberflache freigelegt, an einigen
Stellen durch Testgrabungen in der Tiefenausdehnung verfolgt. Die Feldarbeiten lagen hier maBgeb-
lich in den Handen W. Herbergs, der die alte Bauaufnahme iiberarbeitet und erganzt sowie die
Funktion des Bauwerkes zu interpretieren versucht hat, soweit dies zum gegenwartigen Zeitpunkt
ohne weitere Tiefgrabungen groBeren AusmaBes moglich ist. W. Herbergs Arbeit erscheint in diesem
Band als vorlaufiger Bericht.
DaB das Forschungsthema Antike Technologie auch in der Kampagne 1984/85 in vollem Umfange
verfolgt werden konnte, ist wiederum durch die entgegenkommende und weitreichende Unterstutzung
der Stiftung Volkswagenwerk zustande gekommen. Der Stiftung Volkswagen werk, die dieses For-
schungsvorhaben gefordert hat, sei an dieser Stelle unser aufrichtiger Dank gesagt.
Der General Organization for Antiquities and Libraries der Arabischen Republik Yemen, insbeson-
dere ihrem Generaldirektor, Qadi Ismail al Akwaa, sind wir ebenfalls zu Dank verpflichtet, nicht nur
fur die Erteilung der Lizenz, sondern auch fur freundschaftlich entgegengebrachte Hilfsbereitschaft.
98
WERNER HERBERG
II. VORLAUFIGER bericht uber baugeschichtliche untersuchungen
DER BAUANLAGE A IM WADI DANA
Werner Herberg
1. Einleitung (Abb. 24)
Das am Austritt des WadI Dana, zwischen den Gebirgszugen des Gabal Balaq al-Ausat und Gabal
Balaq al-Qibli liegende Monumentalwerk des groBen Dammes von Marib kennzeichnet ein relativ
spates Stadium antiker Irrigationstechnik. Der Unterschied der Hohen zwischen den erhaltenen Teilen
des Dammkomplexes und den fruhesten Bewasserungsebenen zeigt, daB sie zum Zeitpunkt seiner
Inbetriebnahme bereits betrachtlich aufsedimentiert waren. Diese infolge kontinuierlicher Bewasse-
rung angewachsenen Oasensedimente sind auf friihe Bewasserungssysteme zuriickzufiihren, deren
Stau- und Entnahmebauwerke fast alle wadiabwarts lagen.
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Abb. 24. Lageplan
Die Betriebszeit der Vorgangerbauten des groBen Dammes endete zwangslaufig, wenn die abgelagerte
Sedimentfracht des Wassers die Oasenoberflache auf ein MaB angehoben hatte, das die Versorgung
der Bewasserungsflachen mit Hilfe des natiirlichcn GefaNcs nicht mehr crmoglichte.
Reste der friihen Stau- und Entnahmebauwerke, deren Wasseruntervertcilungssysteme von den
Sedimentablagerungen der Spatzeit iiberdeckt sind, befinden sich im Wadi Dana und dessen Ufer-
zonen, fluBabwarts des groBen Dammes. Es sind dies - neben einigen kleineren Bauteilen - drei
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 99
Wasserbauruinen, die mit den Buchstaben A, B und C bezeichnet sind 1 . Hinzu kommt ein im Jahre
1985 entdecktes Wasserbauwerk, das mit X bezeichnet wurde und zweifellos den fruhen Anlagen
zuzurechnen ist. Das Bauwerk wurde bei groBflachigen Erdbewegungen fur den Neubau eines
Staudammes bei Marib 2 zufallig entdeckt und ware beinahe zerstort worden.
Bauanlage A liegt etwa 400 m ostlich der Siidanlage des groBen Dammes, in der Mitte des hier nach
Siidosten abbiegenden Wadllaufs. Die sichtbaren Funktionselemente kennzeichnen die Anlage als
bedeutendes Entnahmebauwerk. Ungefahr 650 m fluBabwarts von A liegt die Bauanlage C am linken
Wadlufer. Ausrichtung und Dimensionierung der Ruine lassen erkennen, daB C in seiner heutigen
Gestalt nicht zu den groBen Entnahmebauten zu rechnen ist. Dennoch kommt dem Wadiabschnitt bei
Bau C groBe Bedeutung zu, da dort friihere wasserwirtschaftliche GroBbauten anzunehmen sind. Am
rechten Wadlufer, in ca. 1900m Entfernung von der Siidanlage des groBen Dammes, befindct sich die
Bauanlage B. Der ausgedehnte, unubersichtliche Gelandeabschnitt weist Ruinen von zwei groBen
Wasserwirtschaftsbauten unterschiedlicher Entstehungszeit auf.
Der sogenannte Bau X, ein Entnahmebauwerk ohne erhaltene AnschluBbauten, liegt ca. 1900 m
wadiaufwarts des groBen Dammes in Wadlmitte. Im Frfihjahr des Jahres 1986 verschwand das
unmittelbar vor der FuBlinie des Dammneubaus liegende Bauwerk fur immer unter den Fluten des
Stausees.
Dem nachfolgenden, vorlaufigen Bericht iiber baugeschichtliche Untersuchungen des Baukomplexes
A liegt - wie bei dem vorausgegangenen Bericht fiber den Baukomplex B - das Bemfihen zugrunde,
das Vorhandene moglichst detailliert darzustellen und die daraus ableitbaren, funktionalen Beziige
herauszuarbeiten. In gleicher Weise ware spater mit den Bauten C und X zu verfahren. Nach
Bearbeitung aller Bauten sollen diese, sowie alle topographischen Merkmale maBstablich in einen
Lageplan eingetragen werden, der eine Gesamtiibersicht gewahrt und moglicherweise weitere Zusam-
menhange sichtbar werden laBt. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, aus der Synthese aller baugeschicht-
lichen Fakten und Erkenntnisse, in Verbindung mit denen anderer Wissenschaftsdisziplinen, Auf-
schlfisse fiber die groBen sabaischen Bewasserungssysteme vor der Errichtung des sogenannten groBen
Dammes zu erlangen.
2. Lage und Oberflachenform (Taf. 1 a)
Die Bauanlage A liegt etwa 400 m hinter dem Austritt des WadI Dana zwischen den Gebirgsziigen des
Gabal Balaq al-Ausat und Gabal Balaq al-Qibll. Unmittelbar nach seinem Austritt aus dem Gebirge
verandert das WadI seinen Verlauf von sfidwestlicher in sfidostliche Richtung. Die in der Mitte des
Wadlknies errichtete Anlage A liegt unmittelbar nordlich des Talwegs, der tiefsten Furche des Bettes
und ist von beiden Uferzonen etwa gleich weit entfernt. Die Breite des Wadls ist an dieser Stelle
schwer zu bestimmen, da die Uferzonen nicht exakt zu definieren sind. Der Abstand zu dem sich etwas
deutlicher abzeichnenden Sfidufer betragt etwa 100 m, etwa gleich weit durfte die Entfernung zu der
nur leicht ansteigenden nordlichen Uferzone sein.
Anlage A liegt auf einer nur wenige Meter hohen Erhebung, die bei niedrigem Wasserstand als
langgestreckte, dem Stromstrich folgende Insel hervortritt. Etwa 120 m fluBaufwarts geht die bis dahin
aus FluBsand bestehende Wadlsohle in eine Gerollzone fiber, die sfidlich der Anlage A einen bizarr
ausgeformten schwarzen Basaltuntergrund freigibt. Im Bereich des Talwegs, der in einem Abstand von
1 Ausfiihrungen zur Nomenklatur: W. Herberg, 2 Bauwerk X wurde in der Kampagne 1985/86 aufge-
ABADY III (1987) 36. nommen; das Material ist unveroffentlicht.
100
WERNER HERBERG
15 Metern siidlich an A vorbeifuhrt, ist der Lavauntergrund, auf dem sich Geroll und Bauteile verkeilt
haben, freigespiilt. Die hier zutage tretende Basaitformation ist Teil eines den Wadlverlauf diktieren-
den Lavastroms sudostlicher FlieBrichtung. Sehr wahrscheinlich setzt sich der Basalt in etwa gleicher
Hone unter der Anlage A fort und diirfte aufgrund seiner an dieser Stelle besonders geeigneten
Oberflachenform den Standort der Anlage A mitbestimmt haben. Die hinter der Anlage A sich
ausdehnende baumbestandene Sanddune hat sich wahrscheinlich erst nach Errichtung des Bauwerks
herausgebildet.
3. Baubeschreibung (Taf. II)
Obwohl das Bauwerk nur wenig vom Siidbauwerk des groBen Dammes entfernt liegt und von diesem
auch eingesehen werden kann, blieb es fruheren Bcsuchcrn verborgen. Dies mag am Tamariskenbe-
wuchs des Nordwestteils der Anlage gelegen haben sowie an ciner fruher vielleicht allgemein hoheren
Bewuchsdichte im Wad! Dana. Erst 1979, nach einem Besuch von R. Wade im Jahre 1977, wurde die
Anlage erstmals erwahnt 3 , seit 1978 ist sie in die Forschungen des Dcutschen Archaologischen
Instituts einbezogen. Im Rahmen des Forschungsprogramms ..Antike Tcchnologie" erschien 1982 eine
erste zeichnerische Darstellung der aus Sand und Geroll hervortretenden Bauteile sowie eine kurze
Baubeschreibung 4 . Nach der in der Kampagnc I9N3/S4 erfolgten Freilegung des bis dahin am
wenigsten bekannten Baukomplexes B 5 wurde in der Kampagne 1984/85 der Bewuchs iiber der
Anlage A entfernt und das Bauwerk im Rahmen der gegebenen Moglichkeiten freigelegt. Aus zwei
Grunden waren diese Moglichkeiten jedoch sehr eingeschrankt:
- Die Untergrundverhaltnisse - damit ist auch der das Bauwerk bedeckende Abraum gemeint -
waren in nicht erwarteter Art und Weise problematisch: einerseits lose angewehter Sand, der beim
Abtragen sehr flach geneigte Boschungswinkel erfordert und dadurch selbst fur Schurfe begrenzter
Tiefe Erdbewegungen groBeren AusmaBes notwendig macht. Andererseits untereinander verkeilte
Bauteile und Geroll, die nur durch Einsatz schweren Gerates abzuraumen gewesen waren. Zum
MiBvergniigen des Verfassers traten die beiden beschriebenen Situationen haufig gemeinsam auf.
- Ebenfalls hinderlich war die Vorgabe der yemenitischen Administration, sich vorerst auf die
Freilegung und Sauberung der Oberflache zu beschranken und jede groBere Grabung zu ver-
meiden.
Das archaologisch aufgenommene Gebiet der Anlage A miBt in Nord-Siid-Richtung ungefahr 66m
und in Ost-West-Richtung etwa 33 m. Von Siiden nach Norden gliedert sich die Anlage gemaB Abb. 27
in den Pfeiler 1 mit anschlieBender Ranalwange, eine AuslaBschwelle, den nur fragmentarisch
erhaltenen Pfeiler 2, die durch Pfahlquaderreihen abgestutzte Schwergewichtsmauer und den nordlich
daran anschlieBenden Pfeiler 3. Die durch die AuslaBschwelle verbundenen Pfeiler 1 und 2 werden als
Entnahmebauwerk bezeichnet. Die oberen Schichten des Intnahmehauwerks und des Pfeilers 3 liegen
nahezu auf gleichem Hohenniveau.
Die Mauerwerksreste und der Versturz der Schwergewichtsmauer sieigen nordlich der einstigen
Grundflache des Pfeilers 2 relativ stcil an, urn sich allmahlich wieder an das Niveau des Pfeilers 3
anzugleichen. Etwa in ihrcr Mitte wird die Schwergewichtsmauer urn ca. 2 m von luftseitig abgetrepp-
ten Pfahlquaderreihen uberragt. Daran schlicBt sich die schon crwahnte, sich nach OMen erstreckende
Sanddune an.
R. Wade, Proceedings of the Twelfth Seminar lur 4 J. Schmidt. ABADY I (198:) 2t)ff.: Taf. l.W.
Arabian Studies (1979) 114ff. 5 w Herbert a. (). iiif.
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 101
A. Die Schwergewichtsmauer (Abb. 25; 26; Taf. lb)
Die bei der Freilegung sichtbar gewordenen Bauteile der Mauer brachten keine neuen Erkenntnisse
hinsichtlich ihres Verlaufs und ihrer Ausdehnung gegenuber der Darstellung in ABADY I. In ihrer
Langsrichtung miBt die Schwergewichtsmauer etwa 33 m und erreicht an ihrer grofiten sichtbaren
Breite 16,50 m. Auch bezuglich der inneren Mauerwerksstruktur forderte die Freilegung wenig
Bemerkenswertes zutage: alle an der Seeseite sichtbaren Mauerwerksformationen losen sich zur
Mittelzone hin in Versturz und Geroll auf. Die luftseitig die Schwergewichtsmauer abstiitzenden
Pfahlquaderreihen konnten detaillierter dargestellt und durch Entfernen des Bewuchses im Sudteil
erganzt werden. Die Pfahlquaderreihen sind ein konstruktiver Bestandteil der Schwergewichtsmauer,
weisen aber einige Besonderheiten auf, die nicht in direktem Zusammenhang mit der davorliegenden
Mauerwerkskonstruktion stehen; deshalb sollen beide Bauteile getrennt behandelt werden.
1. Die Stiitzkonstruktion aus Pfahlquadern (Abb. 25; Taf. 2a; 2b)
Dort, wo die Achse Gb X2/Gb X3 die ostliche Bauwerkskante schneidet, treten aus dem Sand der
angelagerten Dime die Kopfenden von 5 Pfahlquadern hervor. Sie sind das einzig sichtbare Teilstuck
der untersten Pfahlquaderreihe der Stiitzkonstruktion. Es ist anzunehmen, daB diese Pfahlquader die
gleichen LangenmaBe wie die weiter oben sichtbaren aufweisen, welche im allgemeinen zwischen 1,60
bis 1,90 m lang sind.
Rechnet man von der bezeichneten Stelle mit dem durchschnittlichen LangenmaB von 1,75 m nach
unten, so lagen die FuBpunkte dieser Pfahlquader auf der Hohe von ungefahr 1179,70m ii. M. Diese
Hohenkote gleicht der des am tiefsten liegenden Bauwerkteils siidlich des Pfeilers 1 (Achse Gc X5/Gd
X5). Das Rechenergebnis zeigt an, daB der Basaltuntergrund die gleiche Hohe wie der nahe Talweg
des Wadls aufzuweisen scheint. Es ist natiirlich nicht auszuschlieBen, daB der Basaltuntergrund tiefer
liegt und sich weitere abgetreppte Pfahlquaderreihen anschlieBen.
Wie an anderer Stelle dargestellt (Abschnitt B. 1.), ist der Basaltuntergrund aufgrund seiner extremen
Harte fur die Bearbeitung durch Steinmetzen nur bedingt geeignet. Die unbedingt erforderliche
Einspannung der untersten Pfahlquaderreihe bedarf eines paBgenau ausgearbeiteten Grabens, in den
die Quader kippsicher eingestellt werden konnen. Dieses, durch die Untersuchungen an Bau B
bekannte Grundungsprinzip diirfte hier nur mit groBen Schwierigkeiten anwendbar gewesen sein.
Das Konstruktionsprinzip der Pfahlquaderstutzkonstruktion wird in der schematischen Schnittzeich-
nung deutlich (Abb. 26). Es beruht darauf, daB jeder Pfahlquader gegenuber den vertikal angreifen-
den Druckkraften durch den hinter ihm stehenden Quader zu etwa *A seiner Lange abgestiitzt wird.
Das Ausscheren der PfahlquaderfuBe zur Seeseite hin wird durch die jeweils vorgelegte Mauerwerks-
schicht in Breite der gesamten Schwergewichtsmauer verhindert. Auf jede neue Schicht, die mit
durchschnittlich 0,35 m den Hohenversprung der Pfahlquaderkopfe vorgab, wurde nun die nachste
Pfahlquaderreihe aufgestellt und wiederum durch eine Schicht der Schwergewichtsmauer gegen
Abscheren gesichert. Das beschriebene System sich abstiitzender Pfahlquaderreihen fiihrt die Bedeu-
tung der am tiefsten liegenden Reihe deutlich vor Augen. Hatte diese dem auf sie iibertragenen Druck
nicht standgehalten, ware die gesamte Stiitzkonstruktion wirkungslos gewesen. Es war also eine
zwingende Notwendigkeit, die FuBreihe der Stiitzkonstruktion perfekt zu verankern. Wie dies in dem
zerklufteten, schwierig bearbeitbaren Basaltuntergrund geschehen ist, kann nur eine spatere Frei-
legung zeigen.
Wesentlich klarer scheint die Situation hinsichtlich der hochstgelegenen der insgesamt elf Pfahlquader-
reihen, deren am hochsten aufragender Pfahlquader die Hohenkote 1 185,37m ii. M. tragt. Die Zahl
der verstiirzt liegenden Pfahlquader ist geringer als die der fur eine Rekonstruktion notwendigen. Dies
konnte als Hinweis fur die Weiterverwendung von Pfahlquadern bei anderen Bauwerken gedeutet
werden. Es ist jedoch zu beriicksichtigen, daB sicher zahlreiche Pfahlquader vollig zerborsten in der
102
WERNER HERBERG
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Abb. 25, RukonsiiiiklKut ilcr Schwciucwu'hlMiuutci
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT
103
LUFT^lTE
PF^rt.OuADER
SCHWERGEWICHTSMAUER
Abb. 26. Schnitt A-A, rechtwinklig durch die Mitte der Schwergewichtsmauer
anschlieBenden Gerollzone wiederzufinden sind. Auch diirften, vor allem in den seitlichen Bereichen,
weitere Pfahlquader unter den Sandbanken verborgen sein. Gegen den Abtransport groBerer Mengen
von Pfahlquadern spricht auch die Tatsache, daB sie aufgrund ihrer Beschaffenheit fur den Hausbau
der ortlichen Bevolkerung ungeeignet sind und daB sie in der Antike in unmittelbarer Nahe der
jeweiligen Baustelle mit relativ einfachen Mitteln gewonnen werden konnten. Es erscheint daher
wahrscheinlich, daB der Pfahlquader mit der Hohenkote 1 185,37 m ii. M. die Oberkante der Stutzkon-
struktion und damit auch in etwa die Oberflache der Schwergewichtsmauer anzeigt.
Die zeichnerische Verlangerung der jeweils auBen liegenden Pfahlquaderreihen zeigt entgegen dem
ersten Eindruck, daB die Pfahlquaderstutzkonstruktion friiher einen relativ geradlinigen Verlauf
nahm. Auffalligkeiten zeigen sich jedoch an den Stirnseiten:
- An ihrem Nordende weist die Stutzkonstruktion einen relativ geradlinigen, nahezu rechtwinkligen
AbschluB auf (siehe die Kante unmittelbar bei der Hohenkote 84,03). An diese Stirnseite lehnt sich
rechtwinklig eine Stutzkonstruktion der beschriebenen Art (Taf. 2 b). Allerdings fallt auf, daB die
drei unteren Quaderreihen aus Rechteckquerschnitten geringen Flacheninhalts bestehen. Die
folgende, vierte Quaderreihe besteht aus groBen Rechteckquadern unterschiedlicher GroBe und
steht in einem gewissen Gegensatz zu der klar ausgebildeten stirnseitigen AbschluBkante der in
Nord-Siid-Richtung verlaufenden Quaderreihen. Insgesamt wirkt die Konstruktion etwas ungeord-
net. Weiterhin fallt auf, daB die Rechteckquader groBer Querschnittsflache etwa in der Fluchtlinie
der AuBenseite des Pfeilers 3 liegen. Der zwischen den beiden Konstruktionen verbliebene
keilformige Ausschnitt wurde mit entsprechend zugeschlagenen Quaderplatten verkeilt. Die Beson-
derheiten am Nordende der Stutzkonstruktion konnten darauf hinweisen, daB die kurzen querge-
stellten Pfahlquaderreihen spiiteren Ursprungs sind und mit dem Bau des Pfeilers 3 in Verbindung
zu bringen sind.
- Beim Betrachten des Sudendes der Stutzkonstruktion fallt auf, dafi die leicht welligen, aber im
allgemeinen geradlinig angelegten Pfahlquaderreihen den Ansatz einer Kurvatur aufweisen; dies
104 WERNER HERBERG
wird besonders durch die Rekonstruktionszeichnung der beiden AuBenkanten deutlich (Abb. 25).
Unschwer laBt sich auch an dieser Stelle ein Wechsel in der Stutzkonstruktion erkennen: neben dem
Richtungswechsel nach Siidwesten fallt auch hier eine gewisse Ungeordnetheit auf.
Es hat den Anschein, als ob sich die Pfahlquaderreihen der Bauwerksmitte nach einem leichten
Richtungswechsel nach Siidosten hin fortgesetzt hatten. Uber den weiteren Verlauf und die fruhere
Ausdehnung gibt es keine Anhaltspunkte; nur eine Freilegung des Untergrundes konnte Klarheit
schaffen. Ahnlich wie am Nordende der Stutzkonstruktion scheinen auch die Pfahlquader im Suden
dem spateren AnschluB an ein Pfeilerbauwerk (Pfeiler 2) gedient zu haben. An die kurzen, nach
Siidwesten verlaufenden Quaderreihen schloB eine, in ctwa rechtwinklig angelegte Stutzkonstruktion
an, welche zur Ruckseite des Pfeilers 2 fuhrte.
Wie auch das ubrige Baumaterial bestehen die Pfahlquader aus Kalkstein, der im allgemeinen eine
rotlich-braune Oberflache aufweist und bei starkerer Erosion in Ocker ubergeht. Die grdBten
Querschnitte liegen bei 0,60 x 0,70m, die kleinsten bei 0,25 x 0,40m bzw. 0,30 x 0,40 m. Das Quer-
schnittsmaB eines durchschnittlichen Pfahlquaders liegt bei 0,40 x 0,45 m. Die Lange liegt im allgemei-
nen zwischen 1,60-1 ,90m; die groBte gemessene Lange betrug 2,20m. Die Pfahlquader sind aus dem
bankigen Fels der Umgebung gebrochen und nur grob bearbeitet. An ihren Langskanten sind sie
scharfkantig und die gebrochene Oberflache ist deutlich zu erkennen. Die Beschaffenheit der
Quaderseitenflachen zeigt an, daG diese aufgrund ihrer Hohenlage nicht oder nur selten flieBendem
Wasser ausgesetzt waren. Um so mehr verdient die Erosion der Pfahlquaderkopfe an Beachtung: sie
sind gerundet und teilweise facettenartig ausgespiilt und uber die durch ihre Schragstellung bedingte
Neigung hinaus zur Luftseite hin abgeschragt. Wenngleich die Erklarung solcher Erscheinungsformen
schwierig ist und leicht zu Fehldeutungen fuhrt, da auch die natiirliche Verwitterung die eigentumlich-
sten Formen hervorbringt, scheint doch im vorliegenden Fall alles darauf hinzudeuten, daB es sich um
Spuren von kaskadenformig herabflieBendem Wasser handelt (Taf. 3 a).
Alle Pfahlquader, mit Ausnahme der querstehenden Endreihen. weisen eine starke Schragstellung mit
den Kopfenden zur Luftseite hin auf. Die Stutzkonstruktion muB also einem starken Horizontaldruck
ausgesetzt gewesen sein.
2. Mauerwerk
Die der Pfahlquaderstiitzkonstruktion vorgelagerte Versturz- und Gerollzone weist nach Westen ein
leichtes Gefalle auf und gibt abgetreppte Mauerwerksschichten frei. Unter diesen fallen zwei stumpf-
winklig zueinander stehenden Kanten auf, die im Bereich ihres Schnittpunktcs Kurvaturcn aufweisen.
Die von Norden kommende Mauerwerkskante setzt sich mit ihrer Kurvatur ein kurzes Stuck in die
Gerollzone hinein fort und laBt dabei an ein in der Mauer verborgenes friihes Bauwerk denken. Leider
lieBen sich uber die Weiterfuhrung der Mauerwerkskante keine Aufschliisse gewinnen. Um feststellen
zu konnen, ob sich der Mauerzug in groBcrer Ticfe fortsetzt, hiitte an beiden Enden das verkeilte
Geroll entfernt werden miissen, was aber aus den schon genannten Grunden nicht moglich war. Auch
findet sich an der Pfahlquaderstiitzkonstruktion kein Hinweis auf ein etwaigcs fruheres Anbinden
dieses Mauerzuges.
Es gibt allerdings einen Anhaltspunkt, wonach der von Norden kommende Mauerzug alteren Datum!
sein konnte: als Baumaterial dienten ausschlieBlich Bruchsteine bzw. grob zugehauene Quader.
wohingegen bei der nach Suden fuhrenden, zweifach versetzten Mauerstruktur hfiufig behauene
Quader und Spolien verwcndet wurden. Dies konnle hedeuten, daB das Mauerwerk der Sudhallte der
Schwergewichtsmaucr junger ist, bzw. durch eine spfitere RcparaturmaBnahme erklart werden kann
(Taf. III). Etwas im Gegensatz dazu steht die Beobachtung, daB die seeseitig davorliegenden Mauer-
werkslagen (Hohenkoten K2,75 und ,S2,')4) ausschlieBhcb aus Bruchsteinen bestehen.
Bei den sichtbarcn Mauerwerksstrukturen an der Wcstseite del Schwergewichtsmauei handelt es sich
um die heutigen Vorderkanten der bis zu der Pfahlquaderetutzkonstruktion durchlaufenden horizonta-
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 105
len Gesteinslagen, auf deren Ostende die Pfahlquader in der schon beschriebenen Art und Weise
aufgesetzt wurden. Die drei geradlinigen, ab der Mitte nach Suden verspringenden Mauerwerkskanten
konnten anzeigen, daB die seeseitige MauerauBenschale sagezahnartig versprang. DaB dies aber nicht
so gewesen sein muB, zeigt die seeseitige Vormauerung vor den gekurvten Mauerkanten.
Bei fast alien Mauerwerkskanten lassen sich die darunterliegenden Lagen erkennen. Die unteren
Lagen weisen gegenuber den oberen einen Vorsprung von einigen Zentimetern auf, was darauf
hinweist, daB die Seeseite der Schwergewichtsmauer nach innen geneigt war. Die Beschaffenheit des
Materials sowie die Art und Weise der Verlegung weisen das Mauerwerk eindeutig als Fiillmauerwerk
aus. Mit Sicherheit besaB das Bauwerk eine seeseitige Mauerschale von hoherer Qualitat. Legt man
den Verlauf der Mauerwerkskanten zugrunde, so konnte die seeseitige AuBenschale durchaus unregel-
maBig gegliedert gewesen sein, wofiir es aber keine einleuchtenden Grunde gibt. Deshalb kann die
Lage der MauerauBenflache wie in Abb. 25 dargestellt angenommen werden.
B. Das Entnahmebauwerk im Suden
Zu Beginn und wahrend der ersten Phase der Freilegungsarbeiten war davon ausgegangen worden,
daB es sich bei Anlage A um ein Bauwerk mit Entnahmebauwerken nordlich und siidlich der
Schwergewichtsmauer handeln wiirde. Die an den Pfeiler 1 anschlieBende AuslaBschwelle implizierte
ein Bauwerk gleicher Art zwischen Schwelle und Schwergewichtsmauer. Und so erschien der Pfeiler 3
als Fragment einer spiegelbildlichen Wiederholung. Es sei vorweggenommen, daB diese Erwartung
nicht zutraf. Im weiteren Text wird deshalb unterschieden zwischen dem Pfeilerbauwerk 3 und dem
Entnahmebauwerk, das sich aus den Pfeilerbauten 1, der Schwelle, dem Pfeilerbauwerk 2 und der
Kanalwange im Sudosten zusammensetzt. Aufgrund der Kompliziertheit des vorliegenden Materials
werden die einzelnen Bauglieder des Entnahmebauwerks getrennt behandelt.
1. Pfeiler 1 (Taf. la)
Die Grundmauern des sudlichen Pfeilers des Entnahmebauwerks, der 22,50 m in der Lange und 8,20 m
in der Breite miBt, sind weitgehend erhalten. Die Nordostecke ist vollig zerstort, im Bereich der
Kurvatur fehlen einige Quader und an der Siidseite sind aus ihrer ursprunglichen Lage verschobene
Quader zu verzeichnen. An seiner Nordseite ist das Bauwerk bis zu seiner heutigen Oberkante in
FluBsand und Geroll eingebettet, lediglich die beiden Mammutquader hinter der AuslaBschwelle
iiberragen das Bauwerk. An seiner Siidseite steht der Pfeiler etwa einen Meter hoch iiber den von
Basaltkuppen durchsetzten Sand- und Gerollfeldern an. Die Freilegung eines der Schwelle gegeniiber-
liegenden Abschnitts bestatigte, daB das Bauwerk auf Basaltuntergrund ruht. Wegen dessen schwieri-
ger Bearbeitbarkeit wurden die Quader der unteren Schicht dem grob hergerichteten Untergrund
angepaBt, d. h. die Quader weisen an ihrer Unterseite die ungefahre Negativform der Basaltoberflache
auf. Im Mittelfeld der GrundriBflache und am Ende der Wangenmauer treten Basaltkuppen hervor,
die offensichtlich als willkommene Verankerungen des Untergrundes mit dem Bauwerk dienten und
wahrscheinlich mitbestimmend fur die Lage des Pfeilerbauwerks waren.
Die Mauerwerksquader bestehen aus ockerfarbenem bis weiBlichem Kalkstein; die der Flut ausgesetz-
ten AuBenflachen sind dunkelbraun bis anthrazitfarben belegt. Die Quaderformate sind sehr unter-
schiedlich: ihre Lange liegt zwischen 3,65 m und 0,35 m, die Breite liegt bei durchschnittlich 0,70 m und
die Hohe, die im allgemeinen bei 0,30m liegt, erreicht bei Mammutquadern, die die Hohe von zwei
Schichten einnehmen, bis zu 0,65 m. Die Schauseiten der Quader, die nur an der beschadigten
Siidseite hervortreten, sind an ihren Kanten und Sichtflachen stark fluvial erodiert und geben keinen
Hinweis auf die urspriingliche Feinbearbeitung. Die Setzfugen in der leicht welligen AuBenflache sind
106 WERNER HERBERG
nicht schnurgerecht, d.h. sie verlaufen langwellig mit Stichhohen von einigen Zentimetern; die
StoBfugen sind haufig nicht rechtwinklig angelegt.
Diese Beobachtungen lassen Schliisse uber die Vorgehensweise der Baumeister zu: auf dem so gut wie
moglich bearbeiteten Basaltuntergrund, der die Funktion des Fundamentes ubernahm, wurde eine
erste Schicht aus Quadern verlegt, die an Ort und Stelle dem Untergrund und dem schon verlegten
Nachbarquader angeglichen wurden. Dabei hat weniger der rechte Winkel und die Schnurgerechtig-
keit eine Rolle gespielt, als vielmehr ein exakter Sitz und die Vermeidung offener Fugen. Die folgende
Quaderschicht wurde nun der unter ihr liegenden millimetergenau angepaBt, wobei Formatanderun-
gen durch Ausklinkungen und Versatze ausgeglichen wurden. Erst die zweite Schicht bezeichnet exakt
die AuBenkonturen dcs Baukorpers; zum Ausgleich von UnregelmaBigkeiten wurde sie nach innen
versetzt angeordnet (s. Siidostecke Pfeiler 1, Hohenkote 79,11). Die beschriebene Vorgehensweise
erklart die auch an anderen sabaischen Bauten zu beobachtenden unregelmaBig stark hervortretenden
Quaderder untersten Schicht. An einigen Stellen, wie z. B. an der Sudseite bei der Hohenkote 79,90,
wurden sehr kleinteilige Quader eingebaut, was dann in der nachsten Schicht durch Verwendung
besonders groBer Quader wieder ausgeglichen wurde.
An die Quader des AuBenmauerwerks schloB nach innen eine weitere Reihe mehr oder weniger
sorgfaltig bearbeiteter Quader oder Bruchstcinplatten, meist rechteckigcn Formats, an (Taf.3b).
Dahinter wurden Schicht fur Schicht, ahnlich wie bei der Schwergewichtsmauer, Bruchsteine als
Fullmaterial verlegt. An der Siidostecke des Pfeilers ist deutlich abzulesen, daB sich das Bauwerk nach
oben hin verjungte. Die Langsmauer weicht in einer Hohe von 1,29m um Scm. die riickwartige
Quermauer um 12cm zuriick.
Die bisherigen Untersuchungen an sabaischen Wasserbauten haben gezeigt, daB iiberall dort, wo
Mammutquader Verwendung fanden, konstruktive Besonderheitcn zu erwarten sind. Dies bestatigt
sich augenscheinlich an dem hinter der Schwelle endenden Mauerzug und fiihrte zur Freilegung der
Bereiche gegeniiber der Schwelle und der siidostlichen Bauwerksecke. Bei letzterer fanden sich 0,61 m
vor der Ecke zwei flache Eintiefungen mit den MaBen 0,27 x 0,17m (s. Taf. 3b). Die 10cm iibereinan-
derliegenden keilformigen Ausarbeitungen sind an ihrer der Bauwerkshintcrkante zugewandten Seite
3,5 und 5 cm stark eingetieft. Offensichtlich handelt es sich hier um AnschluBpunkte fur ein
rechtwinklig anschlieBendes Bauglied, das einem Druck in FlieBrichtung ausgesetzt war.
Uberaus aufwendig ist der der Schwelle gegeniiberliegende AnschluBpunkt ausgefiihrt. An dieser
Stelle wurden doppelt hohe Mammutquader verlegt, von denen die beiden der unteren Schicht.
ahnlich wie die Quader am Ende der nordlichen AuBenseite, verlegt und ausgeformt sind (Taf. 3c).
Vom Laufer wurde dabei ein keilformiger Abschnitt abgetrennt, so daB der anschlieBende Binder als
Widerlager dienen konnte. Gegeniiber dem AnschluBpunkt hinter der Schwelle zeichnet sich der zu
beschreibende durch mehrere Besonderheiten aus:
- In der Schragflache des keilformigen Ausschnittes ist ein keilfbrmiges, etwa 10cm hervortretendes
nockenartiges Widerlager ausgearbeitet.
- Die als Widerlager dienende Flache des Binders steht etwa rechtwinklig zu der Schragflache des
Laufers und setzt sich 20cm Liber die Bauwerksflucht hinaus fort, so daB ein nach auBen iiberstehen-
der keilformiger Versprung entsteht; das Widerlager erreicht somit eine Tide von 0,52 m.
- Der an dieser Stelle etwas tiefcr liegende Basaltuntergrund ist in Brcitc des AnschluBpunktes auf
eine Lange von 1,60 m vdllig cben ausgemauert.
- Der die AnschluBstellc uberdeckende Ricsenqnader war in der unteren llalfte seiner Mine
wulstartig ausgebildet. Der mittlere Tcil dieses mindestens 15 cm nach auBen vorkragenden W'ulstes
ist heute abgebrochen.
Das auf das sorgfaltigste ausgebildcte Widerlager war gecignet, emeu Sicinbalken mil einem Quer-
schnitt von 0,89 x 0,54m aufzunehmen und starkster Beanspruchung standzuhalten. In seiner liings-
achse rechtwinklig zum Bauwerk liegend, konnte der Balken so weit in FlieBrichtung verschoben
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 107
werden, bis er an das nach aufien iiberstehende Widerlager stieB. Nach dem anschlieBenden Einschie-
ben des Balkens in das Widerlager war dieser durch den Nocken auch entgegen der FlieBrichtung
gegen Verschieben gesichert.
Das wesentlich einfacher konstruierte Widerlager an der nordlichen AuBenmauer des Pfeilers 1
erweckte zunachst den Eindruck, als ob es sich urn den unteren Teil eines friiher in ganzer Hone
durchgehenden Widerlagers fur eine bcwegliche Stauwand, eine sog. Schutze gehandelt haben konnte.
Dieser Eindruck resultierte vor allem aus der Beschaffenheit der keilformigen Abarbeitung des
Binders. Sie miBt 1,84m in der Lange, ist 39cm tief und betragt in der Hohe, entsprechend dem
Steinformat, 0,62 m. Die Schragflache ist konvex ausgebildet, was impliziert, daB dieses Widerlager
fur ein einzudrehendes Bauteil vorgesehen war. Ermittelt man aus dem vorhandenen Bogenabschnitt
den Radius, so liegt der Kreismittelpunkt in einer Entfernung von 3,10 m auf der Achse der
Widerlagerflache. Der Angelpunkt einer Drehvorrichtung miiBte also jenseits der AuslaBmitte
gelegen haben.
2. AuslaBschwelle (Taf. 4a-c)
Von dem die AuslaBoffnung und damit auch die Schwellenkonstruktion begrenzenden Pfeilerbau-
werk2 ist nur ein kleines, an die Schwelle anschlieBendes Stuck erhalten (Hohenkote 81,30). Der
lichte Abstand zwischen beiden Bauwerken und damit die Schwellenbreite betragt genau 5,00m. Vor
Aufnahme der Arbeit an der AuslaBschwelle lag die Oberflache des Erdreichs auf halber Hohe der
oberen Quaderlage. Nachdem eine erste Sondierung gezeigt hatte, daB eine interessante Unterkon-
struktion zu erwarten war, wurde an der Luftseite der Schwelle ein Graben niedergebracht. Das
Vorhaben envies sich jedoch als auBerst schwierig, da die groBen Gesteinsbrocken an der Oberflache
(Taf. 4 c) sich auch im Erdreich fortsetzen. Wegen der daraus resultierenden Enge des Grabens wurde
das Ausheben nach Erreichen der Oberkante der funften Quaderschicht eingestellt. Nur in der Ecke
Pfeiler 1/Schwelle konnte noch bis nahe an die Unterkante der sechsten Schicht tiefer gegangen
werden, bis auch hier verkeiltes Gestein die Weiterarbeit unmoglich machte. Die erreichte Tiefe lag
bei 2m, was einer Hohe von 1179,58m ii.M. entspricht. Daraus ergibt sich, daB der Baugrund der
Schwelle etwa auf der Hohe der Unterflache des gegenuberliegenden AnschluBpunktes von Pfeiler 1
liegen durfte.
Wie die Photographie (Taf. 4 b) zeigt, besteht das Schwellenbauwerk aus nach oben schichtweise
zuriickgesetzten Kalksteinbindern hellgrauer bis hellgelber Farbe. Die Stirnseiten der Binder sind
trotz der groben Bearbeitung sorgfaltig eingeebnet; die Fugen sind haarfein ausgebildet. Durch das
einstmals hier iiberlaufende Wasser sind die Versatzkanten nach unten hin abnehmend gerundet. Wie
bei der Schwellenkonstruktion der Anlage B2 6 wurden auch hier an den Unterkanten einzelner
Quader griffmuldenartige Aussparungen gefunden. Ihr Zweck ist unklar, wahrscheinlich dienten sie
dem Ansetzen eines Hebels bei der Gewinnung oder beim Transport.
Die Hohen der einzelnen Quaderschichten liegen zwischen 31 und 36cm; die oberste Quaderlage ist
38cm hoch. Alle Quaderstirnseiten sind leicht geneigt und wcichen mit ihrer Oberkante gegeniiber der
Unterkante um 1 bis 2 cm zuruck. Der Versprung der Schichten liegt bei 4 cm.
Bei einem Bauwerk, das wie die AuslaBschwelle extremsten Beanspruchungen ausgesetzt ist, sind
hochste Anforderungen an die Standsicherheit und an die Dichtigkeit zu stellen. Leider kann zu der
Frage, ob und wie die Schwellenkonstruktion in die beiden Pfeilerbauten einbindet, keine Aussage
getroffen werden. Eine Antwort auf die zweifelsohne wichtige Frage hatte nur durch die Abtragung
des Mauerrestes von Pfeiler 2 erlangt werden konnen. Die zuganglichen Teile der Schwellenkonstruk-
tion zeigen deutlich, daB die Schwelle Schicht ftir Schicht zwischen den beiden Pfeilerbauten
eingespannt wurde. Bewerkstelligt wurde dies durch jeweils einen Quader mit keilformig angelegten
6 W. Herberg a. O. 42; Taf. 12c.
108
WERNER HERBERG
Lagerflachen. Dieser Quader wurde wahrscheinlich als letzter jeder Schicht eingepreBt und bewirkte
den notwendigen hohen Andruck der Quader untereinander und an die Pfeilerbauten (Taf.4b: von
oben nach unten gezahlt, sind sie in der Mitte der vierten Schicht, rechts der Mitte in der dritten
Schicht, links neben dem Zollstock in der zweiten Schicht und dem Quader, an dem der Zollstock
anliegt, zu erkennen).
Bei der Betrachtung der Quaderfugen in der Draufsicht fallt zunachst ein leicht unregelmaBiger
Fugenverlauf auf . Die UnregelmaGigkeiten konnten zufallig sein und sich aus der schon beschriebenen
Vorgehensweise der Baumeister erkliiren, d.h. jeder zu verlegende Quader wurde an die Unregel-
maBigkeiten des vor ihm verlegten angepaBt. Das exakte AufmaB der I ugen fuhrt jedoch eine Gesetz-
maBigkeit vor Augen, die nicht zufallig sein kann; um dies darzustellen, wurden die Schwellenquader
der oberen Lage durchnumeriert (s. Taf. II).
- Die Schwellenquader 1 und 10 sind zur Schwellenmitte hin leicht konvex ausgefuhrt; das StichmaB
betragt jeweils 3 cm.
- Die Quader 2 und 9 sind zu 1 und 10 hin konkav und zur Mitte hin konvex ausgebildet, d. h. sie
weisen eine leichte Sichelform auf; das StichmaB betragt auch hier ca. 3cm.
- Ahnlich verhalt es sich bei den Quadern 3 und 8, wobei das StichmaB bei Quader 3 nur 1,5 cm
betragt.
- Ebenfalls ahnlich verhalt es sich mit den Quadern 7 und 6, die ein StichmaB von 3 bzw. 2cm
aufweisen.
- Die Fuge zwischen Quader 4 und dem im Querschnitt keilformig ausgebildeten Quader 5 ist gerade
ausgebildet.
Der beschriebene Zuschnitt der Schwellenquader der obersten Lage sollte offensichtlich Langsver-
schiebungen der Schwellenquader unmoglich machen. In Verbindung mit dem hohen seitlichen
AnpreBdruck durch den zuletzt eingesetzten Quader 5 konnte die Konstruktion starksten Beanspru-
chungen standhalten.
Zur Beschaffenheit der Seeseite der Schwelle sind keine Angaben moglich, da, wie eine begrenzte
Freilegung zeigte, diese Seite durch die fluviale Erosion vollig zerkluftet ist. Es ist aber anzunehmen.
daB beide Bauteilseiten identisch waren.
Beim Betrachten der Schwellenoberflache (Taf. 4 a) fallt sofort auf, daB die seeseitigen Ausspiilungen
an einer fast scharfkantigen. teilweise schnurgeraden Kante enden. Das Erscheinungsbild der Schwel-
lenoberflache laBt die Annahme zu, daB die AuslaBschwelle nach ciner gewisscn Betriebszeit durch
Auflegen eines Mammutquaders in Form eines Querriegels erhbht wurde. Wie zur Bestatigung dieser
Annahme, finden sich direkt hinter der Schwelle zwei Mammutquader-Bruchstucke. die diesem
Zweck gedient haben konnten. Das Bruchstiick mit der Hdhenkote 81,86 hat eine Lange von 2.20m
und miBt in der Breite 1,20m, wurde also genau auf den ebenen Tcil der Schwelle passen (Taf 4c)
Das gleiche trifft fur das wenige Meter weiter fluBabwarts liegende Mammutquaderfragment zu: es hat
eine Lange von 1,60m und eine Breite von 1,22m. Die fluvial erodiertcn Bauteile messen 56 und
60cm in der Hohe.
3. Pfeilerrest 2 (Taf. 4 c; 6 b)
Einzig erhaltenes Bauwerksteil des Pfeilers 2 ist ein kurzer. an das Nordende der AuslaBschwelle
anschlieBender Mauerwerksrest. Funf Mauerwcrksschichten, von dcnen sich der Quader der obersten
Lage nicht mehr ,in situ' befindet, konnten Ireigelegt werden. Der Bauwcrksrcst unterscheidet sich
durch die Hohen seiner Lagerfugcn und den Uherstand der untcicn Quader an der Luftseite deutlich
von der Schwellenkonstruktion und kann somit zweifelslrci als Baurest des Pfeilers 2 gedeutet werden.
Weitere Baurestc sind nichl erhalten, jedoch weisen auch die sudwestliche Mauerzunge der Schwerge-
wichtsmauer und das nach Westen gcrichtele Siidende der Plahlquader-Slutzkonstruktion auf das
ehemalige Vorhandensein eines Pfeilerbauwerks hin
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT
109
c
c
Tosbecken
Kanal zur SLicloase
?*/--/--/- £77""
^rom
10 15 20m
Abb. 27. Rekonstruktion der Anlage A
1]^) WERNER HERBERG
Verlangert man die Fluchtlinie der Ruckseite des Pfeilers 1 nach Norden und projiziert man die
UmriBlinien des Pfeilers 1 an das Nordende der Schwelle, so zeigt sich, daB das Pfeilerbauwerk 2 mit
seinem Nachbarbauwerk nahezu identisch war (Abb. 27). Allerdings scheint die Mauerzunge der
Schwergewichtsmauer darauf hinzuweisen, daB das Bauwerk mit ca. 7,60m eine etwas geringere
Breite als der Pfeiler 1 hatte. Weiter scheint seine riickwartige Stirnmauer gegenuber der des Pfeilers 1
geringfiigig nach Westen hin versetzt gewesen zu sein. Solche „Ungenauigkeiten" liegen bei den friihen
sabaischen Wasserbauten durchaus im Rahmen des Ublichen.
Vollig offen muB hingegen die Frage bleiben, ob und in welcher Art und Weise eine Wangenmauer an
den Pfeiler 2 anschloB.
4. Die Wangenmauer von Pfeiler 1 (Taf. 1 a; 5 a)
Die Wangenmauer ist durch eine durchgehende Fuge vom Pfeilerbauwerk 1 getrennt (s. Taf. 3 b) und
kann somit als eigenstandiges Bauwerk angesehen werden. Trotz gleichcn Materials und gleicher
Einfarbung unterscheidet sie sich in Konstruktion und Bearbeitung deutlich von Pfeiler 1. Die 10,90m
lange und 3,50 m breite Mauer ist in der sogenannten Kammerbauweise errichtet. Durch die
stabilisierenden Querriegel der Bindersteine konnten Quader geringerer Breite als bei Pfeiler 1
verwendet werden. Die sagezahnartigen Versprunge der Mauernordseite kennzeichnen diese als dem
Wasser zugewandte Seite; sie sollten der Beruhigung des eingestromten Wassers dienen. Das Ostende
der Wangenmauer ist zwischen und in Basaltkuppen hineingebaut worden, welche eine ideale
Bauwerksverankerung und hervorragende Moglichkeiten fiir den AnschluB der weiterfuhrenden
Kanalwange aus Erdreich boten.
Die siidliche Mauerseite ist sehr gut erhalten, weist aber teilweise einen leichten Uberhang auf, was
darauf hindeutet, daB sie sich nicht mehr ,in situ' befindet. Der Verlauf der ehemals haarfeinen Fugen
ist sehr bewegt: die groBwelligen Horizontalfugen weichcn erheblich von der Waagerechten ab; die
StoBfugen sind haufig nicht senkrecht ausgebildet. Verstarkt wird der bindruck der UnregelmaBigkeit
durch die unterschiedlich ausgebildeten Sichtflachen der einzelnen Quader. Trotz der fluvialen
Erosion, der diese Seite bis heute ausgesetzt ist, laBt sich deutlich erkennen, daB die Quader in der Art
der noch zu beschreibenden Nordseite des Pfeilers 3 sehr unregelmaBig bossiert waren. Sie weisen
haufig Randschlage in unterschiedlichen Breiten an einer oder mehreren Kanten auf. So stoBen glatt
bearbeitete Steine mit bossierten, und solche mit Randschlag mit nach auBen versetzten, angeschnitte-
nen Bossen zusammen, was die Verwendung von Spolien nahelegt. An der Ostkante ist sehr deutlich
die Anpassung der Kalksteinquader an den Basaltuntergrund zu erkennen (Taf. 5 a). Die Bewegtheit
der unteren Mauerwerksschicht, die nach oben hin durch die folgenden Schichten ausgeglichen wird,
erklart sich durch den zerkliifteten Basaltuntergrund.
C. Das Pfeilerbauwerk 3 im Norden (Taf. 5 b)
Die Freilegung des Bauwerkspfeilcrs 3, desscn Lage, Form und Ausdehnung schon durch die l u 7S
erfolgte Bauaufnahme weitgehend bekannt waren, brachtc neue Frkenntnisse hinsichtlich der Bau-
werksstruktur, des Anschlusses an die Schwergewichtsmauer und vor allem die Kenmnis konstruktiver
Einzelheiten der Nordseite
Die AuBenmaBe des aus weiBlich-gelbgraucni kalkgcstcin errielitelcn Hauwerks betragen 22,bOm in
der Lange und 8,40m (an der ruckwartigen Stirnsei(e) in der Breite. Durch die beiden aussteifenden
inneren Querriegel entstanden groBraumigc Kammern, die waluseheinlieh nicht wie bei Pfeiler 1 mit
Bruchsteinplatten ausgelegt waren, sondern nur mit fieroll vcrliillt waren. Die siidliche Mauer, die
unter der zum Teil noch hoch anstehenden Cicrollhaldc der Schwergewichtsmauer verborgen ist.
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT HI
scheint hinter der Kurvatur - zumindest in den oberen Schichten - zerstort zu sein. Sie wird durch
einen Quader in gesamter Mauerwerksbreite erst an der Sudecke wieder sichtbar.
Die Quader des zweischaligen Mauerwerks, dessen Dicke zwischen 1,00 und 1,40 m liegt, weisen
ahnliche BreitenmaBe wie die der Mauerwerkswange des Pfeilers 1 auf. Im Vergleich zum AuBenmau-
erwerk sind die Quader der beiden Queraussteifungen wesentlich kleinteiliger; der verbliebene
Zwischenraum ist ebenfalls gerollverfullt. Bei beiden Schalen des AuBenmauerwerks sind die StoB-
fugen sehr fein ausgebildet; die Quaderseitenflachen wurden nur an den Schauseiten bearbeitet.
Wie schon zu Beginn ausgefiihrt, gait der Pfeilernordseite (Taf. 6a) und dem nordlich anschlieBenden
Gelandebereich besonderes Interesse, da die Geometrie des Bauwerks eine spiegelbildliche Wieder-
holung des Entnahmebauwerks erwarten lieB. Die unter der oberen, in der iiblichen Art fluvial
erodierten Schicht folgenden insgesamt drei Mauerwerksschichten bieten ein sehr uneinheitliches
Bild. Sehr grob eingeebnete Quader wechseln mit solchen mit langovaler Bosse und Quadern mit
Randschlag an einer, zwei, drei oder vier Seiten und unterschiedlichen Bossen. Unter der vierten
Schicht (von oben nach unten gezahlt) ragen zwei keilformige Widerlager hervor, welche 30 und 20 cm
weit auskragen; die lichte Weite zwischen beiden Widerlagern betragt 1,75 m. Wie auch an der
Siidseite des Pfeilers 1, kann diese Konstruktion nur als AnschluBstelle eines weiteren Bauteils
gedeutet werden.
D. Bauteile westlich der Schwergewichtsmauer
Auf der sandbedeckten Gerollzone, die der Schwergewichtsmauer nach Westen hin vorgelagert ist,
findet sich etwa ein Dutzend sogenannter Mammutquader bzw. Bruchstiicke davon. Vier von ihnen
verdienen besondere Beachtung, da sie in einer Art und Weise bearbeitet sind, die an komplizierte
technische Einrichtungen denken laBt. Ob diese Quader zur Anlage A gehoren, muB bezweifelt
werden, da sie fluBaufwarts liegen. Die Bauteile konnten durchaus aus dem Gebiet des groBen
Dammes von Marib stammen; sie sollten hier nicht zuletzt auch deswegen besprochen werden, da die
Verwendung ahnlich komplizierter Bauteile in den heute nicht mehr erhaltenen Schichten des
Entnahmebauwerks nicht auszuschlieBen ist. Urn die Beschreibung zu erleichtern, sind die Quader-
fragmente durchnumeriert (Taf. II).
Der Quader mit der Nummer 1 ist 2,95 m lang, 1,20m breit und ragt 0,45 m aus der Erde. An seiner
sichtbaren und der in der Zeichnung nicht darstellbaren Stirnflache weist er jeweils einen teilweise
freiliegenden sehr flachen Zapfen von 20 bis 22 cm Breite auf. Das Bauteil, dessen obere Ecke
abgebrochen ist, war offensichtlich fur eine stehende Verwendung konzipiert. An seiner beschadigten
Langsseite befindet sich 20 cm unterhalb der Oberkante eine 20 cm breite Nut von 9 cm Tiefe , die einer
beweglichen Vorrichtung gedient haben konnte.
Der Quader 2 weist an seiner Oberflache eine rechteckige Ausarbeitung von 20 x 25 cm auf, die nach
einer Seite hin keilfdrmig bis zu 6 cm tief ausgemeiBelt ist und den Ausarbeitungen an der Sudecke des
Pfeilers 1 ahnelt. Die meBbare Lange des Mammutquaders - der sich unter dem Sand noch weiter
fortsetzt - betragt 2,75m, die Breite 1,08m, die Hohe liegt bei 0,55m.
Auch der Quader 3 ragt nur zum Teil aus dem Erdreich und konnte nicht vollstandig aufgemessen
werden. Seine sichtbare Lange betragt 1,70 m, die Breite 0,98 m und die sichtbare Hohe 0,44m. An
seiner Stirnseite hat der Quader einen Zapfen von 22 x 34 cm, der biindig an die Oberflache
anschlieBt; der Uberstand des Zapfens betragt 7,5 cm. Die Anordnung des Zapfens und die griffmul-
denartigen Austiefungen an den Langskanten der Oberflache erlauben den SchluB, daB das Bauteil
ehemals mit der jetzt sichtbaren Oberflache nach unten verlegt war.
Der Quader mit der Nummer 4 setzt sich iiber die mit 2,80 m gemessene Lange hinaus im Untergrund
112
WERNER HERBERO
fort; die sichtbare Breite betriigt 0,80m und die sichtbare Hohe etwa 0,45m. Die Langsseite des
Bau'teils weist eine 8 cm tiefe und 18 cm breite Nut auf, die im Abstand von 15 cm der Oberkante der
Langsseite folgt; die Bauteilecke ist gerundet. An der nur wenig aus Sand und Geroll hervorragenden
Quaderstirnseite zeigt sich der Ansatz einer weiteren Eintiefung, die aber wegen eines davorliegenden
verkeilten Steines nicht gemessen werden konnte. Auch dieser Quader, dessen ehemalige Anordnung
aufgrund der gerundeten Ecke nicht ohne weiteres zu bestimmen ist, scheint der Aufnahme einer
beweglichen Vorrichtung gedient zu haben.
Das Vorkommen genuteter Quader konnte darauf hinweisen, daB sich an den heute zerstorten
Bauteilen der friihen Bewasserungsbauten Vorrichtungen befanden, die Schutzen dienten.
4. Folgerungen zur Funktion und Chronologie (Abb. 27; Taf. Ill)
Die Beschreibung der Bausubstanz der Anlage A zeigte, daB das Entnahmebauwerk, die Schwerge-
wichtsmauer und der Nordpfeiler nicht homogen sind und wahrscheinlich unterschiedliche Entste-
hungszeiten aufweisen. Unabhangig davon waren alle Bauteile unabdingbare Funktionselemente der
Anlage A vor ihrer Auflassung; d. h. durch den Wegfall eines Bauteiles ware die Anlage funktions-
untiichtig gewesen.
A. Die Schwergewichtsmauer
Nahe ihrem Nordende (bei der Hohenkote 84,03) weist die Stiitzkonstruktion aus Pfahlquaderreihen
eine nahezu rechtwinklig zu ihrer Langsachse stehende AbschluBkante auf. Diese Kante hat eine
Distanz von etwa 30 cm zur Siidecke des Pfeilers 3 und steht spitzwinklig zur Fluchtlinie von dessen
Siidseite. Es hat den Anschein, als habe die Pfahlquaderstiitzkonstruktion und damit auch die
Schwergewichtsmauer an dieser Linie geendet. Da, wie noch auszufiihren sein wird, das Pfeilerbau-
werk 3 einer spateren Bauperiode angehort und die Schwergewichtsmauer ohne das Vorhandensein
eines Kopfbauwerks keinen rechten Sinn hatte. ist anzunehmen, daB hier friiher ein dem Pfeiler 3
ahntiches Bauwerk stand. Dieses war wahrscheinlich in seiner Langsachse entgegen dem Uhrzeiger-
sinn ein wenig verdreht angeordnet und setzte sich moglicherweise bis zur ostlichen Begrenzungslinie
der Pfahlquaderstiitzkonstruktion fort.
Der ndrdliche Abschnitt der Schwergewichtsmauer - bis hin zu der nach Osten abbiegenden Kurvatur
der Seeseite - kann, da dieser nur aus Bruchsteinen und grob behauenen Quadern besteht. als altester
Teil der Schwergewichtsmauer angenommen werden. Die urspriinglich aus elf oder mehr durchlaufen-
den Pfahlquaderreihen bestehende Stiitzkonstruktion weist im Bereich der Verlangerung der Kurvatur
keine UnregelmaBigkeit oder AnschluBstclle auf. Aus dicsem Grund und der Annahme, daB der
altere Teil der Schwergewichtsmauer ohne die Pfahlquaderstutzkonsiruklion nicht ausreichend zu
verankern gewesen ware, liiBt sich ableiten, daB die Pfahlquaderreihen - unter AusschluB des
Sudendes - zeitgleich mit dem Nordteil der Schwergewichtsmauer sind. Somit hatte sich auch die
Schwergewichtsmauer des nordlichen Abschnitts bis zum Siidendc der Stiitzkonstruktion ausgedehnt,
denn ohne eine solche ware die Sudhalfte der Pfahlquaderstiitzkonstruktion liberfliissig gewesen.
Die Sudhalfte der Schwergewichtsmauer, bei der behauene und spolierte Quader Verwendung landen,
nimmt an ihrer Westseite sicherlich einen ahnlichcn Vcrlau! wie die friihere Konstruktion. Wahrschein-
lich sind die Unterschiede zwischcn der nordlichen und sudlichen I lall'io der Schwergewichtsmauer auf
spatere Reparaturen im Siiden oder auf BaumaBnahmen im /.uge der I'mchlung des Hntnahmcbau-
werks zuriickzufuhren.
Die UnregelmitBigkeiten in Ausrichlung und Ausluhrung am Sudende der Plahlqiiaderstiit/konstruk
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 113
tion kiinden ebenfalls von einer spateren BaumaBnahme. Die rekonstruierten AuBenkanten der
Stutzkonstruktion (Abb. 25) zeigen deutlich, daB das Bauteil sich einstmals in anderer Richtung
fortsetzte. Urn welches MaB sich die altere Schwergewichtsmauer nach Sudosten erstreckte, muB
unbeantwortet bleiben. Allerdings ist es kaum denkbar, daB die Konstruktion iiber den 15 m sudlich
des Entnahmebauwerks befindlichen Talweg hinausreichte. Ware dies der Fall gewesen, so miiBten
sich auf dem Basaltuntergrund dieses Bereiches Spuren feststellen lassen. Wahrscheinlich fuhrte die
Schwergewichtsmauer zu einem gegeniiber dem heutigen versetzt angeordneten Entnahmebauwerk.
Nach der Anderung der urspriinglichen Konzeption im Zuge des Neubaus des Entnahmebauwerks
wurde dann das Siidende der Stutzkonstruktion angefugt.
Die Frage nach der Funktion der Schwergewichtsmauer in ihrer urspriinglichen und letzten Nutzung
laBt sich zweifelsfrei beantworten: sie kann keinem anderen Zweck als der Hochwasserentlastung
gedient haben, d. h. die Schwergewichtsmauer und die angrenzenden Bauteile miissen Bestandteil
eines wadisperrenden Dammbauwerks gewesen sein, dessen Dammkronen iiber der Oberflache der
Schwergewichtsmauer lagen. Es war Aufgabe des Bauwerks, die seine Bauhohe ubersteigenden
Wassermassen ins WadI einzuleiten, um eine Uberspiilung der Dammkronen und eine Beschadigung
des oder der Entnahmebauwerke zu verhindern.
Infolge der Stiitzfunktion, die die Pfahlquader gegeniiber den waagerecht angelegten Steinschichten
hatten, kann die Oberflache der Schwergewichtsmauer nur wenig iiber den Kopfenden der am
hochsten anstehenden Pfahlquadern gelegen haben. Nimmt man weiterhin an, daB die hochste
Pfahlquaderreihe in der Mitte der Schwergewichtsmauer den oberen AbschluB bildete, so wurde die
Hohenkote 1185,37 m ii. M. in etwa das Niveau der Oberflache der Schwergewichtsmauer be-
zeichnen.
Ohne ausreichende Erklarung sind bisher die Kurvaturen der beiden Mauerziige an der Seeseite
geblieben, deren Schnittpunkte die Trennungslinie des nordlichen von dem etwas jiingeren Sudteil
markiert. Der Grund fur dieses Formenspiel konnte eine Laune der Baumeister gewesen sein. Die
nach Westen hin vorgelegte Schicht zeigt, daB zumindest nach der Neuerrichtung des siidlichen
Mauerwerks die gekriimmten Konstruktionsteile fur die Seeseite ohne Bedeutung waren. Fiihrt man
sich vor Augen, daB die vorgelagerte Steinschicht wegen des Fehlens von behauenen Quadern zeitlich
wahrscheinlich der Bauwerksnordhalfte zugehorig ist, so spricht dies ebenfalls nicht dafiir, in der von
Norden nach Sudosten abbiegenden Mauerreihe den AuBenabschluB einer fruheren Bauwerksunter-
konstruktion zu sehen.
Die an der Westseite hervortretenden Mauerwerkskanten sind als Fullmauerwerk zu klassifizieren,
dessen durchgehende Schichten mehr oder weniger willkiirliche Verspriinge aufweisen, welche durch
vorgestellte Fullmauerwerkslagen wieder ausgeglichen wurden. Den AuBenabschluB der Unterkon-
struktion bildete sicherlich eine leicht nach innen geneigte, gequaderte AuBenschale. Die beiden
Kurvaturen in den systemlos verspringenden Mauerwerkskanten konnten vielleicht auch technische
Griinde haben: nimmt man zur Bauwerksmitte hin die Existenz einer durchaus nicht unwahrschein-
lichen Basaltkuppe an, so konnten die beiden stumpfwinklig angeordneten Mauerziige der waagerech-
ten Lastabtragung auf diese gedient haben (Abb. 25, Strichelung).
B. Das Entnahmebauwerk im Suden
Unter der Voraussetzung, daB der nur zum geringen Teil erhaltene Pfeiler 2 in seiner Form und
Dimensionierung dem Pfeilerbauwerk 1 geglichen hat, bietet sich ein von anderen friihsabaischen
Wasserentnahmebauten bekanntes Bild. Hinsichtlich der Dimensionierung ergibt der Vergleich mit
der Anlage B 1 des Baukomplexes B keine wesentlichen Unterschiede. Die dortigen Pfeilerbauwerke
waren ca. einen Meter langer und geringfugig breiter als der Pfeiler 1; die lichte Weite der
114 WERNER HERBERG
AuslaBoffnung ist mit 4,50 m um einen halben Meter geringer. Ebenfalls ahniich sind die GroBenver-
haltnisse zur Anlage X: der dort in seinen unteren Schichten vollstandig erhaltene Mittelpfeiler ist
einen Meter kiirzer und einen Meter breiter; sein Nachbarbauwerk war jedoch etwas langer als der
Pfeiler 1.
Die drei Anlagen weisen als weitere Gemeinsamkeit ahnliche Lagebedingungen auf: Anlage A und X
liegen auf Basaltuntergriinden in der Mittelzone des Wadls, die Anlage B 1 auf einem Kalkfelsplateau
im Randbereich des Wadls (die wesentlich iiber dem Wadigrund liegenden Anlagen B2 sowie S3 und
S4 sollen hier zunachst auBer Betracht bleiben). Allen drei Anlagen ist somit gemein, daB sie - setzt
man unterschiedliche Betriebszeitraume voraus - den gleichen Bedingungen hinsichtlich der anfallen-
den und abzuleitenden Wassermenge unterlagen. Nicht iibersehen werden soil ein Problem, das sich
bei jeder Anlage stellt: es ist die Frage der jeweils zeitgleichen Existenz eines weiteren Entnahmebau-
werks in einer gegenuberliegenden Wadirandzone. Ein Prinzip, nach dem auch der groBe Damm von
Marib angelegt war und das das Vorhandensein eines wadlspcrrenden Dammes und einer Hochwasser-
entlastung voraussetzt.
Im Vergleich mit den Anlagen B 1 und X zeichnet sich die Anlage A durch eine entscheidende
Besonderheit aus: sie weist nur eine AuslaBoffnung auf und hatte - gemessen an der lichten Weite -
somit etwa die Halfte der Entnahmekapazitat der Anlagen B 1 und X. Aufgrund dieser Beobachtung
konzentriert sich das Interesse auf den siidwestlichen AnschluBpunkt des Pfeilers 1 und damit auf die
Frage, ob dort eine zweite AuslaBschwelle angeschlossen gewesen sein konnte, welche zu einem
dritten Pfeilerbauwerk auf der gegenuberliegenden Basaltkuppe geftihrt hatte.
Die Art und Weise der Ausfiihrung der AnschluBstelle erlaubt keine Deutung hinsichtlich der
Funktion des ehemals angeschlossenen Bauteils, da von anderen Bauten kein Anschauungsmaterial
iiber seitliche Schwellenanschliisse vorliegt. Gegen eine zweite Schwcllc und ein drittes Pfeilerbau-
werk sprechen folgende Argumente (Taf. 3c):
- Der Unterbau der AnschluBstelle, der konstruktiv durchaus zur Aufnahme einer Schwellenkon-
struktion geeignet ware, endet in 1,60m Entfernung. Der anschlieBende Basaltgrund zeigt keine
Spuren der Weiterfiihrung eines solchen Bauteils. Die wulstartige Auskragung des die AnschluB-
stelle uberdeckenden Mammutquaders ware einer Schwellenkonstruktion - wie der zwischen Pfeiler
1 und 2 - eher hinderlich gewesen.
- Auf der dem Pfeiler 1 siidlich gegenuberliegenden Basaltformation lieB sich auch nicht der Ansatz
einer Bearbeitungsspur finden, wobei zu berucksichtigen ist. daB dieser dem Stromstrich nahe
Bereich starker fluvialer Erosion ausgesetzt ist und dadurch kleinere Abarbeitungen abgespiilt sein
konnten. Andererseits hatte ein Pfeilerbauwerk eine Untergrundbearbeitung groBeren AusmaBes
erforderlich gemacht, deren Spuren sichtbar sein muBten.
- Die Wangenmauer des Pfeilers 1 schlieBt die Existenz eines dritten Pfeilerbauwerks nahezu aus, da
sie dann an dieser Stelle - an der sich die Anlage eines Tosbeckens anhotc - uberfliissig ware.
Weiterhin widersprechen die an der Wangenmauersiidseite fchlenden sage/ahnartigen Versprunge
dieser Auffassung.
Nach den vorangestcllten Uberlegungcn stellt sich nun die Frage nach dem cigcntlichen Sinn des
siidwestlichen AnschluBpunktes, zudem AnschluBstellen ahnlicher Art an den Nordseiten der Pfeiler 1
und 3 sowie an beiden Seiten des Mittelpfeilers der Anlage X vorkommen. In drei Fallen erstrecken
sich die AnschluBpunkte in ihrer Hone nur iiber eine Schichl bzw. iiber die llohe eines Quaders
doppelter Schichtstarke. In den beiden anderen Fallen liegen die ausgeklinkten Ouader in der
obersten Schicht, so daB die Oberdeckung des AnschluBpunktes durcb eine nacliste Schicht nicht
nachweisbar ist.
Es kann also davon ausgegangen werden, daB die in ihrer Dimensionierung sehr ahnlichen AnschluB-
stellen alle nur in Hohc einer Mauerwerksschicht bzw. in llohe eines Mammutquaders angelegl
waren. Als Besonderheit der hier zu diskutierenden siidwestlichen AnschluBstelle des Pfeilers 1 ist das
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 115
nockenformige Widerlager in der Schragflache des Hauptwiderlagers anzusehen. Es gewahrleistete
den Einbau eines massiven Quaderquerriegels und sicherte ihn gegen Herausdrehen aus dem
Hauptwiderlager. Ebenfalls auBergewohnlich ist die Verbreiterung des Hauptwiderlagers nach auBen
in einen konsolartigen Versatz. Nach oben hin war das fur starkste Beanspruchung ausgelegte
Widerlager zusatzlich durch eine wulstartige Auskragung des daruberliegenden Mammutquaders
verstarkt. Wie bereits dargelegt, sprechen alle Details gegen den AnschluB einer weiteren Schwelle
und lassen letztlich nur eine Deutungsmoglichkeit zu: das Widerlager kann nur der Verankerung eines
Staukorpers gedient haben. Unter dieser Voraussetzung erschlieBt sich auch die Funktion des
nockenartigen Widerlagers: es verhinderte, daB der in die AnschluBstelle eingeschobene Steinbalken
bei Horizontaldruck auf die nicht eingespannte Seite sich entgegen dem Uhrzeigersinn aus dem
Widerlager herausdrehen konnte.
Zweifelsohne ist die AuslaBschwelle genuin; die heutige Oberflache tragt die Hohenkoten 1181,60
und 1 181,58 m ii. M. und bezeichnet damit die AuslaBhohe beim Neubau des Entnahmebauwerks. Die
starken Ausspiilungen der seeseitigen Quaderkopfenden, die an einer nahezu geraden Linie im
vorderen Drittel der Schwelle enden (Taf. 4 a), gaben in mit Fachleuten gefiihrten Gesprachen AnlaB
zu unterschiedlichen Uberlegungen:
1. Der gerade AbschluB des ausgespulten Bereiches ist auf naturliche Art und Weise entstanden.
2. Die Erosionsformen des vorderen Drittels hatten nach langerer Betriebszeit die gesamte Schwellen-
oberflache erodiert. Um eine Schwellenerhohung vornehmen zu konnen, wurde sie in Breite des
aufzusetzenden Konstruktionselementes eingeebnet.
3. Der nur geringfiigig erodierte Teil der Schwellenoberflache befindet sich im wesentlichen in dem
Zustand, in dem er sich nach einer gewissen Betriebszeit befunden hat. Da wahrscheinlich zu
diesem Zeitpunkt die seeseitigen Quaderkopfe starker erodiert waren als die luftseitigen, wurde die
Schwelle nicht in gleicher Breite, sondern durch einen zuriickversetzten Mammutquader erhoht.
Wahrend der Betriebszeit der erhohten Schwelle setzte sich die Erosion der Quaderkopfe fort und
fiihrte durch die am FuB der aufgesetzten Schwelle entstehende Wirbelbewegung des Wassers zu
der heute sichtbaren Kante.
Die unter Punkt 1 vertretene Auffassung ist nicht ohne weiteres zu widerlegen, da ein konkreter
Gegenbeweis nicht zu erbringen ist. Fiir die unter Punkt 2 und 3 angesprochene spatere Erhohung der
Schwelle finden sich hingegen Indizien: unmittelbar hinter der Schwelle finden sich zwei Bruchstucke
von Mammutquadern, die in ihren Breiten 1,20m und 1,22m messen und eine Lange von 2,20 und
1,60 m aufweisen; die Hohe des langeren Quaders betragt bis zu seiner Abbruchkante 0,56 m, die des
kleineren 0,60 m. Ein weiteres Teilstiick eines Mammutquaders befindet sich zwischen Pfeilerriickseite
und Wangenmauer; es hat eine Breite von 1,23 m und eine Lange von 0,90 m (die Hohe wurde nicht
ermittelt). Addiert man die Langen zwischen den Bruchkanten der stark erodierten Quaderteile, so
ergibt sich eine Gesamtlange von 4,70 m, was es wahrscheinlich macht, daB die drei Quaderfragmente
Teile des ehemals als Schwellenerhohung dienenden Mammutquaders sind. Die Breite der Fragmente
ist identisch mit der Breite des ebenen Teils der AuslaBschwelle. Nimmt man die groBte gemessene
Hohe des vermuteten Mammutquaders als endgiiltige Hohe an (0,60m), so hatte die Oberflache der
AuslaBschwelle nach ihrer Erhohung bei 1182,20 m ii. M. gelegen.
Der Diskussion der unterschiedlichen Auffassungen zwischen den Punkten 2 und 3 ist im Gesamtzu-
sammenhang nur geringe Bedeutung beizumessen. Dennoch sei ausgefiihrt, daB bei der Beobachtung
des Quadermauerwerks an den Stellen, an denen Mauerwerksschichten in der Hohe verspringen,
Ausspiilungen der gleichen Art wie an der geraden Erosionskante der Schwellenkonstruktion festzu-
stellen sind (Taf. 6b). Es spricht also einiges fiir die letztgenannte Auffassung.
Wie in Taf. II zu erkennen ist, ist das Widerlager an der Nordseite des Pfeilers 1 ebenfalls fiir die
Aufnahme eines groBen Horizontaldruckes ausgebildet. Die Deutung dieses Widerlagers ist proble-
matisch, da weder damit zu rechnen ist, daB sich das Widerlager friiher nach oben fortsetzte, noch der
116
WERNER HERBERG
aus dem Quader ausgemeiBelte Kreisausschnitt zum Eindrehen des Querbalkens einer Schiitze
ausreichend bemessen ist. Irritierend ist auch die Anordnung mehrere Meter hinter der Schwelle. Eine
Schiitze an dieser Stelle hatte im Gegensatz zu einer Montage iiber der Schwelle einer unnotigen
Bauhohe oder einer zusatzlichen Schwelle bedurft. Um diesen Deutungsversuch weiter zu konkretisie-
ren, bediirfte es des Nachweises eines Widerlagers in gleicher Lage auf der gegeniiberliegenden
AuslaBseite. Alle anderen bisher vorgefundenen Widerlager liegen im Bereich der Schwellen im
vorderen Drittel der Pfeilerbauten und stehen somit im Zusammenhang mit anschlieBenden Bautei-
len. Sollte das Widerlager nicht der Aufnahme des zu bezweifelnden Schiitzes gedient haben, so miiBte
die Stelle als SchwellenabschluBpunkt gedeutet werden. Da ersteres keinen erkennbaren Sinn gehabt
hatte, bleibt nur die zweite Mbglichkeit: zwischen die Pfeiler 1 und 2 eingelegte und verankerte
Quader konnten der luftseitige AbschluB der spateren Schwellenerhohung, die mit einer Verlangerung
der Konstruktion einherging, gewesen sein. Die schon beschriebenen Bruchstucke des vermutlich der
Schwellenerhohung dienenden Mammutquaders konnten dann naturlich auch als Teilstiicke einer aus
mehreren Mammutquadern gleicher Art bestehenden Schwellenkonstruktion angesehen werden. Die
Abb. 28.
I'mi/i|)ski//c del AiiI;ij>c A
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 117
Deutung des Widerlagers als Funktionselement einer Schiitze kann jedoch ebenfalls nicht vollig
ausgeschlossen werden.
Pfeilerbauwerk 2 hatte eine Doppelfunktion: es diente als Fassungsbauwerk fur den AuslaB und die
Hochwasserentlastung. An das Bauwerk miiBte eine Wangenkonstruktion ahnlich der des Pfeilerbau-
werks 1 angeschlossen haben. Sie kann jedoch nicht in gleicher Konstruktion und spiegelbildlich zu
Pfeiler 1 angelegt gewesen sein, da an der in Frage kommenden Stelle die abgewinkelte Pfahlquader-
stutzkonstruktion anschlieBt. Die Wangenmauer wie bei Pfeiler 1 biindig an der Nordseite des
Pfeilers 2 anschliefiend anzunehraen, erscheint unlogisch, da die bei Pfeiler 1 bewuBt angelegte
Erweiterung zu einem Tosbecken auf der gegeniiberliegenden Seite nicht realisiert worden ware.
Daher ist zu vermuten, daB die Kanal- bzw. Tosbeckenwange am Siidostende der Pfahlquaderstiitz-
konstruktion anschloB (Abb. 27; 28). Im Falle des Wirksamwerdens der Hochwasserentlastung hatte
die Tosbeckeneinfassung bzw. Kanalwange das UberschuBwasser vom Bewasserungswasser getrennt.
Sowenig wir iiber die Weiterfuhrung des Kanals auch wissen, so ist doch - folgt man der bisherigen
Deutung - eine grundsatzliche Frage geklart: der Kanal des Entnahmebauwerks kann das WadI hinter
der Hochwasserentlastung nicht gekreuzt haben, da er bei deren Uberflutung zerstort worden ware.
Das aufgenommene Bewasserungswasser kann also nur der Versorgung der Siidoase gedient haben.
C. Das Pfeilerbauwerk 3 im Norden (Taf. 5b, 6a)
Nach dem Neubau des Entnahmebauwerks, das wahrscheinlich an die schon existierende, vielleicht
beschiidigte Schwergewichtsmauer angeschlossen wurde, scheint das bis dahin die Hochwasserentla-
stung fassende Nordbauwerk zerstort worden zu sein. Die Grundmauern des Pfeilerbauwerks 3 lassen
im wesentlichen drei Riickschlusse zur Funktion und Chronologie zu:
1. Aufgrund der Mauerwerksstruktur aus doppelreihig verlegten Quadern ist das Bauwerk chronolo-
gisch der Anlage B2 und den Pfeilerbauten des Bauwerks C 7 zuzuordnen. Allcrdings ist bei
Pfeiler 3 noch nicht der hohe Stand der Kammerbauweise wie bei Bau C erreicht, so daB er zeitlich
etwas vor diesem liegen diirfte.
2. Die unteren Schichten des freigelegten Mauerwerks an der Nordseite zeigen durch ihre Unregelma-
Bigkeit der Oberflachen und deren Erhaltungszustand an, daB diese Bauwerksseite nicht der
Wasserfassung diente, also auch nicht Kopfende einer Buhne gewesen sein kann.
3. Die AnschluBstelle an der Nordseite besteht aus zwei konsolartig ausgebildeten Mauerverspriingen
und ist fur die Einspannung eines Mammutquaders geeignet. Vom Prinzip her erfullt die AnschluB-
stelle die gleichen Bedingungen wie das siidwestliche Widerlager des Pfeilers 1. Es ist also davon
auszugehen, daB an die Nordseite der Anlage A ebenfalls ein Staukorper anschloB und daB der
Pfeiler 3 dem AnschluB eines Dammes und der Fassung der Hochwasserentlastung diente.
D. Die Bauanlage A im Kontext der friihen Wasserwirtschaftsbauten
Es bleibt kaum ein Zweifel daran, daB die Schwergewichtsmauer der Hochwasserentlastung diente.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat sie sich nicht weiter nach Norden und nur
unwesentlich nach Suden fortgesetzt; die massive Konstruktion miiBte auch an anderer Stelle erhalten
sein, bzw. Spuren hinterlassen haben. Die am hochsten anstehenden Pfahlquader geben mit 1185,37m
in etwa die Hohe der Oberflache der Hochwasserentlastung vor. Dadurch gewinnen wir einen
Eindruck von der einstigen Bauhohe der Anlage A. Orientiert man sich an den Hohenverhaltnissen
7 s. nachfolgenden Beitrag.
118
WERNER HERBERG
des groBen Dammes, so kann angenommen werden, daB die Kronen des nordlichen und siidlichen
Erddammes etwa 3m iiber der Uberlaufkante lagen; dies ergabe eine Hohenkote von 1 188,40m u. M.
Nimmt man weiterhin an, daB die den Dammanschliissen dienenden AuBenpfeiler der Anlage A die
Dammkronen urn etwa einen Meter uberragt hatten, so hatten sie die Hohe von 1 189,40m erreicht
und die Pfeilerbauten waren somit etwa 9,70 m hoch gewesen.
In seinem Beitrag geht U. Brunner" davon aus, daB es einen Damm von A nach S4 gab, was sich nicht
zuletzt auch durch die Bauteilkonzentration in dem fraglichen Wadibereich zu bestatigen scheint.
Allerdings halt er Anlage A fur ein die Nordoase versorgendes Entnahmebauwerk. Die Hochwasser-
entlastung widerlegt jedoch diese Auffassung, wodurch sich das Problem der nordlichen Uferanbin-
dung stellt. Da es hierzu keine Befunde gibt, muB auch die mit dieser Frage verknupfte mogliche
Existenz eines zweiten, die Nordoase versorgenden Entnahmebauwerks offenbleiben.
Auch ohne Losung dieses Fragenkomplexes steht unzweifelhaft test, daB es ein, wie auch immer
geartetes Sperrbauwerk gab, das die Nutzung der Schwergewichtsmauer als Hochwasserentlastung
ermoglichte.
Verlangert man die Langsachse der Schwergewichtsmauer nach Siiden. so stoBt man an den Felsaus-
laufern des Balaq al-Ausat auf in den Fels eingearbeitete Negativspuren des kleinen Entnahmebau-
werks S4 9 . Dieses liegt am Ostende einer langen Reihe von Bauwcrksspuren, die zum siidlichen
Entnahmebauwerk des groBen Dammes fiihren und zum groBten Teil als Uberreste von dessen
Vorlauferbauten anzusehen sind. Der tiefste Punkt der aus dem Fels herausgearbeiteten Schwellen-
sohle zwischen den beiden jeweils etwa 10.00m langen und etwa 4,50m breiten Pfeilerbauten liegt auf
einer Hohe von 1 186,37 m - also einen Meter iiber der Hochwasserentlastung -, wozu noch die Hohe
des Schwellenelementes zu addieren ware. Doch zeigt schon die Hohe der Schwellensohle an, daB das
als S4 bezeichnete Bauwerk nicht direkt mit der Anlage A in Verbindung gestanden haben kann.
LaBt man trotz des negativen Rechenergebnisses die augenscheinliche Beziehung des Bauwerks S4 zur
Anlage A nicht ganz auBer acht, so fallt eine eigentumliche Parallelitat zu Baukomplex B auf. Auch
bei der Bauanlage B - wenngleich in einem engeren raumlichen Zusammenhang - stellte sich das
Problem, daB sich erheblich iiber dem Niveau der Anlage B 1, die wie A der Bewasserung der Sudoase
diente, ein Entnahmebauwerk wesentlich kleinerer Dimension befindet. Im Falle der Anlage B2
erlaubten es die vorgefundenen Bearbeitungsspuren. das Bauwerk als spateres. das aufgegebene
Bauwerk B 1 iiberlagerndes Dammbauwerk zu deuten. Wie auch bei Baukomplex B weist das
hoherliegende Entnahmebauwerk eine wesentlich geringere AuslaBweite auf; die lichte Weite des
Entnahmebauwerks S 4 betragt 3,00 m und ist damit nur um 0,50 m enger als der AuslaB der An-
lage B2.
Bei weiterer Betrachtung scheint die angedeutete Idee nicht so abwegig, wie sie zunachst erscheinen
mag. Denn wenn das Bauwerk S4 schon in dieser ungewohnlichcn Hohenlage angcordnet wurde, so
bedurfte es auch eines entsprechend hohen Dammes. Existierte aber ein Damm dieser Hohe, so
erscheint es logisch, ihn auf den ganz oder teilweise erhaltenen Teilen des zur Anlage A gehorigen
Dammes aufzusetzen. Natiirlich zieht diese Oberlegung weitere Konsequenzen nach sich: ein solcher
Dammkomplex hatte eines groBen Entnahmebauwerks am Rande der Nordoase und einer Hochwas-
serentlastung bcdurft.
Auch wenn das Nordufer des WadI Dana nicht den geringsten Anhaltspunkt fur eine Wciterfiihrung
der Anlage A bietet, so licfert uns die Anlage S4 einen eindeutigen Beweis, daB es wahrend ihrer
Betriebszeit einen wadisperrenden Damm gcgeben hat. Ohne ein Dammbauwerk hatte S4. wie auch
8 u. Brunner, ABADY II (|yH3) KNif. 9 Bauwerk si wurde in del Kampagne 1984/85 archac-
logisch aufgenommen, das Material isl unveroUent-
licht.
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 119
die Anlage B2, nicht betrieben werden konnen. Eine Argumentation, die sich ausschlieBlich an den
fehlenden Voraussetzungen des Nordufers orientiert und deshalb die Anlagen A und B 1 mit Buhnen
in Zusammenhang bringt, kann durch die Existenz von S4 und B2 widerlegt werden, zumindest fur
den Betriebszeitraum der beiden letztgenannten Anlagen.
Die vorliegenden Resultate der Auswertung der Bauaufnahme fiihren zu einer Aussage, die sicherlich
nicht unwidersprochen bleiben wird: Anlage A war Teil eines wadlsperrenden Dammkomplexes, eine
Losung nach dem Buhnenprinzip ist sehr unwahrscheinlich. Neben dieser sich ausschlieBlich an den
Befunden orientierenden Argumentationskette steht jedoch die bisher unabhangig davon diskutierte
grundsatzliche Frage nach dem Prinzip der fruhen sabiiischen Wasserwirtschaftsbauten an. Auch wenn
im folgenden Wiederholungen auftreten sollten bzw. aus baugeschichtlicher Sicht eindeutig geklarte
Punkte scheinbar wieder in Frage gestellt werden, soil dieser Diskussion nicht aus dem Wege gegangen
werden.
Aus der von H. Radermacher vorgetragenen Idee, nach der auch die Anlage A nach dem Buhnenprin-
zip 10 funktioniert haben konnte, resultieren die folgenden Uberlegungen:
1 . Anlage A als Kopfbauwerk einer zum Siidufer fuhrenden Buhne
- Der dann als Kopfbauwerk anzusehende Pfeiler 3 miiBte an seiner der Hochwasserentlastung
dienenden Nordseite fluvialer Erosion ausgesetzt gewesen sein; dies ist nicht der Fall. Zudem
weist das Bauwerk einen AnschluBpunkt fur ein weiterfuhrendes Bauteil auf.
- Wegen der der Hochwasserentlastung dienenden nordlichen Wadihalfte hatte das Entnahmebau-
werk der Bewasserung der Siidoase gedient. Der Kanal hatte somit den Talweg des Wadfs
kreuzen miissen. Es erscheint unokonomisch - allein schon wegen der Lange des ableitenden
Kanals -, ein Entnahmebauwerk, das der Versorgung einer Oasenhalfte dient, nahe der
gegenuberliegenden Oase zu stationieren.
- Bei der angenommenen Konstellation waren die nordlichen Bauteile der Anlage A in der
ausgefiihrten Form unnotig gewesen.
2. Anlage A als Kopfbauwerk einer mit dem Nordufer verbundenen Buhne
- Die Hohe der Schwelle iiber dem Wadlbett hatte einen auch als Hochwasserentlastung dienenden
wadlsperrenden Staukorper betrachtlicher Hohe erforderlich gemacht. Ein solches Dammbau-
werk zum Betrieb einer Entnahmestelle nach dem Buhnenprinzip anzulegen, erscheint unzweck-
maBig. Zum einen hatte der der Hochwasserentlastung dienende Erddamm nach jeder Uberflu-
tung erneuert werden miissen, und zum anderen hatte sich bei unwesentlich hoherem Aufwand
die Errichtung eines Dammbauwerks mit gefaBter Hochwasserentlastung angeboten.
- Auch in diesem Fall waren die Schwergewichtsmauer und der Pfeiler 3 ohne jede Bedeutung.
3. Das Buhnenprinzip als Funktionsmodell
Neben den aus der Topographie herruhrenden Bedenken seien auch solche grundsatzlicher Art zu
dem Funktionsmodell des Buhnenprinzips erlaubt. Diese beziehen sich nicht auf die Idee, Buhnen
als Vorlauferbauten von Staudammanlagen anzusehen, sondern auf das hier zur Diskussion
stehende Modell einer Buhne mit einem Entnahmebauwerk am Kopfende. Auf die Probleme einer
solchen Losung soil hier nur kurz eingegangen werden. Nahe dem Talweg angeordnete Entnahme-
bauten sind bei Hochwasser besonders gefahrdet, der an sie anschlieBende Primarkanal muB mit
einer relativ starken Krummung zu dem Ufer, an dem die Buhne anschlieBt, zuriickgefiihrt werden
(Buhne und Kanal liegen parallel zueinander!) und der Kanal miiBte aufgrund des notwendigen
10 bisher unveroffentlicht.
120 WERNER HERBERG
Gefalles tief in die Uferzone eingegraben werden. Vom Prinzip her eindeutig ware eine Losung mit
in der Uferzone angeordnetem Entnahmebauwerk und einer sich von dort zur Wadimitte hin
ausdehnenden Buhne.
Der hohe Stand der Technik der Anlagen A und B 1, deren bautechnische Perfektion von den
Baumeistern der Entnahmebauten des groBen Dammes nicht mehr erreicht wurde, stunde in einem
starken Gegensatz zu dern vergleichsweise archaisch wirkenden Buhnenprinzip. Die genannten
Bauten, sowie die Anlagen B2, C und S4 sind als direkte Vorlauferbauten des groBen Dammes von
Marib zu verstehen. Deshalb sollte der groBe Damm von Marib als Beispiel fiir tin Bauwerk der
letzten Generation groBer wadisperrender Staudammkomplexe angesehen werden. Keinesfalls ver-
mittelt das Bauwerk den Eindruck, als sei es eine aus den Erfahrungen nach dem Buhnenprinzip
resultierende Neuentwicklung. Der Zeitraum des Obergangs von Buhnenkonstruktionen zu Staudam-
men muBte also vor der Errichtung der fruhen Wasserwirtschaftsbauten gelegen haben.
Das Alter der Schwergewichtsmauer ist kaum einschatzbar, da es an Vergleichsmoglichkeiten fehlt.
Wenngleich das Entnahmebauwerk nur schwierig mit der Anlage B 1, dem altesten Teil des Baukom-
plexes B, verglichen werden kann, da dieser praktisch nur aus Negativabdriicken des Bauwerks
besteht, so ist doch ein enger zeitlicher Bezug herlcitbar. Der Pfeiler 3 weist in seiner Konstruktion
Beziige zu der gegeniiber B 1 hoherliegenden Anlage B 2 auf , ist aber sicherlich alter als der in sehr
filigran wirkender Technik errichtete groBere Teil der Anlage C. Demnach diirfte die Betriebszcit der
Anlage A in ihrem Beginn zwischen den Anlagen B 1 und B 2 liegen und vor der Errichtung des
groBeren Teils der Anlage C geendet haben.
5. Zusammenfassung
Die in Wadimitte, unweit des groBen Dammes von Marib gelegene Bauanlage A gehort in die Reihe
der fruhen sabaischen Wasserwirtschaftsbauten. Wadlabwarts des auf den Basaltkuppen eines Lava-
stromes errichteten Bauwerks befinden sich die Anlagen C sowie der schon ausfuhrlich untersuchte
Baukomplex B.
Die Anlage A besteht aus drei bastionsartigen Pfeilerbauwerken, von denen eines nur noch fragmen-
tarisch erhalten ist. Altestes Bauteil ist die von abgetreppten, hintereinander gestellten Pfahlquader-
reihen gegen den horizontalen Wasserdruck gestutzte Schwergewichtsmauer. Sie ist im Bereich der
Seeseite ihrer Sudhalfte offenbar in spaterer Zeit erneuert worden Diese BaumaBnahme. wie auch die
Veranderungen zum nachtraglichen AnschluB an den Pfeiler 3 sind wahrscheinlich im Zuge des
Neubaus des Entnahmebauwerks durchgefuhrt worden. Wohin die nahe ihrem Sudende nach Sud-
osten ausweichende Pfahlquaderstutzkonstruktion urspninglich fiihrte, muB offenbleiben. Wahr-
scheinlich gab es ein Vorlauferbauwerk des heute noch bestehenden Entnahmebauwerks an anderer
Stelle. Der Pfeiler 2 des Entnahmebauwerks und wahrscheinlich ein Vorlauferbauwerk des Pfeilers 3
faBten die der Hochwasscrentlastung dienende Schwergewichtsmauer ein. Die /wisehen den Pfeilern
des Entnahmebauwerks liegende AuslaBschwelle ist durch eine hoehslcn Beanspruchungcn gerecht
werdende Verkeilung ihrer langs zur FlicBnchtung licgenden Ouader gesrehert. Die heute noch
erhaltene Schwellenkonstruktion ist genuin, wurde aber. wie Wasseisehleifspuren andeuten. nach
einer gewissen Zeit durch Auflegen eines Maminutquadcrs erhoht; als seine Bruchstiicke sind
wahrscheinlich die Quaderfragmcnte ostlich der Schwelle an/usehen. Unter Umstanden wurde die
Schwellenkonstruktion bei dieser (ielegenheit bis zu dem einige Meter ostlich hegenden Widerlager
des Pfeilers 1 erweitert. Pfeiler 2 des I ntnahmebauwerks ist nur in einem an die Schwelle anschlieBcn-
den kurzen Mauerwerksstuck nachweisbar. Die spiegelbildliehe Projektion der LlmriBlinie des Pfeilers 1
ab dieser Stelle fiigt sich in die Mauerzuge der Schwergcwichtsniaucr. Kine Konstruktion ahnlich der
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 121
an den Pfeiler 1 anschlieBenden Wangenmauer miiBte, in spiegelbildlicher Anordnung, auch an den
Pfeiler 2 bzw. an das Sudende der Pfahlquaderstiitzkonstruktion angeschlossen haben. Der von beiden
Mauern umschlossene Bereich eines der Wasserberuhigung dienenden Tosbeckens fuhrte zu einem
Kanal mit nicht mehr feststellbarem Verlauf. Als sicher kann gelten, daB dieser Kanal die Sudoase
versorgte, da er sonst die den Fluten der Hochwasserentlastung ausgesetzte Wadimitte hatte kreuzen
miissen.
Das Pfeilerbauwerk 3 im Norden der Schwergewichtsmauer diente der Fassung der Hochwasserentla-
stung und wie auch der Pfeiler 1 dem AnschluB eines Erddamms. Beide Pfeilerbauten weisen an ihren
AuBenseiten massiv ausgefiihrte AnschluBpunkte auf, die kaum eine andere Deutung zulassen.
Zudem zeigt die Nordseite des Pfeilers 3 in ihren unteren Schichten keine fluviale Erosion, was diese
Annahme bekraftigt.
DaB die Anlage A nur in Verbindung rait einem wadlsperrenden Erddamm zu sehen ist, scheint
unzweifelhaft, da die sehr massiv ausgefiihrte Schwergewichtsmauer sonst iiberhaupt keinen Sinn
hatte. Die Langsachse der Schwergewichtsmauer, in deren Verlangerung sich die Staukorper ausge-
dehnt haben muBten, fiihrt im Siiden zum Felssockel des Balaq al-Ausat, in dem sich die Negativab-
driicke eines mit S 4 bezeichneten kleinen Entnahmebauwerks befinden. Das MaB seiner AuslaBweite
ist nur unwesentlich geringer als bei der Anlage B 2 und laBt daran denken, daB sich hier wie dort ein
jiingeres iiber einem alteren Dammbauwerk erstreckte. Chronologisch diirfte die Entstehung der
Anlage A nach der Anlage B 1 einzuordnen sein.
III. BEOBACHTUNGEN AN BAUANLAGE C UND NAHE GELEGENEN WASSERWIRT-
SCHAFTSBAUTEN IM WADI DANA
Werner Herberg
1. Einleitung
In praktisch alien Veroffentlichungen iiber die friihen sabaischen Wasserwirtschaftsbauten findet stets
auch die Anlage C Erwahnung. Trotz der unzweifelhaften Bedeutung, die diesem Bauwerk zukommt,
blieb es bisher der wissenschaftlichen Diskussion weitgehend verschlossen, was im wesentlichen an
zwei Faktoren liegt: zum einen ist die baugeschichtliche Untersuchung zu wenig vorangeschritten und
zum anderen fand das topographische und bauliche Umfeld zu wenig Beachtung.
Die nachfolgenden Baubeschreibungen von Bauwerksresten in der Nahe der Anlage C und die den
bisherigen Wissensstand erganzenden Beobachtungen an der Anlage C sollen diesem unbefriedigen-
den Zustand ein wenig abhelfen. Zu einer fundierten Deutung aller Bauteile und der Klarung ihres
Zusammenhanges kann dieser Beitrag jedoch nicht fuhren, da zu diesem Zwecke eine gezielte
Freilegung der Anlage C unerlaBlich ist. Ziel der Arbeit ist es, das Wissen iiber diesen Abschnitt des
WadI Dana auf den neuesten Stand zu bringen. Im iibrigen wird auf die Einleitung des vorangestellten
vorlaufigen Berichtes iiber baugeschichtliche Untersuchungen der Bauanlage A im WadI Dana, Marib
verwiesen.
122
WERNER HERBERG
Basalt
m Nordoase
-I-
100
150
200 m
^
LEGENDE
%
'#,.
%
Saunatenai
hohe Baumate-
rialdichf e
Konglomeratsteine
i Basalt
WH/N5.
Ahb. :y. Lagcplan
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 123
2. Lage und Oberflachenform (Abb. 29)
Der durch die Lage der Anlage C markierte Stromabschnitt des Wadi Dana kann als Ubergangszone
von dem bei Anlage A weit ausgefacherten FluBbett und einer baumbestandenen Einschniirung des
Wadllaufes zwischen den Anlagen C und B umschrieben werden. Wahrend der zuletzt genannte,
bewachsene Abschnitt durch ausgedehnte Sandbanke und das Fehlen von Gerollzonen gekennzeich-
net ist, tritt im Bereich der Anlage C der vulkanische Basaltuntergrund in der Laufbreite des Wadls
zutage. Hier sind lediglich die Mulden und Klufte des schwarzen Basaltes mit Sand angefiillt. Die
zahlreich hervortretenden bizarr ausgeformten Basaltkuppen haben iiber die Jahrtausende das das
Wad! abwarts wandernde Geroll und eine kaum ubersehbare Zahl von Quadern friiher Bewasserungs-
bauten nahezu unverriickbar festgehalten.
Wahrend das linke Ufer bis zum FuBe der Sedimente der Nordoase sanft ansteigt, zeichnet sich auf der
gegeniiberliegenden Seite ein durch eine Gelandeterrasse gebildetes Gleitufer ab. Der Talweg des
Wadls liegt nahe des rechten Ufers, sudlich der Quaderreihe (Bauwerk D).
Der vorliegende Bericht umfaBt neben der Anlage C die etwa 90 m sudwestlich in Wadlmitte liegende
Quaderreihe D, das in ca. 200 m nordwestlicher Entfernung liegende Bauwerk E und unternimmt den
Versuch, Zusammenhange herzustellen. Einbezogen sind auch die Bauteilkonzentrationen in dieser
Zone des Wadi Dana.
3. Die Bauwerke
A. Bauanlage C (Abb. 30)
Die im folgenden dargestellten Ergebnisse beruhen auf Beobachtungen der heute sichtbaren und
bereits vorgestellten Bauteile 1 .
Mit einer gewissen Sicherheit laBt sich der Bestand der Anlage C in drei Bauabschnitte unterschied-
licher Entstehungszeit gliedern:
1. Das Doppelpfeilerbauwerk
Die GrundriBzeichnung der Anlage C fiihrt eine gewisse Ahnlichkeit mit anderen Entnahmebauwer-
ken vor Augen. Zwei Pfeilerbauwerke sind durch doppelreihig verlegte Quader verbunden, die
aufgrund ihrer Anordnung an eine AuslaBschwelle denken lassen. Die iiblicherweise bastionsartig
ausgeformten Pfeilerkopfenden sind nur viertelkreisformig gerundet und sind zur Nordoase hin
ausgerichtet, was den Eindruck von U. Brunner bestatigt, wonach die Anlage ein Einleitungsbauwerk
fur von der Oase in das Wadi zuruckflieBendes Wasser gewesen sein konnte 2 ; darauf weist auch die
Anordnung der beiden Flugelmauern hin. Die Beobachtung der Mauerwerksseiten am Sudende des
mit einem mittleren MaB von 1,80 m sehr engen Auslasses bestatigt dies. Ahnlich wie am Siidbauwerk
des groBen Dammes von Marib hat im hohen Bogen uberschieBendes Wasser in den begrenzenden
Mauerwerksteilen Facetten aus dem Kalkgestein gespiilt, die deutliche Hinweise auf die FlieBrichtung
und die Hohe des Uberlaufs geben (Taf. 7 a). Danach scheint die Hohe der Uberlaufschwelle nicht
unerheblich iiber der heute sichtbaren schwellenahnlichen Konstruktion gelegen zu haben.
Die Mauerwerkskonstruktion der Pfeilerbauten weist auf eine relativ spate Entstehungszeit hin.
1 J. Schmidt, ABADY I (1982) 25. 2 U. Brunner, ABADY II (1983) 104.
124
WERNER HERBERG
West-
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AnschluB- ,$K>C ->
punkte (/f
nordliche
Wangenmauer
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: schleitspuren ^
ostliche
Wanqermauer
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gakaa
Abb. 30. Schematische Darstellung der Anlage C
Doppelreihig verlegte Quader in zweiter Vcrwcndung findcn sich ebenfalls bei dcm Entnahmebau-
werk der Anlage B2 und dem Pfciler 3 der Anlage A, jedoch ist bei diesen nicht jener Grad an
Perfektion erreicht, wie er sich beim Einbinden der rechtwinklig zueinander stehendcn Quader-
Doppelreihen dokumentiert. Somit scheinen die Pfciler der Anlage C in einem Zeitraum errichtet
worden zu sein, der zwischen der Aufgabe der Anlagen B 1. B2 und A und den fruhen Bauperioden
des groSen Dammes liegt.
2. Die nordliche Fliigelmaucr
Die nordliche Fliigelmauer ist in der gleichen Technik wie die Plcilerbaulen errichtet. wirkt jedoch
durch die Kleinteiligkcit des spolierten Baumaterials sehr viel liligraner. Zwei Merkmale dieses
Bauteils sind besonders auffallend:
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 125
- Die Fliigelmauer weist an ihren beiden AuBenseiten die wahrscheinlich der Wasserberuhigung
dienenden sagezahnartigen Versprunge auf, die zum einen die FlieBrichtung des Wassers - also von
der Oase zum WadI - anzeigen und zum anderen einen Hinweis darauf geben, daB moglicherweise
auch die Westseite der Fliigelmauer eine wasserwirtschaftliche Funktion hatte.
- AuBergewohnlich ist der AnschluB der Fliigelmauer an den Westpfeiler der Anlage C. Sie ist nicht
wie die ostliche und die Wangenmauer des Pfeilers 1 der Anlage A als unabhiingiges Bauteil
errichtet, sondern mit den Stirnseiten ihrer Laufer in flachen Aussparungen des Pfeilerbauwerks
angeschlossen.
Die zuletzt genannte Beobachtung zeigt, daB die Fliigelmauer erst nach der Fertigstellung der
Pfeilerbauten - dies konnte natiirlich auch unmittelbar danach erfolgt sein - errichtet wurde. Ein Indiz
dafiir, daB die Fliigelmauer vielleicht nach einem zeitlich groBeren Abstand angeschlossen worden sein
konnte, geben gleichartige Aussparungen an der westlichen AuBenseite des Westpfeilers (Abb. 30).
Diese waren jedoch noch zu untersuchen, in den vorhandenen Plan einzutragen und gegebenenfalls
durch Teilfreilegungen weiter abzuklaren. Auf jeden Fall scheint es nicht ausgeschlossen, daB an den
Westpfeiler der Anlage C ein anderes Bauwerk anschloB. Konstruktiv weist die Fliigelmauer Starke
Anklange zum Mittelteil des Siidbauwerks des groBen Dammes auf. Moglicherweise wurde sie erst
wahrend dessen Betriebszeit angefiigt.
3. Die ostliche Fliigelmauer
Auch die ostliche Wangenmauer bestatigt den Eindruck der Uneinheitlichkeit der Bausubstanz der
Anlage C:
- Im Gegensatz zur nordlichen ist die ostliche Fliigelmauer ein unabhangiger Baukorper und durch
eine Fuge vom Pfeilerbauwerk getrennt.
- Das Bauwerk ist in vollig anderer Technik errichtet; die Quader sind nicht wie sonst zweireihig
verlegt und die Kammern weisen groBe Flacheninhalte auf.
- Die sagezahnartigen Versprunge der nordlichen Langsseite weisen - unter der Voraussetzung, daB
das Bauwerk Wasser in das WadI einleitete - in die falsche Richtung.
Die Fliigelmauer weist eindeutige Parallelen zu der Wangenmauer des Pfeilers 1 der Anlage A auf,
wenngleich sie um 0,50 m breiter und erheblich langer als diese ist. Vergleichbar sind auch die jeweils
rechteckig ausgebildeten Kammern und der AnschluB an das Pfeilerbauwerk. Ebenfalls identisch ist
die Ausrichtung parallel zum FluBbett, so wie die Anordnung der Mauerverspriinge.
Die aufgefuhrten Punkte lassen die Moglichkeit der Deutung der ostlichen Fliigelmauer als urspriing-
liche Wangenmauer eines Entnahmebauwerks zu. Aufgrund der Baukonstruktion kann die Wangen-
bzw. Fliigelmauer zeitlich der der Anlage A zugeordnet werden. Vom Eindruck her und unter
Beriicksichtigung der Details der Mauerwerksanschliisse bei den sagezahnartigen Verspriingen ist das
Bauteil jedoch unmittelbar nach der Anlage A, aber noch vor den Pfeilerbauten von C errichtet
worden.
B. Die Quaderreihe D in Wadimitte (Abb. 31; Taf. 7 b)
Etwa 90 m siidwestlich der Anlage C befindet sich eine Steinreihe aus groBformatigen Quadern. Sie ist
nach Nordwesten hin ausgerichtet und liegt noch vor dem spitzwinklig zu ihr verlaufenden Talweg.
Der Bereich des Talwegs wird von einem bewegten Basal tuntergrund gebildet, dessen Kuppen
langsseitig zunehmend von Geroll und FluBsand bedeckt werden. Es ist erstaunlich, daB die Quader-
reihe, die nur ca. 2,50m iiber dem Talweg liegt, den Wassermassen bis heute standgehalten hat.
126
WERNER HERBERG
MARIS
WAD! QANA BAU D
N
12 3 1.
Abb. 31. Die Ouutlcrrcihc I)
Die Steinreihe, die im Nordwcsten und Siidosten von Tamariskcn iiberwachscn ist, miBt in ihrem
sichtbaren Teil 18,10m; sie scheint sich nach Nordwcsten hin fortgcsct/l zu haben, da sich dort in
einem Abstand von etwa 5 m cin wcitcrer Ouader befindel, dcr zu ihr gehort haben konntc. Die
insgesamt 20, zwischen den Tamariskcngruppen befindlichen Ouader vveiscn untersehiedliche GroBe
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 127
und Gestalt auf; die durchschnittlichen Langen- und BreitenmaBe liegen bei 60-65 cm, das MaB des
groBten Quaders betragt 1,05 x 0,90 m. Die Hohe der fluvial erodierten Quader liegt zwischen 0,40
und 0,45 m. Die spitzwinklig zum Talweg stehenden sudwestlichen AuBenfliichen der Quader waren
eingeebnet und fluchtgerecht verlegt. Somit markiert diese Linie die BauwerksauBenseite. An ihren
Riickseiten sind die Quader unbearbeitet. Soweit es heute noch erkennbar ist, waren sie an ihren
AuBenseiten und den StoBfugen nur grob bearbeitet und mit ca. 1 cm Fugenbreite verlegt. An einigen
Stellen hervortretende Steinkanten zeigen an, daB die Quaderreihe offenbar auf einer Unterkonstruk-
tion der gleichen Art ruht. Eindeutige Angaben hierzu konnen aber erst durch eine Freilegung erlangt
werden. Bauteile, die offensichtlich zu der Quaderreihe gehorten, finden sich verstreut liegend zu
beiden Seiten des Nordwest-Abschnittes, besonders haufig aber siidostlich der Reihe.
Aus den konstruktiven Einzelheiten der Quaderreihe laBt sich kein Hinweis zur Funktion und
Bedeutung gewinnen. Ohne Zweifel handelt es sich jedoch um ein Teilstuck eines friihen sabaischen
Wasserbauwerks. Eigentiimlich ist die Ausrichtung spitzwinklig zum Talweg, die an ein nach dem
Buhnenprinzip funktionierendes Bauwerk denken laBt. Sollte dies zutreffend sein, so hatte das
Bauwerk, aufgrund seiner Schragstellung, der Bewasserung der Siidoase gedient.
C. Das Bauwerk E nordwestlich von Anlage C (Abb. 32; Taf. 8 a)
Verlangert man die Fluchtlinie der Quaderreihe D im Wadi Dana nach Nordwesten um ca. 180 m, so
fiihrt diese Fluchtlinie in einem Abstand von nur 3,70m westlich an einem Bauwerk vorbei, das in ca.
190m Entfernung west-nordwestlich der Anlage C liegt. Der Bauwerksrest liegt im Bereich des zur
Nordoase sanft ansteigenden Uferstreifens. Der Untergrund besteht aus sandbedecktem Geroll und
weist einen sparlichen Bewuchs auf.
Das Bauwerk, das bei einer Begehung wahrend der Kampagne 1984/85 durch die an seinem Sudende
hervortretenden Bruchsteinschichten aufgefallen war (Taf. 8 a), wurde in der folgenden Kampagne
freigelegt und aufgenommen. Die erhaltenen unteren Mauerwerkslagen fiigten sich in der GrundriB-
zeichnung zu einer birnen- bzw. flaschenformigen Gestalt. Im Osten war das Bauwerk durch einen
annahernd fluchtgerechten Mauerzug begrenzt, dessen Konturen sich jedoch nach Suden hin verlie-
ren. Am Nordende des Mauerzuges schlieBt rechtwinklig eine Steinreihe von knapp 5 m Lange an, die
dann parallel zu dem zuvor erwahnten Mauerzug verlauft und nach etwa 8 m an ein C-formiges Bauteil
anschloB. Die groBte Bauwerksausdehnung in Nord-Sud-Richtung betragt 20,70 m und in Ost-West-
Richtung etwa 10m. Zur Verwendung kamen Kalkbruchsteine gelblichweiBer bis rotlicher Farbung.
Die Bruchsteine der siidlichen Kurvatur sind direkt auf den mit kleinen Kieseln durchsetzten festen
Sanduntergrund verlegt. Die Mauerwerksschichten steigen nach Siiden hin an. Im Inneren des
siidlichen Bauteils finden sich kleinere Kalkbruchsteine, FluBkiesel und Basaltbrocken, wie sie auch in
der Umgebung des Bauwerks vorkommen. Das nordliche, flaschenhalsahnliche Bauteil war mit
Basaltbrocken verfullt, was an einer Stelle noch gut erkennbar ist. Die Ostmauer besteht in ihrem
Mittelteil aus zwei Schichten Bruchsteinen, unter denen sich keine weitere Schicht befindet. Alle
Bruchsteine sind relativ scharfkantig, d. h. sie waren nicht oder seiten flieBendem Wasser ausgesetzt.
Wie die Quaderreihe D in der Wadlmitte, so laBt sich auch dieser Bauwerksrest aus der erhaltenen
Substanz heraus kaum deuten. Material und Ausfiihrung zeigen an, daB es sich um ein Bauwerk
geringer Bedeutung handelt.
Die Tatsache, daB das Bauwerk fast genau in der Fluchtlinie der Quaderreihe in der Wadlmitte liegt,
mag ein Zufall sein, konnte aber auch einen Zusammenhang zwischen beiden Bauwerken andeuten.
Das Bauwerk E konnte - zieht man einen solchen Zusammenhang in Betracht - das befestigte
128
WERNER HERBERG
MARIB N
WADT DANA BAU E
10m
W.H.IHS.
Abb. 32. Biiuwcrk E
Kopfbauteil einer Konstruktion gewesen sein, die sich von der Quaderreihe bis hierher erstreckt hatte.
Unterstellt man, daB Bauwerk E eine Hohe von mindestens einem Meter erreicht hat, so hatte die hier
beginnende Konstruktion im Bereich der Quaderreihe eine Hohe von ca. 4,60m iiber dem heutigen
Untergrund aufgewiesen. Wegen des urn ca. 2,50m unter der Quaderreihe liegenden Talwegs und
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 129
wegen der zu diesem spitzwinkligen Anordnung der Konstruktion hatte letztere nur einem wasserwirt-
schaftlichen Zweck dienen konnen, wenn sie sich weiter nach Siidosten fortgesetzt hatte. Sollte dies
zutreffen, so ware moglicherweise ein Vorlauferbauwerk der Anlagen A, B und C gefunden, das nach
dem Buhnenprinzip funktionierte. Diese Losung hatte allerdings eines Entnahmebauwerks am
rechten Wadiufer bedurft. Wie auch schon in der Beschreibung der Quaderreihe angedeutet, so hatte
auch ein groBeres Bauwerk bis hin zu dem Bauwerksrest E nur der Bewasserung der Siidoase dienen
konnen. Als Hochwasserentlastung hatte dann der unverbaute nordwestliche Uferstreifen gedient.
D. Der Bauschuttriegel sudostlich der Anlage C (Taf. 8 c; Abb. 29)
Fur die Bewertung der ausgedehnten Geroll- und Bauschuttfelder bei Anlage C im WadI Dana sind die
Untergrundverhaltnisse von groBer Bedeutung. Lagen in diesem Gebiet Sandbanke vor, so ware die
topographische Lage von Bauschuttkonzentrationen von geringer Bedeutung, da der periodisch
auftretende Sayl diese bei jeder Flut wadiabwarts transportiert und die Bauteile dadurch auch von
Bauten wie der Anlage A oder dem groBen Damm von Marib stammen konnten. In dem zu
beschreibenden Wadlabschnitt steht jedoch in gesamter Breite des Wadls zerklufteter Basaltunter-
grund an, der nur teilweise und in geringer Machtigkeit von Sand und Kies iiberlagert ist. In solchen
Bereichen ist der Weitertransport von Geroll und Bauteilen durch den Sayl sehr eingeschrankt, und
groBere Vorkommen konnen durchaus Hinweise auf friihere Baulichkeiten geben. Dabei verdient
auch - mit Ausnahme von FluBkieseln - jede Art von Geroll Beachtung, da dieses zur Hinterfiillung
von Bauwerken gedient haben kann.
Zwecks Vereinfachung der folgenden Darstellung und aufgrund der ortlichen Gegebenheiten soil von
der nach Nordwesten und nach Siidosten verlangerten Fluchtlinie der Quaderreihe D ausgegangen
werden. Siidwestlich davon findet sich in fast gesamter Breite des Wadibettes grobes Geroll, Bruch-
steine und bearbeitete Quader, die sich erst nordwestlich, unmittelbar vor der Quaderreihe nennens-
wert verdichten. Als Besonderheit ist hier, wie auch an einer Stelle etwa 200 m wadlaufwarts, das
Vorkommen von Pfahlquadern zu verzeichnen.
Wahrend entlang der nordwestlichen Flucht nichts AuBergewohnliches zu verzeichnen ist, schlieBen
sich nach Siidosten hin zwei relativ eng begrenzte Bereiche mit hoher Bauteildichte an. Da die beiden
Triimmerfelder von der Fluchtlinie der Quaderreihe tangiert werden, konnten sie in Verbindung damit
gesehen werden und sind moglicherweise Uberreste eines siidostlichen Verlangerungsbauwerks der
Quaderreihe.
Unmittelbar fluBabwarts hinter der Quaderreihe erstreckt sich ein Schuttfacher, der wahrscheinlich
von dem Bauteil, dessen Rest die Quaderreihe markiert, stammt. Ein weiterer Schuttfacher mit
ahnlich hoher Bauteilkonzentration dehnt sich sudlich der Anlage C aus und setzt sich bis zu 70 m
wadiabwarts fort. Er liegt seitlich zur Wadlmitte hin versetzt, so als stamme er von einem Bauwerk
sudostlich der Anlage C. Uberraschenderweise findet sich weiter siidwestlich, etwa in der Mitte
zwischen Anlage C und der Quaderreihe ein eng begrenzter Bereich mit dicht beieinander liegenden
Quadern aus Konglomeratgestein. Baumaterial dieser Art konnte bisher in keinem einzigen Fall
weder an den Wasserwirtschaftsbauten des WadI Dana, noch als Versturz festgestellt werden. Dieses
aufgrund seiner minderen Festigkeit fur Wasserwirtschaftsbauten nur bedingt geeignete Material ist
nur von Verteilerbauten auf den Oasenflachen bekannt. Die Gegebenheiten an der Fundstelle lassen
keinen Zweifel zu, daB ein Bauwerk aus diesem Material dort gestanden haben muB. Ware das
Baumaterial vom Sayl hertransportiert worden, so lage es in einem groBeren Umkreis verstreut.
Der an die beschriebenen Schuttfacher wadiabwarts anschlieBende Bereich ist relativ gleichmaBig mit
Geroll, Bruchsteinen, Quadern oder Teilen davon ubersat und dehnt sich etwa 200m weit nach Osten
aus. In der Ubergangszone zwischen gerollbedecktem Basaltuntergrund und dem fortan von Sandban-
130
WERNER HERBERG
ken gepragten Erscheinungsbild treten quer zum Wadi drei nebeneinander liegende Zonen mit hoher
Verdichtung von Geroll und Bauteilen auf. Im Zusammenhang mit den Trummerfeldern sudlich bzw.
siidostlich der Anlage C bilden sie einen Gurtel, der in sudostlicher Richtung das Wadi schneidet und
sich ab dem Talweg zum Siidufer hin ausdehnt. Interessant ist, daB die Trummerfelder siidostlich der
Anlage C die gleiche Ausrichtung wie die Fluchtlinie der Quaderreihe aufweisen.
4. Die Bauwerke im Kontext der fruhen Wasserwirtschaftsbauten
Die vorangestellten Baubeschreibungen und topographischen Einzelheiten haben den hohen Schwie-
rigkeitsgrad des Herausarbeitens von Zusammenhangen aufgezeichnet. Es liige jedoch nicht im Sinne
dieser Arbeit, mit Zustandsbeschreibungen zu enden. Deswegen soil der Versuch anschlieBen, diese
Zusammenhange herzustellen, mag deren Wert vielleicht auch nur darin liegen, den Leser auf den
richtigen Gedanken zu bringen.
Keines der existierenden oder angenommenen Bauwerke kann als Einzelbauwerk funktionstiichtig
gewesen sein. Dies liegt in der Natur von Wasserwirtschaftsbauten, die immer nur Teile eines
umfassenden Systems sind. Bei dem Versuch, die vorgefundenen und vermuteten Funktionsteile
einander zuzuordnen und im Gefiige der fruhen Wasserwirtschaftsbauten zu betrachten, zeichnen sich
mehrere Losungsmoglichkeiten ab:
1. Ein Sperrbauwerk in der Achse der Quaderreihe D.
Es konnte aus einem Entnahmebauwerk bestanden haben, dessen Trummer sich nahe des Siidufcrs
finden, einem Dammbauwerk, dessen Mittelteil im Bereich des Talwegs aus Quadern errichtet war,
und einem weiterfuhrenden Erddamm, dessen Kopfende das Bauwerk E bildete. Eine solche
Anlage hatte der Bewasserung der Siidoase gedient und konnte - sofern man den Bereich
nordwestlich des Kopfbauwerks als natiirliche Hochwasserentlastung ansieht - nach dem Buhnen-
prinzip funktioniert haben.
2. Die friihe Anlage C.
Diese konnte aus einem Entnahmebauwerk bestanden haben, von dem noch eine Wangenmauer
erhalten ist (die ostliche der heute sichtbaren Anlage). Daran schlossen sich Bauteile an, die zu dem
Gebiet der verstiirzten Konglomeratquader fuhrten. Verlangert man eine solche Konstruktion
weiter nach Siidwesten, so trifft sie auf die Quaderreihe in Wadlmitte, auf deren Siidwestseite sich
jedoch auBer sehr grobem Geroll kaum Bauteilreste finden.
3. Die mittlere Anlage C.
An die Wangenmauer der friihcn Anlage wurden die beiden Pfeilerbauten angebaut. Gleichzeitig
oder etwas spater (auf jeden Fall vor der Errichtung der nordlichen Wangenmauer) wurde an den
Westpfeiler nach Westen hin ein Bauwerk angcschlossen. Ob dieses H uuteil cine Wangenmauer
war, bleibt unklar, da eine solche sinnvollcrweisc natiirlich gegeniiber der Kurvatur anzuschlieBen
gewesen ware.
Im wesentlichen konnte die mittlere Anlage C dem gleichen Zweck wie die spate gedient haben.
4. Die spate Anlage C.
Sie war sicherlich nicht Bestandtcil der fruhen GroBbauten an dieser Stelle. Nach Abbruch oder
Einsturz des Westbauteils wurde die nordlichc Wangenmauer errichtet. Wie die durch uberstromen-
des Wasser verursachten Facetten in der AuslaBoffnung /eigen, wurde das Bauwerk - wahrsehein-
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 131
lich schon ab der mittleren Periode - zur Einleitung von Wasser in das Wadi Dana genutzt. Wie
U. Brunner anmerkt 3 , konnte es sich um iiberschiissiges En twasserungs wasser der Nordoase
gehandelt haben.
5. Zusammenfassung
Nach der 1982 verdffentlichten Bauaufnahme und Baubeschreibung der sichtbaren Teile der Anlage C
fand diese haufige Erwahnung, ohne daB das Umfeld ausreichend gewiirdigt worden ware. Die
vorliegende Untersuchung hatte das Ziel, alle neuen Beobachtungen an und im Umkreis der Anlage C
unter Herausarbeitung moglicher Zusammenhange darzustellen.
Als Hauptresultat bleibt festzuhalten, daB wir im Bereich der Anlage C einen oder mehrere
wasserwirtschaftliche GroBbauten annehmen konnen und daB die Anlage C, so wie sie sich heute
darstellt, ein relativ spates Bauwerk ist, das in keinem direkten Zusammenhang dazu steht.
Fur die Lage der fruhesten Wasserwirtschaftsbauten bietet sich eine Linie in Langsachse der
Quaderreihe D in Wadimitte an, an deren Nordwestende sich Bauwerk E befindet, das moglicherweise
Kopfbauwerk einer nach dem Buhnenprinzip funktionierenden Anlage war. Das dazugehorige
Entnahmebauwerk hatte dann am rechten Ufer gelegen und der Bewasserung der Siidoase gedient.
Ein weiteres groBes Wasserwirtschaftsbauwerk konnte von der Anlage C, deren ostliche Wangen-
mauer diesem friihen Bauwerk moglicherweise zugehorig war, sich nach Siiden oder Siidosten
ausgedehnt haben.
In ihrer heute sichtbaren Gestalt ist die Anlage C mit groBer Wahrscheinlichkeit j linger als die
Anlagen A, B 1 und B2. Nach Aufgabc der fruhen Anlagen wurde C wahrscheinlich zur Einleitung
iiberschiissigen Bewasserungswassers in das Wadi Dana genutzt.
IV. ANTIKEN AUS DEM STADTGEBIET VON MARIB*
Jurgen Schmidt
Wahrend der ersten Voruntersuchungen, die vom Deutschen Archaologischen Institut im Friihjahr
1978 in Marib und Umgebung durchgefiihrt wurden, sind antike Stiicke inventarisiert worden, die
entweder als Spolien in Wohnhausern verbaut waren oder sich im Hof des ehemaligen Gouverneurs-
gebaudes befanden. In Band I der Archaologischen Berichte aus dem Yemen war darauf verwiesen
worden, daB die Veroffentlichung dieser Stiicke erst nach eingehender Bearbeitung durch einen
Archaologen erfolgen sollte. In den vergangenen Jahren war dies jedoch nicht moglich, deshalb sollen
nunmehr die wichtigsten Stiicke vorab in Form eines Fundinventars vorgelegt werden.
Abkiirzungen
H = Hohe D = Dicke
B = Breite Dm = Durchmesser
L = Lange FO = Fundort
3 U. Brunner a. O. 109ff. * Die Ubersetzungen und epigraphischen Hinweise ver-
danke ich Walter W. Miiller.
j32 JURGEN SCHMIDT
A. Skulpturen
Inv. Nr. MA 3 (Taf. 9a-c) FO: Marib, ehemaliger Amtssitz des Gouver-
ncurs.
H: 36,0cm; B: 37,0cm; L: 60,0cm. Material: Kalkstein.
Skulptierter Block, der auf alien vier Seiten Reliefs tragt. Erhaltungszustand fragmentarisch. Eine
Seite ist stark verwittert. Es handelt sich wahrscheinlich urn den Teil einer Stele.
Seite 1 (Taf. 9 b): Erhalten ist ein 17 cm hohes und 24,5 cm breites Rechteckfeld mit drei von rechts
nach links schreitenden StrauBen. Das Feld ist von einer Randleiste mit doppeltem Zickzackband
eingefaBt. Der vorderste StrauB ist schlecht erhalten, bei den anderen beiden sind Details zu
erkennen. Die Tiere sind leicht erhaben aus dem ebenen Grund herausgcarbeitet. Die Korper der
Vogel zeigen eine Punktierung, womit wahrscheinlich das Geficdcr gemeint ist. Uber dem Rumpf
sieht man einen erhobenen Fliigel gekrummt nach hinten vcrlaufen, bei dem die Fedcrn in Fischgrat-
muster eingeritzt sind. Der Hals ist S-formig geschwungen, Kopf und Schnabel befinden sich direkt an
der oberen Bildleiste. Die Augen sind durch Rundbohrung in den Stein eingetieft. Als Standebene,
auf der die Vogel laufen, dient die untere Zickzackbegrenzung des Bildfeldes. Bei aller Vereinfachung
der Form erstaunt die Treffsicherheit, mit der das leichtfiiBige Schreiten der Tiere dargestellt ist.
Unter dem Feld mit der StrauBenreihe verlauft ein ebenfalls von Zickzacklinien umgrenztes geglatte-
tes flaches Band von 9cm Hohe mit eingetieften Schriftzeichcn. Die Buchstaben sind in rechteckig
profilierten Rillen in die Oberflache geschlagen, sie wirken dadurch schematisiert.
Der untere. stark beschadigte und weitgehend abgebrochene Rcliefstreifen UiBt eine ebenfalls von
rechts nach links gerichtete Reihe liegender Steinbiicke erkennen. Im Bildfcld sind vier Tiere
untergebracht. Auch sie sind trotz stark vereinfachter Darstellungsweise von groBer Charakteristik in
der Wiedergabe des Tiertypischen. Mit Meisterschaft sind wesentliche Details erfaBt. Die Augen sind
wie bei den StrauBen durch doppelte Kreisbohrung eingetieft und erzeugen durch die Schattenhdhlung
einen fast lebendigen Ausdruck. Ohren und Kinnbart sind angedeutet, das Gehorn. wie haufig bei
Steinbockdarstellungen, durch Einkerbungen stilisiert.
Die senkrechten Randstreifen, die offenbar identisch sind mit der Vertikalbegrenzung des Steines.
sind schlecht erhalten, lassen aber erkennen, daB frontal wiedergegebene Antilopenkopfe in ornamen-
taler Zusammenziehung einen Bandstreifen bilden. Die schmalen Kopfe sind lediglich durch Augen-
bohrungen charakterisiert, Ansatze der Ohren schwach zu erkennen, die Horner steigen spitzwinklig
auf. In den oberen Teil des durch die Horner gcbildeten Drciecks ist der nachstfolgende Kopf gesetzt.
Die Darstellung ist weitgehend ..entnaturalisiert" und nahert sich einer Chiffrierung der Tiergestalt
und deren Umbildung in einen Ornamentstreifen.
An der oberen Bruchkante des Stuckcs sind weitere Reliefangaben sichtbar. allcrdings UiBt sich nicht
erkennen, was auf diesem Streifen dargestellt war.
Seite 2 (Taf. 9a): Die Langsscite des Stuckes ist schlechtcr erhalten als Seite I . sie ist stark verwittert.
Im Prinzip haben wir es mit der gleichen Bildaul'teiliing /u tun. Das obcre Rechtcck cnlhalt fiinf
StrauBe, bei denen man trotz des schlechten Erhaltungs/ustandes Ansat/e zu gcringfugig plastischer
Wirkung wahrnehmen kann. die nicht ganz so llachrchclartig wirken wie die auf den Sehmalseiten.
Ganz allgemein laBt sich sagen, daB trotz Vereinheitliehung und additive! Reihung durchaus keine
Schematisierung in der Darstellung der Tiere zu beobachten ist Der kunstlcr hat keineswegs
schablonenhaft gearbeitet. Im einzelnen weichen die Tiere voneinandei ab, sei es durch kopfhaltung
oder durch bestimmte Bewegungen.
Unter der StrauBenreihe befindet sich dann wicder em oben und unteii \on doppeltem /ick/ackband
eingerahmtes Schriftfeld. Die weiter unten lolgende Reihe liegender Stcmbockc ist 9cm hoch. Sichcn
Tiere sind dicht aneinandergeruckt untergebrachl und bilden ein geschlossenes Iricshand. In der
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 133
Behandlung von Details besteht kaum ein nennenswerter Unterschied zu den anderen Seiten. Auch
hier mochte man Ansatze einer plastischen Relieftendenz erkennen.
Der zuunterst verlaufende Streifen ist nur in einem ganz geringen Flachenstiick erhalten, auf dem
ebenfalls ein Reliefband sichtbar wird, das rhythmisch gegliedert ist, aber nicht mit Sicherheit definiert
werden kann. Augenscheinlich handelt es sich um ein Baummotiv in Fischgratenmusterung und um
antithetisch gruppierte Tiere.
Anders als auf den Schmalseiten sind hier die Randleisten aufgeteilt. An die Innenfelder grenzend
verlauft zunachst je ein senkrechter Streifen mit liegenden Steinbocken. Auf der rechten Seite sind die
Tiere nach links, auf der linken Seite nach rechts gerichtet. Jeder Steinbock sitzt in einem eigenen
Rahmen. Das Motiv kommt im Sabaischen als Randleistenrelief auBerordentlich haufig vor. Am
AuBenrand folgt dann der Antilopenfries, der auch die Schmalseiten ziert.
Seite 3 (Taf.9c): Diese Ansicht des Blockes ist mit Seite 1 bis auf das Schriftband in Thematik und
Gliederung grundsatzlich identisch. Trotz der geringen Breite des Bildspiegels von nur 26cm sind hier
fiinf liegende Steinbocke untergebracht. Die Randstreifen zeigen die senkrechten Friese von zwei
nebeneinander gesetzten Antilopenkopfen.
Seite 4 ist bis zur Unkenntlichkeit zerstort.
Darstellungen von StrauBen sind in der sudarabischen Kunst sehr seiten. Eine Reihe von drei StrauBen
gibt es aus Hajar bin Humaid, wo sie in primitiver Art in einen Stein eingchauen sind und wohl in den
ersten nachchristlichen Jahrhunderten entstanden sein mogen. (B. Doe, Siidarabien (1975) Taf. 110).
Als Vergleich kommen hingegen eher die von A. Fakhry veroffentlichten Stucke in Frage. Ein
steinerner Turpfeiler aus al-Hazm zeigt einen Felderdekor in der Art der Flachreliefzeichnungen auf
den Granitbalken vom c Attar-Tempel RASF"" 1 bei Main. In die Komposition der verschiedenartigen
Darstellungen gehoren Reihungen von je vier StrauBen mit erhobenen Flugeln und Kopfen.
(A. Fakhry, An Archaeological Journey to Yemen (Cairo 1951) I, 144 f. und III PI. LXIII). Die
StrauBe sind einzeln in gerahmte Felder gestellt und stehen sich gegeniiber. Das Motiv soli auch aus
der minaischen Kolonie von Dedan bekannt sein (A. Grohmann, Arabien (Munchen 1963) 164). Auf
einem kleinen Granitfragment, ebenfalls aus Al-Hazm, sieht man einen schreitenden StrauB mit einem
hangenden und einem erhobenen Fliigel. Sein Kopf ist wie bei einem Flamingo eingerollt, um sich am
langen Hals zu kratzen (s. A. Grohmann a.a.O.). Der gravierte Bildschmuck gehort in beiden Fallen
stilistisch und der Qualitat nach in den minaischen Reliefkunstkreis. Die Zuordnung des StrauBes,
etwa als Symboltier, ist unbekannt, desgleichen, ob er vielleicht als Symboltier auf Ma°in beschrankt
war, was M. Hofner nicht ausschliefit (M. Hofner, Die Religionen Altsyriens, Altarabiens und der
Mandiier (Stuttgart 1970) 316).
In der Bildfrieskomposition konnte unser Stuck aus Marib durchaus in den minaischen Kreis gehoren.
Unterschiedlich ist lediglich die vollig andere Behandlung des Dargestellten, soweit es die Relieftech-
nik betrifft; wahrend die minaischen Beispiele durchweg in der iiblichen subtilen Ritzzeichnung als
gravierter Bildschmuck erscheinen, zeigt unser Beispiel plastische Tendenzen. Weitere Ahnlichkeit
besteht bei den Reihen liegender Steinbocke und bei den Antilopenkopffriesen. Beides ist bekannt
von den Stelen aus Ma'in und Harim (Al-Hazm) (J. Schmidt, ABADY I 148ff. Abb. 41, Taf. 62c.
A. Fakhry a.a.O. I, Fig. 99, 100, a.a.O. Ill, PI. LXII A u. B). Antilopenkopffriese tauchen gleichfalls
auf den Reliefs von al-Hazm auf (A. Fakhry a.a.O. Ill PI. LXII B), hier nebeneinandergesetzt. Die
Antilope, Symboltier des Gottes c Attar, konnte auch bei dem Marib-Stein auf einen Bezug zu diesem
Gott schlieBen lassen. Der Steinbock ist als Symboltier Almaqahs, des obersten sabaischen Reichsgot-
tes, vertreten. Die Anordnung der Steinbocke auf den vertikalen Randleisten hat zahlreiche und
vielfaltige Parallelen aus Marib und anderen Orten. Stilistisch nahestehend und mit analoger Verbin-
dung zu gleichartigen, auBen verlaufenden Antilopenkopfstreifen ist das Fragment eines Pfostenstei-
nes mit Dekor, der aus Al-Guba stammt und sich im Museum in San c a 3 befindet (Inv.Nr. YM 560).
(Vgl. J. Pirenne, Corpus des Inscriptions et Antiquites Sud-Arabes (Louvain 1977) I. 269f.). Das
234 JURGEN SCHMIDT
Stuck gehort zu einer anderen Szenenart, steht thematisch den minaischen Stelen naher und ist im
Vergleich zu dem Fragment aus Marib nicht von derselben kiinstlerisch qualitatvollen Arbeit.
J. Pirenne bringt die Thematik mit der rituellen Jagd in Verbindung, wie es auch fiir die Stucke aus
Harim und Ma°in von J. Ryckraans angenommen wurde. (J. Ryckmans, in: Al-Bahit. Festschrift
Joseph Henninger zum 70. Geburtstag (1976) 280ff.).
Die in Marib erhaltene Auskunft, das Fundstiick MA 3 kame aus dem Gof, konnte durchaus zutreffen.
Die Inschrift ist nach Ausweis der Verbform auf Seite 1 minaisch.
Inschrift Seite 1: shdt/byt
hat eingeweiht das Haus des (d. h. den Tempel des)
Inschrift Seite 2: rwyn oder: r c yn/bn
hlktmr
Rawyan oder: Ra'yan, der Sohn des Halaktamar
Inschrift Seite 3: c mm c ly
c Amum c aHy
Inv. Nr. MA5 (Taf. 10c) FO: Desgl.
H: 13,5cm; B: 14,0cm; D: 6,0cm. Material: gelblicher Alabaster.
Fragment einer reliefierten Platte. Das Fundstiick lafit vermuten, daB es sich um einen Teil einer
Randleiste mit Feldereinteilung handelt, in denen liegende Steinbocke abgebildet sind. Erhalten ist
der Vorderteil eines Steinbockes mit Kopf, Vorderlaufen und z. T. auch die Horner. Ausgefuhrt in
schwachem Flachrelief mit eingeritzter Zeichnung der Details erweckt das Stuck den Eindruck
minderer Qualitat. Augen, Kinnbart und Halsfalten sowie die Schuppung der Horner sind primitiv
dargestellt. Das Tier ist flachenfiillend in das Bildfeld gesetzt und reicht jeweils bis an die 2 cm breite
Einrahmung. Die Horner sind volutenartig eingerollt und liegen direkt auf dem Riicken. Dieser Teil
der Horner ist jedoch glatt und ohne das Schuppenmotiv. Das Ohr ist der Form nach angedeutet und
mit einer Mittelkerbe versehen. In Technik und Stil verwandt ist ein Fragment im Museum in San c a 3 ,
das die Inv. Nr. YM462 tragt und von J. Pirenne publiziert wurde. Als Herkunft ist Marib angegeben.
Ahnlichkeit besteht auch im Material. (J. Pirenne a.a.O. I 323). In formaler Hinsicht liegt die
Gleichheit vornehmlich in der Gestaltung und Ausarbeitung des Homes mit der Riefelung am
Kopfansatz, in den Halsfalten und in der beiden Stiicken eigenen flachen Behandlung der Korperpar-
tie. Der Steinbock auf dem Museumsstiick scheint jedoch stehend dargestellt zu sein.
Inv.Nr. MA 6 (Taf. 10b) FO: Desgl.
H: 10,0cm; L: 19,0cm; D: 5,0cm. Material: Kalkstein.
Fragment eines Gesims(?)steines mit einer Reihe frontal aneinandergereihter Steinbockkopfe.
Schlechter Erhaltungszustand.
Inv.Nr. MA21 f-O: Desgl.
H: 6,0cm; L: 12,5cm; D: 10,0cm. Material: Kalkstein.
Fragment eines kleinen Gesimsstuckes (7) mit Fries aneinandergereihter Steinbockkopfe.
Inv. Nr. MA28 (Taf. lOd) FO: Marib, Pnvatbesit/
H: 17,0cm; B: 8,0cm. Material: Alabaster.
Kopf von einer Grabstele (aus Nischcnfcnster). Die Riickscite ist flach und ungeglattct wie bei last
alien diesen Kopfdarstellungen, die in den Stelenfenstern salk-n. Der Kopf ist obcn waagerecht iiber
flacher Stirn begrcn/t, auch dies ein typisches Merkmal der Grabplastik. GroBe mandelformige Augen
reichen bis an die Nasenwurzel und haben angcdculete Eider. Der Mund ist durch schwache
Einkerbungen angegeben. ebenso die Augenbrauen Eingelegte Teile hatte das Stuck nicht. Stilistisch
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 135
gehort es zu der Gruppe der stark abstrahierten Menschenbilddarstellungen, die wenig plastisch
ausgeformt sind und eher zu den Masken als zu den Portratdarstellungen zu rechnen sind.
Inv.Nr. MA 75 (Taf. 10 a) FO: Marib, Stadt, als Spolie verbaut.
H: 23,5cm; L: 47,0cm. Material: Kalkstein.
Quaderstein mit Randfaszie und darunter befindlichem Fries mit Antilopenkopfen. Fragmentarischer
Erhaltungszustand. Das Stuck erweckt den Eindruck, als ob es nicht fertig ausgefuhrt worden ist,
jedoch lafit sich dies bei der stark beschadigten Oberflache nicht mit Sicherheit sagen. Die Kopfe sind
ornamental derart zusammengezogen, daB Horner und Ohren ineinander iibergehen, zu einer
selbstandigen Figur werden, Ornamentcharakter bekommen. Detailausbildungen gibt es nicht. Die
Kopfe laufen nach unten in einen rechteckigen Sporn aus, der frei auf der geglatteten Balkenoberfla-
che sitzt. Ob hier noch weitere Ornamentierungen folgen sollten, wissen wir nicht. In der Regel sitzen
die Kopfe bei derartigen Friesen auf einer Randleiste. Die Horner stehen verhaltnismaBig weit
auseinander, in den Zwischenraum ist ein gekerbter Zapfen eingefiigt, der tief auf die Stirn reicht und
wohl als Stirnlocke bzw. Nackenhaare des Tieres gedeutet werden kann.
Antilopenfriese kommen im sabaischen Kunstkreis haufiger vor, meist in horizontaler Reihung,
seltener in senkrechter Anordnung, dann in einzeln gerahmten Feldern (J. Pirenne a.a.O. I. 313,
Herkunft Marib, Sammlung G. V. Foster). Die verschiedenen Beispiele, von denen J. Pirenne in
ihrem Corpus des Inscriptions et Antiquites Sud-Arabes eine Anzahl vorfiihrt, zeigen verschiedene
Stilstufen und abweichende bildhauerische Behandlungsweisen. Ein eher naturalistisch zu nennendes
Friesfragment unbekannter Herkunft (J. Pirenne a.a.O. I. 273), das sich jetzt in Paris befindet, zeigt in
vereinfachender Wiedergabe alle charakteristischen Details des Tierkopfes in dem Bemiihen, die
typischen Merkmale anatomisch korrekt wiederzugeben. So sind Ohren, Nasenfliigel, Augen und
auch die Horner verhaltnismaBig gut durchgezeichnet. Die zwischen den Hornern aufsteigende
Lockenreihe diirfte als Beweis dafiir dienen, daB der Kerbstreifen zwischen den Hornern bei unserem
Stuck MA 75 ebenfalls Nackenlocken bedcutet. J. Pirenne gibt fur das Objekt den etwas weiten
Datierungsspielraum von 1. Jh. vor Chr. bis 1. Jh. nach Chr. an. Weniger plastisch gerundet und stark
zeichenhaft vereinfacht sind die Kopfe auf dem undatierten Friesfragment YM457 im Museum
San c a 3 , das aus Marib stammt. In der Art und Weise der Reihung, d. h. in der ornamentalen Addition
der Kopfe kommt das Bruchsttick einer Marmorplatte aus dem Museum Sa^a 3 (Inv.Nr. YM454)
unserem MA 75 am nachsten. Allerdings sind die Kopfe in der Kontur anatomisch richtiger gezeich-
net, besitzen Augenandeutungen und ist auch die Ohrenpartie besser ausgefuhrt. Die Kopfe werden
unten von einer Randleiste gefaBt. (J. Pirenne a.a.O. I. 400ff.). Das Stuck stammt ebenfalls aus
Marib. Fast noch weitgehender ornamental chiffriert ist der Antilopenfries auf alabasterartigem
Kalkstein aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert (?), der sich im San c a 3 -Museum befindet (Inv.Nr.
YM452) (J. Pirenne a.a.O. I. 392ff.). Hier ist die Reduzierung der Korperform auf eine abstrakte
Symbolform noch weitergefiihrt, das Stuck steht MA 75 wohl am nachsten.
Inv.Nr. MA 77 FO: Marib, Stadt.
H: 26,0cm. Material: Kalkstein.
Balken mit einem Fries frontal dargestellter Steinbocke. Schlechter Erhaltungszustand.
Inv. Nr. MA 89 (Taf. 11 a) FO: Desgl.
Material: Kalkstein.
GroBer Balken mit einem Fries frontal dargestellter Steinbocke. Stark zerstort. Die Darstellung der
Tiere streng geometrisch und abstrahiert.
136
JURGEN SCHMIDT
Inv.Nr. MA 90 FO: Desgl.
Material: Kalkstein.
Desgl. Fragment, kleiner als MA 89.
Inv.Nr. MA91 (Taf. lib; 12a) FO: Marib. Stadt.
H: 27,0cm; L: 79,0cm; D: 17,0cm u. 19,0cm. Material: Kalkstein.
Zwei Balken mit einem Fries frontal dargestellter Steinbocke. Beide Stucke sind sehr gut erhalten.
Stilistisch gehoren sie zu einer seltenen Gruppe von Steinbockreliefs, die sich in erster Linie durch
auBerordentlich starke Geometrisierung und wcitgehcnde Abstraktion auszeichnet. Die langgezoge-
nen Kopfe haben ein Verhaltnis zum Korper von 10:4. Die Ticrc treten nicht in rundplastischer
Modellierung vor den flachen Reliefgrund. sondern sind scharfkantig aus diesem herausgeschnitten.
Jeder Steinbock steht fur sich, trotz additiver Rcihung wirken sic nicht ornamenthaft zusammengezo-
gen. Die seitliche Begrenzung der Kopfe ist ebcnfalls kantig. Der Kopf wird in der Vorderansicht
durch zwei flache Ebenen gebildet, die. leichl gegeneinandcr geneigt, auf der Mittellinie einen Grat
bilden. Die Augen sind als Kugeln gearbeitet und treten plastisch kriiftig hervor. Ohne sichtbaren
Ansatz und wiederum weitgehend abstrahicrt sind die an ihrer Oberflachc flachen Horner. Zwischen
ihnen sitzt, wahrscheinlich den Kopf darstellend. ein Mittclstiick. das dreieckig im Querschnitt nach
auBen abgeschragt ist. Es endet auf gleicher Hone mit den Hornern. Eine querrechteckige Platte unter
der Nasenspitze des Tieres soil vermutlich den Kinnbart darstellen. Das darunter befindliche Dreieck.
das nur schwach aus dem Reliefgrund hcraustritt, ist zweifellos als Korper in der Vorderansicht
aufzufassen. Die Vorderbeine treten in Kurven seitlich aus der Schulterpartie heraus und verlaufen
dann geradlinig nach unten. Die Hufe sind mit Mittelkerbung fast naturgetreu wiedergegeben.
Gegeniiber alien sonstigen Darstellungen von Steinbocken auf Friesen zeigt das Stuck MA 91 eine
betonte Geometrisierung des Tieres und eine formale Geschlossenheit sowohl in der Wiedergabe als
auch in der Komposition. Eine derartige meisterhafte Abstraktion des Gegenstandes ist bei keinem
anderen Beispiel dieser Art zu beobachten.
Ahnlich in der Technik, aber unterschiedlich in der Proportionierung scheint das schlecht crhaltene
Fragment zu sein, das W. Radt unter Nr. 38 b veroffentlicht hat. (W. Radt, a.a.O.. Taf. 13 unten). In
der Strenge der einzelnen Form wie in der Anordnung der additiven Reihung erweckt MA 91 den
Eindruck, daB es sich hier um ein Meisterstiick klassisch-sabaischer Bildhauerkunst handelt. die in
volligem Einklang mit den stereometrisch-strengen Architekturformen steht.
Das Stuck ist als Fries in der Gebalkzone eines Bauwerkes aufzufassen
Inv. Nr. MA 92 (Taf. 12b) FO: Marib. Stadt.
H: 72,0cm; B: 25,0cm. Material: kalkstein.
Grabstele. Der Erhaltungszustand des Stuckes ist sehr schlecht. Seiten und oberer Rand sind
beschadigt. Die Stele hat nur ein schwach eingetieftes Nischcnfenster von 27 x 1 4 cm GroBe. in dem
der wie ublich dargestellte Kopf nicht wie sonst aus einem edlcren Material bestehend eiogesetzt ist.
sondern aus dem Stein der Stele herausgcarbeilet wurde. Man erkennt einen tiber der Stirn horizontal
abgeflachten Kopf, desscn Gcsichtsziigc im einzelnen nicht plastisch. sondern mit Ritzzeichnung
wiedergegeben sind. Durch die Zerstorung der Oberflachc ist nur noch das Imke Auge halbwegs /u
erkennen und die Form der Nase. Auf dem llinlergrund der Nische sind die beiden Ohren graphisch in
den Stein gemeiBelt. Dirckt unter dem oberen AbschluB der Stele verlfiufl eine em/eilige lnschrift:
ysriri gyln/
Yasrah'il Gailan
(cf. A. Jamme, An Archaic Dextrograde Sabaean Inscription from March in BASOR 134, April
1954, S. 25-26 (= Ja 536)).
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 137
B. Varia
Inv.Nr. MA 9 FO: Marib, ehemaliger Amtssitz des Gouver-
neurs.
H: 73,0cm; B: 26,0cm; D: 22,0cm. Material: Kalkstein.
Grabstele mit Nischenfenster (H: 25cm; B: 17cm; T: 8cm). Darunter verlauft eine Zahnschnittreihe
und unter dieser eine einzeilige Inschrift, die am linken Rand unleserlich wird. Zahnschnittrahmen
und die Schriftzeichen sind rot bemalt.
RES 4540 = Gl 769: tn c m/bt/kb Tan c am, Tochter des kb (?)
„Grabstein wie Gl 498. Die Flache unter der Aushohlung ornamental verziert. Quadrate verschiede-
ner Beschaffenheit wechseln ab, so daB ein Wiirfelmuster zustande kommt." (K. Grebenz, Die
Kleinen Fragmente aus Glasers Tagebuch XI (Marib) in WZKM 42, 1935, S. 90).
Inv. Nr. MA 11 (Taf. 12c) FO: Desgl.
Ca. 12 x 11,5 cm; D: 6,0cm. Material: Kalkstein.
Fragment einer Platte mit plastisch aufgesetztem Blatt- und Rippenmotiv (Akanthus?).
Inv. Nr. MA 12 (Taf. 13c0 FO: Desgl.
H: 3,2cm; Dm: 4,0 cm. Material: Alabaster.
Napfchen mit drei FiiBen (eines abgebrochen). Der Napf hat eine ganz flache, muldenformige
Vertiefung und senkrecht geriefelte Wandung. Er ist 1,6cm hoch, die FiiBe sind ebenfalls 1,6cm hoch.
Diese GefaBform, die wohl rituellen Zwecken vorbehalten war, kommt als Bruchstiick im Ruinenfeld
von Marib haufiger vor. Die Arbeit ist von auBergewohnlicher Feinheit.
Inv. Nr. MA 13 (Taf. 13c 2 ) FO: Desgl.
L: 6,0cm; B: 4,8cm; D: 2,0cm. Material: Grauer Muschelkalk.
Kleine Opferplatte mit erhohtem Rand und AusguB.
Inv. Nr. MA 14 (Taf. 13 a) FO: Desgl.
H: 62,0cm; B: 26,0cm; T: 18,0cm. Material: Kalkstein.
Fragment einer Grabstele mit Nischenfenster (H: 22cm; B: 14,5 cm; T: 7cm). Unter dem Nischenfen-
ster eine einzeilige Inschrift:
r 3 b c tt/drn RaWatt (von der Sippe) dm
(vielleicht ist der Sippenname zu drnh, also Daranih, zu erganzen)
Inv.Nr. MA 15 FO: Desgl.
H: 5,5cm; B: 3,5 cm; D: 2,5cm. Material: Alabaster.
Fragment eines GefaBes mit Tierprotome als Henkel.
Inv.Nr. MA 22 (Taf. 21b) FO: Desgl.
H: 27,0cm; L: 147cm; D: 29,0cm. Material: Kalkstein.
Balken mit rechteckigem, leicht vertieften Innenfeld, das von einem senkrechten Streifen mit
geometrischen Mustern unterbrochen wird. Das Mittelfeld ist 10cm hoch, der senkrechte Streifen
11cm breit.
,-K, JURGEN SCHMIDT
C. Architekturteile
Inv Nr MA31 FO: Marib, ehemaliger Amtssitz des Gouver-
neurs.
H: 49,0cm; B: 45,0cm; D: 43,0cm. Material: Kalkstein.
Kapitell mit sogenanntem Zahnschnitt.
Inv. Nr. MA 32 FO: Desgl.
H: 30,0cm; B: 37-43cm; D: 38,0cm. Material: Kalkstein.
Kapitell mit sogenanntem Zahnschnitt.
Inv. Nr. MA 48 FO: Marib, Privatbesitz.
H: 5,0cm; L: 9,0cm; D: 6,0cm. Material: Alabaster.
Fragment eines Architekturmodells (?).
Inv.Nr. MA 56 (Taf. 13 b) FO: Spolie in einer Hausruine nordlich von
Marib.
28 x 29cm Material: Kalkstein.
Fragment einer flachreliefiertcn Steinplatte mit geometrischen Mustern.
D. Inschriften
Inv. Nr. MA 1 (Taf. 14 a) = RES 3943 FO: Marib, Stadt.
= Gl 418 + 419
H: 42cm; B: 52cm; L: 245cm. Material: Kalkstein.
Sechszeilige Inschrift. Fragmentarisch.
Inv.Nr. MA2 (Taf. 14b) FO: Marib, ehemaliger Amtssitz des Gouver-
neurs.
H: 28cm; B: 40cm; L: 81cm. Material: Kalkstein.
Fragment eines Balkens mit einzeiliger Inschrift mit dem Herrschernamen / yt°mr.'byn/bn/[smMy/ynf]
Inv. Nr. MA 4 (Taf. 15 a, b) = Ja 683 FO: Desgl.
= MaMB 47
H: 18cm; B: 14cm; L: 21cm. Material: Kalkstein.
Stark beschadigter Block, der auf zwei Seiten eine Widmungsinschrift triigt.
Inv.Nr. MA 7 = Fa 113 FO: Desgl.
H: 24cm; B: 28cm; L: 79cm. Material: Kalkstein.
Einzeilige Inschrift (zu Inv.Nr. MA 51 = Fa 112 und Inv.Nr. MA 10 = Fa 114 gchiirig)
Inv.Nr. MA 8 (Taf. 15 e) = Fa 118 FO: Desgl.
H: 35 cm; B: 37cm; L: 45 cm. Material: Kalkstein.
Fragment eines Balkens mit einzeiliger Inschrift.
Inv.Nr. MA 10 (Taf. 15c) = Fa 114 FO: Desgl.
H: 32,5cm; B: 27cm; L: 60cm. Material: Kalkstein.
Einzeilige Inschrift (zu Inv.Nr. MA51 = Fa 112 und Inv.Nr. MA7 = Fa 113 gehorig).
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT 139
Inv. Nr. MA 16 (Taf. 15 d) FO: Desgl.
H: 23cm; B: 14cm; L: 29cm. Material: Kalkstein.
Fragment eines Blockes mit mehrzeiliger, nicht im sabaischen Dialekt abgefaBter Inschrift. Noch
erkennbar sind acht Zeilen.
Inv.Nr. MA17a-c (Taf. 16a-c) = Ry 540 = FO: Desgl.
Geukens 8
H: 38cm; B: 33cm; La: 179cm, Lb: 82cm, Material: Kalkstein.
Lc: 60cm.
Drei Fragmente einer zweizeiligen Inschrift (wozu auch Inv.Nr. 57 als weiteres Fragment gehort).
Inv. Nr. MA20 (Taf. 13 d) FO: Desgl.
H: 4,5 cm; B: 5,5cm; L: 15cm. Material: Alabaster.
Fragment eines kleinen rechteckigen Stiickes (Becken?) mit Resten einer einzeiligen Inschrift.
Inv. Nr. MA 25 (Taf. 14 d) = Fa 74b FO: Desgl.
H: 36cm; B: 28cm; L: 80cm. Material: Kalkstein.
Quaderfragment mit funfzeiliger Inschrift (zu Inv.Nr. MA 59 = Fa 74a gehorig).
Inv.Nr. MA 43 FO: Desgl.
H: 25cm; L: 30cm. Material: Kalkstein.
Block mit Resten einer einzeiligen Inschrift.
Inv. Nr. MA 45 (Taf. 14c) FO: Desgl.
H: 29 cm; L: 100cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment.
Inv.Nr. MA 47 (Taf. 15 f) FO: Desgl.
H: 24cm; L: 37cm. Material: Kalkstein.
Fragment einer dreizeiligen Inschrift, welche die Widmung einer Stele an wdm/shrn erwahnt.
Inv. Nr. MA 50 (Taf. 16 e) = Fa 77 FO: Desgl. An einer AuBenwand vermauert.
H: 36cm; L: 103cm. Material: Kalkstein.
Quader mit vierzeiliger Inschrift, z. T. zerstort.
Inv.Nr. MA51 (Taf. 17a) = Fa 112 FO: Desgl. An einer AuBenwand vermauert.
H: 30cm; L: 110cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiliger Inschrift (zu Inv.Nr. MA 7 = Fa 113 und Inv.Nr. MA 10 = FA 114 gehorig).
Inv. Nr. MA52 (Taf. 13 e) = (?) RES 2680 = FO: Desgl. Als Tiirsturz vermauert.
Fresnel 49
H: 36 cm; L: 120cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment.
Inv.Nr. MA 53 (Taf. 17b) FO: Als Tiirsturz in einer Hausruine westlich
von Husun vermauert.
H: 28cm; L: 74cm. Material: Kalkstein.
Quader mit zweizeiliger Bustrophedon-Inschrift.
140 JURGEN SCHMIDT
Inv.Nr. MA54 (Taf. 17c) FO: In einer Hausruine westlich von Husun
vermauert.
MaBe nicht feststellbar.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment.
Inv.Nr. MA 55 (Taf. 17 e) FO: Desgl.
H: 25cm; B: 20cm; L: 50cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiliger Inschrift, einem Fragment der Ummauerungs-Inschrift des Yada^il Watar bin
Sumhu c aliy Yanuf, vielleicht der erste Teil von RES 4370 A = Gl 427.
Inv.Nr. MA 57 (Taf. 17 d) = Ry 540 = FO: Marib, ehemaliger Amtssitz des Gouver-
Geukens 8 neurs.
H: 38cm; B: 31cm; L: 106cm. Material: Kalkstein.
Quader mit zweizeiliger Inschrift (zu Inv.Nr. MA 17a-c gehorig).
Inv. Nr. MA 59 (Taf. 18a) = Fa 74a FO: Desgl.
H: 36cm; B: 31cm; L: 112cm. Material: Kalkstein.
Quaderfragment mit mehrzeiliger Inschrift, von der fiinf Zeilen erhalten sind, die sechste nur teilweise
(zu Inv.Nr. MA 25 = Fa 74b gehorig; s. AION 36, 1976, S.62ff).
Inv.Nr. MA 61 (Taf. 18b, c) FO: Desgl. An einer AuBenwand vermauert.
H: 32,5cm; L: 380cm. Material: Kalkstein.
Drei Quader mit einzeiliger Inschrift. Wohl CIH 629 = Gl 696 mit fehlenden ersten beiden
Buchstaben.
Inv.Nr. MA 62 FO: Desgl. An der Nordfassade vermauert.
H: 21cm; L: 61cm. Material: Kalkstein. Ja 2828.
Inv. Nr. MA 63 (Taf. 18 d) FO: Desgl. An der Ostfassade vermauert.
H: 35cm; L: 160cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment.
Inv. Nr. MA 64 (Taf. 18 e) FO: Desgl. An der Westfassade vermauert.
H: 36cm; L: 203cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment.
Inv.Nr. MA 65 = Fa 79 FO: Desgl. An der Westfassade vermauert.
H: 32cm; L: 108cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment.
Inv.Nr. MA 66 (Taf. 19a) = Ja 585 = FO: Marib, Gchoft sudlich von Tell Marib.
MaMB 137
H: 46cm; B: 36cm; D: ca. 20cm. Material: Kalkstein.
Steintafel mit mehrzeiliger Inschrift, 20 Zeilen erhalten. I ragmentarischer Erhaltungszustand.
Inv.Nr. MA 69 (Taf. 18f) FO: Desgl
MaBe nicht ermittelt. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment.
MARIB. DRITTER VORLAUFIGER BERICHT
141
Inv.Nr. MA 70 FO: Desgl.
H: 22cm; L: 23cm; D: ca. 23cm. Material: Kalkstein.
Block mit fragmentarisch erhaltener zweizeiliger Inschrift.
Inv.Nr. MA 72 (Taf. 20a)
H: 28cm; B: ca. 20cm; L: 50cm.
Quaderfragment mit rechtslaufiger Inschriftzeile.
Inv.Nr. MA 73 (Taf. 20b)
H: 28cm; B: ca. 20cm; L: 61cm.
Quaderfragment mit rechtslaufiger Inschriftzeile.
FO: Marib, Stadt.
Material: Kalkstein.
FO: Desgl.
Material: Kalkstein.
Inv. Nr. MA 74 (Taf. 19 b) FO: Desgl.
H: 37cm; D: 22 cm; L: 74cm. Material: Kalkstein.
Als Tursturz vermauerte, schlecht erhaltene dreizeilige Inschrift. Fragment von CIH 628 = Gl 433.
Inv. Nr. MA80 (Taf. 18 g) FO: Desgl.
MaBe nicht ermittelt. Material: Kalkstein.
Beschadigter Quader mit zwei ungleich hohen Zeilen einer Bustrophedon-Inschrift. Bei dem Text
handelt es sich um die Widmung und Inschutzstellung eines Opferaltars.
Inv. Nr. MA 82 (Taf. 20 d) FO: Desgl.
MaBe nicht ermittelt. Material: Kalkstein.
Balken (?) Platte (?) mit dreizeiliger Inschrift. Fragment von Fa 60 = Ja 856.
Inv.Nr. MA 83 (Taf. 20c)
MaBe nicht ermittelt.
Fragment einer zweizeiligen Inschrift.
FO: Desgl.
Material: Kalkstein.
Inv. Nr. MA 85 (Taf. 21 a) FO: Desgl.
H: 22cm; L: 63cm. Material: Kalkstein.
Quader mit sechszeiliger, fragmentarisch erhaltener Inschrift juristischen Inhalts.
Inv.Nr. MA 86
MaBe nicht ermittelt.
Quader mit vierzeiliger Inschrift.
FO: Desgl.
Material: Kalkstein.
Inv.Nr. MA95 (Taf. 20 f) = Fa 61
H: 23cm; L: 80cm.
Quaderfragment mit dreizeiliger Inschrift.
FO: Desgl.
Material: Kalkstein.
Inv. Nr. MA97 (Taf. 16d) FO: Desgl.
H: 26cm; D: 18cm; L: 93cm. Material: Kalkstein.
Quader mit vierzeiliger Inschrift, welche die Widmung zweier Reiterstatuetten nach einem Feldzug
des sabaischen Konigs Sa'irum Autar gegen Hadramut erwahnt.
142 JURGEN SCHMIDT
Inv . Nr . M A 98 (Taf . 20 e) FO : Desgl .
H: 28cm; L: 134cm. Material: Kalkstein.
Quader mit einzeiligem Inschriftfragment mit dem Herrschernamen yd^l/drh/bn/yt^fmr] .
(Die bisher noch nicht publizierten Inschriften werden in einem der folgenden Bande der Archaoloei-
schen Berichte aus dem Yemen bearbeitet werden.)
Jiirgen Schmidt
Hypathrale Bauanlagen und andere Steinstrukturen
VORBEMERKUNG
Die im nachfolgenden Abschnitt vorgestellten Bauwerke und Steinstrukturen sind, obgleich in ihrer
formalen Beschaffenheit recht unterschiedlich, fast alle in einen Sinnzusammenhang zu bringen. Es
muB mit Nachdruck betont werden, daB es sich mehr oder minder hier vorerst nur um die reine
Materialvorlage handelt, denn weder eine Funktionsbestimmung, noch Datierung oder Strukturanlyse
lassen sich ohne Grabungen erreichen. Die meisten Beispiele insbesondere aus der Kategorie der
Bauanlagen diirften der Vor- und Friihgeschichte zuzuordnen sein. TJber die reinen Formtypika hinaus
lassen sich Eigenheiten feststellen, die stets wiederkehren und auf einen gemeinsamen ubergeordneten
Bedeutungskomplex hinweisen.
A. MONOLITHE
Zu den friihen Formen heiliger Statten der Sabaer zahlen unbearbeitete Felsen, stelenartige Mono-
lithe. Diese mitunter mehrere Meter hohen, durch ihre spezifische, naturgegebene Form auffallenden
Steine stehen im Gebirge, in Hanglage, vorzugsweise an den randlichen Auslauferzonen der Hohen-
ziige. Beispiele hierfur fanden wir bisher vornehmlich an der Qibll-Seite der Wadl-Dana-Schlucht
zwischen dem Marib-Damm und der Ebene von Rahaba.
Monolithstele am Gabal Balaq al-Qiblt
Die einfachste, vielleicht auch alteste Version derartiger Kultplatze ist ein hoch aufragender Stein, der
als sakrale Einrichtung dadurch ausgewiesen wird, daB ihn kleine, in Gruppen zusammengefaBte
Steine umrahmen. Eine solche, vielfach kreisformig angeordnete, in der Regel aber vielgestaltige
Steinansammlung bezeichnen wir als Steinsetzung. In diesem friihen Stadium bleibt die heilige Statte
in der Natur formal noch unartikuliert, obgleich als kultische Einrichtung vielleicht von weitreichender
Bedeutung. Dominante und Zentrum ist immer der natiirliche Fels, dessen Umgebung zunachst ohne
jede raumliche Organisation bleibt. Die Kultstatte bedarf offenbar noch nicht eines nach auBen
abgeschlossenen Bezirkes, der heilige Ort liegt vollig offen in der Landschaft. Das auf Taf. 22 a, b
abgebildete Beispiel befindet sich an der Wadl-Dana-Seite des Gabal Balaq al-Qibli in der unteren
Hangzone oberhalb der Stauraumsedimente und stellt eine Variante oder Bereicherung in der
Kategorie der einfachen Naturmonolithe dar. Der stelenartige Stein (Taf. 22 a, b) (Inv. Nr. 52) wird
von Gerollpackungen eingefaBt; diese bilden eine Art terrassenformige Staffelung der Umgebung.
Durch die stufenformige Gliederung des Umfeldes wird ein Bezirk sichtbar, der den Kultmittelpunkt
umgibt. Die Terrassen, die sich um den aufragenden Riesenstein formieren, sind unregelmaBig im
144
JURGEN SCHMIDT
GrundriB. Innerhalb dieser Begrenzungen gibt es die ublichen, in groBer Zahl auftretenden Steinset-
zungen (Taf. 22c). Die Terrassenstaffelung am Hang, bei der schon ein erster Versuch gemacht wird,
Mauerziige zu setzen, mutet wie eine Vorstufe zu den terrassierten Kammern der Nekropole von
Masagid an 1 . Dort sind es jedoch bereits voll ausgebildete Raume mit 1,20 m hohen Wanden.
Vermutlich haben wir in diesen Monolithen den Ursprung dessen zu sehen, was uns aus historischer
Zeit in Gestalt der vielen bearbeiteten Steinstelen uberliefert ist, fur deren Bedeutung und kultische
Verwendung sich philologische Erklarungen hinzuziehen lassen. M. Hofner venveist in diesem
Zusammenhang auf die etymologische Herleitung der Bezeichnung gyfiux Stele 2 . Hierunter hat man
jedoch die bearbeitete, fur Kulthandlungen an einem bestimmten Ort oder in Verbindung mit Grabern
aufgerichtete Stele zu verstehen. Vielfach trugen diese auch qayf benannten Steine apotropaische
Wesensziige. Die sprachliche Wurzel von qy/bedeutet „umkreisen", was gleichbedeutend sein konnte
mit dem Umlaufen der Stele. Aber auch die Funktion des Schiitzens kann daraus abgeleitet werden.
Eine andere Vorstellung, die des Fortlebens der Totcn, verbindet sich mit Bezeichnungen fur
Grabstelen.
M. Hofner fiihrt fur die qatabanische Benennung der Stele das Wort mat mar an, das sich aus „dauern,
sich dauernd aufhalten, wohnen, leben" herleiten laBt'. Durch den Stein bleibt das Gedachtnis an den
Toten bewahrt. M. Hofner spricht auch von „Wohnsitz", der dem Toten in Form des Steines dient 4 .
Alle diese Interpretationen beziehen sich zwar auf spatere Beispiele der Formgruppe und deren
Benennungen, konnen aber sicher auch fur die protolitcrarischen Denkmiiler geltend gemacht
werden. Unzweifelhaft gehoren die Naturmonolithe in denselben Sinnzusammenhang und konnen
wohl als Urform aufgefaBt werden. Wie spater gezeigt werden soil, besteht eine Wesensverwandtschaft
zwischen alien kultischen Einrichtungen dieser Art. Das Gemeinsame ist stets die enge Verknupfung
mit dem Totenkult. Zu der Gruppe der einzeln stehenden Monolithe gehoren auch Beispiele, bei
denen der zentrale Stein als Symboltrager nicht so stelentypisch ausgewahlt ist, sondern als amorpher,
pyramidaler oder kugelartiger Felsen 5 .
Monolith innerhalb einer Umfriedung am Gabal Balaq al-Qibli
Mit einem anderen Kultplatz (Inv. Nr. 51) (Taf. 23a, c) (Abb. 33) im Dana-Tal unweit der zuvor
beschriebenen Stele ist bereits ein erster Schritt von der einfachen Naturstele zur Ausbildung eines
abgegrenzten heiligen Bezirks vollzogen. Ein groBer Monolith ist hier von einer 18 x 19m groBen
Anlage aus primitiven 3 bis 6 Schichten hohen Steinmauern umgeben. Die Anlage liegt wiederum am
unteren Hang eines Berges neben dem FluBtal, niveaumaBig mehrere Meter uber den Stauraumsedi-
menten, war also auch spater, als der groBe Damm bereits in Betrieb stand, nie vom Wasser uberspult
worden. Wie alle Statten und vorgeschichtlichen Denkmaler ist auch dieses Bcispicl bis heute vollig
unberuhrt geblieben, d. h., wir haben den unvcrfalschtcn Originalzustand vor uns. Monolith und
1 ABADY I, 139ff.,Taf.57b.
2 M. Hofner in: Die Religionen Altsyriens, Altarabicns
und der Mandaer (1970), 329f.
3 a.a.O., 344.
4 a.a.O., 344f. Nach M. Hofner kann man die Stele
einerseits als „Gedenkstein" auffassen, dureh den das
Gedachtnis des Toten fortdauert; aber es diirlte wohl
auch die Vorstellung von einem Fortlehen des Totcn
durch das Denkmal selbst, das ihm als Wohnsit/ client.
. . maUgebend gewesen sein. In eine ahnlichc Rieh-
tung weist auch das sabaische Wort nafs. das ..Seele,
leben" bedeutet, aber gleichzeitig ein auch auBerhalb
Sudarabiens weitvcrhreiteter Ausdruck fur ..(tirab-)
Stele" ist.
Der Plat/ ist I9N.VH4 untersueht und pholographierl
worden. Die steingerechte Bauaulnahme sollte in der
daraulfolgenden Kampagnc gemacht werden. In der
/wischen/cit ist hicr ein Mililarposlen zum Schutze
des neuen Staudammprojektes eingenelrtet worden.
Die Steinsetzungen wurden in llnterkiinfte verwan-
delt. Allein der Monolith ist unversehrt geblieben.
Weiteie tlntersuchungen eriibngen sieh.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
145
12 3
1 1 I I I I
>
AUFGEN U.GEZ RG. Z ORUCK GEZ.G.J.
Abb. 33. Kultstatte am Wadi Dana
Ummauerung waren das Primare, im Laufe der Zeit kamen Steinsetzungen hinzu, die schlieBlich das
ganze Innenfeld bedeckten. Ob es sich bei ihnen um Graber handelt oder um Mahnmale, bleibt
vorerst unbeantwortet. Zwei eng an den Monolith gelehnte Steinhaufen waren sicher die wichtigsten
Male. Auch auBerhalb der Anlage sind Steinsetzungen zu beobachten. Die Umfriedung, die aus lm
starken Mauern besteht, setzt sich nach Osten in einem „Anbau" fort, indem die zum Wadi gerichtete
Mauer um 11m verlangert wird. Sie biegt dann in Richtung auf das Gebirge um und endet an einem
herausragenden Felsblock.
B. STEINSTRUKTUREN MIT ORGANISIERTEM GRUNDRISS
Sakab
Wahrend in Anlage Nr. 51 Ansatze einer baulichen Strukturierung der Kultstatte durch die regelmafiig
und geradlinig gefuhrten Mauern spiirbar werden, gibt es andere Gebilde, die sich trotz regelmaBiger
Grundform an der Oberflache lediglich durch niedergelegte Steinbrocken zu erkennen geben.
146
JURGEN SCHMIDT
»^
0° '0- S
• uigenuse; J5 zoruckoez »
Abb. 34. Sakab, quadratische Steinstruktur.
Dergestalt ist die bei Sakab gelegene auf Taf. 23 b, Abb. 34 abgebildete Quadratform (Inv. Nr.44)
(Abb. 35 Buchst. f auf Lageplan), in deren Innenfeld vier runde Steinhaufen symmetrisch angeordnet
sind. Die Anlage tragt auBerlich keinerlei konstruktive Merkmale, die Steinwalle, durch die die Form
erzeugt wird, entstehen durch gestapeltes Geroll. Es ist aber anzunehmen, daB in tieferen Lagen
durchaus richtiges Mauerwerk zu erwarten ist. Das von der Steineinfassung gebildete Innenfeld ist
hoher als das Niveau der Umgebung, es ist mit hellem und reingehaltenem Sand aufgefullt, wobei
vorerst noch offenbleiben muB, ob die Steinumrandung vor der Auffuilung entstanden ist oder
danach. Von den vier Steinhiigeln ist einer gestort, die hangwarts gerichtete Westseite der Umfriedung
durch Regenauswaschungen aufgelost, alles iibrige aber original erhalten. Die vier Hugel sind
kreisformig und weisen einen Durchmesser von 2 m auf. Sie reichen in ringformiger Schichtung in das
Erdreich hinab, wahrscheinlich bis auf oder in den gewachsenen Untergrund. Geschichtete Steine
umschlieBen Hohlraume, dies konnte teilweise an einer zerstorten Stelle festgestellt werden. Bisher
einmalig ist die strenge Anordnung der vier rundcn Setzungen. Dem GrundriB der Anlage ist durch
die auffallende Symmetrie eine Organisation zu eigen, die auf ein konstruktives Konzept, auf ein
Bauwerk schlieBen laBt. In unmittelbarer Nachbarschaft der quadratischen Anlage Nr. 44 liegt eine
dem Wesen nach gleichartige, jedoch im GrundriB mehrgliedrige Struktur (lnv.Nr.45) (Abb. 36).
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
147
Abb. 35. Das Wadl Dana im Bereich der Ebene von Rahaba.
a. Tempel des Waddum Du-Masma c im b. Sakab c. c Atf al-Hamra' d. Huraiba e. Qarn f. Sakab. Quadratische und
mehrgliedrige Anlage g. Rahaba I h. Rahaba II i. Rahaba III k. Rahaba IV 1. Rahaba VI m. Rahaba V
n. Rahaba VIII o. Rahaba VII
Auch hier ist mit unbearbeiteten Steinen ein Bezirk ausgegrenzt. Das GrundriBgebilde besteht aus
fiinf annahernd rechteckigen Kammern und solchen von amorpher Gestalt. In der vielgliedrigen
Disposition und in der angestrebten Ordnung liegt ein erster Versuch raumlicher Organisation vor,
jedoch scheinbar ohne architekturbildende Tendenzen. Die Kammern sind wieder mit Sandeinfullun-
gen aufgehoht, separate Steinsetzungen finden sich vor allem auBen, innen wachsen sie mit den
Steinwallen zusammen, bleiben aber als Setzungen deutlich erkennbar.
148
JURGEN SCHMIDT
I I I I I I
AUFGEN R &. GEZ.C-J.
Abb. 36. Sakab, mehrgliedrige Steinstruktur.
C. BAUANLAGEN MIT UNGEGLIEDERTEM GRUNDRISS
Bei der im folgenden Kapitel vorgestellten Formgruppe handelt es sich um Kultbezirke und Anlagen,
die die Typika architektonischer Strukturen aufweisen. Die Umwandlung zu gebaudeahnlichen
Gebilden oder Bauwerken scheint nur langsara vollzogen worden zu sein. Gemeinsamer Nenner all
dieser Beispiele ist nicht nur ihr hypathraler Charakter, sondern ein formates Konzept und die
geometrische Gliederung. Zu unterscheiden sind bei den einraumigen Bauwerken quadratische,
rechteckige oder ovale GrundriBformen.
c Atf al-Hamra 5
Oberhalb des Wadl-Dana-Nordufers liegt auf den flachwelligen Auslaufern des Gabal Balaq al-Qibli,
etwa an dessen Siidspitze eine Bauanlage, die wir 1979 entdeckt haben, deren Bearbeitung aber erst im
Dezember 1982 erfolgte (Abb. 35 Buchst. c auf Lageplan). Der rechteckige Bau (Inv. Nr.43) miBt
28,5 x 33-34m und ist zu den Haupthimmelsrichtungen iibereck orientiert (Abb. 37). Er ist an einen
nach Siiden abfallenden Hugelhang gesetzt, so daB seine Nordostmauer die siidwestliche erheblich
iiberragt (Taf.24a, b; 25a, b). Die Sudwesthalfte des Baues ist aufgefullt oder aufgeschwemmt,
wahrend im Nordostbereich die naturliche, steinige Gelandeoberflachc beibehalten wurde. Als
Baumaterial standen groBe Muschelkalkbrocken und rundgewaschcne Steine aus den Sturzbachtalern
des Gabal Balaq al-Qibli zur Verfugung. Die Steine selbst sind siimtlich unbearbeitet geblieben,
wurden jedoch in ausgewogenen Schichten verbaut. Die AuBenwande des Mauerwerks sind trotz der
12 3*
5
1 I
AUFGEN U GEZ. J S.. Z.DRUCK GEZ A M.
n
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Abb. 37. c Atf al-Hamra D . Aufnahmeplan.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN 149
recht primitiven Technik erstaunlich regelmaBig, der Mauerverlauf weist nur geringfiigige Unebenhei-
ten auf. Die in Trockentechnik ausgefiihrten Mauern sind im Prinzip gleich hoch, passen sich jedoch
an den Schmalseiten dem Gelande an, so daB ihre Oberfliichen hier schriig ansteigen. Die Hohe der
Siidostwand betragt 1,70 m, die maximale Hohe der Sudwestwand 1,40 m, die der Nordostwand
1,55m. In der Siidostseite fiihrt ein mittig gelegener 1,50m breiter Zugang in das Innere. Der Bau ist
von einfacher, ungegliederter Gestalt, er besteht aus dem auBeren Mauerrechteck, in das an der
Siidecke unmittelbar neben dem Eingang ein etwa 9 x 9 m groGes Quadrat sparer eingefugt ist. Die zu
diesem gehorigen Mauern erheben sich nur geringfiigig uber das Bodenniveau. Aufgrund des
einfachen GrundriGschemas und der geringen Maucrhohe entsteht eher der Eindruck einer Umfrie-
dung, als daB man an ein Gebaude im eigentlichen Sinne denken konnte. Und als eine Art
Umfriedung muG diese Einrichtung letztendlich auch wohl verstanden werden, als ein ausgeschiedener
Bezirk, dessen Boden bestimmten kultischen Zwecken vorbehalten blieb. Die Untersuchung hat
ergeben, daB die Anlage unversehrt, d. h. im antiken Originalzustand iiberliefert ist und daG selbst die
Umgebung vollig unberiihrt blieb. Wir befinden uns also in der giinstigen Lage, den Komplex in seiner
Ganzheit beurteilen zu konnen. Bei oberflachlicher Betrachtung mogen Teile der Anlage, insbeson-
dere die Umfassungsmauern, zerstort erscheinen: Steine und mitunter ganze Wandpartien fehlen.
Spatestens aber durch die steingerechte Bauaufnahme wird klar, daB es sich keineswegs um Zerstorun-
gen handelt, sondern daB die vermeintliche Destruktion einen Vorgang verkorpert, der zum antiken
Baugeschehen zu rechnen ist. Im Verlaufe der Untersuchungen stellte sich namlich heraus, daG die
Steine, die im Mauerverband fehlen, diesem sorgsam entnommen und am Boden, meist unmittelbar
neben der Wand oder in einiger Entfernung, neu gruppiert worden sind. Man hat sie zu Steinsetzungen
„umgebildet". Die solcherart entstandene „Auflosung" der Mauersubstanz, der baulichen Grund- und
Ursprungsform konnte gleichbedeutend mit einer durch kultische Vorgange bedingten Veranderung
des Urzustandes sein, ohne daB sich dadurch die Bestimmung des Bauwerkes geandert hatte. Um
diesen Vorgang anschaulicher darstellen zu konnen, sind mit Hilfe schematischer Umzeichnungen das
Primarstadium des Bauwerkes (Abb. 38) und sein Sekundarstadium, d. h. die Summe der Veranderun-
gen (Abb. 39) wiedergegeben. Es handelt sich bei Abb. 38 um die Ausgangsform, das geschlossene
Mauerviereck mit der mittelaxial gelegenen Tiir im Sudosten. Zu diesem Primarzustand gehort nicht
der quadratische Bezirk neben dem Eingang, dessen Mauern auch nicht in den AuBenzingel einbin-
den. Als urspriinglich sind die Mauerzungen im Westen (B III) und die beiden rechteckigen Steinset-
zungen im Inneren des Quadrates (Bill und CHI, IV) anzusehen (vgl. auch Abb. 37). AuBer einer
sichelformig um eine zentrale Setzung gelegten sind alle diese Steinsetzungen langlich oval oder
kreisformig resp. quadratisch und vielfach mit Gneisplatten ausgelegt, als Abdeckung dient oft ein
groBer Stein am Ende oder in der Mitte der Setzung. Ihre Hohe ist unterschiedlich, anscheinend
reichen sie aber manchmal bis tief in das Erdreich hinab. In der Regel sind sie aus groBeren Steinen
zusammengefugt und mit kleineren erganzt. In der durch die Steine angegebenen Form ist stets eine
Auffullung oder Anreicherung mit feinem, hellem und rein gehaltenem Sand zu beobachten. Bisher
haben wir keines dieser Gebilde ausgegraben. DaB auch dieser Bau und seine Steinsetzungen
wiederum mit dem Totenkult in Verbindung steht, ist wohl nicht in Frage zu stellen. Der Primarzu-
stand des auf Abb. 38 graphisch dargestellten, morphologischen Werdeganges wandelt sich im Laufe
eines nicht naher bestimmbaren Zeitraumes. Das auf Abb. 39 gezeigte zweite Stadium enthalt die
Summe der verschiedenen, ihrem Wesen nach gleichartigen, aber nicht unbedingt gleichzeitigen
Veranderungen, es ist derjenige baugeschichtliche Zustand, der durch die steingerechte Aufnahme
dokumentiert wird (Abb. 37). Die aufgrund kultischer Vorgange aufgetretenen Veranderungen haben
die architektonische Grundform der Anlage verandert, hingegen sind deren Sinngebung und Bestim-
mung vielleicht geblieben. Morphologisch lassen sich beide Zustande, I und II, mit den Mitteln der
Bauforschung voneinander trenncn, ohne daB man jedoch die zeitliche Distanz zwischen ihnen
fixieren konnte. Bei den Ansichten der Umfassungsmauer fallt heutzutage der Wechsel von hohen und
150
JURGEN SCHMIDT
1 I
1 , I
n
3 3*5
Abb. 38. c Atf al-Hamra'. Schemalischer Plan. Stadium I.
niedrigen Zonen auf (Taf. 25 a, b), er ist bedingt durch diese „Aufl6sungs"erscheinung. Bei den
weniger hohen Teilen der Umfriedung ist die Mauermasse stets zu einer an gleicher Stelle befindliehen
Steinsetzung umgestaltet. Vielfach wird dabei die Mauer nur einseitig abgebaut oder es werden bei
tiefer liegendem AuBenterrain die Setzungen gcgen die unteren Teile der Hauptmauei gelehnt.
Auffallend ist die starke Konzentration derartiger Setzungen im Bereich der Westecke bzw. \on dort
ausgehend an der riickwartigen Wand, wahrend die nordostliche Halite der Anlage frei bleibt und hier
nur an der AuBenmauer selbst Setzungen auftreten. Man kann verallgemeinernd sagen, dafl fur die
Lage der Setzungen die Ecken, sowohl auBen als auch inncn. bevorzugt werden und die Mitten der
Seiten, vielfach auch die Tiircn''. Die groBcn, den Mauern entnommeneo Steine werden ringlormig
angeordnet und mit weiteren Lagen abgedeckt.
Diese Eigenart begegnet uns bei sabaischen Totenkult-
stattcn und Grabanlagen immer wieder, Abel audi
auBerhalb Sudarabiens tritt dieses Merkmal auf. AK
Beispiel sei das Steingebaude an der Anfl-Zikkunal in
Uruk-Warka genannt. Die beim ..Hegraben" des li.ui
werkes eingeworfenen Kalksteine kon/cnineien sub
besonders in den Eckzonen der Gauge, in den Milieu
del I nugsseitcn und linden sub besonders gehault in
den Dureligangen lias Vcil.ibren ist hiel allerdings
umgekehrt: Man entfernl die Steine nichl bus den
Mauern. sondem fflgl sie den /uisehcn den Mauern
eingescblosienen Raumteilen hinzu. Vgl. J. Schmidt
uvu \\\ i \\\ n iisn [af.8b u UVB XXDO
\\\ I /It . Abb v
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
151
Abb. 39. c Atf al-Hamra'. Schematischer Plan, Stadium II.
Wir haben also zu unterscheiden zwischen primaren Steinsetzungen, die entstanden sind, ohne die
architektonische Substanz anzugreifen, die zum Bau gehorten, in ihn einbezogen waren und solchen,
die erst spater hinzugekommen sind und die Grundstruktur verandern. Mit den schematischen
Zeichnungen (Abb. 38 u. 39) ist versucht worden, diesen Vorgang aus rein formaler Sicht so einfach
wie moglich darzustellen. Die Rekonstruktion von Stadium I zeigt die noch intakte Korpermasse der
Mauern, in Stadium II ist die verbliebene, urspriingliche Anlage umrandet, wahrend die auslaufenden
Schraffuren die Spuren der Umwandlung bezeichnen.
Steinsetzungen treten nicht nur am und im Bauwerk selbst auf sowie in unmittelbarer Nahe des
umfriedeten Bezirks, sondern auch im weiteren Umfeld (Taf. 22 d). Die Lageskizze auf Abb. 40 zeigt
die groBeren Setzungen als Punktmarkierung. Die heilige Stelle, die anfangs von der rechteckigen
Mauer umgeben wurde, war der magnetische Anziehungspunkt. Nur so sind die vielen im Laufe der
Zeit entstandenen Steinsetzungen zu erklaren. Ob sie identisch sind mit Bestattungen, werden
hoffentlich kiinftige Ausgrabungen zeigen. DaB der Ort eine Pilgerschaft auf sich zog, lassen die
materiellen Hinterlassenschaften ahnen. In diesen Gedankenkreis gehoren die Steindeponien, die mit
dem Bauwerk selbst und mit den Steinsetzungen in einem Sinnbezug stehen. Auffallend ist das
1^2 JURGEN SCHMIDT
i-
Abb. 40. 'Atf al-Hamra 3 . Steinsetzungen.
Deponieren kleiner und kleinster Steine auf der Mauerkrone der Umzingeiung. Sie werden vorzugs-
weise in die Mitte gelegt. Aber auch die Setzungen sind mit einer Vielzahl niedergelegter Steine
bedeckt.
Die Bauanlage c Atf al-Hamra 3 lafit sich aus Mangel an datierbarem Material zeitlich nicht bestimmen,
ist aber vielleicht eines der altesten Beispiele seiner Gattung, mit dem wir uns an einem Punkt
befinden, an dem der friihgeschichtliche Mensch vom Naturheiligtum in das Stadium architektonischer
Formgebung uberzugehen beginnt. Man mag nicht fehlgehen, das c Atf al-Harnra'-Heiligtum als
protoliterarische Anfangsstufe dessen aufzufassen, was spater in den fruhsabaischen Tempeln zur
Kunstform ausreift. Die dem Bau anhaftenden Wesenheiten, seine metamorphe Eigenschatt sowie die
Implikation der Steinsetzungen sind sinngemaB in spateren Heiligtiimern wiederzufinden. hier sind sie
jedoch durch ihre Abstraktheit der Urbedeutung weitaus naher.
Dis al-Aswad
Zu der Kategorie der hypathralen. nicht unterteilten Bauanlagcn gehiiren cine Reihe von Beispielen
in den Mittelzonen des Gabal Balaq al-Ausat, die jedoch baulustorisch noch nicht untersucht worden
sind, und die drei Anlagen vom Di§ al-Aswad. Architckt W. Papc hattc im Zuge der Denkmalererfas-
sung im Raume Marib Grundrifiaufnahmen davon angefertigt und sic schematisch dargestellt'. Diese
Vermessungen waren fur die generelle lnventarisierung der Haudcnkmaler ausreichend. werden
jedoch der baulichen Substanz und der dicscn Anlagen inncwohnenden Sinngebung nicht gerecht.
Erst die steingerechte Bauaufnahmc erschlieBt Wesenheiten und Struktur. die Analyse des Baufor-
schers trennt die primare Architekturform von den Wandlungsphasen, die der Bau im Laufe der Zeit
erfahrt. Ein Teil des kultischen Vollzugs wird dadurch erkennbar.
7 ABADY I, Abb. 13.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
153
DiS al-Aswad Nr. 9
Der im ersten Band der ABAD Y unter Nummer 9 im Denkmalerinventar veroffentlichte quadratische
Bau wird auf Abb. 41 in der steingerechten Aufnahme noch einmal vorgestellt. Mit seiner einfachen
GrundriBfigur, dem 16,30 x 16,30 m groBen Quadrat, in das man durch eine fast mittig gelegene Tur
o
1
10
AUFGEN.U.GEZ.J.S..Z.DRUCKGEZ.AM
Abb. 41. Dis al-Aswad Nr. 9. Aufnahmeplan.
154
JURGEN SCHMIDT
gelangt, erinnert der Bau entfernt an die Anlage c Atf al-Hamra 3 , die jedoch erheblich groBer ist.
Auch der in der Ecke neben dem Zugang ausgegrenzte quadratische Bezirk, dessen Steinmauern sich
nur um einige Zentimeter iiber das Bodenniveau erheben, konnte als Parallelerscheinung zur Situation
im Qibli-Bau gedeutet werden.
In der Erstveroffentlichung der Dis-Anlage wurde gesagt, daB auBer der kleinsteinigen Deponie an
der Innenseite der Ostwand keine weiteren Steinsetzungen im Bau selbst, wohl aber auBerhalb zu
finden seien. Dies trifft insofern zu, als im primaren Bauzustand das Innenfeld leer bleibt und die hier
befindlichen Steinsetzungen erst spater hinzukommen. Die die Grundstruktur bildenden Steine der
AuBenmauer werden im Sekundarstadium in eine aus dem Verband heraus entwickelte Steinsetzung
umgestaltet (Abb. 42). Dieserart ist beispielsweise die Westmauer vollkommen verandert, an der
' '^
10
Abb. 42. Dis al-Aswad Nr. 9. Schematischer Plan mit Aufliisungscrscheinungen.
Nordvvestecke und an der Innenseite der Nordmauer befindet sich eine groBe ovale Setzung. wahrend
im ubr.gen Teil dieser Ranke auBcn Steinhaufen gegen die Mauer eolchnt werden. Auch die
Nordostecke und besonders auffallig die Sudosteckc cnthalten auBen und innen uroBe Steinsetzungen.
An der Sudwand gibt es lediglich auBen Setzungen. Alle Steinsetzungen sind ste.s nut hellem. reinem
Sand aufgefullt, in dem des ofteren Knochenteilehen zum Vorschein kommen AuBer den Setzungen
s,nd an , den DiS-Anlagen Steindeponien besonders ausgepriigt. Man hat da/u kleine Lavas.e.ne
verwendet, die auf die Maucrkroncn gelcgt wurden und diese viclfach viillig bedeeken Auch auf den
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN 155
Steinsetzungen werden spater kleine Steine abgelegt. Ober die besonders stark konzentrierte, teil-
weise aus winzigen Lavasplittern bestehende Anhaufung an der Ruckwand und im Umkreis der beiden
Stelen ist schon friiher berichtct worden. Unzweifelhaft war hier der religiose Bezugspunkt des
Ganzen, die heilige Stelle, und vielleicht ist unter dem betrachtlich angewachsenen Hiigel aus
Lavageroll ein Altar o. a. zu erwarten, denn auch der flache, dicht vor die Ruckwand gesetzte
Kalksteinorthostat gehort in diesen Kontext. Es ist offenbar davon auszugehen, daB das Niederlegen
von Steinen an der geheiligten Stelle sich iiber langere Zeitspannen erstreckte. Demgegenuber stellt
die Setzung einen einmaligen Akt dar, ob Begrabnis, Mahnmal oder Ort der dauernden Verehrung,
wahrend sich in der Deponie ein laufender ProzeB widerspiegelt, eine Art sich standig wiederholender
„Gottesdienst". Allen diesen Anlagen scheint eine iiber langere Zeit reichende, ununterbrochene
kultische Verwendung eigen gewesen zu sein. Ohne in unmittelbarem Zusammenhang mit der
Architektur zu stehen, aber aufs engste mit der Kultstatte verbunden, sind weitere Setzungen im
Umfeld, von denen der steingerechte Plan nur eine in der Niihe der Nordwestecke zeigt: Zwei in Reihe
gestellte Orthostaten aus Kalkstein werden von kleinen Steinen umgeben. GroBere sichelformige
Gebilde gibt es sudlich und siidwestlich der Anlage, sie sind erheblich groBer als die runden, die sonst
iiberall zu finden sind.
Auf die Bedeutung des Platzes als Totenkultstatte ist bereits eingegangen worden. Den unter diesem
Aspekt zu betrachtenden Details sind die Stierkopfe auf den Kalksteinstelen hinzuzufiigen. Stierkopfe
kommen sehr oft auf Totenstelen vor, sie haben in erster Linie apotropaischen Charakter 8 .
Wie Walter W. Miiller mir miindlich mitteilte, sind die stark verwaschenen Buchstaben iiber dem
Bukranion der linken Stele wohl nicht friiher als ins beginnende 2. Jh. v. Chr. zu setzen. Ob auch das
Bauwerk selbst in diese Zeit zu datieren ist, bleibt fraglich.
Dis al-Aswad Nr. 10
Wahrend Bau Nr. 9 streng quadratisch und nur an den Ecken leicht abgerundet ist, kann man Nr. 10
aufgrund der stark kurvierten Eckzonen fast als oval bezeichnen. Das aufgehende Mauerwerk ruht auf
einem rechteckigen, sockelartigen Unterbau, der im Osten 2,50m iiber die Umfassungsmauer
hinausragt. Auch bei Bau Nr. 10 vermittelt der steingerechte Plan (Abb. 43) ein anschaulicheres Bild
als die schematische Darstellung (ABADY I, Abb. 15). AuBer den beiden Hauptsteinsetzungen in der
Langsachse des Innenfeldes erkennen wir zahlreiche andere, iiberwiegend aus der Mauersubstanz
herausgeloste. Die Mittelzone der Siidwand ist aufgebrochen und in eine groBe Setzung umgewandelt,
die Nordwand fast vollig abgebaut und unter Htigeln kleinsteiniger Deponien begraben. Ausgedehnte
Steindeponien breiten sich an der Siidostecke aus und gehen in das Geroll der umgebenden Lavafelder
iiber. An der Nordwestecke entwickelt sich eine Setzung aus der Sockelzone des Baues. 3 m vor dem
Eingang, der seinerseits durch groBe Blocke nachtraglich versperrt wurde, befindet sich eine 5,50m
lange Setzung, die wiederum mit Kleinsteinen bedeckt ist. Im ummauerten Bereich sind Nordwest-
und Siidwestecke von Setzungen begleitet, kleinere Anhaufungen finden wir entlang der Ostwand.
Die Mauerkrone ist durchweg mit Deponien kleinformatiger Lavabrocken uberhauft, diese bedecken
aber auch den Sockel und finden sich an den zentralen Steinsetzungen in der Achse. Das Niveau
innerhalb des Zingels liegt hoher als die Umgebung, es ist mit Sand aufgefullt. Eine Bedeutungsidenti-
tat liegt bei alien Dis-Anlagen vor, gemeinsame kultische Verwendungsmerkmale treten zutage,
Unterschiede beschranken sich auf die Grundformen. Auffallend bei Bau 10 ist die Tendenz zur
ovoiden GrundriBform. In der sabaischen Baukunst treten ovale Grundrisse des ofteren auf. Bei der
architektonischen Ausbildung von Kurvaturen und Ovalformen muB freilich zwischen konstruktiv-
funktionellen und kultisch gebundenen unterschieden werden. Sakralstrukturen wie das Oval von
M. H6fnera.a.O.,341.
156
JURGEN SCHMIDT
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AUFGEN U.GEZ.J.S..Z DRUCKGEZ A.M.
Abb. 43. DiS al-Aswad Nr. 10. Aufnahmeplan.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
157
Abb. 44. Bauanlage Rahaba I. Aufnahmeplan.
I 1 1 1— I h
AUFGEN WR. GEZ, C.J
Mahram Bilqis, die Kurvatur am Tempel in Sirwah oder ahnliche z.T. asymmetrisch ovale Formen
scheinen auf einen gemeinsamen Entstehungsgrund zuruckzugehen, zumindest als Symboltrager
miteinander verbunden zu sein. Moglicherweise waren prahistorische Prototypen durch ihre spezifi-
schen Bedeutungsinhalte auch fur die Gestaltung historischer Bauten maBgeblich, liegt eine groBrau-
mige Beeinflussung vor oder wir haben es mit archetypischen Erscheinungen zu tun, deren Wahl durch
die Funktionsbestimmung, d.h. wiederum durch gleiche Sinnbeziige und Bedeutungsinhalte er-
folgte.
Als altestes Beispiel einer Anlage mit unregelmaBigem Maueroval ist der auf Bahrain von der
danischen Expedition ausgegrabene Tempel von Barbar anzusehen 9 , der um 2500 v. Chr. datiert wird.
Eine Vererbung der Form in den sudarabischen Raum ist nicht auszuschlieBen. A. Grohmanns
Hinweis auf die mesopotamischen Ovalanlagen von Hafagi und Tell el- c Obed mag intuitiven
9 P. Mortensen, Barbartemplets ovale anlaeg, Kuml 1956, 189ff.
158
JURGEN SCHMIDT
Ursprungs sein, den richtigen Weg hat er damit zweifellos gewiesen. Wenn wir von den z.T. sehr
unterschiedlichen Dimensionen absehen und das Forragebilde an sich betrachten, so liegen mesopota-
mische und sudarabische Beispiele nicht weit voneinander entfernt. Hafagi besteht aus einer Terrasse
mit doppeltem Zingel, als zentraler Bezirk ist wohl das innere Oval zu bezeichnen, das eine Zikkurrat
mit Vorhof einschlieSt und seinen Zugang an der nordwestlichen Schmalseite hat 10 . An die Innenseite
der Temenosmauer schmiegen sich untergeordnete Nebenraume, die einen rechteckigen Hof
umschlieBen, den Vorhof fur die Zikkurrat. Das vom inneren Zingel eingeschlossene Gebiet war also
raumlich gegliedert, untergliedert, unterteilt, wobei das Zikkurratmassiv als kultischer Mittelpunkt zu
gelten hat. In Tell el- c Obed ist die Konzeption von Ovalzingel und Stufenturm noch offenkundiger.
Die Zikkurrat ist hier auch raumlich in das Zentrum der Anlage gesetzt". Ob das Gebiet zwischen
Zingel und Turm bebaut war, wissen wir nicht, denn dieser Teil der Ruine blieb unausgegraben. Leider
sind auch in Hafagi die tieferliegenden Schichten nicht crrcicht worden, so daB wir den Ausgangspunkt
der Anlage nicht kennen. Beim 'Awwam-Tcmpel in Marib blieb das groBe Oval von den Ausgrabun-
gen ebenfalls unberiihrt. Die haufig zu findende Erklarung, daB das Oval als architektonische
Ausdrucksform eine bestimmte zeittypische Erschcinung sei, in Mesopotamien beispielsweise fur das
Fruhdynastikum steht, befriedigt wenig und gent an der eigentlichen Problemstellung vorbei. Viel-
mehr mochte man annehmen, daB die Erscheinung der ovoiden Form an bestimmte Kultplatze und
deren spezifische Inhalte gebunden ist. In Mesopotamien ist eine Verbindung von Grab und Zikkurrat
nachweisbar, bei siidarabischen Bauten der Zusammenhang mit dem Totenkult zumindest sehr
wahrscheinlich. Es sei daran erinnert, daB auch im nord- und zentralarabischen Raum ovoide
Grabformen vorkommen 12 .
Rahaba I
(Inv. Nr. 57) Auf den Basaltfeldern unweit des WadI as-Suwaben, einem NebenfluB des Wadi Dana,
liegt die einraumige Anlage RI (Abb. 44). Ein 8,50 m breites und bis zu 21 m langes Rechteck wird von
einer Lavabrockenmauer umschlossen, die etwa 1 m stark ist und sich nur wenige Schichten hoch iiber
die Umgebung hinaushebt. Auf dieser rechteckigen Grundmauer ruht eine zweite in den Eckzonen
abgerundete UmschlieBungsmauer, die aber infolgc weitreichender Auflosungsprozesse kaum noch zu
erkennen ist. Sie steht an der hochsten Stelle 1 m hoch an. Die Sandauffullung des Inneren wird von
Steinsetzungen bedeckt, die sich auch auBen fortsetzen. Einige besonders groBe und auffallige
10
P. Delougaz, Oriental Institute Publications 53 (1940).
Taf. 4.
P. Delougaz, Iraq 5 (1938), 10. Abb. 2.
In Zusammenhang mit den Bauten der Dis-Gruppe sei
auf eine Parallelerscheinung hingewiesen, die im De-
zember 1982 in der Nahe von al-Mahgam in der Tiha-
ma entdeckt wurde und die in gewissem Sinne als
rezentes Beispiel dessen anzusehen ist. was uns zwi-
schen Marib und Sirwah aus der Vor- und Friihgc-
schichte iiberliefert ist. F.s handelt sich urn eine kreis-
formige durch Sandauffiillungen geschaffene plateau-
artige Erhdhung, die von eng verwobenen Kcisighol-
zern in Form Liner Hiirde eingefaBt ist (Taf. 2d a).
Die Umfriedung ist an einer Stelle unterbroehen, wo-
durch ein Zugang geschaffen wird. Im Zentrum stehen
drei senkrechte Steinstelen geradlinig aufgereiht. eine
vierte in geringer P.ntfernung ahscits. Auf jedem die-
ser im Ouerschnitt annahernd quadratisehen Sleinpfo-
sten liegl ein kleiner Stein, des wciteren befindet sich
ein Holzpfahl mit einer griinen Fahne. die von Zeit zu
Zeit erneuerl wird. im Innenfeld. Innerhalb und au-
Berhalb der Ilurde ist der Boden mit Scherben be-
deck], die offenbar die gleiehe Funktion haben wie die
Steindeponien bei den antiken Siatten. Das Kcramik-
material weist neben rezenlen Siueken auch altere
Scherben auf, woraus hervorgeht. daB hier seit lange-
rer Zeit Keramik deponierl wird N.ieh Aussagcn der
Bcwohner von al-Mahgam handelt es sich uni das
Grab eines Heiligen, das als Kultplat/ Verehrung ge-
nictit Nicht aus/uschlielien ist. daB der Ort mit der
alien, d. h. rasiilidischen Stadt Mahgam in Verbindung
/u hringen ist. Die Analogic der Erscheinungsformen
crlaubt es. von dieser ic/enten Anlage auf die Funk-
tion und Hedeutung der antiken zu schlicUcn.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
159
Setzungen sind von Steindeponien iiberlagert. Die UmschlieBungsmauer ist in der ublichen Weise
umgeformt worden.
Rahaba II
(Inv. Nr. 58) R II (Abb. 45), die kleinste Rahaba- Anlage, ebenfalls einraumig, besteht aus einer 60cm
starken Trockenmauer aus porigen Lavasteinen, die ein 6 x8m groBes Rechteck umgrenzen. Die
durchschnittlich 90 cm hohe Mauer ist in den Eckzonen wiederum kurviert und ruht auf einem
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Abb. 45. Bauanlage Rahaba II. Schematischer Plan mit Auflosungserscheinungen.
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Abb. 46. Bauanlage Rahaba III. Schematischer Plan mit Auflosungserscheinungen.
J60 JURGEN SCHMIDT
rechteckigen Unterbau, wodurch sich Ahnlichkeiten mit den Dis-Bauten, insbesondere mit Nr. 10,
ergeben. Auf der hoher liegenden Innenflache sind drei kleine Steinsetzungen angeordnet. Die SO-
Wand ist infolge durchlaufender Setzungen fast in ganzer Liinge aufgelost.
Rahaba III
(Inv. Nr. 59) R III (Abb. 46; Taf . 25 c) besteht aus Gneis und Basalt. Die Technik ist primitiv, zeichnet
sich jedoch durch in die Lavabrocken eingeschobene Platten aus, mittels derer die Wiinde wohl
stabilisiert werden sollten. Die Mauern sind im Prinzip geradlinig gczogen und erreichen eine Starke
von 70-80cm. Einen Zugang gab es, wie bei den meisten Anlagen, nicht. Zwischen Innen- und
AuBenniveau besteht ein Hohenunterschied von einem halbcn Meter. An der AuBenseite gemessen ist
die Mauer 1 ,30-1,50 m hoch. An den inneren Schmalseiten veriauft je ein paralleler Mauerstreifen
hohengleich mit der Oberflache. Im Zentrum des Raumes gibt es eine ovale und eine sichelformige
Setzung, sowie eine weitere an der SO-Scite und in der Mitte der SW- Wand einen groBen halbrunden
Steinhaufen. Obwohl sich an alien vier Seiten Steinsetzungen ineinanderschieben, bleibt die Grund-
struktur der Anlage noch erkennbar.
D. BAUANLAGEN MIT GEGLIEDERTEM GRUNDRISS
Weitere Beispiele hypiithraler Bauanlagen finden sich auf dem ntirdlichen Uferland des mittleren
Wadl-Dana-Laufes zwischen WadI Himar und Wadi as-Suwaben. eine Gruppe von acht relativ dicht
beieinander liegenden und, wie es scheint, auch im Zusammenhang stehenden Bauten. Unter ihnen
kommen einraumige (s. S. 157 ff), mehrraumige und Beispiele mit einer hofartigen Erweiterung vor.
Allen diesen Bauten gemeinsam ist ihre Lage am Rande eines Wadis. hier am Abhang des Basalt-
Plateaus, das das WadI Dana im Nordwesten begrenzt. Zwei dieser Kultstatten. R VII und R VIII.
liegen im Talstreifen des Flusses auf herausragenden Felsformationen, wodurch sie wahrend der
Hochwasserzeiten gegen Uberflutung geschutzt waren. RVIII ist in jiingster Zeit beim Bau von
Bewasserungsanlagen zerstort worden.
Rahaba V
(Inv.Nr.61) RV (Abb. 48 u. Lageskizze auf Abb. 35 Buchst. m) ist mit Abstand das groBte der
insgesamt acht Bauwerke von Rahaba und vertritt den mehrriiumigen Tvp mit hofartiger Erweiterung.
Die Grundstruktur besteht aus einem System lang-rechteckiger Kammern, die gleiehmaBig aufgereiht
sind. Form und Beschaffenheit im einzelnen sind schwer herauszukristallisieren. da die Mauern selbst
unter den beim UmwandlungsprozeB entstandenen Steinsetzungen begraben sind. Am deutlichsten
treten die drei mittleren, hoher herausragenden Kammern hervor (B-D und F). Sie sind schmal-
rechteckig, ihre Wiinde sorgfaltig aus Gneisplatten in Trockenmaucrtechnik geschichtet Gelegentlich
hat man Basaltgeroll hinzugezogen. Das ursprungliche Bodenniveau der Kammern mag auf der Hone
von G gelegen haben, ist jedoch fast bis zu 2 m hoch mit Sand aufgefullt. Steinsetzungen zeichnen sich
in den Raumecken ab. Wir konnen davon ausgehen, dafi uns auch bei RV das letzte Stadium des
kultischen Gebrauchs vorliegt, nachtriigliche Verandcrungcn haben nicht stattuefunden (Taf. 26a, c;
27a-c; 28a).
Die Wiinde der Kammern B, C und D steigen nach Sudwesten Inn an. bei F heland sich auf der SW-
Seite ein Zugang, der durch seine Laibungen an der AuBenseite /ulage tritt. Bei C konnte eine Tur
nach Nordosten gefuhrt haben, jedoch ist dies aufgrund der Stcinentnalime an den Wanden nicht mehr
sicher festzustellen. Die Raume U und I- reichen ubei die sons! geradlinig verlaufenden Sfldwest-
begrenzungen hinaus, die AuBenmauei der Gesamtstruktur ist sonst liberal] deutlich erkennbar; ihre
Starke betriigt durchschnittlich 50cm. (iegemiber D und I- springl sie im Sudwesten 80cm /uruek. Die
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
161
Abb. 47. Bauanlage Rahaba VII. Schematischer Plan mit Auflosungserscheinungen.
AuBenmauer ist in diesem Bereich gut erhalten, wahrend sie bei A-C und E wieder durch besonders
konzentrierte Setzungen aufgelost ist. Vor der gesamten Siidwestfront sind zahlreiche Setzungen
aufgereiht, die von der tiefer liegenden Umgebung bis zur Mauerkrone, z.T. etagenformig, aufstei-
gen. Weitere Setzungen finden sich in der unmittelbaren Umgebung der Anlage. Uber den konstrukti-
ven Aufbau und die Beschaffenheit der Struktur im einzelnen konnte man nur dann mehr erfahren,
wenn alle sekundaren Merkmale entfernt werden wiirden.
An der Nordostseite des Kammertraktes ragt Raum D aus der Flucht der Begrenzungsmauer heraus.
E ist niedriger als die Mittelzone des Bauwerkes und im Inneren vollstiindig mit Gneisplatten und
Basaltbrocken aufgefiillt, die nordostliche Schmalseite vollig aufgelost. A ist breiter als die iibrigen
Kammern und liegt niveaumaBig tiefer, die Mauern sind wesentlich niedriger. Die Trennfuge zwischen
A und B kann auf eine spatere Entstehung von A hinweisen. Kammer A ist uberdies in zwei fast gleich
groBe Abschnitte unterteilt. Gegen Siidwesten steigt A, wie auch die anderen Kammern, stark an.
Steinsetzungen erreichen hier die Hone des iibrigen Gebaudes im riickwartigen Teil. In der Technik
gleicht das Mauerwerk von A dem der iibrigen Glieder des Kernblocks, was auf die zeitliche Nahe
beider Bauabschnitte schlieBen laBt. Die Mauer von B ist teilweise freistehend, sie zeigt die Verlegung
der Steine in Fischgratmuster (Taf. 27 a).
An die Kernstruktur wurde spater im Osten und Norden ein im GrundriB L-formiger, 29 m langer und
9,50m breiter Bezirk angefiigt. Er nimmt im Nordwesten die AuBenflucht der Anlage auf, sudostlich
reicht er uber E hinaus. Das Innere dieses Hofraumes liegt im Vergleich zum umgebenden Gelande
erheblich hoher, so daB die Umfassungsmauer innen niedrig erscheint, auBen aber 1,80-1, 90m hoch
ansteht. Die Starke der Hofummauerung liegt bei 1,20-1 ,30m. An der Nordwestseite bricht sie ab und
ist mit leichter Verschiebung wieder aufgebaut. Der Zustand der Erneuerung ist von deutlich minderer
Mauerqualitat: Kleinformatiges Basaltgeroll ist locker geschichtet. Auch die Hofmauer ist in Abstan-
den ahnlich wie bei den Dis-Bauten zu Steinsetzungen umgebildet worden. Gerade im Nordwesten ist
das auBere Erscheinungsbild davon stark gepragt. Die in der Mittellinie des Hofraumes liegenden
162
JURGEN SCHMIDT
1 2 3 6 9
Abb. 48. Bauanlage Rahaba V. Schematischer Plan mit Auflosungserscheinungen.
Setzungen scheinen die primaren zu sein, wahrend die sekundaren immer aus dem Mauerverband
entstanden sind.
Rahaba VII
R VII (Inv. Nr. 63) (Abb. 47 u. Taf. 28b, c). Ein weiteres Beispiel der groBen mehrgliedrigen Anlagen
liegt auf dem nordlichen flachen Uferstreifen des Wadi Dana und ist, soweit man feststellen kann, auf
einem aufgeschiitteten Hiigel errichtet, dessen Kern wohl von einem gewachsenen Fels gebildet wird.
Das kiinstlich geschaffene Hiigelplateau wurde zunachst mit einer rechteckigen Mauer eingefaBt. in
der zwei Bauperioden auftreten, die auch hohenmaBig gestaffelt sind. Der Abschnitt mit den
„Raumen" A bis D ist der altere, E wurde erst spater gegen ihn gesetzt. So entstehen zwei
unterschiedliche Ebenen A und E (Taf. 28c; 29a), von denen die obcrc (A) sich etwa 5m iiber das
Ufertal erhebt. Die Innenfelder werden von den Umfassungsmauern jeweils nur wenig uberragt,
durchschnittlich 20-30cm, maximal 50cm. Durch den Hohcnunterschied zwischcn A und E wird die
Trennwand zwischen beiden von E aus 1,30m sichtbar. Die Mauertechnik der Anlage tritt hierzutage.
als Baumaterial dienten unbearbeitete Basaltbrocken. die in geordncten Mauervcrbanden verlegt
wurden. B scheint weniger ein Raum- oder Flachcnabschnitt zu sein als ein mehr oder weniger
massiver, aus Steinablagerungen gcbildctcr Block, nach auBen jedoch durch geradlinige Mauern
abgeschlossen. Durch die starke Anreicherung von Basaltstiicken nimmt er amorphe Ciestalt an. Es ist
nicht nur die hochste Stelle der ganzen Anlage, man gewinnt auch den 1 indruck. daB hier der seiner
Bedeutung nach zentrale Punkt liegt. Stcinsctzungen wachscn im Bereich von B zu einem hiigelfdrmi-
gen Gebilde zusammen, das in die henachbartcn Teile der Anlage htncinrcicht. Bei I sind im
Innenfeld einige Setzungen anzutreffcn, sonst weist diescr Abschnitt keine Besonderheiten auf. Die
Steineinfassung ist auBcn 70cm hoch, innen hohengleich mil der Auffullung. Die Mauer von I- bcsteht
aus Gneis, die Technik des Schichtens der Sleine ohne durchlaulende Horizontalfugen ist derjenigen
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
163
von R IV und R V verwandt. Gegen Westen liegen auf dem verhaltnismaBig kleinteiligen Gneismauer-
werk groBe Basaltsteine in ein bis zwei Lagen. Die Trennwand zwischen E und F ist nachzuweisen, an
der Oberflache jedoch nicht sichtbar.
C und D liegen tiefer als B, insgesamt aber iiber dem Niveau von A. Der Unterbau der Wande besteht
hier aus Basalt, dariiber befinden sich Kalk und Gneis. Die Mauern zeigen verschiedene Ausbesserun-
gen. An der Siidostseite von A ist eine hakenformige Mauer angesetzt (I). Von Siidwesten schieben
sich zwei kleine Anbauten G und H aus locker gelegten Steinen an A und E heran. Nach Nordwesten
erfolgte eine leicht abgewinkelte L-formige Erweiterung F; sie schlieBt zwischen D und E nicht an die
Kernstruktur an. Abschnitt F, der aus Kalkbrocken und Gneisplatten besteht, enthalt Setzungen, die
teilweise durch Regenwaschungen zerstort worden sind.
Die Umgebung von R VII ist bis auf einige Steinsetzungen im Nordosten ohne anthropogene Formen.
In siidwestlicher Richtung stieBen wir auf eine 12 m lange Reihe von Basaltsteinen, die geradlinig
verlauft und in einem Steinhaufen endet. Dicht daneben ist die Oberflache von Steinsplittern und
Basalten bedeckt, die auf weitere Setzungen schlieBen lassen, die jedoch bei der Anlage von
Bewasserungsflachen zerstort wurden.
Rahaba VI
(Inv. Nr. 62) Unweit von R V, auf den sich nach Norden ausdehnenden Lavafeldern, liegt eine von den
iibrigen Bauten der Rahaba-Gruppe abweichende Struktur (Abb. 49), bei der wabenartige Zellen mit
AUFGEN.UGEZ.RQ, 2 DRUCK GEZ.C.J.
Abb. 49. Bauanlage Rahaba VI. Aufnahmeplan.
164
JURGEN SCHMIDT
einschichtigen Steinlagen zu einem irregularen GrundriB zusammengefiigt sind. Das Gebilde ist aus
der Entfernung kaum sichtbar, die lockere Anordnung der Lavabrocken verliert sich weitgehend in
der auch sonst von Basalt dicht bedeckten Umgebung. Dominierend ist eine ovoide, nicht ganz
geschlossene Form im Nordwesten. Sonst zeichnen sich rechteckige, meist nicht vollstandige Formen
schwach ab und Ansatze von geradlinig gezogenen Steinstreifen, die unterbrochen sind. Ausgespro-
chene Steinsetzungen wurden bei RVI nicht beobachtet.
Die Definition der Anlage bleibt unklar; sowohl der nicht ganz eindeutige GrundriB mit seinen vagen
Formen als auch die minimale Mauersubstanz - die strukturbildenden Steinlagen ragen kaum iiber die
Gelandeoberflache hinaus - erschweren eine Zuordnung und legen es nahe, daB hier moglicherweise
eine Funktionsbestimmung vorliegt, die von den ubrigen Beispielen abweicht.
Rahaba IV
RIV (Inv.Nr.60) liegt wiederum am linken FluBufer auf einem zum Wadibett steil abfallenden
Felsvorsprung (Abb. 50 u. Taf. 29b, c) und gehort der GrundriBgliederung nach zur Gruppe der
r-~
Abb. 50. Bauanlage Rahaba IV. Schematischcr Plan mit Aufliisungserscheinungen
mehrgliedrigen Anlagen ohne hofartigen Annex. Die maximale Ausdehnung betragt in Liingsrichtung
30m und in der Breite ca. 11m. In dem Gefuge gleichwertiger und gleich groBer Kammern nimmt
Raum A eine dominierende Stellung ein, er ist zugleich Kernstiick und wohl auch Ausgangspunkt in
der Entwicklung der Struktur. A ist ein schmal-rechteckiger Raum. der an der Langsseite einen
Zugang aufweist, im Gegensatz zu alien ubrigen turloscn Kammern. In der Nordwesthalfte wird durch
eine Steinreihe ein 30cm hoher liegendes Raumstiick abgelrennl. Wahrend das Mittelfeld von
jeglichen Einbauten frei blieb, Ziehen sich durchlaufcndc Steinsetzungen entlang der Wiinde. B
konnte mit A gleichzeitig entstanden sein, doch sind die AnschluBstellen unter Steinanhaufungen
verborgen. Auffallend ist die niedrige, an einigen Stellen nur wenige Zcntimeter hohe Umfassung von
B, wahrend die ubrigen Mauern cine Hohc von 1,10m crreiehen. Die durchschnittliehe Wandstarke
liegt bei 70-75cm. Auch in der Fortsctzung der Anlage nach Nordwesten unterscheiden sich die
Kammern H, I und K von den restlichcn Teilen dadurch, daB cs kein aul'gehcildes Mauerwerk gibt. die
Raumgrenzen vielmehr durch Stcinrcihen am Boden markiert smd. Tcilwcisc verlicrcn sich diese mit
Lavabrocken ausgelegten Linien ganz. I und K sind hingegen in Gneis ausgefuhrt, sie lehnen sich an
einen gewachsenen Felsblock. Im Prinzip sctzt sich der GrundriB aus /wei parallelen Streifen mit
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
165
aufgereihten Kammern zusammen, B, A, L, M und C, D, E, F, N. Aus diesem Verband lost sich die
schwach artikulierte Kammer G, bei der nur die SW-Wand etwas hoher aufragt. L liegt annahemd
hohengleich mit A, ansonsten ist die Anlage nach Siiden und Sudwesten terrassenformig gestaffelt und
gleicht das hier abfallende Plateau aus. Die niveaumaBig tiefer liegenden Kammern D, E und F sind
mit ihren Langswanden bis auf die gleiche Hone mit A, L gefuhrt. Die talwarts gerichteten
Schmalseiten sind durch Steinsetzungen vollig umgebildet, auch das ganze iibrige Gebilde ist mit
Setzungen angereichert. Das Strukturprinzip von RIV ist mit dem der anderen Bauanlagen iden-
tisch.
Im Umfeld konzentrieren sich Steinsetzungen, siidlich von RIV fallt ein ausnehmend groBes Beispiel
mit senkrecht gestellten Platten auf.
Etwa 40m talwarts in nordostlicher Richtung liegt ein flacher kreisrunder Hiigel (Abb. 51), der durch
konzentrische Ringe gebildet wird.
L
Abb. 51. Ringformige Steinstruklur am Wadr Dana.
Der auBere Ring von 4-4,50 m Durchmesser ist mit Erde aufgeschiittet, das gesamte Innenfeld
luckenlos mit kleinen Steinen bedeckt. Ebenfalls konzentrisch auf dieses Gebilde ausgerichtet sind
einfache Steinsetzungen. Oberflachenfunde wurden nicht beobachtet.
Dis al-Aswad Nr. 8
Der im Denkmalerinventar unter Nummer 8 registrierte Bau auf dem Dis al-Aswad ist in ABADY 1,
73 f. besprochen worden, auf seine Verwendung als Ort der Totenverehrung oder als Bestattungsplatz
166 JURGEN SCHMIDT
wurde aufmerksam gemacht. Wir konnen uns hier darauf beschranken, Details hervorzuheben, die
der schematische Plan nicht wiedergibt (Abb. 52). Die in den Mittelraum ragenden Steinsetzungen
sind nicht ganz so regelmaBig rechteckig wie auf der schematischen Zeichnung (ABADY I, Abb. 11),
auch beriihren sie nicht alle die Umfassungsmauer. Es gibt spitz zulaufende langliche Formen, die ein
ausgesprochenes Kopfende zeigen, amorphe Beispiele und lange Streifen, die nur sparlich durch
Steine markiert sind, sich jedoch durch helle Sandfullungen vom Boden abheben. An der Siidostseite
ziihlen wir sieben derartige Streifen, an der gegeniiberliegenden Seite sechs (?), wobei diese nach
Sudwesten in andere formlose Steinhaufungen ubergehen. Eine lockere Streuung groBer Steine breitet
sich im freien Feld des Mittelteiles aus, in der von der Eingangstur ausgehenden Symmetrieachse des
Gebaudeteiles. In dieser liegt auch der kompakte zentrale Steinblock. Alle Turen sowie der durch den
Mauerwinkel gebildete Vorraum sind mit groBen Platten und Brocken aus Lava und Kalkstein
verstellt. In den Seitenflugeln sind die Steinsetzungen regellos, ohne erkennbares Ordnungsprinzip.
AuBen treten ringformige Legungen groBformatiger Steine mit Sandeinfullungen auf, halbkreisfor-
mige und aus dem Mauerverband herausgeloste. Bevorzugte Stellen sind wiederum die Ecken und die
Mitten der Seiten. Steindeponien aus schwarzen Lavasteinchen sind an diesem Bau besonders
konzentriert. Fast alle Maueroberflachen sind dicht belegt, die darunter befindliche Mauer z.T.
vollkommen verschiittet, wie an der Nordostwand des Mitteltraklcs zu sehen ist. Auch die Steinset-
zungen selbst sind vielfach von Deponien iiberdeckt oder gerahmt Der typische helle Sand mit
manchmal kaum erkennbaren Knochenresten gehort ebenso wie bei alien anderen Strukturen zum
charakteristischen Inhalt der Setzungen. Fassen wir den Kalkstein mit dem Inschriftenfragment, der
am AuBenrand der Anlage gefunden wurde (ABADY I, Abb. 12), als zu einer Steindeponie
besonderer Art gehorig auf, so ist uns damit dennoch kein Hinweis auf die Entstehung des Bauwerkes
gegeben. Sonstige Mittel zur Datierung bieten sich uns nicht.
Alle drei Anlagen des Dis-Gebietes sind vom Tage ihrer Entstehung bis in unsere Zeit unversehrt
geblieben, wodurch uns die Moglichkeit gegeben war, bestimmte Vorgiinge aus den Hinterlassenschaf-
ten zu erschlieBen. Es muB jedoch an dieser Stelle beklagt werden. daB das Uberlieferte, das uns in
einen wesentlichen Bereich der religiosen Vorstellungen der Sabiier fuhrt, im Jahre 1981 in einem Akt
von Vandalismus zerstort wurde. Mit sinnloser Brutalitat haben Maschinenfahrzeuge eines nahe
gelegenen Bauplatzes hier verheerenden Schaden angerichtet.
E. Y-FORMEN
Ein bisher kaum erforschtes Kapitel stellen die sogenannlcn Y-Formen dar, auf die M Gerig
hingewiesen hatte 11 . Soweit wir feststcllcn konnten, beschrankt sich ihr Verbreitungsgebiet in erster
Linie auf den Raum ostlich der Gebirgszugc Gabal Balaq al-Qibll, Balaq al-Ausat und Balaq al-
Ganubl. Sie kommen aber auch auf den Lavahangen und -feldcrn nordwestlich von Manb vor. In der
Umgebung von Sirwah, in der Ebcne von Rahaba und im Gebiet von al-Guba sind bis jetzt keine
Y-Formen beobachtet worden.
Hier sollen vorerst einige charakteristische Beispiele vorgestellt werden, die. wenn man von gcringfii-
gigen naturlichen Erosioncn absieht, im Originalzustand erlialten sind. Bemerkenswert ist die Lage
der Y-Formen: stets an Abhangcn, die in ein Wadi liihren Vielfach rciehen die spitz- bis rechtwinklig
zueinanderstehenden Schcnkel dann in das Wadi hinein, durchqueren es und setzen sich mituntcr am
13 ABADY I,44f.,Taf. 24a, b.
12 3 4 5
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AUFGEN. U.GEZ.J.S.. Z.DRUCKGEZ .A.M.
10
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Abb. 52. Dis al-Aswad Nr. 8. Aimeplan.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN 167
anderen Ufer fort. Uber formale Eigenschaften und Abmessungen hat M. Gerig kurz berichtet 14 . Auf
Tafel 24a (ABADY I) wurde ein Beispiel (Inv. Nr. 54) vom Osthang des Balaq al-Qibll abgebildet, das
hier beschrieben werden soil.
Gabal Balaq al-Qibli
Die Winkelarme dieser Y-Form (Taf. 30 a, b) sind ungleich lang. Dcr eine lauft in Fallrichtung des
unteren Gebirgshanges rechtwinklig in das Wadi hinein, der zweite ist parallel am Hang entlang
gefiihrt. Die Winkelarme bestehen aus senkrechten Steinplatten im rhythmischen Wechsel mit
kleineren, runden Steinen in der Art, wie wir sie im westlichen Hochland bei Nihm finden (Taf. 31 a).
Die Orthostaten ragen mit der Spitze nach oben. Samtliche Steine sind unbearbeitet. Der kurzere Arm
der Struktur biegt am oberen Ende stumpfwinklig am Gebirgshang um, der langere leitet in sechs
parallel angeordnete „Querriegel" uber. Beide Teile ergeben zusammengenommen den von Gerig als
„Halsstiick" bezeichneten Bereich der Anlage. Die sogenannten Querriegel sind von geschlossener
Form, an den Seiten geradlinig aus Natursteinen zusammengefugt. Jeweils am Ende liegt ein
ausgewahlt groBer Stein. Fast alle diese Gebilde sind 70cm breit und zwischen 3,60m und 3,85m lang,
sie liegen in Abstanden von 2,50m bis 2,60 m. Moglicherweise handelt es sich um Graber.
Gabal Balaq al-Ausat
Die Gestalt der Y-formigen Anlagen ist immer gleichbleibend, ihre Orientierung kann jedoch, wie der
Ausschnitt aus dem Gabal Balaq al-Ausat zeigt, sehr verschieden sein (Abb. 53). Hierbei mogen
kultgeographische Gesichtspunkte eine Rolle gespielt haben, ein bestimmtes System laBt sich noch
nicht ermitteln, da die Zahl der bis jetzt erfaBten Denkmaler sehr gering ist. Anhaltspunkte fur eine
Datierung liefern die uns bekannten Beispiele nicht, aus dem Zusammenhang mit anderen antiken
Hinterlassenschaften und ihrer ortlichen Umgebung mochte man ein fruhsabaisches Entstehungsda-
tum als wahrscheinlich annehmen. Auf Abb. 53 sind drei Y-Formen, die am unteren Nordosthang des
Balaq al-Ausat liegen, gezeigt. Ganz erhalten ist nur die kleinste der drei Anlagen, die fiinf
querliegende Setzungen enthalt. Die trichterformig auseinanderlaufenden Arme sind aus unregelma-
Bigen Brocken zusammengefugt, die Rhythmik von senkrechten Spitzsteinen und niedrigen Findlingen
gibt es hier nicht. Etwas tiefer am Wadlrand sind Spuren einer weiteren Anlage erhalten: Acht
Querriegel, von denen der unterste zu dem nicht mehr vorhandenen Arm gehorte, der durch das Wadi
weggespiilt worden ist. Auf dem gegeniiberliegenden Ufer sind Reste des zweiten Armes noch
sichtbar. Das dritte Beispiel dieser Art liegt oberhalb im Gebirge und zeigt lediglich noch die beiden
Steinreihen in voller Lange.
Lavafelder nordwestlich von Dar as-Sawda 3
Nahezu klassisch zu nennen ist das Beispiel einer Y-Form auf Abb. 54 (Inv. Nr. 70). Die geradlinigen
Steinreihen verlaufen in einem Winkel von 60° zueinander, sie sind wie stets ungleich lang, der
rechtwinklig das Wadi iiberquerende Arm ist etwa 300 m lang, der andere ca. 275 m. Das sogenannte
„Halsstuck" besteht aus insgesamt sieben langlichen Setzungen, von denen die innere mit dem
kurzeren Arm verbunden ist, wahrend der langere in der ublichen Weise abknickt und in Hohe der
auBersten Setzung endet. Das Kopfstiick der Anlage liegt wiederum in abfallendem Gelande, die
Arme iiberqueren das Tal und erreichen jenseits das anstcigende Terrain. Am gegeniiberliegenden
Talrand, noch innerhalb der trichterformigen Zone, beginnt eine zweite, im Vergleich sehr kleine
Y-Form (Inv. Nr. 71), die nahezu parallel zur groBen ausgerichtet ist. Sie besitzt nur zwei freistehende
und eine in den Schenkel eingebundene Querform. Die Schenkel bilden einen Winkel von ca. 80°.
14 a.a.O., 44 f.
168
JURGEN SCHMIDT
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Abb. 53. Y-Formen im Gabal Balaq al-Ausat.
Ob der geringen Anzahl von langovalen Steinsetzungen immer auch die kleineren Dimensionen der
Struktur entsprechen, wissen wir nicht. Die Anlage ist mit Abstand die groBte in der ganzen Region.
Lavaplateau nordlich des WadT al-'AlTb
Abb. 55 zeigt den Ausschnitt eines relativ kleincn Wadis, das die Lavaplatcaus nordlich vom Wadi
al- c Alib durchschneidet und spater im Ostcn dem WadT as-Sa'ila zuflieBt. Aul der Zeichnung sind drei
unterschiedlich groBe Y-Formen zu erkcnnen sowie vielc andere Steinstrukturen, die in den gleichen
Zusammenhang gehoren. Als Baumaterial wurde hier das schwarze Lavagcstein der Umgebung
verwendet, so daB sich die einzelnen 1 ormen kaum vom I'ntergrund abheben.
Anlage A (Inv.Nr.65a) ist cine im Verhaltnis zu den anderen Cichilden schr klcinc Form, die am
Hang eines Seitentales liegt. Der groBcrc Schcnkel hat cine Lange von ea. 60m und reicht bis in die
Mitte des wadiartigen Einschnittcs. Bcide Schcnkel sind im Vcrglcich /urn Koplcnde auBergewohnlich
kurz. A weist funf querstchende Riegcl auf.
Y-Form B (Inv. Nr. 65 b) liegt obcrhalb von A an der Stellc, wo sich das Wadi wiedcr vcrcngt. direkt
an der Kante des Lavaplatcaus, das zum Tal slcil ablallt. Die Schcnkel der Anlage stehen in cinem
Winkel von etwa 64° zueinandcr, jedoch vcrlaulen bcide nicht exakt geradlinig, sondern in
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
169
Abb. 54. Y-Formen bei Dar as-Sawda 3 .
Kurvaturen. Das Kopfende ist teilweise durch natiirliche Erosion zerstort, nur die Seite mit den sechs
querstehenden ovalen Steinsetzungen ist erhalten. Beide Arme reichen ins Wadi hinab, wobei der
nordliche wieder rechtwinklig zur Flufirichtung steht. In der Wasserrinne selbst ist er unterbrochen,
am Rand des gegeniiberliegenden Plateaus noch vorhanden. Etwa in der Verlangerung dieses
Schenkels liegt auf der ostlichen Ebene des Lavagebietes eine streckenweise in zwei parallele Linien
gegliederte Reihe, die man als Fortsetzung von B auffassen kann. Unklar bleibt, warum am Abhang
selbst keine Spuren der Anlage zu finden sind. Die struktiven Eigenschaften aller Steinreihen in
diesem Gebiet weichen von den bisher besprochenen ab, wofiir Form B ein besonders gutes Beispiel
darstellt. Die Schenkel entstehen nicht durch aneinandergereihte Steine und sind auch nicht im
Orthostatensystem angelegt, sondern setzen sich aus runden Steinhaufen zusammen, welche verschie-
den weit voneinander entfernt sind oder abschnittsweise kettenartig aneinanderriicken. Beim Nord-
strang von B liegen die runden Setzungen in Abstanden bis zu 9,50m voneinander entfernt, sie
wechseln mit Mauerstreifen eng zusammengeschichteter Steine. Der siidliche Winkelarm ist etwa
300m lang, der nordliche, wenn man das Schenkelstiick auf dem Ostplateau dazuzahlt, 700m.
Die als Querriegel bezeichneten ovalen Setzungen am Abhang liegen ebenfalls in einer Reihe, es sind
fiinf , von denen der obere zuriickgesetzt ist. Der siidliche Arm verlauft am Berghang bogenformig und
170
JURGEN SCHMIDT
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Abb. 55. Y-Formen am Wadi al- c Al?b.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
171
gent im Wadi selbst in eine schwache Kriimmung iiber. Er besteht aus Lavasteinhaufen, die unter-
schiedlich weit voneinander entfernt liegen.
Die von auffalliger Form gepragten Quersetzungen (Abb. 56) bestehen meist aus einem kompakten
langlichen Haufen mittelgroBer Steine, die an einem Ende halbrund verlegt sind, am anderen in
halbkreisformige Ringe iibergehen. Stets ist hinter diesem Ring die hochste Stelle der Setzung durch
eine Aufturmung meist flacher Steine markiert. Die Quersetzungen sind 1,15 m breit, Setzung III miBt
am FuBende nur 90cm. Die Langen bewegen sich zwischen 2,75 m und 3,55 m. Die von den ringformig
angeordneten Steinen eingeschlossenen Felder sind mit hellem Sand gefiillt. Die seitlichen Abstande
betragen 2,00 m bis 3,22 m, wie der Skizze zu entnehmen ist (Abb. 56).
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gewachsener Felsen
Abb. 56. Y-Form am Wadi al- c AHb. Steinsetzungen am Kopfende.
Y-Form C (Inv.Nr. 65 c) ist nicht nur entschieden groBer als B, sondern gehort zu den groBten
Beispielen der Kategorie uberhaupt. Die beiden Winkelarme nehmen ihren Ausgang wiederum an der
oberen Kante des Lavafeldes und laufen talwarts zum Wadi, durchqueren es und setzen sich auf der
gegenuberliegenden Hochebene fort. Die Anlage ist insgesamt geschlossener als B, auch wenn die
Schenkel weder gleichmaBig noch geradlinig gefiihrt sind. Sie bilden einen spitzen Winkel von 55°,
soweit es die inneren Streckenabschnitte betrifft, am auBeren Ende ist, besonders am langeren
Schenkel, wieder eine Kurvatur zu beobachten. In der Hanglage sind die Winkelarme als homogene
Steinwalle ausgebildet, nach auBen gehen sie mehr und mehr in Steinhaufenreihen mit ungleichen
Abstanden iiber. Der Nordarm steht im rechten Winkel zur Mittellinie des FluBtales, er durchzieht das
an dieser Stelle besonders schmale Tal, steigt am gegenuberliegenden Hang hinauf und setzt sich auf
den oberen Lavafeldern so weit fort, daB sein Ende fast das nachste Wadi im Osten erreicht. Dieser
Schenkel hat eine Lange vonca. 750 m, der kleinere Arm ist ca. 430 m lang. Im Wadital liegen, von den
Winkelarmen eingeschlossen, runde Steinsetzungen in lockerer Anordnung. Das Haupt- oder Kopfteil
der Anlage besteht aus sechs langlichen, parallel aufgereihten Steinsetzungen, die mit dem Kopfende
gegen das abgeknickte Stuck des Nordschenkels weisen. Im Gegensatz zu Form B sind die Querset-
zungen hier groBer, hoher und geschlossener. Am Ende dieser Reihe folgt eine groBere Liicke und
172 JURGEN SCHMIDT
dann in gleicher Ausrichtung eine flache Setzung mit kleinen Steinen. Nach einer abermaligen Lucke
fanden wir eine groBe, liingliche Setzung, die augenscheinlich auch noch zur Anlage zu rechnen ist 15 .
Das ganze Umfeld dieser Y-Formen, vornehmlich die hoher gelegenen Ebenen, die mit kleinformati-
gen Lavabrocken dicht bedeckt sind, werden von einer Vielzahl verschiedener Steinsetzungen gepragt,
meist runde, ovale und sichelformige, ohne daB man eine sichtbare Ordnung oder Systematik
erkennen konnte. Lediglich die ebenfalls haufig vertretenen einfachen Steinreihen verlaufen in
bestimmten Richtungen und scheinen auch untereinandcr in Beziehung zu stehen, wobei die Winkel,
unter denen sie sich kreuzen oder aufeinander zulaufen, nach bestimmten Prinzipien abgesteckt sind
(Taf.30c).
Die Gruppe der Steinreihen und Steinhaufen sowie Kombinationen beider Formen werden zu einem
spateren Zeitpunkt behandelt, wenn das weitverstreute und umfangreiche Material koordiniert ist.
Insbesondere die Untersuchung der geradlinigen Reihen erfordert einen nicht geringen vermessungs-
technischen Aufwand, da diese sich mitunter kilometerweit durch das Gelande Ziehen. Hier sind nur
die auf der Kartenskizze vermerkten erwahnt, die gleichzeitig mit den Y-Formen entstanden zu sein
scheinen und mit diesen anscheinend auch in einem Zusammenhang stehen.
Nr. 1 ist ein auBergewohnlich groBer Tumulus mit zwei in verschiedene Richtungen weisenden Reihen
von Steinhaufen. Bei Nr. 2 handelt es sich urn zwei Reihen locker gefugter Steinsetzungen, die auf den
kurzeren Schenkel von Y-Form C zulaufen, sie sind fast 400m lang und enden im Wadital. Im
Gegensatz zu den Y-Formen liegen die einfachen geraden Reihen, die hier aus runden Steinsetzungen
geringeren Durchmessers zusammengefugt sind, auf den Plateaus, d. h. immer auf einem ebenen
Gelandestuck und reichen nur gelegentlich bis an oder in ein Tal. Die Abstande der runden Setzungen
sind, wie die Abb. 55 zeigt. sehr unterschiedlich und konnen (Nr. 6 und 7) unterbrochen sein. Wir
haben es hier iiberdies mit derjenigen Art von Steinreihen zu tun, die nicht linealgerade iiber weite
Strecken laufen, sondern unregelmaBig gefuhrt sind, ahnlich wie die Winkelarme der Y-Formen. Ein
Kulminationspunkt liegt bei 5, wo es zu einem Netz von Linien kommt. In 6 erkennen wir ein Beispiel
der haufig anzutreffenden, sich spitzwinklig kreuzenden langen Reihen. Bei 8 handelt es sich um eine
ringformige Setzung mit zwei ungleichen Reihen. 10 und 11 sind zwei unregelmaBige, geschlossene
Mauern, die nur durch kurze Abschnitte von Steinreihen unterbrochen werden. Sie erinnern an
ahnliche, allerdings langere Mauern, die es zwischen Sirwah und Marib gibt und von denen die besten
Beispiele nordwestlich von Gufaina und zwischen Gabal Balaq al-Qibll und Dis al Aswad anzutreffen
sind. Bleibt der Zusammenhang mit einer bestimmten landschafthchen Formation oder mit einem
abzugrenzenden Gebietsstiick bei 10 und 11 unklar, so scheinen die beiden anderen in den erwahnten
Gebieten liegenden. mehrere Kilometer langen Mauern die Grenzen eines wahrscheinlich kultisch
ausgewiesenen Gebietes anzuzeigen. Nicht aufgenommen in unsere Planskizze wurden die unzahligen
freistehenden Steinhaufen, die fast das ganze Siidplatcau bedecken, das eine ebenc Flache im
Gegensatz zur bewegteren, durch Vulkanfelscn untcrbrochenen Oberflachenstruktur des Nordpla-
teaus bildet. Bei diesen vielfach mehrere Meter in Durchmesser und Hone messenden runden
Anhaufungen von Lavasteinen handelt es sich um Tumuli, die durch ubermaBige Steindeponien
vollkommen ummantelt sind (Taf. 31b). Die einfachen Steinreihen, wie sie auf Abb. 55 verzeichnet
sind, lassen sich unter Umstanden als gestirnbezogene Linien erkUircn. eher jedoch als sichtbare
Abgrenzungen bestimmter heiliger Bezirke oder als hima. lis soil abschlieBend abermals darauf
aufmerksam gemacht werden, daB wir uns noch ganz am Anfang der lorschutigen auf diesem Gebiet
15 G. R. H. Wright hat mich auf die den Y-Formen Vcrbindung gchracht und auch als /u Wasscrsvstcmen
ahnlichen Steinstrukturcn aus Jordanien aufmerksam gclmrig intcrprctiert. (Vgl. S. W Helmsa a () . 3Sff.)
gemacht, die teilweise von S. W. Helms vcroffcntlicht Mil den Y-Foimen aus Marib und Umccbung haben
worden sind: S. W. Helms. Jawa, Lost City of the sic jedoeh weder luuktionell noch formal Gemeinsam-
Black Desert (19X1) pi. 10, 11 u. 12. Diese „Kites" keiten.
genannten Gebilde werden mit der Gazcllcnjagd in
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN
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Abb. 57. Steinreihen.
befinden, demzufolge sind weitreichende Deutungen ebenso unangebracht wie Datierungsangaben.
Gegenwartig geht es lediglich um die Bestandsaufnahme der Denkmaler und ihre Klassifizierung. Um
dem Leser einen Eindruck von der Vielzahl der Formen zu vermitteln, werden hier einige Varianten in
Abbildungen vorgestellt. Auf Abb. 57 ist ein Gebietsausschnitt mit drei Steinreihen vom Westhang des
Gabal Balaq al-Ausat wiedergegeben (Planquadrat F6 s. Kartenbeilagen ABADY I). Das Ende jeder
Reihe bindet in einen groBen Steinhaufen ein. Die kegelformigen Hiigel haben sich im Laufe der Zeit
durch niedergelegte Steine gebildet. Der Variantenreichtum innerhalb dieser Kategorie ist groB, wie
u.a. die unten beschriebenen, in der Nahe des Wadd-Tempels gelegenen Tumuli mit Grabreihen
bezeugen. DaB sich unter den groBen Steinhaufen fast immer bauliche Strukturen verbergen, geht aus
den Beispielen hervor, die siidwestlich des Vulkans in Planquadrat G9 (s. Kartenbeilagen ABADY I)
liegen, in der Lavafeldzone nordostlich vom Gabal Balaq al-Qibll. Die Lageskizze (Abb. 58) gibt ein
kleines, maBig hohes Plateau wieder, auf dem die Strukturen liegen, wahrend in den tieferen Lagen
des Gebietes keine anthropogenen Formen zu finden sind. Bei A und C konnten wir den Nachweis
erbringen, daB sich im Kern der Hiigel aus gestapelten Steinen ringformige Tumuli verbergen, die mit
plattenformigen Steinen in Trockentechnik aufgeschichtet sind und sich mittels eines Kraggewdlbes
nach oben kegelstumpfartig verjungen. Fast immer besitzt ein solcher Tumulus eine rechteckige,
fensterartige Offnung, die mit einer langlichen Platte als Sturz abgedeckt ist. Der Bau wird im Laufe
174
JURGEN SCHMIDT
mitop*p* i .
■flWiW *
Abb. 58. Tumuli und Steinreihen auf den Lavafeldern Sstlich vom (jabal Balaq ;il-OihlI.
der Zeit durch permanente Deponicn groBcrer Steinbrocken derart ummantelt. daB seme architekto-
nische StrukturschlieBlich vollig verschwindet (E, F, H und I) (Taf. 31b). Daneben e\istieren ahnliche
Formen, bei denen der Kern aus einem U-formig geschichteten Plattenmauerwerk bestebl (D). Fine
kleine, halbkreisformige Setzung schlicBt sich hier an. Bei II isi der \organg des L'nimantelns
besonders gut sichtbar, denn die Kernstruklur blieb leilweise unbedeekt. man erkennl den langen
Sturzbalken des „Fensters" und das aufgehende Mauerwerk. walirend der Rest bereits unter Stein-
deponien begraben liegt. Bei G und am Ende der Reihe III sind kleine I'-tornuge Gebilde Bttfden
Untergrund gesetzt. Die Steinreihen I bis IV bestehen aus mehreren langsgerichteten lin/elo\.ilen.
die an den Schmalseitcn gelegcntlich von Orthostaterj gefafit werden. Sic sind in AKunden linear
aufgereiht, IV besteht aus iiberwiegend runden Formen. Des weiteren schlieBl eine Reihe einzeln
gelegter Stcinc das Feld nach Nordwesten ab. wahrend als iibrige ( irenze offenbai die Steilkanten des
Gelandes dienten.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN 175
F. TUMULI
Die Formengruppe der Tumuli soil zu einem spateren Zeitpunkt gesondert behandelt werden, zumal
das Material nicht in den Rahmen des hier vorgestellten Kapitels gehort. Umfang und Vielfaltigkeit
erfordern uberdies weiteres Sammeln und Ordnen 16 .
Erwahnung finden sollen hier lediglich zwei auf den Lavafeldern westlich des Wadd-Tempels gelegene
Tumuli, die in Verbindung mit Steinreihen stehen (Inv. Nr. 50) 17 (Taf. 32a). Beide Exemplare sind
hervorragend erhalten. Die Tumuli selbst bestehen aus einer kreisringformigen Schichtung von
Gneisplatten in Kraggewolbetechnik (Taf. 32 b). Wie alle diese Beispiele sind die Mauerkorper
kegelstumpfartig ausgebildet und waren nie hoher, als auf den Abbildungen sichtbar ist. Oben wird
der Hohlraum mit einer etwa 80 X 85 cm groBen Steinplatte abgedeckt. Der mittlere Durchmesser des
Mauerringes betragt 2,30 m, die Wandstarken liegen bei 80cm, sie sind von unten nach oben
gleichbleibend dick. Beide Bauten haben die iiblichen rechteckigen Fenster, die 50 cm breit sind und,
soweit feststellbar, 80cm hoch. Innen ist der Mauerkranz bis iiber den unteren Rand der Fenster mit
Sand gefullt, dariiber liegt eine Plattenabdeckung. Die fehlenden Teile der Konstruktion, die in Art
und Weise der Schichtung mit gebrochenen Gneisplatten sehr an den Tempel von Samsara erinnert,
sind nicht, wie man zunachst annehmen mochte, durch Zerstorung entstanden. Es handelt sich
vielmehr auch hier um eine in der An tike erfolgte Entnahme von Steinen, mit denen an der Peripherie
des Tumulus Steinsetzungen errichtet wurden. Diese neu entstandenen Steinsetzungen weisen im
Inneren wie iiblich den sterilen hellen Sand und Knochenreste auf 18 .
Im Prinzip ist der hier erkennbare baugeschichtliche Ablauf der gleiche wie an den Dis-Bauten und
denen in der Ebene von Rahaba. Die mit den Tumuli verbundenen Reihen sind geradlinige, in
„Ketten" aufgereihte Setzungen von streng rechteckiger Grundform. Sie wirken sarkophagartig und
sind an den Schmalseiten von Orthostaten begrenzt, die Seitenwande bestehen aus senkrecht gestell-
ten Platten (Taf. 32c, d). Diese sind derart in den Boden gesteckt, daB eine Kastenform entsteht. Die
Lange einer solchen Rechteckform betragt 270cm, ihre Breite 60cm und die Hdhe 40cm. Der
Abstand zwischen den einzelnen Kasten liegt bei 30 bis 50 cm. Ein besonders langer Kasten hat die
Abmessungen von 60 x 340cm. Die Abdeckung erfolgte mittels mehrerer Plattenlagen. Zuweilen
wurden aber auch Lavabrocken oder Gneissteine verwandt. Manche Kasten sind mit Sand angerei-
chert, bei anderen ist der gewachsene Boden erkennbar. Letztere zeigen dann zumeist nur an einer
bestimmten Stelle hellen Sand. Eine der beiden Anlagen besteht aus Tumulus und 20 Steinkasten, von
denen die drei am Ende der Kette aus Lavabrocken bestehen, die andere aus Rundbau und 11 Kasten,
sowie einer runden Setzung am Ende. Besonders an den Tumuli, aber auch an den Steinkasten sind
Deponien aus Lavageroll zu beobachten. Offenbar hat man diese Statten nach ihrer Errichtung immer
wieder lange Zeit hindurch aufgesucht und Steine niedergelegt, sie anderten Zustand und Form, ohne
Zweckbestimmung und Bedeutung zu verlieren. Auf den Bergspitzen der Umgebung fanden wir
zahlreiche Tumuli ohne Kettensetzungen. Von der Ebene fuhren zwei getrennte Wege auf einen
Gneisberg, auf dem man je einen Tumulus am Ende eines der beiden Aufstiege erreicht.
16 Vgl. ABADY I. 171ff. mautischen Felsgrabern. Diese waren Ossuarien mit
17 ABADY I, 43 f. Zweitbestattungen, es wurden in ihnen ausschlieBlich
18 Ein Gewahrsmann aus Arak teilte mir mit, daB in Schadel gefunden (G. Caton Thompson, The Tombs
friiheren Jahren einige Tumuli von Stammesangehori- and Moon Temple of Hureidha [Hadhramaut], Ox-
gen „untersucht" wurden. Man fand jeweils nur einen ford 1944. Reports of the Research Committee of the
menschlichen Schadel in ihnen. Dies deckt sich mit Society of Antiquaries of London No. XIII, S. 65-93,
den Beobachtungen von Caton Thompson in hadra- PI. XXIII -XXVI).
|76 JURGEN SCHMIDT
ZUSAMMENFASSUNG
Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daB das vorausgegangene Kapitel einen ersten vorlaufigen
Bericht darstellt. Ohne Freilegungen und Ausgrabungen sind weder Datierungen erhaltlich noch
iibergreifende Zusammenhange herzustellen. Die Auswertung des Materials muB sich notgedrungen
vorerst auf formtypische Merkmale beschranken, der Zeitpunkt fur eine Interpretation ist noch nicht
gekommen.
Zunachst ist es die Lage in der Landschaft, die besondere Situation im Gelande, die alien hier
vorgefiihrten Bauanlagen gemeinsam ist. Dabei wird immer ein groBes FluBtal zum geographisch
verbindenden Glied, das Wad! Dana, das WadI al- c Alib, das Wadi as-Sa 3 ila und andere. Die Bauten
selbst sind dann aber meist am Rande eines kleineren Nebentales crrichtet, und zwar in Hanglage. Ist
das als Baugrund dienende Ufer felsig und steil abfallend, so wird der GrundriB mitunter terrassiert
angelegt und gestaffelt. Die Orientierung der Bauwerke erfolgt zu den Haupthimmelsrichtungen
iibereck, ohne jedoch einer generellen Ausrichtung in bezug auf die Raumachsen unterworfen zu
sein.
Fur alle Anlagen typisch ist ferner die geringe Hohe der Mauern von maximal 1,2(1 bis 1,70m und vor
allem, daB samtliche Beispiele uniiberdeckt zu denken sind. Dies trifft nicht nur fur die groBen
ungegliederten Anlagen wie c Atf al-Hamra 1 zu, bei denen der Eindruck entsteht, daB es sich eher urn
einen rechteckig ausgegrenzten Bezirk handelt, sondern auch auf regelrechte Gebaude von kleineren
Dimensionen.
Neben den rein formalen Gemeinsamkeiten fallt eine andere, alle Strukturen verbindende signifikante
Eigenart auf, die man bei fluchtigem Betrachten als Zerstorung deuten mdchte. lis sind in erster Linie
die Umfassungsmauern, die davon besonders betroffen zu sein scheinen. Bei naherer Untersuchung
stellt sich dann aber heraus, daB die Liicken im Mauerverband, die streckenweise ganz aufgelosten
Teile des Baues nicht als Zerstorungen aufzufassen sind, sondern als Resultat eines sorgsam durchge-
fiihrten Prozesses der Steinentnahme.
Die herausgetrennten Stiicke werden am FuBe der jeweiligen Mauer niedergelegt und zu Gruppen
formiert. So entsteht in gewissem Sinne ein neuer Zustand des Baues, der als Sekundarerscheinung
noch in eine antike „Benutzungsphase" fallt, dann aber nicht mchr vcrandert wird und mit dem uns
iiberlieferten Zustand identisch ist.
Die aus dem Bau herausgewachsenen und auch in dessen Umfeld zu findenden Gebilde nennen wir
Steinsetzungen. Sie sind Trager einer bestimmten Symbolfunktion, aufzufassen als Kenotaphe,
Ossuarien oder u.U. auch als Graber. Die Form der Steinsetzungen kann sehr verschieden sein,
kreisrund, rechteckig, sichelformig, ovoid und in den meisten Fallen amorph. Das Innere ist mit
hellem und moglichst steril gehaltenem Sand aufgcfiillt, in dem sich nicht seltcn kleine knochenteil-
chen finden. Von den Formverschicdenheiten abgcschcn lusscn sich zwei Gruppen von Setzungen
unterscheiden: Die aus der Architektur entwickelten und die unabh;ingig von der Bauanlagc. vielleicht
schon vor deren Errichtung, angelegtcn. Dicsc bcfinden sich mcist an cxponicrter Stelle, ctwa im
Zentrum und sind von auffallender Cicstalt.
Die Entstehung der Steinsetzungen stellt einen einmaligcn Akt dar, ein bestimmtes l-reignis findet in
ihnen seinen Niederschlag. Nach Becndigung dieses Aktes werden sic nicht mehr vcrandert. Ein
weiteres Phanomen, das sich jedoch uber liingere Zeitraunie crsucckt wie dem archaologischen
Befund zu entnehmen ist -, gchiirt in den gleiehen Zusammcnhang: Die Steinsetzungen werden mit
Kieseln und Felssplittcrn bedeekt, die zu bestimmten Gelegcnhc-iten oder aus besonderem AnlaB in
nicht nachvollziehbaren Abstandcn von denjenigen deponicrt werden, die zu dieser heiligen Stelle
pilgern. Sie dienen als Gedenk- oder Mahnsteine. Darbringungcn o.a. Wir be/.eichncn den Vorgang
selbst und seine sichtbaren matcriellen Hintcrlassenschafien als Sleindeponie.
HYPATHRALE BAUANLAGEN UND ANDERE STEINSTRUKTUREN 177
Mitunter sind nicht nur die Steinsetzungen von unzahligen dieser kleinen und kleinsten Steine
bedeckt, sondern auch die Architektur selbst, sie kann gelegentlich unter ihnen begraben werden.
Ob es sich um die natiirlich gewachsene Monolithstele mit den am FuB gruppierten Setzungen handelt,
um die pratektonischen Gebilde aus gelegten Steinen, die mehrgliedrigen Kammertrakte der friihen
Baustrukturen oder um Vorformen des sabaischen Tempels, es ist immer der inhaltlich gleiche Aus-
gangspunkt, die Identitat der Vorgange, in denen sich ein bestimmter religioser Gedanke nieder-
schlagt. Und dieser gemeinsame Nenner, durch den grundverschiedene Formtypen in enge Ver-
bindung treten, ist die architektonische Metamorphose. Die solcherart cntstehende „Auflosung" der
baulichen Substanz, der Ursprungsform, muB gleichbedeutend mit einer rituellen Handlung, mit der
rituellen Veranderung des Urzustandes sein. Wir haben es hier mit einem Werdegang zu tun, bei dem im
iibertragenen Sinne mit jeder Veranderung der Form ein neuer Abschnitt der Verwirklichung beginnt,
mit einem ProzeB, durch den aufgrund religioser oder kultisch gebundener Handlungen ein Struktur-
wandel eingeleitet wird, ohne daB sich die Bestimmung des Bauwerkes und seine sakrale Bedeutung
dadurch zu andern scheinen. Der Aspekt der Metamorphose der architektonischen Form als Teil der
religiosen Vorstellungswelt und Teil einer kultischen Handlung, als ein Vorgang von metaphysischer
und symbolischer Bedeutung laBt das Bauwerk zum Kultgegenstand werden, bleibt alien diesen
Statten verhaftet. Die Veranderung der materiellen Existenz eines Bauwerkes begegnet uns selbst
noch bei jenen friihsabaischen Bauten, die bereits Merkmale der sabaischen Tempelarchitektur
tragen, wie etwa die beiden Kultbauten auf dem Gabal Balaq al-Ausat 19 . Das Charakteristische dieser
Bauten, der kubisch geschlossene, von strenger Geometrie gezeichnete Korper erscheint im archaolo-
gischen Befund in anscheinend vollig desolatem Zustand, den Anlagen in Rahaba durchaus nicht
unahnlich. Auch die Kulthauser auf dem Balaq al-Ausat, deren Beziehung zu den Grabturmfeldern
der unmittelbaren Umgebung unverkennbar ist, dienten in einem sekundaren Stadium als Gedachtnis-
statte oder Bestattungsplatz fur die Toten 20 . Im Laufe der Zeit nehmen die dafiir bestimmten Einrich-
tungen an Zahl derart zu, daB die Auflosung der Architektur und die Umwandlung der Mauern in
Steinsetzungen diese aus literarischer Zeit stammenden Bauten morphologisch in die Reihe der
prahistorischen Vorganger stellen. Auch hier gehort die Steindeponie zum unverwechselbaren Kenn-
zeichen dieser Gruppe von Heiligtiimern.
Hervorgerufen wird dieser Bewegungsgang offenbar dadurch, daB an der ausgezeichneten Stelle, die
vielleicht der Ort war, an dem man iiberirdische Krafte zu spiiren glaubte, auch die Toten ihren letzten
Ruheplatz finden sollten. Die Errichtung des Bauwerkes ist bereits Bestandteil einer Kulthandlung,
schlieBt einen Teil der rituellen Funktion mit ein.
Der weitere, sekundare Schritt, die Metamorphose der Form, haben wir zunachst als symbolische
Verkapselung, d. h. als einen Vorgang mit symbolischer Bedeutung aufgefaBt, der eine zweite
Wirklichkeitsebene des Bauwerkes entstehen laBt. Diese Phase der rituell motivierten Bewegung ist
erkennbar durch die Umwandlung der bestehenden Grundstruktur in Steinsetzungen. Und noch eine
dritte Phase im Ablauf kiindigt sich durch die permanente Deponie von Steinen an, durch die es im
Einzelfall bis zur volligen Ausloschung der Ausgangsform kommen kann. Ist mit diesem kultischen
Bewegungsgang die Veranderung der korperlichen Existenz der Architektur verbunden, so bleibt es
zunachst doch zweifelhaft, ob der Wechsel in das zweite Wirklichkeitsstadium als ritueller Vorgang an
die Urbedeutung des Baues direkt anzuschlieBen ist oder ob sich hier zwei Bedeutungsebenen
19 Auf die Zusammengehorigkeit verschiedener Stein- Kreis des Totenkultes gehoren neben den Tumuli auch
strukturen und Steinbauten hat auch M. Hofner be- Steinkreisc. Trilithe und Steinsetzungen.
reits hingewiesen (M. Hofner a.a.O., 345f.). In den 20 ABADY I. 64ft, Abb. 8 u. 9.
178 JURGEN SCHMIDT
beriihren, die zwar in denselben oder einen ahnlichen Sinnzusammenhang gehoren, aber weder
zeitlich aneinanderzuschlieBen sind. noch denselben geistig-religiosen Ursprungspunkt haben. Mit
anderen Worten, es bleibt die Frage offen, ob die materiell sichtbar werdende Metamorphose von
Anfang an immanent ist oder sich zwischen beide Stadien, das des Urzustandes und das der
Metamorphose, ein langerer Zeitraum schiebt, nach Ablauf dessen das Bauwerk sozusagen fur einen
anderen kultischen Akt wiederverwendet wird.
Jurgen Schmidt
Der Tempel des Waddum Du-Masma c im*
A. Das Nebengebaude
Bei der Beschreibung des Tempels des Waddum Du-Masma c im ist die in unmittelbarer Nahe gelegene
und zum Tempel gehorige Bauanlage (Inv. Nr. 34) (Abb. 59; Taf. 33 a) erwahnt worden 1 . Steingerechte
Aufnahme und baugeschichtliche Untersuchung fanden im Dezember 1982 statt. Die im allgemeinen
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Abb. 59. Tempel des Waddum Du-Masma c im und Nebengebaude. Lageskizze.
gut erhaltene Struktur ist bei der neuerlichen Steinplunderung am Tempel bis auf geringfugige
Schaden unversehrt geblieben, so da6 wir ein vollstandiges Bild erhalten konnten. In Mitleidenschaft
gezogen wurde lediglich die Siidwestflanke.
Der Bau besteht aus Gneisplatten verschiedener GroBe, die Technik weist kaum Unterschiede zum
Tempelmauerwerk auf. Die Wande sind im Originalzustand etwa 1,50 m bis 1,70 m hoch (gemessen
Zweiter vorlaufiger Bericht iiber die baugeschichtlichen
Untersuchungen.
1 ABADYI, 98f.,Taf.36c.
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Abb. 61. Tempel des Waddum Du-Masma c im. Schematischer Plan des Nebengebaudes.
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182 JURGEN SCHMIDT
vom FuBbodenniveau der lnnenraume). Der GrundriB ist uneinheitlich, aus mehreren Bauperioden
zusammengewachsen. Im ersten vorlaufigen Bericht waren drei Phasen erwahnt, die sich aber noch
weiter unterteilen lassen und insgesamt vier Bauzustande ergeben. Der damals als Sockel oder
Postament bezeichnete massive Maucrblock stellt eine Periode fur sich dar, an seiner Westecke trennt
ihn eine senkrecht verlaufende Fuge vom anschlieBenden Winkelarm des Raumes 2 (Abb. 60, 61).
Dieser Abschnitt war also der erste in der Umgebung des Tempels und offensichtlich mit diesem in
enger Beziehung stehend, seine Orientierung entspricht genau der Ausrichtung des Tempels. Der als
massiver Steinsockel in den oberen Teilen stufenartig erhdht aufgemauerte Kubus erhalt eine
U-formige Randmauer, die sich nach Siidwesten offnet. Bei Erganzung der wenigen fehlenden Teile
entsteht ein Formgebilde, das an einen Thron erinnert. Das Mittelquadrat wirkt wie eine Sitzflache,
der vordere Streifen wie die FuBschwclle und der Mauerhaken wie eine Art Lehne. Eine Parallel-
erscheinung fur diesen erhohten Steinsitz ist im sudarabischen Raum nicht bekannt. Entfernte
Ahnlichkeit besteht hingegen mit den Steinthroncn, die in groBerer Zahl in Athiopien. vornehmlich in
Aksum, vorkommen. Daniel Krencker deutet diese steinernen Stiihle, von denen auch ein Exemplar
in Matara vorkommt, als Throne. Sie unterscheiden sich allerdings von der Struktur in Samsara
dadurch, daB sie in Haustein ausgefiihrt sind und einen mehrstufigen Unterbau besitzen. Krencker
bringt die Throne mit den auf Inschriften erwahntcn zusammen und bezeichnet sie als Kdnigsthrone,
weil auf den dazugehorigen Inschriften die Aksumiterkonige ihrc Kriegstaten verherrlicht haben. Im
heiligen Bezirk der Zionskirche zu Aksum, unter der Krencker ein altes Heiligtum vermutet 3 ,
kommen dariiber hinaus auch sogenannte Richterstuhle vor.
Im Zustand II wird von der Westecke des sogenannten Thrones ausgehend eine mehrfach abgewin-
kelte Mauer errichtet, die die Flachen 2 und 11 umschlieBt. 11 wird durch diese Mauer nicht vollig
geschlossen, sondern laBt einen Freiraum vor dem sogenannten Thron bestehen. Kammer 2 ist
vollkommen leer, wahrend im Durchgang zu 11 groBe Steinsetzungen zu finden sind. Steinsetzungen
umgeben auch die Westecke von 1 1 , das Ende des Mauerhakens bei 1 1 und legen sich spater gegen die
Front des Kubus. Als Raum 10 schon besteht, wird der Zwischenraum zwischen diesem und dem
„Thron" vollkommen von Setzungen ausgefullt. Spater hinzugckommen ist eine schmale. langliche
Setzung siidwestlich von 11. Periode Ilia lehnt sich in leichter Abwinklung gegen das bestehende
Mauerwerk von II. In sich ist Zustand III a im GrundriB vollkommen regelmaBig mit den Kammern 3
bis 10 aufgeteilt. Die Innenflachen betragcn 5,0 x 7,50m, die Kammern 6 und 7 sind 5.50m breit.
Jeder Raum enthalt mindestens eine Steinsetzung, diese sind in ihrer GroBe sehr unterschiedlich. In 3
ist auBer den runden Steinhaufungen auch die NordostabschluBwand in eine solche umgebildet
worden. 4 hat eine Setzung in der Westecke und eine langliche am AuBenrand. Raum 5 weist eine in
der Westecke auf, 6 in alien vier Ecken sowie am AuBenrand. Die Trennwand zwischen 6 und 7 ist
aufgelost und in mehrere Steinsetzungen verwandclt worden. Auch der ganze sudwestliche Teil des
Mauerwerks von 7 wurde zu inneren und auBercn Setzungen umgebildet. In S haben wir cine sehr
kleine Steinanhaufung in der Ostecke, in 9 zwei diagonal gegcnuberliegende, 10 ist iiber die Halfle mit
Gneisplatten bedeckt und zeigt iiberdies noch an der Nordspit/c eine Ecksetzung. Die meisten dieser
Setzungen sind aus dem Verband der Mauern herausgearbeitet worden. In alien Fiillen enthalten sie
hellen, reinen Sand. Ob Bauphase III b gleich/eitig nut III a oder wenig spater cntstanden ist. wissen
wir nicht. Sie besteht im Prinzip aus der Winkelmauer, die den Raum 1 bildet. dieser ist jedoch
weitgehend zu Setzungsstrukturcn umgefonnt worden. Auch am iiuBeren Rand ist eine 4m lange,
schrag abgehende Setzung in dieser Phase cntstanden. Unlereinander komnninizieren die Raume
nicht, AuBenturen sind mit Sicherhcit bei 5 und 8 nachzuweisen, sie liegen laibungslos in den Ecken,
2 Deutsche Aksum-Lxpedition I (1913), 45ff. u. II. Taf. .1 a :i <) S|ff
XHIf.
DER TEMPEL DES WADDUM DU-MASMA C IM 183
eine Baugepflogenheit, die zumindest im 8./7. Jahrhundert fiir die sabaische Architektur formtypisch
war. Die beiden Eckkammern 6 und 7 besaBen keine Zugange, bei 3 und 4, 9 und 10 ist das
Vorhandensein wegen der Mauerauflosungen und Steinsetzungen schwer feststellbar. Raum 1 war
ebenfalls ohne Tur angelegt.
Alle von den friihen und friihesten Strukturen bekannten Merkmale wie Metamorphose, Steinsetzun-
gen, Steindeponien und andere Symptome des kultischen Vollzugs am Bau sind hier am Nebenge-
baude des Wadd-Tempels, das zweifelsohne auch sepulkralen Charakter tragt und ein baulicher
Bestandteil des Totenkultes war, zu finden. Was die Anlage gegeniiber den anderen auszeichnet, ist
nicht so sehr die typologische Differenziertheit als vielmehr die Ausreifung des baulichen Gedankens,
der prononcierte GrundriB und die entwickelte Technik. Die Konstruktionsweise fiihrt hier deutlich
aus dem Bereich der Urform heraus und weist auf die zeitliche Nahe zum Tempel. Mit diesem ist uns
ein feststehendes Baudatum um 700 v. Chr. gegeben. Gehen wir davon aus, daB der kubische Block in
der Mitte der Anlage der alteste und mit dem Tempel unter Umstiinden gleichzeitig entstandene Teil
ist, die anderen dann darauf folgen, so ist das Gebaude insgesamt nicht viel junger als der Tempel.
Innerhalb der Anlage lassen sich bei den verschiedenen Bauperioden insbesondere bei der Mauertech-
nik freilich noch Unterschiede aufzeigen, I und II sind sehr entwickelt, man legt groBe Gneisplatten als
Mauerbegrenzungen aus, verschrankt das Innere mit diesen aus Stabilitatsgrunden, schafft exakte
Eckausbildungen und achtet auf horizontalen Durchlauf der Fugen. Ilia ist sorgloser behandelt,
sowohl in der Wahl des Materials als auch bei der Technik. Ill b ahnelt I und II.
B. Funde
Schm/Samsara 6 (Taf. 33 b, c) FO: Wadd-Tempel, nach Angaben des Besitzers
im Mittelraum der Cella.
H.: 28,0cm; B. oben: 20,0cm; L. oben: 20,0cm;
Standfliiche des Sockels: 16,5 x 17,0cm. Material: Kalkstein.
Raucheraltar. Der Altar ist aus einem Stein gearbeitet, das Stuck ist aber formal in einen sich nach
oben verjiingenden Sockel und einen wurfelformigen Aufbau gegliedert. Auf der Oberflache befindet
sich die Vertiefung fiir das Rauchopfer. Die Vorderseite ist am oberen Rand mit einem Fries
zinnenartiger, teils halbrunder, teils rechteckiger Gebilde verziert. In symmetrischer Anordnung zeigt
die Vorderansicht iiber einer zweizeiligen Inschrift (s. W. W. Muller, S. 185 f.) das Symbol ..Mondsichcl
und Sonnenscheibe", das in Saba D haufig auf Altaren erscheint. Die Verzierung des oberen Randes
setzt sich nur an der rechten Seite mit einer „Zinne" fort. Auf derselben Seite ist der andere Teil der
Inschrift zu finden. Eine Ecke des Oberteiles ist abgebrochen, aber noch vorhanden.
Schm/Samsara 10 (Taf. 34 a, b) FO: Wadd-Tempel, nach Angaben des Besitzers
im Bereich der Cella.
H.: 70,5cm; B.: 30,5cm; T.: 32,0cm. Material: Kalkstein.
Pfeilerartiger Sockel. Die Bearbeitung der Oberflache ist in zwei unterschiedliche Zonen geteilt. Die
untere ist roh behauen und zeigt nur an einer Seite glatten Randschlag. Der obere, hohere Schaftteil
ist sorgfaltig geglattet und dekorativ behandelt. Die Technik der Bearbeitung ahnelt derjenigen auf
Wandverkleidungsplatten mit geometrischen Mustern. Die Ausfiihrung ist hier jedoch viel feiner im
Handwerklichen. Als Muster ist eine Art Fugenmotiv verwandt, d. h. die behandelte Flache ist in
Felder aufgeteilt, die von 2,2-2,4 cm breiten Streifen eingefaBt werden, wobei, wie bei einem
Fugenverband, ein iiber die ganze Breite des Pfeilers laufendes Feld iiber einem in der Mitte senkrecht
geteilten sitzt. Die „Fugen" sind ganz schwach in die Oberflache eingetieft, geglattet und poliert, so
daB der Stein hier zum Glanzen gebracht wird. Die von diesen Streifen eingefaBten Innenfelder
184 JURGEN SCHMIDT
messen 10,5 cm in der Hone, nur der obere Streifen 12,0 cm. Sie sind an ihrer Oberflache leicht poros,
insgesamt aber auch sorgsam geglattet. Die Feldereinteilung ist auf zwei Seiten des Stuckes gleich, die
Seite, auf der der Stein lagert, kann nicht beurteilt werden, die vierte Seite weicht insofern von der
Regel ab, als hier die Inschrift (s. W. W. Miiller, S. 188) angebracht ist. Am unteren Ende des Steines ist
eine etwa 14cm tiefe, unregelmaBige Aushohlung zu sehen, die hochstwahrscheinlich dazu diente, den
senkrecht aufgestellten Stein am Standort zu verankern. Auf der Oberflache des Sockels ist eine
quadratische Eintiefung herausgearbeitet, in die eine noch vorhandene, aber weitgehend deformierte
Bleiwanne paBt. Diese besitzt am oberen Rand noppenartige Verdickungen. Die Metalleinlage hat
offenbar als Schuh fur die Einzapfung eines Standbildes gedient, das moglicherweise ebenfalls aus
Metall bestand.
Schm/Samsara 9 (Taf.35a, b) FO: Wadd-Tempel, ohne nahere Angabe.
H.: 4,0cm; B.: 33,8cm; L.: 4<S.7cm. Material: grauer Kalkstein.
Rechteckige Opferplatte. Das Stuck ist stark beschadigt und an einer Schmalseite abgebrochen. Hier
befand sich der AusguB, der hochstwahrscheinlich in Form eines Stier- oder Widderkopfes ausgebildet
war und bei der Raubgrabung von der Platte abgetrennt wurde. Der plattenformige Stein hat an der
Oberseite eineflache Vertiefung (1,3-1 ,5 cm), die Breite der Randeinfassung betragt 3,5 cm. Zwei der
Seitenflachen tragen eine Inschrift, die auffallend prazis in den vorgeglatteten Stein eingemeiBelt ist
(s. W. W. Miiller. S. 187 f.). Haufig werden diese Steinplatten mit AusguB als „Libationstafeln" bezeich-
net, ob zu Recht, setzt M. Hofner in Zweifel, zumal Libationen als solche inschriftlich nicht erwahnt
sind (M. Hofner, Die vorislamischen Religionen Arabiens (1970) 330).
Schm/Samsara 7 (Taf. 35 c-e) FO: Wadd-Tempel, nach Angaben des Besitzers
aus dem Mittelraum der Cella.
H.: 4,6cm; B.: 24,0cm; L.: 25,3cm. Material: grunlich-gelber Alabaster.
Opferplatte, annahernd quadratisch. An der Oberflache wird die iibliche Vertiefung von einer 2,5cm
breiten Randleiste eingefaBt. Von der AusguBoffnung ist ein 2 cm breiter Ansatz erhalten, der AusguB
selbst, wahrscheinlich mit Tierprotom, ist abgebrochen. Das Stuck ist geglattet, poliert und tragt auf
drei Seiten primitiv eingeritzte Inschriften (s. W. W. Miiller, S. 186f).
Bei den Inschriftenfunden Schm/Samsara 11 (Taf. 34 c) und Schm/Samsara 12 (Taf. 34 d) handelt es sich
um vermauerte Spolien, von denen jeweils nur eine Ansichtsflache sichtbar ist und die infolgedessen
als Fundstiicke nicht beurteilt werden konnen.
Walter W. Muller
Weitere altsabaische Inschriften vom Tempel des Waddum Du-Masma c im
In ABADY I (1982), S. 91-99, wurde von Jiirgen Schmidt eine in den westlichen Vorgebirgen des
nordwestlich vom einstigen Damm von Marib gelegenen Gabal Balaq al-Qibli entdeckte und aufge-
nommene antike Tempelruine beschrieben, welcher von den Bewohnern der Oase von Marib und der
sich wadiaufwarts anschlieBenden Ebene von Rahaba der Name Samsara taht al-Balaq gegeben
worden war. Aus den dort gefundenen bzw. von dort stammenden Inschriften ergab sich, daB es sich
um ein Heiligtum aus fruhsabaischer Zeit des Gottes Wadd handelte (s. W. W. Muller, Die Inschriften
vom Tempel des Waddum Du-Masma'im, in ABADY I, 1982, S. 101-106). Inzwischen wurden von
Jiirgen Schmidt weitere Spolien aus dieser antiken Kultstatte entdeckt, von denen die epigraphischen
Texte im folgenden behandelt werden sollen.
Schm/Samsara 6 (s. Taf. 33 b, c). Zweizeilige Bustrophedon-Inschrift auf zwei Seiten eines Raucher-
altars, der im Mittelraum der Cella des Tempels gefunden wurde.
1. (A) srrfmlqwmm (B) yhqmlbnlqf <—
2. (B) qfmldbwrlh (A) qnylwdmldm — >
1. Qawwamum Yuhaqim, der Sohn des Qaf-
2. qafum, von (der Sippe) Baur hat gewidmet dem Waddum Du-Ma=
1. sma c im.
Die Inschrift ist gut ausgefiihrt und die 32 Buchstaben des Textes sind, was vielleicht Zufall sein mag,
so auf die je zwei Zeilen der beiden Seiten verteilt, dafi auf jeden Abschnitt (ohne Worttrenner) acht
Schriftzeichen entfallen. Da nur zwei Seiten des Raucheraltars beschriftet sind, wird die Inschrift nur
verstandlich, wenn man sie in der Mitte der ersten Zeile auf der ersten Seite beginnen laBt und sm c m
als Fortsetzung des auf der zweiten Zeile mit dm begonnenen letzten Wortes ansieht. Als erster
Bestandteil des Namens des Stifters des Raucheraltars kann srrfm kaum in Frage kommen, da
zweifellos qwmm der eigentliche Personenname ist, gefolgt von yhqm als Beiname und sodann vom
Vater- und Sippennamen. Auch die Annahme, daB srrfm das Nomen sein konnte, welches sich
bisweilen am SchluB von Texten rechtlichen Inhalts findet und in der Bedeutung „Zeugnis, Bezeu-
gung" die namentlich als Zeugen aufgefiihrten Personen einleitet, ware an dieser Stelle kaum
begriindbar. Selbst wenn es dafiir bislang keine Parallele geben sollte, ist die Inschrift nur dann
vollstandig, wenn man sm c m in 1 A mit dm der darunter befindlichen Zeile 2 A verbindet und die
Inschrift nach dem ersten Wort der ersten Zeile enden laBt.
Zeile 1. Der Name qwmm findet sich in den altsabaischen Inschriften Gl 1692 aa aus der Oase von
Marib und CIH 496,2 aus Haribat Sa c ud; die Vokalisierung Qawwamum erfolgte nach al-Qawwam bei
al-Hamdanl, al-Iklil X, ed. Muhibbaddin al-Hatib, al-Qahira 1368 h, S. 247,16, in der Genealogie der
Nihm. Der von der gleichen Wurzel gebildete Beiname yhqm, Yuhaqim, ist in den altsabaischen
Felsgraffiti aus der Umgebung von Marib haufig bezeugt, z. B. Gl 1762,1, Gl 1679,1, Gl 1703,3 u. 6.
Ein Name qfqfm laBt sich bislang anscheinend nicht nachweisen. W. Hein, Siidarabische Itinerare,
186
WALTER W. MULLER
Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien 57 (1914), S.41, verzeichnet im Wad! Maslla
einen Ortsnamen Gafguf (= Qafquf); im klassischen Arabisch wird in den einheimischen Lexika fur
qafqaf neben anderen die Bedeutung „Strau6enfliigel" angegeben, und in Datlna bezeichnet qufqufa
den „Oberteil der Stirn, die Stirnhaare" (C. de Landberg. Glossaire datinois. Vol. III. Leiden 1942,
S.1954).
Zeile 2. Auch der Sippenname dbwr, Du-Baur, ist bisher ohne Parallele, es sei denn, man wiirde
bdbwrm, in Du-Baurim, einen in der aus Marib stammenden Inschrift Fa 121 vorkommenden
Ortsnamen, dazu vergleichen, wobei freilich auch die Mdglichkeit eingeraumt werden muB, das d als
zur Wurzel gehdrig zu betrachten und den Namen nach dem jemenitischen Morphemtypus fi'wal
Dibwarum zu lesen. Nach dem Tag al- c Arus soil sich die Nisbe al-Bawarl, welche ein Jemenite trug,
von einem Ort Bawar im Jemen herleiten, der jedoch aus anderen Quellen nicht belegt werden
konnte. Der nicht eigens genannte Gegenstand der Widmung ist natiirlich der Raucheraltar, auf
welchem die Inschrift eingraviert ist. Verglichen mit sonstigen altsudarabischen Raucheraltarchen
handelt es sich urn ein besonders groBes Objekt, welches zum Teil mit Zinnen und auf der zweiten
beschrifteten Seite mit Mondsichel und Scheibe verziert ist. Der Empfanger der Widmung ist Waddum
Du-Masmaim, also der Herr des Heiligtums, in welchem der Raucheraltar gefunden wurde. Die vier
letzten Buchstaben des Tempelnamens stehen, wie bereits dargelegt wurde, zu Beginn der ersten
Zeile. Es verdient in diesem Zusammenhang vielleicht noch erwahnt zu werden, dafl in den
minaischen Inschriften ofters bekundet wird, daB dem Gott Wadd Raucheropfer dargebracht werden,
z.B. whblmfytlwdm M33 = RES 2778,7 oder c rb/mfy/wdm M43 = RES 2789,3.
Schm/Samsara 7 (s. Taf. 35c-e). Einzeilige Inschrift auf drei Seiten einer quadratischen Opferschale,
die ebenfalls im Mittelraum der Cella des Tempels gefunden wurde. Die grobe Schrift der roh
eingeritzten Buchstaben steht in krassem Gegensatz zur Platte aus poliertem Marmor.
(A)... llhqnylwdl (B) r'bm .rby (C) nl Symbol bdthmym
... 3 il hat gewidmet dem Wadd Ri'abum den [Gi]rabiter (oder: den [Stein]metzen). Bei der Dat
Hamyim.
Der Stifter trug einen mit dem theophoren Element -^7 zusammcngesetzten Namen, dessen wohl aus
drei Buchstaben bestehender erster Bestandtcil nicht mehr erhalten ist. Auch wenn der Beiname des
Gottes auf der Inschrift nicht genannt wird, handelt es sich zweifellos um eine Widmung, und zwar
einer Person, an Wadd(um) Du-Masma'im. Personendedikationen aus diesem Tempel liegen bereits in
den Inschriften Schm/Samsara 2 und 4 vor. Der Name r'bm, Ri'abum, begegnet mehrere Male im
Sabaischen, darunter in den Bustrophedon-Inschriften CIH 379,1, RES 3946.4 und RES 5095. von
denen die beiden zuletzt angefiihrten aus Sirwah stammen. Die Vokalisierung erfolgte nach dem
arabischen Namen Ri 3 ab, dessen Bedeutung nach Th. Noldeke ..SchlieBung cities Risses. Herstel-
lung" ist; s. Beitrage zur semitischen Sprachwissenschaft. StraBburg 1904, S. KM), unter dem Abschnitt
„Ersatz als Personenname". Da auf der zweiten beschrifteten Seite in der Mitte die Tiille des
Opferbeckens ausgebrochen ist, durfte vom zweiten Wort vermutlich nur der Anfangsbuchstabe
fehlen. Die wahrscheinlichste Erganzung ist wohl \g]rbyn, obwohl auch andere Mogliehkciten nicht
vollig auszuschlieBen sind, etwa \h\rbyn oder eventuell audi \h\rb\n. Die bnwlgrhvn begegnen in der
von Angehdrigen des Stammesverbandes der Amir gesetzten Inschrift RES 3902bis. Nr. 13S.2-3. und
eine Frau, welche die Sippenbezeichnung dtlgrbyn tragt, ist in dem fragmentarischen Text RES 3920
unbekannter Herkunft bezeugt. A. F. E. Beeslon, Notes on Old South Arabian lexicography, in Le
Museon 89 (1976), S.412f., wollte in einer Reihe von kur/en Texien, in wekhen auf den Namen ein
grbyn folgt (z. B. in fill 485, Gl 1536, (il 1538 u. a.), dann keine Nisbe, sondein die Berufsbe/eich-
nung „Steinmetz" erkennen, zumal dieses Wort auch in qutahanisch.cn und hadramitischen lexten
begegnet. Diese Interpretation ist auch Iner nicht aus/uschlieBen, so daB man annehmen konnte, daB
es sich bei der gewidmeten Person um einen Angehorigen der Herul'sgruppc der Steinmet/en handelte.
WEITERE ALTSABAISCHE INSCHRIFTEN VOM TEMPEL DES WADDUM DU-MASMA C TM 187
Sollte grbyn eine Nisbe sein, d. h. die Zugehorigkeit zu einer Sippe oder zu einem Stamm bezeichnen,
so ware zu erwagen, ob dafiir nicht die bei al-Hamdani erwahnten Du 1-Girab in Frage kamen (al-Iklil,
VIII, ed. Muhammad al-Akwa c al-Hiwall, Dimasq 1979, S. 158,6; Vokalisierung nach al-Hamdani, al-
Mustabih, ed. O. Lofgren, Uppsala 1953, Nr. 1309: Du 1-Girab bin Nisq), die in Rautan zwischen dem
Gauf und Marib wohnten, also schon wegen der Nachbarschaft des Fundortes der Inschrift zu dem von
al-Hamdani angegebenen Siedlungsgebiet in Betracht zu Ziehen waren. Bei dem schlecht ausgefuhrten
Symbol nach dem Trenner auf der dritten Seite handelt es sich wohl eher urn eine Schlange als um das
sogenannte Totschlagersymbol, zumal ja die Schlange das dem Gott Wadd zugehorige Tier ist (s. das
Schlangenpaar unter der Inschrift Schm/Samsara 3). Am SchluB erfolgt die Anrufung der Sonnengottin
in der Gestalt der Dat Hamyim, deren Name hier wie in einer Reihe anderer altsabiiischer Inschriften
(z.B. CIH 492,1-2, CIH 549,4-5, Gl 1726 u. a.) ohne Worttrenner geschrieben wird.
Schm/Samsara 8 (s. Taf. 36 a, b). Verwitterte, schwer lesbare einzeilige Inschrift auf zwei Fragmenten
einer runden Schale aus Kalkstein.
(A) . . .Iwlhy c tt[. . .] (B) nl. . .nlhqn\yw. . .]
. . . und Lahay c att [haben gejwidmet [. . .]
Der einzige sicher zu lesende Name ist Ihftt, Lahay c att, der auch sonst im Altsabaischen gelegentlich
bezeugt ist, z. B. CIH 496,4, Gl 1737,1, Ja 556. Das Verb durfte im Plural oder, bei nur zwei Stiftern,
im Dual, hqnyy, gestanden haben; wahrscheinlich folgte danach noch der Name der Gottheit, also
wohl wdm bzw. wdmldmstrfm.
Schm/Samsara 9 (s. Taf. 35 a, b). Einzeilige Inschrift, welche als Schriftband auf zwei Seiten einer
quadratischen steinernen Opferschale eingraviert wurde.
(A) hywmlbnlwkl (B) ml c bdlyf °mr
Haywum, der Sohn des Wakllum, der Diener des Yita ra amar.
Der Name hywm ist bereits ofters in altsabaischen Inschriften belegt, z. B. in Gl 1519,2, RES 4081 =
Gl 1654,1 und Garbini, MUSJ 49, S. 698,1. Er durfte Haywum zu lesen und somit dem seit friiher Zeit
gut bezeugten arabischen Namen Hayy gleichzusetzen sein, da im Arabischen die Lautfolge yw zu yy
assimiliert wird, also Hayw zu H a yy geworden ist. Der Name wklm begegnet bisher im Sabaischen
anscheinend nur als Name der antiken Burg in Haz (z. B. bytn/wklm, „das Haus Wakllum" in Ja 562,2).
Bei dem Beleg fur einen Personennamen in Ja 2122,1 (s. A. Jamme, New Hasaean and Sabaean
Inscriptions from Saudi Arabia, in Oriens Antiquus 6, 1967, S. 181ff.), einer Inschrift aus Qaryat al-
Fa 3 w, die vom Herausgeber als sabaisch klassifiziert wurde, handelt es sich namlich um einen im
altsiidarabischen Alphabet geschriebenen qahtanischen Text (s. W. W. Miiller, Vorislamische arabi-
sche Inschriften, in GrundriB der Arabischen Philologie. Band I: Sprachwissenschaft, hrsg. von
W.Fischer. Wiesbaden 1982, S.33f.). Als verbales Element ist die Wurzel wkl jedoch bereits in
Personennamen aus der altsabaischen Zeit bezeugt, z. B. wkl'l, WakaFil, in Gl 1682 = Ja 2848z,l. Im
Minaischen ist wkl als Sippenname belegt, dwkl, in M73 = RES 2819,4.6.7 und M293 = RES
3306A,8, und auch im Nabataischen begegnet wkylw mehrfach als Personenname (s. J. Cantineau, Le
Nabateen. Vol. II. Paris 1932, S. 90). Die nabataische Schreibung laBt auf eine Vokalisierung Wakil
schlieBen, so wie der Name auch tatsachlich im Arabischen bezeugt ist (s. Abu 1-Farag al-Isfahanl,
Kitab al-Aghanl. Kairo 1932. Vol. V, S. 430,5; Vocabulaire destine a fixer la transcription en francais
des noms des indigenes. Alger 1883, S. 267). Die Lucke in der Mitte des Namens yf^mr ruhrt wohl
daher, daB sich an dieser Stelle die Tulle der Opferschale befand. Es besteht kein Zweifel, daB in
Yita^amar der Name eines sabaischen Herrschers vorliegt, bei dem es sich um den Vater des
Damar c ally handeln durfte, welche beide in den Anrufungen bzw. Bekraftigungsformeln der Texte
Schm/Samsara 1 und 2 erwahnt werden. Wiihrend aber jene beiden Texte aus der Zeit des Damar c aliy
188
WALTER W. MULLER
stammen, diirfte die hier veroffentlichte Inschrift bereits in der Zeit des Vorgiingers dieses Herrschers
angebracht worden sein, wofiir auch der altertumliche Charakter mancher Schriftzeichen spricht. Der
Schriftduktus stimmt in den meisten Merkmalen mit den bisher behandelten Inschriften sowie mit den
bereits Miner publizierten Texten Schm/Samsara 1, 2, 4 und 5 vom gleichen Fundort uberein, gehort
somit zur palaographischen Stufe A im Sinne von Jacqueline Pirenne (Paleographie des inscriptions
sud-arabes. Tome I. Brussel 1956) bzw. zur Stufe 1 im Sinne von H. von Wissmann (Die Geschichte
von Saba 3 II. Das GroBreich der Sabiier bis zu seinem Ende im friihen 4. Jh. v. Chr. Hrsg. von W. W.
Muller. Wien 1982. SB Wien, Phil. -hist. Klasse, 402. Band, S. 169). Die auffallend groBen Kreise fur
die Buchstaben c und w, das Schriftzeichen fiir / mit den beiden aneinanderstoBenden Kreisen und der
breite Buchstabe m, dessen mittlerer Knick die rechte senkrechte Linie nicht beriihrt, so daB keine
zwei spitzwinkligen Dreiecke entstehen, sind Charakteristika, die fur ein sehr hohes Alter sprechen.
Bemerkenswert ist die spiegelbildlich verkehrte Form des Buchstabens n in einer linkslaufigen
Schriftzeile. Unter Zugrundelegung des chronologischen Ansatzes von H. v. Wissmann wurde in
ABADY I (1982), S. 103, die Bauzcit des Tempels des Waddum Du-Masma c im im friihen 7. Jh. v. Chr.
angesetzt. Man wird aus dem oben Gesagten zumindest die hier behandelte Inschrift in ebendiese Zeit
datieren konnen. Als Parallelen zu Texten, in denen sich eine Person als Dicner gefolgt vom Namen
eines Mukarribs bezeichnet, sei auf die Felsinschriften Schm/Marib 20 und 21 (ABADY I, 1982, S. 72)
und den dort dazu gegebenen Kommentar verwiesen.
Schm/Samsara 10 (s. Taf. 34b). Vierzeilige Bustrophedon-Inschrift auf einer Seite eines Kalksteinsok-
kels, der im Mittelraum der Cella des Tempels stand.
1. c m'mrlbnl c <— 1. 'Amm'amar, der Sohn des C A =
2. msfqlbnlyh —> 2. mmsafaq (von den) Banu Yuha =
3. wst/hqny/w *— 3. usit hat gewidmet dem Wa =
4. dm/ — » 4. ddum.
Zeile 1. Der Name 'rn^nr, 'Amm'amar, ist in den altsabaischen Inschriften ofters bezeugt. z. B. CIH
496,4-5, RES 3954,1, RES 4226,1, desgleichen der Name c msfq, 'Ammsafaq. z. B. YM 546.4. Gl
1780,1, Gl 1754,1.
Zeile 2. Das zweite bn in diesem Text diirfte wohl ehcr die Sippenzugehorigkeit bezeichnen als ein
nochmaliges „Sohn", worauf dann der Name des GroBvaters des Stifters folgen wiirde. Der Name
yhwst, Yuhausit, ist bisher anscheinend nicht bezeugt und ist auch der arabischen Uberlieferung nicht
bekannt, wie ja uberhaupt eine Wurzel wst im Arabischen nicht vorkommt: die Imperfektform des
Verbs hwst, yhwstn, in der Bedeutung ..einrichten, anordnen" ist belegt in RES 3951.2 und RES
4966,4.
Zeile 3. Bei dem nicht genannten, dem Gott Waddum gewidmeten Gegenstand diirfte es sich urn ein
Votivobjekt gehandelt haben, welches in den obcren Toil des Sockels eingelasscn war
Schm/Samsara 11 (s. Taf. 34c). Vermauertes Bruchstiick eines Stcines mit einer Iragmentarischen
Inschrift.
. . .\hr D llbnlr\. . . Yabjhar'i], der Sohn des RPa[bum (?)
Der erste der beiden nur fragmentarisch erhaltcnen Personcnnamen ist hochstwahrscheinlich zu
ybhr% Yabhar'il, zu erganzen, ein Name, der ctwa in den altsabaischen Inschriften RES 43^3b und
RES 4813,1 aus der Oase von Marib sowie in MAFRAY-Sirwah 3,2 be/eugt ist; s. Chr. Robin et
J. Ryckmans, Inscriptions sabcenncs tic Sirwah remployecs dans la maison de Abd Allah az-Z;Vidi. in
ABADY I (1982), S. 12(1. Als Erganzung des zweiten Namens hietct sich an r'bm, RiVibum (s. hier
Schm/Samsara 7), oder ein andcrer von der Wurzel r'b gebildetcr Name, oder eventuell auch r'ahmv.
Ra'shumu (s. Schm/Samsara 4).
WEITERE ALTSABAISCHE INSCHRIFTEN VOM TEMPEL DES WADDUM DU-MASMA C IM 189
Schm/Samsara 12 (s. Taf. 34d). Vermauerter Stein mit einer fragmentarischen Inschrift.
. . .}wdmlmhqmm dem Waddum (den) Muhaqimum
Es handelt sich sicherlich um ein Bruchstiick aus einer Personendedikation, wie sie uns bereits in den
Texten Schm/Samsara 2, 4 und 7 aus dem gleichen Heiligtum begegnet ist, d. h. ein Stifter, dessen
Name nicht erhalten ist, hat dem Gott Wadd eine Person namens Muhaqimum gewidmet. Der Name
mhqmm ist aus altsabaischer Zeit bereits ofters bezeugt, z. B. in CIH 586,1-2, RES 4907,11, Gl
1681,1. Ihm entspricht arabisch Muqlm (s. ad-Dahabi, al-Mustabih fi asma 3 ar-rigal. Ed. P. de Jong.
Leiden 1881, S. 490) und nabataisch mqymw, was eine Kurzform des gleichfalls bezeugten mqym%
Muqim'il, sein durfte (s. J. Cantineau, Le Nabateen. Vol. II, S. 142). Der Name mhqmm ist die Form
des aktiven Partizips zu der hier (Schm/Samsara 6,1) ebenfalls als Name vorkommenden Imperfekt-
form yhqm, zu welcher man hebraisch Elyaqlm vergleichen kann, dessen Bedeutung „Gott hat
aufgerichtet, hat erstehen lassen" sein durfte. Es ist auffallend, daB in den sieben hier veroffentlichten
kurzen oder fragmentarischen Texten allein drei von der Wurzel qwm gebildete Namen vorkommen,
namlich qwmm, yhqm und mhqmm.
Walter W. Muller
Eine altsabaische Landeigentumsurkunde vom WadI Adana
Schm/Marib 27 (s. Taf. 36 c). Die Inschrift ist in vier Bustrophedonzeilen auf einem Stein eingraviert,
der wiihrend der Kampagne des Deutschen Archaologischen Instituts San c a 3 1985/86 in der Region
Marib etwa drei Kilometer siidlich des neuen, im Wadi Adana errichteten Staudammes gefunden
wurde. Ein Photo der Inschrift wurde mir von Jiirgen Schmidt fur die Bearbeitung des Textes zur
Verfiigung gestellt.
1. [I c }msfqlbnlqwmmlkbrldfmlmwdlyd"llwyf°mrl <r-
2. I'sylwbnylm'hdhwlyfnlwkllfnwthwlbnlsrwl — »
3. Idfmlwsrlnhlhwlbnl'rmlwnhlhwldb'rnl <—
4. Iwdl^lbnlgwlmlPwtnhmylb'lmqhy] -^>
1. c Ammsafaq, der Sohn des Qawwamum, Vorsteher von Dar c um, „Freund" des Yada°il und des
Yita^amar,
2. hat erworben und gebaut seine Stauanlage Yafan und seinen ganzen Kanal von der Seite
3. (des Gebietes) von Dar c um her und das Tal seines Palmgartens von c Arim her und seinen
Palmgarten, (namlich) den vom Brunnen
4. und den von den Zizyphusbaumen, mit Eigentumsrecht auf ihre beider Grenzen (d.h. auf ihr
beider Gebiet). Bei Almaqah!
Zeile 1. c msfq, c Ammsafaq, ist ein im Altsabaischen haufig bezeugter Name; man vergleiche etwa die
Felsinschriften Gl 1780,1, Gl 1774b,l und Gl 1754,1; s. H. v. Wissmann, Die Geschichte von Saba 3 II.
Das GroBreich der Sabaer bis zu seinem Ende im friihen 4. Jh. v. Chr. Hrsg. von W. W. Muller. Wien
1982 (SB Wien, Phil.-hist. Klasse, 402. Band), S.95, 97 und 133. Der Name qwmm begegnet im
Altsabaischen in der Felsinschrift Gl 1692aa = Ja 2848aq (s. H. v. Wissmann, a.a.O., S. 124) sowie als
Vatername in CIH 496 = MAFRAY-Hirbat Sa c ud 13,2 aus dem antiken Kutalum, deren Stifter in
Zeile 3 als „Diener des Yada co il und Yita ra amar" bezeichnet wird, somit zweier Herrscher, die in der
gleichen Reihenfolge auch in dem hier behandelten Text genannt werden. Die Vokalisierung des
Namens erfolgte nach al-Qawwam bei al-Hamdani, al-Iklll, X, ed. Muhibbaddin al-Hatlb, al-Qahira
1368h, S. 247,16. Der Stifter der Inschrift nennt sich kbr, Kablr, d.h. Vorsteher oder Fiihrer eines
Stammes bzw. einer Stadtgemeinde. Bei dem auf kbr folgenden dfm handelt es sich somit um den
Namen eines Stammes bzw. eines Gebietes. Von den bisher bezeugten drei Vorkommen des Namens
dfm scheiden ddfm in CIH 342,7-8 als Name eines Landgutes und dfm in RES 4176,4 als Land, von
welchem der Zehnte erbracht wird, aus, da ersteres in der Umgebung von al-Huqqa, letzteres in
Arhab zu lokalisieren ist. Allenfalls konnte die fragmentarische Inschrift Gl 1694 aus der Umgebung
von Sirwah herangezogen werden, wo die drei vollstandig erhaltenen Worter der ersten Zeile lauten:
ddfmFrdlnhlyhmw, „Du-Dar c im, das Land ihrer beiden Palmgarten"; s. Maria Hofner, Inschriften
aus Sirwah, Haulan (I. Teil). Wien 1973 (Sammlung Eduard Glaser VIII. SB Wien, Phil.-hist. Klasse,
291. Band, 1. Abb..), S. 18f. Man miiBte dann annehmen, daB das Gebiet ddfm, welches wohl nach
einem Stamm bzw. einer Sippe dfm, Dar c um, benannt worden war, zwischen Marib und Sirwah
192 WALTER W. MULLER
gelegen habe, wogegen ja auch der Fundort der Inschrift nicht sprechen wurde. Der Name dfm
scheint weder als Stammes- oder Sippenname noch als Orts- oder Gebietsname bis in die islamische
Zeit weitergelebt zu haben, denn das nomen loci df, welches bei al-Hamdanl, Sifat gazirat al- c Arab, in
der Edition von D. H. Miiller, Leiden 1884, S. 81,5 unter den gibdl as-Sirr verzeichnet ist, ist sf zu
lesen. Bereits Eduard Glaser hatte in seinem Handexemplar der Sifa diesen Namen zu Sara c korrigiert
(s. L. Forrer, Siidarabien nach al-Hamdani's ..Beschreibung der Arabischen Halbinsel". Leipzig 1942
= Abhandlungen fur die Kunde des Morgenlandes 27,3, S. 106, Anm. 5), und C. Rathjens und H. von
Wissmann, Landeskundliche Ergebnisse. Hamburg 1935 (Rathjens - v. Wissmannsche Sudarabien-
Reise, Band 3) verzeichneten auf Blatt III ihrer Faltkarten nordostlich des Wad! as-Sirr den 3400
Meter hohen Gabal Sara c , wahrend M. al-Akwa c in seiner Edition von al-Hamdanls Sifat gazirat al-
c Arab, ar-Riyad 1974, S. 151, Anm. 3, den Berg Sura' vokalisiert. Das gewohnlich durch „Freund"
wiedergegebene Wort ist ein Titel, mit welchem sich in der friihen sabaischen Zeit Personen als mwd
eines Herrschers bezeichnen. Von der Wurzel wdd ist ubrigens auch im Ugaritischen ein Nomen md,
keilschriftlich mudii, abgeleitet. womit privilegierte Personen als mudii sarri ,.mudu des Konigs" bzw.
mudu sarrati „mudu der Konigin" benannt wurden (s. M. Hcltzer, The Internal Organization of the
Kingdom of Ugarit. Wiesbaden 1982, S. 161-163: VIII. Royal Administration. §6. The md(m)-mudu
„Friend(s) (of the King)"). Seit wir wissen, daS im Shcri ebded „to assign tasks", Sebded „to be
assigned a task" bedeuten (s. T. M. Johnstone, Jibbali Lexicon. Oxford 1981, S. 286 unter wdd), muB
freilich zumindest fur das Sabaische auch erwogen werden, ob mwd durch ..Freund" mit der
Herleitung von der Wurzel wdd „lieben, gerne haben; Liebe, Freundschaft" zutreffend ubersetzt ist
oder ob es sich bei den Tragern des Titels mwd nicht doch um Manner handelt, denen vom Herrscher
bestimmte Aufgaben zugewiesen wurden (s. meine Besprechung von T. M. Johnstone, Jibbali
Lexicon, in Zeitschrift fiir arabische Linguistik 10, 1983, S. 95). Als mwdlyd^llwyf^mr werden in den
Felsinschriften des sogenannten GroBen Stammbaums vier verschiedene Angehdrige der Sippe Saqran
bezeichnet (s. H. von Wissmann, a.a.O., S. 230-233). H. v. Wissmann (a.a.O.. Falttafel gegenuber
S.240) weist dem zweiten dieser beiden Herrscher, Yita ra amar, als Kennzahl die Jahreszahl 457 zu.
Da die hier veroffentlichte Inschrift der Palaographie ihrer Buchstaben nach zu den anderen Texten zu
stellen ist, welche aus der Epoche der beiden erwahnten Herrscher Yada°il und Yita c, amar stammen
(s. H. von Wissmann, a.a.O., S. 275-314 passim), diirfte man wohl nicht viel fehlgehen. wenn man
unsere Inschrift etwa in die Mitte des 5. Jh. v. Chr. datiert. Vier Generationen spater erscheint in der
Liste der sabaischen Herrscher noch einmal die Reihenfolge Yada°il und Yita^amar. jene inschrift-
lich als Konige von Saba 3 ausgewiesenen Regenten tragen jedoch Beinamen, Yada'YI Darih und
Yita°amar Watar, und auch der Titel mwd scheint zu jener Zeit nicht mehr vergeben worden zu
sein.
Zeile 2. Die beiden Verben 'sylwbny „erwerben und bauen" finden sich auch in RES 3954,1, RES
4231,2-3, RES 4922,1 und Ja 540,1; dabei diirfte das erste, 'sy „erwerben", die beiden Palmgarten als
Objekt nach sich haben, das zweite, bny „bauen", die zur Bewasscrungsanlage gehorenden Bauten. In
ihrer Kritik an Ergebnissen der Arbeit des Deutschen Archaologischen Instituts im Jcmen (Jacqueline
Pirenne, Les travaux de la mission archeologique allemande au Nord- Yemen, in Syria 61 , 1984. S. 130)
hat die Verfasserin auch die von mir von N. Rhodokanakis uhcrnomniene Obersetzung des Passus
ywml'sylysqrlw'dhbh in RES 3950 aus al-Masagid durch „als er Yasqar und dessen Oasengebiete
erwarb" bemiingelt und dafur „lorsqu'il a instaure Yashqar et sa zone d'oasis", d. h. ..als er Yasqar und
sein Oasengebiet errichtete" vorgeschlagen; in Anmerkung 14 vermerkl sic dazu, dafi die olfenkun-
dige Bedeutung von e sy (so, statt 'sy) „machen, bauen" sei. Nachdem luiiiinehr jedoch N. Rhodoka-
nakis' Obersetzung von 'sylljssm in RES 3945,2 durch „er machte Par/ellen" hinlallig geworden ist, da
die betreffende Stelle durch „er erwarb llasasum" wieder/ugeben ist, scheint das Verbum 'sy
zumindest im Altsabaischcn sich nur in der Bedeutung ..erwerben" nachweisen zu lassen. Diese
SchluBfolgerung wird nicht zuletzt durch die hiiufigen Belcge von c sy in RES 3946 geslut/t, wo in Zeile
EINE ALTSABAISCHE LANDEIGENTUMSURKUNDE VOM WAD1 ADANA 193
3 und 4 das zweimalige Vorkommen des Verbs c sy gefolgt von der Praposition bit, also c sylbn, nicht
anders als durch „er erwarb von" iibersetzt werden kann. Das Norncn m'hd wurde durch „Stauan-
lage" iibersetzt, da m D hd sowohl ein Staubecken als auch eine Sperrmauer bezeichnen kann; man
vergleiche hierzu CIH 623,2 und CIH 622,2 von der Siidschleusc und RES 4775,2 von der Nord-
schleuse des Staudammes von Marib. Eine Stauanlage des gleichen Namens ist bereits aus der Inschrift
RES 3943,6 bekannt, wo es heiBt wywmlbnylm'hdnlyfnlfnwtnyn, „und da er die Stauanlage Yafan
des Kanals von Abyan baute"; dieser Passus steht in dem ohne Herrschernamen auf uns gekommenen
fragmentarischen Tatenbericht, der, nach dem Inhalt zu schlieBen, Yita°amar Bayyin bin Sumhu c ally
Yanuf zuzuschreiben sein diirfte, welcher die Siidbauten des groBen Dammes erweiterte. Es ist jedoch
hochst unwahrscheinlich, daB es sich dabei um ein und dieselbe Stauanlage handelt; zum einen diirfte
die Inschrift RES 3943 etwa ein halbes Jahrhundert vor dem hier behandelten Text entstanden sein,
zum anderen diente jene Stauanlage zur Bewasserung der unterhalb des groBen Dammes gelegenen
und an die Stadt Marib angrenzenden Nordoase, wahrend, nach dem Fundort unserer Inschrift zu
urteilen, die hier erwahnte Stauanlage ein betrachtliches Stuck oberhalb des groBen Dammes gelegen
haben diirfte. DaB in der Antike auch wadlaufwarts Bewasserungsbauten bestanden, wird durch die
Freilegung einer solchen wahrend der Ausschachtungsarbeiten am neuen Staudamm belegt. Die
Praposition bn in dieser Zeile gibt wohl nicht den friiheren Eigentiimer an, von welchem etwas
erworben wurde (wie z. B. in RES 3946,4 vfsylbnlr'bm, „und er erwarb von Rfabum"), sondern
bedeutet „(angefangen) von - her" zur Bezeichnung der Richtung bei Grenzbestimmungen. Das
Nomen srw ist sicherlich nicht mit srwn in Ja 555,2, dem Namen eines Palmgartens in der Siidoase, zu
identifizieren, und auch kaum mit den srwhmw in MAFRAY-al- c Adan 10+11 + 12,3, einer Klasse
bzw. Gruppe der Bevolkerung (nach Chr. Robin in Melanges linguistiques offerts a Maxime Rodin-
son. Paris 1985, S.309: „charpentiers (?)", vielleicht aber eher „Handler" bei Vergleich mit arabisch
sand' bzw. sari, pi. surdt); man konnte hier jedoch an arabisch sard' „Seite, Gegend; adjacent tract
(Lane)" denken (vgl. zur Schreibung etwa sabaisch mw = arabisch ma' oder sabaisch sn c w = arabisch
San c a D ). Die Grenze wurde sodann von der Seite des Stammesgebietes der bereits in Zeile 1
genannten dfm her bestimmt.
Zeile 3. Bei dem Nomen c rm denkt man zunachst an den Damm, man wurde dann jedoch erwarten,
daB die Form c rm in einem Status constructus steht (wie c rmlmrb „der Damm von Marib" in Ja 547,4)
oder daB das Nomen determiniert ist ( c rmn, z.B. CIH 540,6 u.o.). Auch in der qatabanischen
Inschrift RES 3858,10 wird c rm in Verbindung mit Palmgarten genannt, stft/'nhtm/b'rmldgylm, wobei
N. Rhodokanakis in seiner Ubersetzung offengelassen hat, ob es sich um sieben Palmgarten „in C RM
du-GYLm" oder „am Damme von du-GYLm" handelt. Man wird in c rm in der hier behandelten
Inschrift, auch im Hinblick auf die Parallele bnlsrwldfm, wohl einen Ortsnamen als Grenzbestimmung
erblicken diirfen; als Personenname ist c rm im Sabaischen belegt, z.B. Ist 7628,1, und auch der
arabischen Tradition ist dieser Eigenname noch bekannt, s. c Arim bei al-Hamdanl, al-Iklil X, S. 142,1.
Ein nhlhmyldb'rn begegnet auch in der von zwei Angehorigen der Sippe Du-Hubab gesetzten
Inschrift vom Bau einer Dammleitung Gl 1355 + 1356,2 aus Nasama bei Sirwah (s. Maria Homer,
Inschriften aus Sirwah/Haulan, I, S. 17f.), wozu die Herausgeberin vermerkt, daB der Palmgarten
vermutlich nach seiner Lage benannt ist, „der vom (d. h. beim) Brunnen".
Zeile 4. Der Plural von c lb, arabisch Hlb, Zizyphus spina Christi oder Christdornbaum, x lb, ist
inzwischen mehrfach belegt, z.B. CIH 611,6, RES 3958,4, Inschrift vom Wad! c Abadan, Z.36 (s.
Raydan 4, 1981, S.235). Dieser bis zu zehn Meter hoch werdende Baum wird noch heute in den
Vorlandtalern des ariden jemenitischen Ostens, also auch in der Region von Marib, zur Erzeugung von
Nutzholz sogar auf Fluren, die von der Flut bewassert werden, angebaut; s. H. Kopp, Agrargeogra-
phie der Arabischen Republik Jemen, Erlangen 1981 (Erlanger Geographische Arbeiten, Sonderband
11), S.219. Die naheren Bestimmungen „der vom Brunnen und der von den Zizyphusbaumen"
beziehen sich auf ein und denselben Palmgarten und nicht etwa auf zwei verschiedene, da man sonst
194 WALTER W. MULLER
die Dualform, nhlyhw, erwarten wiirde. Zu gwlmll^vtnhmy vergleiche man gwlml . . .Pwtnh, „mit
Eigentumsrecht... auf ihre Grenzen" in der altsabaischen Inschrift Ja 540,2, sowie
gwlml. . . wkwnl. . . Inl^wtnn, „mit Eigentumsrecht; . . . und es seien . . . diese Grenzen" in der ebenfalls
aus der Oase von Marib stammenden, Besitzanspriiche und Wasserrechte des Herrschers Karib^il
Watar auf ein bestimmtes Gebiet regelnden Grenzstele Ja 541,5-7. Es sei noch gestattet, je eine
Passage aus zwei weiteren Inschriften anzufuhren, welche ebenfalls einige Ubereinstimmungen mit
unserem Text aufweisen, namlich c sylwbnyl. . .b'snnhslgwlm, „er hat erworben und gebaut ... in ihren
Abgrenzungen mit Eigentumsrecht" in der minaischen Inschrift M 43 = RES 2789,2-3, sowie w'syl
^ryylwdhbhlgwlmlwqnylrfwtlbnlsdmlwbnlhb'mll'wtnh im Tatenbericht des Karib'il Watar RES
3946,5, welche N. Rhodokanakis wie folgt iibersetzt hat: „und er erwarb 3 KRYY und dessen
Regenstromgebiet als Eigentum; und er erwarb N C WT, angefangen von SDM und von HB^m bis zu
seinen Grenzen (d.h. in seiner Ganze)". Mit beider Grenzen sind in dem hier behandelten Text die
wohl durch Grenzsteine markierten beiden Palmgarten gcmcint, auf deren Gebiet der zu Beginn der
Inschrift genannte Besitzer nunmehr durch die vorliegende Urkunde voiles Eigentumsrecht geltend
macht. Moglicherweise ist *wtn, der Plural von win „Grcnze", treffender durch „Gebiet" wiederzuge-
ben, wozu man lateinisch finis „Grenze" vergleiche, welches im Plural fines nicht nur ,.Grenzen",
sondern metonymisch auch „Gebiet" bedeutet.
Jtirgen Schmidt
Die Ruinen von Sirwah-Arhab und der Tempel des c Attar Du-Dlban
Arhab heiBt eine Gebirgsregion 35 km nordwestlich von San c a 3 , in der es nahe dem heutigen Ort
Sirwah inschriftlicher Oberlieferung nach ein sehr altes Heiligtum gegeben haben soil, das dem Gott
c Attar Du-DIban geweiht war. c Attar, der siidarabische Hauptgott, erscheint in friiher Zeit ohne
Beinamen. Zubenennungen tauchen erst im 7. oder 6. Jahrhundert v. Chr. auf 1 . Der Beiname Du-
DIban, der fur Arhab belegt ist, war u. U. ebenfalls schon in dieser Zeit in Gebrauch. Er deutet auf
eine Beziehung c Attars zum Wasser hin und scheint insbesondere mit den periodischen Regenzeiten
und der damit in Verbindung stehenden kiinstlichen Bewasserung zu tun zu haben 2 . Nach M. Hofner
hat es wahrscheinlich auch in Marib oder Umgebung in spaterer Zeit einen Tempel fur "Attar Du-
DIban gegeben. c Attar Du-DIban begegnet in den altesten epigraphischen Denkmalern auf den
Felsinschriften der Eponymenliste 3 . Der dortige Gau, der heute noch Dayban heiBt, laBt auf eine
Kontinuitat des Ortsnamens schlieBen.
Als erster Europaer hatte Eduard Glaser zu Ende des vorigen Jahrhunderts das Gebiet von Arhab
bereist und Angaben iiber eine Tempelruine gemacht, die er mit den schriftlichen Quellen in
Verbindung brachte und in der er den Tempel des c Attar Du-Diban sah 4 . Er berichtet, daB von den
Felswanden im Umkreis des Tempels eine Reihe von Inschriften iiberliefert ist, die bis in die fruhe
Mukarrib-Periode zuriickreichen. Diese Annahme laBt sich jedoch nicht mehr aufrechterhalten, seitdem
1974 die Felsinschriften der sogenannten Eponymenliste, die friiher im Umkreis von Sirwah-Arhab
vermutet wurden, zwischen Marib und Masagid wiederentdeckt wurden. H. v. Wissmann gelangte -
vielleicht aufgrund der Glaserschen Tagebuchaufzeichnungen - zu der Uberzeugung, daB der Tempel
des c Attar Du-DIban eines der altesten und, wie er sagt, ehrwurdigsten Heiligtiimer Siidarabiens
gewesen sein muB 4a . Von alien, z. T. weit auseinander liegenden Ruinen der zentralen Arhab-Region
konnte Glaser Sirwah-Arhab naher inspizieren und eine Skizze des sogenannten Tempels anfertigen.
Seine GrundriBaufnahme wurde von A. Grohmann veroffentlicht 5 und in einer erganzten, rekonstru-
icrten Fassung von H. v. Wissmann und C. Rathjens vorgelegt 6 . v. Wissmann benutzt Glasers
Aufzeichnungen fur eine Beschreibung und Deutung des Baus und versucht diese Angaben mit
textlichen Uberlieferungen in Einklang zu bringen. Photographische Aufnahmen existierten bis jetzt
nicht, Wissmann und Rathjens haben den Platz selbst auch nie besucht.
1 M. Hofner, Die vorislamischen Religionen Arabiens 4a H. von Wissmann, Zur Geschichte und Landeskunde
in: Die Religionen Altsyriens, Altarabiens und der von Alt-Sudarabien (Sammlung E. Glaser III) (1964)
Mandaer (1979) 243. 377.
2 M. Hofner a.a.O. 244, 268. 5 A. Grohmann, Arabien (Hdb. der Altertumswissen-
3 M. Hofner a.a.O. 244. schaft) (1964) Abb. 54
4 Ich habe Herrn Prof. Dr. Walter Dostal fiir die Ein- 6 C. Rathjens -H. v. Wissmann, Vorislamische Altertii-
sichtnahme in die Tagebiicher E. Glasers zu danken. mer, 67, Abb. 33
1%
JURGEN SCHMIDT
Bei unserer Bestandsaufnahme, die im September/Oktober 1981 erfolgte 7 , muBten wir leider feststel-
len, daB die Ruine der antiken Stadt seit Jahrzehnten als Steinbruch dient und daB die von Glaser
beschriebene Anlage sich heute in einem unvergleichlich schlechteren Zustand befindet (Abb. 62). So
ist beispielsweise die starke Umfassungsmauer des relativ kleinen Bauwerks, deren „wundervolI
zubehauene weiBe Marmorquader" geriihmt wurden, bis auf die Fundamente und ganz geringe Reste
der unteren Wandschichten abgetragen und verschiittet worden. Sie soil nach Grohmann 1,20m dick
gewesen sein, ein MaB, das sich noch feststellen lieB, und bis zu einer Hone von 1,50 m angestanden
haben, als Glaser sie sah. Heute sind nur mehr die negativen Abdriicke der Mauern zu sehen, d. h. der
Verlauf der Wande ist durch die Raubgraben gekennzeichnet, an einigen wenigen Stellen kommen die
Fundamente zum Vorschein.
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Abb. 62. Sirwah-Arhab. Schematischer OrundriB des «i R cnannten Tempels.
Aufgcnommen von R Paone und E. Lambiasc
Das ganze Ruinenfeld von Sirwah-Arljab gleicht cincm cinzigen trostlosen Triimmerfeld. aus dem
Baustrukturen kaum mehr herauszukscn sind. Der Oberflachenschutt und die meisten der noch
erkennbaren GrundnBfragmcnte cnistammen uberwiegend einer Besiedlung des Platzes in spaterer
Zeit, die sich anscheinend glcichmaBig ubcr d:,s gesamlc antike Stadtgebiet gelegt hattc. So sind denn
7 Die GrundriBaufnahme verdankc ich R. Paone und E.
Lambiase. Die Photographien machte B. (iruncwald.
DIE RUINEN VON SIRWAH-ARHAB UND DER TEMPEL DES C ATTAR DU-DIBAN 197
auch die wenigen noch sichtbaren Reste von GroBbauten, die durch ihre hervorragende Bauqualitat
und durch ausnehmend groBzugige Dimensionierung auffallen, von kleinen Hausern minder guter
Beschaffenheit in der spat- und nachantiken Zeit uberbaut worden. Uberdies wurde das in sich
groBformatige Quaderwerk der Antike bis auf schlecht zugangliche und zu schwere Teile abtranspor-
tiert. 1st dieses wiedergewonnene Baumaterial in alle Richtungen verstreut, so sind hingegen Inschrif-
ten, Reliefs und Architekturdetails als Spolien in den unmittelbar benachbarten Orten untergekom-
men und blieben, in Wohnhausern vermauert, bis heute zuganglich. Auch in der Moschee des westlich
gelegenen Dorfes sind Spolien zu finden 8 .
Inmitten des chaotischen Ruinengebietes nehmen sich diinne, aufrecht stehende Steinsaulen auf
groteske Weise aus. Es sind diejenigen Saulen, die E. Glaser verzeichnet hat und die sich unverandert
an ihrer urspriinglichen Stelle befinden (Taf. 37a, b; 38a). Das Stiitzwerk besteht iiberwiegend aus
gelblichgrauen, unfertigen, in grober Bossierung belassenen Kalksteinsaulen, die eine abgesplitterte
Oberflache zeigen. Diese durchweg unvollendeten Stiicke, bei denen die Ausbildung jeder Einzelheit
fehlt, geben auch die Kapitellform lediglich als amorphen Korper zu erkennen. Vorgezeichnet sind die
Kanneluren, die in der fur die spatsabaische Baukunst ublichen Weise als flache Facetten ohne
Hohlkehle ausgebildet sind. Im rohen Stein ist ein senkrechtes Liniensystem eingeritzt, das als
Anhaltspunkt fiir die spatere Ausziselierung diente. Bei den Flachkannelursaulen gibt es zwei
Varianten, einen achtseitigen und einen sechzehnseitigen Typ. Beide Saulenarten unterscheiden sich
auch in der Wahl des Materials, fiir die sechzehnseitigen Saulen ist weiBer, dichter Kalkstein, den man
sehr ebenmaBig bearbeiten konnte, verwendet worden, sie haben einen Durchmesser von 32-33cm
und eine Kannelurbreite von 6,5-7,0cm (Taf. 39a). Der bereits erwahnte gelblich-braune, etwas
grobporige Kalkstein fand bei dem Saulentyp mit acht Facetten Verwendung. An einer einzigen fast
fertig ausgefuhrten Stiitze konnen wir die Endform erkennen, acht ungleich groBe Seiten sind aus
einem 30 x 30cm groBen Quadrat geschlagen worden. Die breiteren Flachen messen 14,5-15 cm, die
schmaleren 11-12 cm (Abb. 63). An den Kopfenden der Stiitzen zeigt die Bosse geringfiigige Ansatze
<J- 7.5-1X1 15 Ex3-7.5-C>
Abb. 63. Sirwah-Arhab. Sogenannter Tempel, Saulenquerschnitt.
fiir die Ausarbeitung von Stufenkapitellen, die moglicherweise in der Endform demjenigen Kapitell-
typ entsprachen, der im Ruinengebiet des ofteren anzutreffen ist: der sechzehnseitige Saulenschaft
leitet in den kreisrunden Kapitellkorper uber, es folgt zunachst ein Zahnschnittring, bei dem in der
Regel jedem Steinplattchen eine Kannelur zugeordnet sein sollte (Abb. 64; Taf. 38b, c). Der Zahn-
8 Es handelt sich dabei urn die Inschriften CIH 339 = Gl rechten Teil von CIH 340 = Gl 1232 und CIH 339 bis =
1230, den linken Teil von CIH 340 = Gl 1231, den Gl 1233.
X98 JURGEN SCHMIDT
Abb. 64. Sirwah-Arhab. Saulenkapitell
schnitt wie auch alle weiteren Etagen treten plastisch nur wenig vor den Schaft der Saule. Als nachstes
folgt nach oben ein etwas hoherer, glatter Ring und auf diesen wiederum eine Zahnschnittreihe.
Dieser Wechsel setzt sich mit flachem Ring fort, Zahnschnitt und Dcckring, der die Auflageflache fur
die Balken bildete. Der runde Korper mit mehreren ubereinander angeordneten Zahnschnittetagen ist
stiltypisch fur die spate altsiidarabische Antike und muB in den letzten Epochen sabaischer Architek-
tur eine weitverbreitete Bauform gewesen sein. In der Technik und Gestalt dieser Beispiele macht
sich ein deutlicher Verfall der hochsabaischen Steinmetzqualitat bemerkbar sowie der erhebliche
Verlust an formaler Disziplin und Geschlossenheit. Die Abstande zwischen den Steinlappen sind
unregelmaBig, die Zahne selbst weder eben noch korrekt senkrecht angeordnet. die Etagengliederung
zeigt mitunter willkiirliche MaBeinheiten. Besonders unschon wirkt der wellenformige Linienverlauf
der Horizontalkanten, die die einzelnen Etagen begrenzen. Generell mag das hier vorgestellte Kapiteil
als Beispiel fur den formalen Abstieg der kunstlerischen Kultur gelten, fur ein Stadium, in dem der fin-
das klassische Sabaertum so bezeichnende Formenkanon seine Giiltigkeit eingebiiBt zu haben scheint,
in dem die strenge Disziplin in der abstrakt-geometrischen Formensprache aufgegeben worden ist, die
Ausgangsform nur als Erinnerung weiterlebt.
Die Proportionen der Saulen sind ungewohnlich schlank. Bis zu 3,20m iiberragen sie den Ruinen-
schutt, die absolute Hohe ist nicht auszumachen, da die Standflachen nirgends zutage treten.
Hervorzuheben ware, daB sich die Kapitelle nicht alle in gleicher Hohe befinden. ein Umstand, der
uns noch zu beschaftigen hat. Etwa in mittlerer Hohe des Saulenschaftes hat man auskragende,
kantige Verdickungen stehen lassen, die zur Befestigung der Seile dienten, mittels derer die Stutze
aufgerichtet wurde (Taf. 39b). Erst nach Vollendung des Sttitzwerkes solltcn diese entfernt werden.
wozu es hier aber nicht mehr kam.
Im GrundriB umschreiben die dickeren achtscitig faeettierten Siiulen ein Rcchteck von ca.
10,40 x 14,70m (Abb. 62). An der Sudwestseite dieses Rednecks sind alle Saulen. d.h. sieben,
erhalten. Sie stehen nicht genau in einer Flucht. wie es denn auch bci den Interkolumnien unterschied-
liche Weiten gibt. Verschieden groBc Achsabstande der Stiitzen hat es auch bei den Tempeln der
Friihzeit gegeben, wie beim Wadd -Tcmpcl in Samsara und in Masagid, hier gewinnt man jedoch den
Eindruck, daB Zufalligkeit und mangclndc Sorgfalt die Ursache sind. Die drittc Saule von der
Westeckc ist uberdics erhcblich dunner und niedrigcr als die iibrigen. Die Siiule der Osiecke fehlt. von
den auf der Nordostseite folgenden ist jewcils nur noch der untere Teil vorhanden, desgleichen von der
benachbarten der Sudostreihe. Ungleich groB im Durchmcsser und in den Adisabstiinden sind auch
die Saulen der Nordostflanke. An dieser Seite lassen sich ebenl'alls Abweichungen von der Fluchtlinie
feststellen. Die AchsmaBe bewegen sich zwischen 2,2(1 m und 2,80m. die Fluchtliniendivvrgcnz kann
bis zu 15cm und mehr betragen. Von der Nordwestreihe besit/.cn wir die L-cksiiulcn und einen vollig
DIE RUINEN VON SIRWAH-ARHAB UND DER TEMPEL DES C ATTAR DU-DIBAN 199
aus der Flucht stehenden Saulenstumpf. Zwischen dicsem und der westlichen Ecksaule bleiben zwei
weitere Saulen zu erganzen. Beim nachstfolgenden Joch ist eine analoge Stellung anzunehmen, denn
hier sind zwei sechzehnseitige Stiitzen in den unteren Teilen erhalten, ihr Achsabstand betragt ziemlich
genau 2,50 m, ein MaB, das es erlaubt, in Richtung auf die nordostliche Langseite cine weitere Saule
zu erganzen. Die Achsabstande waren hier um 10 cm zu vergroBern. Dergestalt wird dem Stiitzwerk an
der nordwestlichen Schmalseite eine zweite Saulenreihe eingeschoben, durch die ein Raumgefiige
entsteht, das fur die antike Architektur zumindest des sabaischen Kernlandes uncharakteristisch ist.
Undefinierbar bleibt schlieBlich auch die Akzentgebung, die dadurch entsteht, daB die innere Reihe
durch das feingliedrige Stiitzwerk formal anders ausgebildet ist, womit u. U. eine optische Richtungs-
weisung beabsichtigt wurde oder eine besondere Betonung dieser Zone.
Ob die Saulen auf einem Stylobat standen, konnen wir ohne Freilegung des Platzes nicht beantworten.
Vorerst gibt die Oberflache des Verfallschuttes eine rechteckige Vertiefung in der Mitte zu erkennen,
die mit dem inneren Saulenrechteck mehr oder minder identisch sein konnte. Dadurch ware ein etwa
9x 11m groBer Freiraum ausgeschieden, der seinem Charakter nach als Hof aufzufassen ist. Einen
wesentlichen Teil dieses Freiraumes nimmt ein auszementiertes, nach Nordwesten aus der Achse
verschobenes Wasserbecken ein, das 4,25 x 6,55 m groB ist. Von diesem Wasserbecken sagt M. Hof-
ner, daB es spatestens in der letzten Bauphase des Tempels angelegt wurde und um 100 n. Chr. zu
datieren sein diirfte 9 , ein Datum, das nicht naher erlautert wird. M. Hofner sieht des weiteren einen
Sinnzusammenhang zwischen der Anlage des Beckens und dem in Sirwah-Arhab verehrten Gott
c Attar Du-DIban. DaB bei altsiidarabischen Tempeln Teiche und Becken vorkommen, ist sowohl
durch schriftliche Uberlieferungen als auch durch Grabungen belegt. Diese lagen z. T. auch neben den
Tempeln wie in Huraida und Garbun. Entsprechende Textstellen lieBen sich schlieBlich auch auf
Einrichtungen beziehen wie das Wasserbecken im Temenos des Almaqah-Tempels von Masagid. Das
Wasserbecken, das auf die architektonische Grundform des Bauwerkes in Arhab nicht recht Bezug
nimmt, laBt bautechnisch gesehen eher auf ein sehr viel spateres Datum schlieBen.
DaB vom aufgehenden Mauerwerk der Umfassungswande nichts mehr verblieben ist, wurde schon
gesagt. Auch hier lieBe sich mit Hilfe einer Grabung der Fundamentverlauf wahrscheinlich exakt
bestimmen. Die untersten Wandzonen oder Teile der Substruktion bestehen aus Randschalen groBerer
Kalksteine, die mehr oder minder quaderartig behauen sind, und aus einem Futtermauerwerk aus
groBsteinigem Konglomerat. Im gegenwartigen Erhaltungszustand ist von der Wandgliederung nichts
mehr feststellbar. Mit unseren Untersuchungen haben wir lediglich die schon bei Glaser verzeichnete
Eingangstur in der Nordostwand nachweisen konnen, d. h. eine ihrer Laibungen. Die auf der
Glaserschen Skizze angegebene innere Nische in der nordwestlichen Schmalseite konnte hingegen
nicht identifiziert werden. Auffallend ist die relativ groBe Distanz zwischen Saulenstellung und
massiver Wand, die bis zu 3,50 m betragen kann. Nimmt man den dazwischen liegenden Umgang als
uberdeckt an, dann uberrascht die Fragilitat dieser Konstruktion. Die AuBenmauer ist mit 1,20m
Starke im Verhaltnis zur GroBe des Baus statisch fast iiberbewertet, das schlanke Stiitzwerk mit den
weiten Saulenschritten hingegen zu schwach und in der Konstruktionsweise eher von unantikischem
Wesen. Ein 3,50 m weit gespanntes Dach in Steinausfuhrung hatte durch seine erhebliche Last wohl
kaum ein gesichertes Auflager erhalten konnen, zumal die bleistiftdiinnen Saulen den entstehenden
Schubkraften nicht standgehalten flatten. Um dem System der Stiitzenanordnung einen Sinn zu geben,
miiBte auch das zweite Joch im Nordwesten uberdeckt gewcscn sein. Hier ware ein massives Steindach
nicht minder risikoreich. Abgesehen von statischen Erwagungen bilden die unterschiedlich hohen
Saulen ein bauanatomisches Ratsel, bei dem man vergebens versucht, sich eine sinn voile Gebiilk- und
Dachkonstruktion vorzustellen.
9 M. Hofner a.a.O. 318f.
200 JURGEN SCHMIDT
Zusammenfassend haben die Beobachtungen ergeben, daB offenbar nicht nur architektonische
Einzelglieder wie etwa die Saulen unvollendet geblieben sind, sondern wohl auch die Aniage als
Ganzes. Die Eigenheiten, die diesem Bau anhaften, Architekturteile und Zusammenfugung betref-
fend, sprechen fur ein sehr spates Entstehungsdatum. Die Saulen lassen durch ihre diinne blutleere
und trockene Behandlung das Spatwerk der sabaischen Ara erkennen. Ihre indifferente Stellung und
der prinzipiell unantikisch wirkende, von auffallender Disparitat gekennzeichnete GrundriB weisen
unverkennbar nachantike Wesensziige auf. Die AuBenmauer, die von beeindruckender Qualitat
gewesen sein soil, konnen wir nicht mehr beurteilen. War sie von derart kostbarer Ausfuhrung, wie
Glaser sie beschreibt, dann stiinden die Saulen in offenbarer Diskrepanz dazu. konnte man in der
Umfassungsmauer ein Stuck guter sabaischer Bautradition vermuten, ein Mauerwerk. das sich
moglicherweise mit den in der Umgebung noch vorhandenen Resten antiker Quaderbauten verglei-
chen lieBe. Ob diese Mauern dennoch zu einem Tempelbau gehort haben, ist angesichts der anderen,
mit den bekannten Schemata sabaischer Tcmpel unvereinbarcn Merkmale fraglich. Die Anordnung
des Stutzsystems kann nicht original sein. Man hat vorhandene Stucke zusammengetragen und sie in
einen neuen Kontext gestellt. dabei wurden unterschicdlich hohe wie formal andersartige Saulen
verwendet. In ihrer neuen Aufstellung konntcn oder brauchten sie nicht mehr vollendet zu werden.
Auch die stark voneinander abweichenden Achsabstande sprechen fur eine Anastylosis in spaterer
Zeit. Es ist nicht auszuschlieBen, daB die aus grobem, dunklem Kalkstcin bestehenden Saulen u. U. an
ihrem urspriinglichen Platz stehen und fur einen anderen, nicht mehr verwirklichten Verwendungs-
zweck gedacht waren.
Die stratigraphische Einbindung der Aniage in die Umgebung blcibt angesichts der Schutthalden
problematisch, dennoch ist man geneigt. den Bau einem der letzten Besiedlungshorizonte zuzuschrei-
ben. Dieser markiert sich vornehmlich durch die Verwendung schwarzer Lavasteine und durch Teile
kleinraumiger Hausgrundrisse. Erhalten sind ferner drei Zisternen, die sich durch Baumaterial und
Konstruktionsweise nicht von dem Becken im sogenannten Tempel unterscheiden. Die zu diesen
Bauhorizonten gehorigen Oberflachenfunde sind ausnahmslos islamisch, u.a. kostbares Glas der
sogenannten Palastware, das aus friiher Zeit stammt, sowie glasierte Keramik der Fruhzeit und des
Mittelalters.
Denkbar ware, und viele Details sprechen dafiir, daB unserc Bauanlagc als Moschee Verwendung
fand, wobei es sich nicht urn einen Neubau handelt, sondern um die Weiterfuhrung und Veranderung
einer unvollendeten antiken Tempelruine, um die Einbezichung Vorgefundenen in die neue Fassung.
Die Qibla stimmt zwar nicht mit der korrekten Ausrichtung iibcrein, doch konnte dies auf das schon
existente Mauerrechteck zuriickzufuhren sein. Glasers Nische ware als nachtraglich eingearbeiteter
Mihrab zu deuten, und das Wasserbecken wiirde mit seiner Position im Hofteil des Gebaudes durchaus
in denselben Rahmen passen. In der Mittelachse des Baus stehen Saulen. die den Mihrab. wenn es cm
solcher war, uberschneiden, auch hierin eine weitverbreitete muslimische Baugcpflogenheit. Bctrach-
tet man das Stutzwerk, so wird man unvcrsehens an die Moschee von Marib crinnert. bei der -
abgesehen von dem in situ stehenden klassisch sabaischen Tempelpropylon - das Stutzwerk bus
schlanken, spatsabaischen Saulen besteht, die als Spolien in den Plan eingefugt wurden und in ihrer
fragilen Konstruktion lediglich ein Holz-Lehmdach zu tragen batten, Bei vielen derartigen kleineren
Moscheen im Yemen ist zu beobachten, daB die wiederverwendeten. ungleich hohen antiken Saulen
ein nivellierendes Aufsatzstuck erhielten, das /wischen Dach und obcrem Saulenende eingefugt
wurde. Die baugeschichtliche Untersuchung hat bisher so viel ge/cigt. daB die Ruine nicht nut dem aus
den Texten bekannten sabaischen Tempel in Verbindung gcbracht werden kann und daB ein so friihes
Entstehungsdatum wie das in der Mukarrib-Zeil ausgeschlossen werden nuiB. DaB der Tempel des
"Attar Du-DIban im zentralen Arhab gestanden hat , dart wohl mil Reeht angenommen werden. H. v.
Wissmann fiihrt aus, daB sich der Tempel an ausgezeichneter Sielle belaud und daB als solehe nur der
heutige Hagar Arhab, der Versammlungsort des Stammes Arhab aid dem Berggipfel in F'rage kommt.
DIE RUINEN VON SIRWAH-ARHAB UND DER TEMPEL DES c ATTAR DU-DIBAN 201
auf dem nach Wissmann der von Glaser beschriebene Tempel stent 10 . Aber auch dies trifft nicht zu,
wie die Topographie uns lehrt. Zur Datierung kommt v. Wissmann weiterhin bei seiner c Attar Du-
Diban-Interpretation zu dem SchluB, dafi der Name „ba c l Bahr Hattab" fur c Attar Du-DIban um 100
n. Chr. aufgetaucht ist und die letzte Bauperiode des Tempels infolgedessen in diese Zeit gesetzt
werden kann, desgleichen die Anlage des Wasserbeckens in der heute erhaltenen Form. Aufgrund
stilistischer Kriterien, die uns der Bau bietet, namentlich bei den Saulen und Kapitellen, erscheint
selbst dieser Ansatz noch zu friih. Obschon im gegenwartigen Forschungsstadium noch immer schwer
einschatzbar, halten wir die noch vorhandenen Bauteile fur Erzeugnisse des 3. bis 4. nachchristlichen
Jahrhunderts. Eduard Glaser hat bei seinem Besuch in Arhab nur diesen einen Bau gesehen und mag
ihn deshalb mit dem Tempel zu identifizieren versucht haben. Leider wiirde eine Ausgrabung des
Platzes, der weiterhin als Steinbruch Verwendung findet, wohl kaum mehr zufriedenstellende Ergeb-
nisse zeitigen konnen.
In unmittelbarer Nahe befinden sich unter den islamischen Ruinen Reste groBdimensionierter
Bauwerke antiken Ursprungs, bei denen man an den bei HamdanI iiberlieferten Palast denken konnte.
Es zeichnen sich drei groBe Rechteckstrukturen ab, deren Mauern im Schutt teilweise sichtbar
werden. Die Steine sind 2 m lang, bei gleicher Hohe und Tiefe von 50cm. In der Ansichtsfliiche tritt
ein Mittelfeld als Bosse plastisch hervor (um 6cm), es ist von den Quaderenden 25 cm entfernt, oben
und unten je 17 cm. Die Randstreifen der Quader sind geglattet. In einem dieser Baukomplexe steht
noch eine sechzehnseitige, fiachkannelierte Saule in situ, das Kapitell ist jedoch abgebrochen. Alle
diese Bauwerke sind spater kleinteilig iiberbaut worden. Trotz des verheerenden Allgemeinzustandes
weisen die Ruinen jedoch noch heute darauf hin, daB Sirwah- Arhab ein sehr bedeutender Ort gewesen
sein muB, von dem buchstablich die letzten Reste der Spatantike und des Islams verblieben sind. Die
weit hinauf in die Mukarrib-Zeit reichende Geschichte des Ortes, der ursprunglich vielleicht nur aus
Heiligtumern und offizieller Profanarchitektur bestand, ist denn auch durch literarische Zeugnisse
hinreichend belegt.
Das ganze Gebiet muB auBerordentlich reich an prachtigen Bauten und Palasten gewesen sein. Zu al-
Hamdanls Zeiten waren einige Palaste, es sollen vierzehn an der Zahl gewesen sein, noch bewohnt. Er
berichtet, daB in diesen manche Wande innen und auBen mit Marmor verkleidet waren und die
Steinmetztechnik von ungewohnlicher Qualitat war. Uber die dicht bei Sirwah- Arhab liegende antike
Stadt Madr sagt HamdanI, daB diese nach Na c it die an Palasten und offentlichen Bauten reichste Stadt
gewesen sei 11 .
10 H. von Wissmann a.a.O. 380f. 11 HamdanI, Kitab al Iklrl, Vol. VIII, ed. Muhammed al-
Akwa c (1979) 164f.
G. R. H. Wright
Mud Building in Yemen
I Introduction
In forming some brief remarks on this subject it is almost impossible to avoid writing of Yemeni
building in mud rather than mud building in Yemen. Yemen is known justly as a land of builders and
much of its building is in mud, but in fact the principal characteristics of such building are due more to
Yemeni manners of building rather than to the material mud.
Mud is neither the most striking nor the usual material employed in the country. Neither is mud
building in Yemen of a highly individual and uniform cast. The material is used in several quite distinct
manners both as to design and construction befitting a land of builders who have always shown (and
still show) an instinctive feeling for exploiting the potentialities of any material or structural form
which comes to hand.
In short the essence of Yemeni traditional building is harmonious and deft eclecticism. Perhaps the
most striking evidence of this basic disposition is the noteworthy fact that a very large amount of the
mud building in Yemen forms part of structures where other building materials (stone, burnt brick
etc.) are largely employed. (Taf. 46) And this is very unusual for, generally speaking, mud building is
an autonomous manner of building which does not intermarry easily with other types of construc-
tion.
II Incidence and Distribution of Mud Brick as a Building Material in Yemen
Both regional and other considerations operate in explaining this matter.
The Yemen can be divided regionally, in a simplified fashion, into successive tracts of land encoun-
tered in passing from East to West, from the Red Sea to Central Arabia. These are the lowland Red
Sea littoral (the Tihama); the midlands or foothills; the Central Highlands; the Eastern Plateau and
intrusive bays of the Central Arabian Desert. These belts can be reduced again to a basic threefold
succession of coastal plain (Tihama), Central Highlands, and marginal steppe desert. In a rough way
these belts may be made to correspond with predominant building materials. However as soon as the
matter is considered in any detail this distinction is insufficient and it is clear that considerations other
than regional combine to determine the use of different building materials. (Abb. 65)
Furthermore at the outset it must be emphasized that the overall variety of building materials is not
exactly an obvious catalogue. In a simple way one might speak of stone, burnt brick and mud (mud
brick and plastic mud/terre pisee). However plastic mud is employed in two ways which have nothing in
common. Firstly as daub in wattle and daub construction in the round buildings on a framework of
reed and brushwood which is universal in the Tihama. And secondly as the more familiar and expected
solid walling of the massive towered buildings of the interior.
204
GEORGE R.H.WRIGHT
HIGHLANDS
MIDLANDS
TIHAMA-
^fir<?«
DESERT
IDLANDS
TlHAM A
Abb. 65. Sketch map of regional distribution of materials of construction in the Yemen shown superimposed over
physiographic regions.
1 Mud plaster on reeds plus some local areas of brick.
2 Stone.
3 Mud.
4 Mud together with stone plus in some areas brick.
This would leave a basic four-fold division of building material to be accommodated to a basic
threefold regional division. Some immediate resolution of this difficulty is afforded by the considera-
tion of burnt brick. The material in various detailing is found equally in the coastal plain and in the
highlands. In either case, however, its use is restricted to sporadic islands. And it is soon seen that this
is a 'madeni' style, it is not 'baladi' building. It is an imported, sophisticated urban manner not a
natural system growing from the soil. All the foci of burnt brick building are or were regional capitals
or centres - e.g. Zabid, Luhayyah, Sanaa etc.
This in fact leaves three basic materials or modes of construction, daubed mud, stone and massive
mud, which in the broadest fashion can be reckoned as distinctive respectively of the Tihama, central
highlands and eastern dry lands. But as previously stated this is not the complete solution of the
question. This is obvious since stone, burnt brick and mud occur in conjunction in certain areas.
Such a conjunction in fact may be reckoned as an ordonnamc of the Sanaa region. The foundation and
socle of the building are in stone, the body of the rising walls is mud construction and the uppermost
parts (top storey, terrace roof, parapet etc.) are burnt brick. Here a functional analysis is evident. The
stone bears the accumulated impact loads and resists mechanical destruction at ground level. Heavy
mud carries up the walls where they arc least subject to erosion and the uppermost parts of the
structure carrying relatively little load are built lightly in burnt brick which equally acts as a waterproof
coping to the mud walls to throw off the heavy rain showers. Kill such a simple functional arrangement
is in no way an invariable standard.
Finally there obtains in Yemen, exactly as in most other regions, a scale of nobility of materials in
MUD BUILDING IN YEMEN 205
which stone ranks highest and mud lowest. An application of this concept can be seen in the fact that
whatever the prevailing building material may be in the region, where at all feasible public buildings
are almost always in stone. This is most evident for religious constructions. Mosques, and very
frequently the smaller well shrines are in stone even though surrounded by mud construction. Another
type of public building always in stone are the travellers shelters (saqf, saquf: roof, i.e. shelter),
generally erected as pious benefactions. (There are interesting all stone constructions, slab roofed on
transverse arches as in Nabataean building and in the Tur Abdin.)
Ill Forms of Mud Construction
As initially remarked there is a dichotomy between the mud building in the Tihama lowlands and that
in the upland interior.
(A) The Lowlands, the Red Sea Coastal Plain
No manner of building construction could be more removed from the popular image of Yemeni
building than that of the Tihama. The casual explanation of this fact would be that the Tihama building
is poor and primitive. It is of course nothing of the sort - or rather many instances of it are nothing of
the sort as can easily be illustrated. It is fine building of another tradition, the Rundbau tradition: once
everywhere the original building tradition of mesolithic and early neolithic times. This survived until
yesterday as the ruling tradition in Africa south of the Sahara, where any rectangular building is an
immigrant, imported style. Here in the Tihama the reverse is the case. The Rundbau of the Tihama is
an imported style of building. It is African building in Arabia - a cultural drift phenomenon parallel to
the continental drift which is the explanation given by historical geology for the physiography of the
Tihama, a piece of Africa in Arabia.
Here it may be observed that the building situation on the Red Sea Coast of the Yemen neatly
contrasts with that on the East African Coast, the Swahili region colonized from maritime Southern
Arabia. There the native building is round building as in the Tihama, the striking rectangular building
is foreign Islamic ("Sherazi") building from the Arabian Gulf or Southern Arabia.
The Tihama round buildings are on occasions very fine buildings indeed, of an unmistakable
monumentality "sui generis". In this respect they recall the surviving historical expression of the
tradition in this same cultural province, viz the mediaeval round churches of Ethiopia to which they are
clearly related.
There are natural conveniences and excellences of design and construction in round building. Perfectly
regular plan and elevation can be set out with no instruments at all except a peg and a piece of string.
There are no weaknesses conducive to angle collapse and it is the form which encloses by far the
greatest space for the same area of tegument. However there are not only such practical matters at
issue. There are very real spiritual qualities inherent in this form which are immediately perceptible.
The absence of angles gives a repose and restfulness. An interesting recognition of this is to be seen in
Southern Africa (South Africa and Rhodesia). Here in the excellent National Parks and Game
Reserves etc. tourist accommodation is invariably in Rondavel form. Again this is not because this is a
cheap and primitive form of building. In some cases these rondavels are very luxurious. Simply it is
that sleeping in such accommodation is much more restful and relaxing than in rectangular buildings.
Although the Tihama round building is not central to a study of Yemeni building, it is of such intrinsic
worth that a few words may be said of its construction. The materials are reeds (generally) or
brushwood poles and branches, sticks, grass or leaves, ropes for binding and mud for daubing.
The structure is technically an indeterminate one between framed and load bearing. It comprises a
206
GEORGE R.H.WRIGHT
Abb. n(v Tihama round house, typical sections,
primary frame of reed or pole verticals bent to contact and tied at the apex. On this is fashioned a
secondary lattice frame of reeds, twigs etc. which in turn is interwoven with lighter fibrous material.
This vegetal frame, stable in itself, is then used to a greater or less degree as an armature for a plastic
mud mantle. (Abb. 66)
The extent to which mud is employed varies according to the precise environment etc. At one extreme
in entirely sandy surroundings at the sea's edge, no mud at all is used and the construction is an entirely
vegetal one of reed and matting. In other circumstances mud may be applied as a thin surface
plastering or as heavy as a normal mud wall and either to certain restricted parts of the structure or so
as to entirely engulf it. If used at all mud is always applied to the exterior but the interior surface may
be treated in different fashions. On rare occasions the structure can be left entirely exposed but
generally it is covered by straw matting and/or mud - e.g. matting on both walls and ceiling, matting on
ceiling and mud on wall surfaces, or both wall and ceiling completely plastered over with mud. In the
latter event a small register at the top of the walls may be left uncoated tor ventilation, (v. Abb. 66. 67)
An additional and very vital component of this type of round building in mud is the decoration. This
comprises both interior and exterior painting and also the interior may be sculptured into patterned
shelves, niches and the like. Also there are generally hangings and insets of basketwork and pottery.
All this significant contribution is typically women's work and as such the building again manifests its
African antecedents. Interesting comparisons in this respect could be made with the decoration of
buildings in a neighbouring outpost of Africa in Arab lands - the traditional buildings of Nubia, now
alas! dissolving beneath Lake Nasser. (Abb. 69)
Let it be said in conclusion a Tihama building fully rendered in mud complete with decoration is very
impressive, giving a strongly marked, indeed near perfect. "Cosmic House, Dome of Heaven''
effect.
Other types of building are found in the Tihama. There are transition, il forms between this round
building and the rectangular building of the uplands. There are also line examples ol the Red Sea Style
of coral rag building so well recorded at the old port ol Suakin on the Sudan Coasl I loucvcr the theme
of mud building must now be pursued in the totally different form found in the Yemeni Highlands
(B) Solid Mud Building in the Highlands
1. Material
In the highlands mud is used in two manners: as unbumt sun dried mud brick (libn) and as plastic mud
or terrepisie (puf; or in the Yemen, zabur). H is characteristic ol the Yemen thai the latter manner is
much more significantly employed.
(a) Mud Brick (libn)
Mud brick is not commonly found in major mud building e.g. the tower house and the extensive
MUD BUILDING IN YEMEN
207
67 a
67 b
Abb. 67a, b Tihama round house - exterior views.
enclosure walls. However it is still and always has been manufactured in the Yemen. Such bricks are
often of the format and size of baked bricks i.e. square, 16 x 16 X 4cm, but particularly in rural areas
different mud bricks are seen ca. 44 x 22 x 11cm and larger. It is a convenient material to use for
repairs and patching. (Taf. 46a)
(b) Terre Pisee (tauf, locally zabur)
Terre pisee is a term of imprecise reference for etymologically it signifies earth rammed (in shuttering).
208
GEORGE R.H.WRIGHT
| I I I I I
Abb. hK. KouihI house .i( cl Jubayriyyah. Plan -mhI section
MUD BUILDING IN YEMEN
209
69 b
Abb. 69a. b Round house at el Jubayriyyah - interior views.
210
GEORGE R. H. WRIGHT
However it is generally used to designate any form of plastic earth construction. The manner of
construction known in the Yemen as zabur is in fact never effected by the use of formwork or
shuttering, but is built up entirely by hand modelling - i.e. it is truly plastic earth construction. Its
masterly use undoubtedly constitutes the most striking feature of building in the Yemen, although, as
has been said, mud in fact is not the only or perhaps even the principal building material of the land.
(Abb. 70)
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Abb. 70. Zabur wall in construction.
2. Construction
Zabur construction is always set on a good rubble stone foundation which is carried up at least
something like a metre above ground. Its function is to absorb the stresses from the superincumbent
building load, to resist the forces of mechanical destruction and erosion prevalent at ground level and
perhaps most important to act as a damp proof course both against rising and driving damp so that the
lower part of the mud wall is not washed away or waterlogged. (Taf. 42a. 46b)
This stone socle also provides the mechanics for the essential structure of the mud walling. The stone
socle is not built with a completely horizontal upper bed. At the wall ends or mitres the bed is raised up
a half metre or so in a sort of curved step. In this way all the succeeding layers of plastic mud have a
terminal upstand. Thereby each layer of plastic mud by the force of gravity is induced to flow or fall
inwards towards its centre rather than outwards at the ends. Each layer is thus prestressed in
compression counteracting the natural tendency for such material to split or fall apart outwards - i.e.
to fail in tension. (Taf. 42)
The visible aspect of this structural mechanics is striking. At crowning the ends or angles of the wall
stand up in a sort of cornute pinnacle which, as an optical refinement, gives an agreeable impression of
strength. This device as pure decoration has been the characteristic finial decoration of mud brick
building in the Middle East throughout all ages. Yemeni zabur construction provides a telling
explanation of its ultimate structural origin and thus is of the greatest historical interest. (Taf. 42a,
51b)
The process of zabur construction is as follows. Earth of any reasonable constituency is brought to the
site from a nearby pit and a suitable quantity for the immediate purpose is watered and well mixed into
mud with generally the addition of some vegetable binder (straw, dry leaves etc.). The mud is then
kneaded into a collection of loaf shaped lumps which are rolled in dust or straw or the like to impart a
surface tension whereby they better retain their form. The assistant throws these earth balls or lumps
to the master builder who throws them onto the bed and against one another (something after the
MUD BUILDING IN YEMEN 21 1
manner of a plasterer). In this way under his control they spread and flatten somewhat into self
adhering units. Where and as necessary they can be reworked and remodelled by hand, i.e. pieces
broken away so that cavities can be filled and faces regularised etc. The plastic mud is thus equally both
bricks and mortar. In this way a course or register about half a metre or 40 cm is built up with a batter
to give stability to the face. (Abb. 70)
So far as minor garden walls are concerned where there is little load, the material is stiff enough for
two courses to be worked in a session and when left to dry out for one or two days the material is rigid
enough for the master to climb up on the wall and work higher courses sitting or standing on the lower
ones. The assistant throws up the mud loaves as before and thus the work proceeds upwards. Where
heavy load bearing walls are in issue each course or register is left for a number of days to dry out
thoroughly and set for maximum strength before the next course is added, but the work still proceeds
upward course by course and floor by floor in the same simple manner.
From the foregoing it may be seen that a notable virtue of zabur construction is that well nigh no tools
or implements of any sort are required to build a towering structure. No scaffolding is used and human
hands are the only necessary tools exactly as in potting or clay modelling. The only qualification is that
sometimes a solid wooden club is used to beat over a completed course of mud for greater
consolidation.
It is common practice to incorporate a good deal of bonding timber into the mud construction; a chain
of runners being inset every third course or so together with transverse binders. The wall face may be
plastered over to conceal the structure or on the other hands this may be left exposed to dramatic
effect, taking into account the upstand at the angles. Also one manner exaggerates the banded
appearance by corbelling out the lower bed of each course a little beyond the upper bed of the
preceding course. This practice moreover empowers each course to be quite strongly battered without
imparting an excessive batter to the overall wall face in its entirety.
Such in brief is the basis of construction of very monumental buildings of different genres, enclosure
walls, city walls, palaces, feudal castles and houses like castles.
3. Structures
The structural engineering of mud building in the highlands is entirely trabeated. Arcuated forms are
and have always been well known in the region and are used in stone building of a public nature - viz
mosques, baths and travellers shelters. (Taf. 41) However they are not employed for houses. Here the
roofing is invariably of the traditional Middle Eastern type of mud terrace roof carried on relatively
heavy and closely spaced timbers. Formerly these timbers were unhewn trunks giving a characteristic
span and room breadth of ca. 4 m. The soffit of the ceiling was entirely coated with mud plaster
including the wooden beams and the irregular plaster forms so produced are surprisingly atmospheric
in spite of the, in abstract, somewhat demeaning practice of overall plastering. (Abb. 72)
Arches occasionally appear in tower houses. Where on a lower floor a long hall or gallery is designed
so that in upper floors the corresponding space is broken up into separate rooms, then the cross walls
on the upper floors are sometimes supported by a transverse stone arch thrown across the lower hall.
Various characteristic styles of fenestration are round headed, indeed a very popular form is the
rondel. The arched framing for such forms is generally either of stone or burnt brick, however these
are ornamental and not structural forms. (Abb. 71, Taf. 40a)
The tower house is supported entirely on heavy load bearing walls. Point supports (columns or piers)
are never used, although such are commonly found in religious building - a standard source being
reused stone columns from the pre-Islamic buildings of ancient Sabaean times. However one device
may be said to constitute something of an exception to this categorical position. A principal feature of
the construction of the tower house is the necessary stairway. These are designed to wind with quarter
landings about a heavy newel. This newel, frequently built of squared stone, thus constitutes a massive
pillar running the full height of the tall tower and therefore in a way acts as a vertical main brace if not
212
GEORGE R. H. WRIGHT
Abb. 71 Sanaa tower house oi stone and burnt brick.
a support to the building. Appropriately it is called "the pole" (qutb) ol the structure, a term redolent
with religious symbolism. (Abb. 72)
4. Design
There are houses of other than tower form constructed ol _„/>/// but the) .ire relatively speaking
unimportant and so little distinctive; thai only the design ol the towel house will be considered here.
The tower house is the characteristic building form of the Yemen and would seem to ha\ e been so since
MUD BUILDING IN YEMEN
213
Abb. 72 Sections of house shown in Abb. 71.
record survives from Mediaeval times. It is suggested by the remarks of Al Hamdani c. 900 and Al
Razi c 1050 ("tall, imposing and expensive") and by the Europeans who got to Sanaa from 1600
onwards. However the first recognisable illustrations are those of Niebuhr in the middle of the
eighteenth century since when so far as the town form is concerned there has been no change.
Typically it takes the form of a building more or less square in plan rising from four or five to eight or
more stories - and thus of a height several times greater than its principal horizontal dimension - e.g.
facade breadth about 10m, height 25-30m. The ground and lower floors are stores and stables, while
living accommodation improves with height, the most distinguished and agreeable apartments being
on the uppermost floor. The piece de resistance of such a house is the elevated sitting or lounge-
reception room (mafraj) commanding a fine view across town and countryside. (Abb. 72; Taf. 48, 49,
50)
The essential form and design of such a house is constant throughout the land. Whether built in stone
or mud it is the same tower house. Varying material of construction entails recognisable differences in
these houses but the differences are of aspect not form.
Based on the various materials employed and associated features of ornament it is easy to assign these
houses to regional schools - e.g. Saada in the North, Marib in the East and Sanaa in the centre. The
interest of such regional differentiation is to show clearly the essential nature and origin of the form. It
214 GEORGE R. H. WRIGHT
is the houses of the north eastern areas, i.e. those on the confines of the Arabian desert where the style
of these houses is most self-consistent with few or no adventitious elements. A strong high tower of
heavy and heavily battered mud walls with small apertures, essentially a refuge from a harsh desert
climate and a watchtower-fortress in a land where security devolves on the family and clan. (Taf. 42,
43,44)
In short the tower-house is one of the two basic types of building which can be easily recognised and
differentiated in the Arabian peninsula and surrounding areas of physiography. The fundamental
distinction has been well put in connection with a study of the other type of building. "There are two
kinds of town building in Arabia and Islamic Africa, each conditioned by different climatic considera-
tions; the inland desert type and the type adapted to the requirements of a coastal climate. The desert
style has thick earth walls with a characteristic batter. . . a natural consequence of building homogene-
ous walls in earth without bricks. The rooms are lofty and windowless, except for small openings at the
very top allowing sufficient light in and the hot air inside the room to escape . . . They provide a cool
cave-like freshness which is welcomed in a desert climate and excludes sand laden winds. . . They are
built of hand moulded clods of earth rather than bricks and can be said to be sculptured by hand.
A coastal climate however requires a very different kind of building: one which will catch every
available sea-breeze and allow it to circulate freely throughout the house, but the land winds and the
harsh glare of the midday sun must also be excluded" (J. P. Greenlaw, The Coral Buildings of Suakin
London 1976, 8). This latter aim is achieved by various ingenious ventilating arrangements so that the
style might well be called an Aeolian style of building. It is a light airy style of building and one
essentially open to the outside elements. Since examples are found virtually all round the Arabian
littoral it can certainly be called the maritime style as opposed to the inner desert style. Two well
defined branches of it can be recognised, one centred on the Perso- Arabian Gulf and the other about
the Red Sea. Thus these branches could be called Eastern Arabian and Western Arabian respectively.
However there is no space to discuss them here and they are mentioned only because of the necessary
background they provide to Yemeni building.
The striking feature of Yemeni building is that because of the happy' climate, the Yemen tower house
has grafted onto it elements of the maritime-aeolian house. The elevation is opened up to an ever
increasing degree with expansive windows and where this occurs the solid walling ipso facto is
transformed into lighter pier and panel construction. Indeed some latter day examples of the Yemen
tower house, particularly the Sanaa type, are almost examples of architectural plastic surgery - a desert
house below and a maritime house above with large windows surmounted by ornamental fanlights
( c aqd) of plaster tracery and inset coloured glass (takhrim). (Taf. 40a, 51)
However there is never any doubt as to the true form of the house. Structurally it is a tower house.
Walls are pierced only as and where required, there is no semblance of a basic change in construction
to the pier and panel Eastern Arabian house where the slight panelling of the framed walls imparts of
itself continuous fenestration (like Hardwick Hall "all window and no wall") and even interior walls
are broken up into regular pilaster and recesses (the niche style).
Parallel with this geographical difference the same distinction operates historically on the Yemen mud
house. In the region (notably Sanaa) where elements extraneous to the tower house are grafted on to
it, such elements can easily be seen to augment with the passage of time - i.e. the older houses are
more nearly true to the desert tower house tradition. This historical process can also be observed in
one and the same house, since these buildings decay piecemeal from the top, the more exposed and
most lightly constructed part of the building, for this and reasons "of modernisation", the upper floor
or two floors are continually being rebuilt and thus quite frequently a house presents a hybrid
appearance: desert house below, maritime house above. (Taf. 4S)
A special and striking instance of this arises in the following circumstance. In addition to the usual
square tower house there is a distinct type of round tower house This design is manifestly in the
MUD BUILDING IN YEMEN
215
Abb. 73 Historical sequence in Sanaa.
(a) Very old house
(b) Old house
(c) 19 ,h -20 ,h c. house
216 GEORGE R. H. WRIGHT
interests of security - the round tower (nobah) is very definitely a refuge-watch tower. However it is
also a dwelling and the arrangement of the interior accommodation does not differ materially from the
square tower house. Only the exterior is very plain and severe mud - with a minimum of openings.
(Taf. 43, 46b) Quite often in later times such nobah have been adapted to more comfortable living by
adding an additional top storey containing the mafraj opened up with windows and fanlights of
coloured glass in the normal manner. This top storey is inevitably of rectangular plan and corbelled out
somewhat beyond the perimeter of the round tower below - a very striking hybridisation of form. (Taf.
50b, c)
Almost all these latter aspects may be perceived freely walking about Rawda some 11 km to the north
of Sanaa and constituting its traditional country garden estate. (Taf. 45b) Here many pleasing
examples are found of the relatively pure tower house, the elevation reflecting the severe mud
construction fenestrated by small casements closed with wooden shutters and surmounted with framed
double rondels glazed with sheets of alabaster. (Taf. 47) This was the standard style of elevation before
the popularisation of the large takhrim fanlight during the last century. Even simpler fenestration can
be seen - the single isolated rondel. The oldest house in Sanaa (12th century AD according to the
evidence of registered deeds) shows this style. There are also many examples to be seen of such old
tower houses with upper storeys added in the later style. (Taf. 48) Finally there are large opulent
houses opened to the exterior by spreading fenestration and showing extravagant linear plaster
decoration - e.g. the Imam Yahya's palace now (in name) a hotel. (Taf. 49) This, the developed Sanaa
style, is the style of the first half of this century with a notable floruit between the two wars - a product
of highly skilled and relatively cheap building labour.
IV Some Historical Suggestions
After this brief characterisation of mud building in the Yemen, a few concluding remarks are due
concerning the inherent interest the mud building of Arabia has for general issues of building history.
This has been adverted to in passing here and it is instinctively apprehended, but is not often rendered
specific.
It devolves from two considerations. The first is a general one, viz that there is no divine separation
between culture and nature in art - i.e. between 'folk' art and 'high' art or between architecture and
traditional building. All such forms of expression have ultimately the same pedigree and this is
manifestly not in 'natural folk tradition' (as sometimes for socio-political purposes it is left to be
inferred). All forms of folk art were once cultural art.
Now enters the second, particular, consideration. For various reasons, not the least the peculiar effect
Islam has had on the Arabian peninsula - so different from, indeed in many ways antithetic to that
which it exercised on other parts of the world - parts of the peninsula have remained very largely
disassociated from architectural developments in neighbouring areas (including the development of
Islamic architecture). The question thus arises that traditional building in Arabia (being little subject
to influences since the Islamic Era) may be a source of information regarding building in the Ancient
Middle East of pre-Islamic times.
That the tower house was an established building type in the Ancient World is well known and
witnessed to by ancient records, both graphic and literary -e.g. Egyptian rebels etc There is also real
evidence surviving in the form of the tower tomb (e.g. in Pcira. Palmyra etc.) which is commonly
reckoned to reflect the form of an original tower house. For reasons such as these, then, the strongly
entrenched form of the traditional mud tower house in the Yemen has a significance for the wider
issues of building history.
MUD BUILDING IN YEMEN 217
And in the line of these considerations it is impossible not to add a terminal postscript concerning the
future history of mud building in the Yemen. This has been made perfectly clear. Solid mud building
has no future in Yemen. This comes about on several accounts arising from the almost unbelievable
affluence which is distributed in an 'aid' economy.
Building in mud is highly labour intensive and owes its raison d'etre to the cheapness of the material in
an economy where labour is of little financial consideration, a condition obtaining in the Yemen before
the revolution. However the great liquid wealth injected in the last 10 years or so has brought about
extremely high wage rates, so that labour intensive building construction is totally uneconomic. Mud
building for example for most purposes is now at least twice as costly as cement block construction .
On the other hand conspicuous affluence also operates in quite an opposite sense. The scale of nobility
(or perhaps notability) of materials has been remarked on above. And here mud is at the bottom, or
rather latterly has been removed from the scale and made a negative quantity. Almost every building
is now stone faced. The development in road transport (engineered by foreign development aid)
means that stone can be made available without much extra cost at almost any locality - and so it is.
The cost of the material is astronomical but in present day circumstances this in itself is a positive
virtue. (Taf. 52)
Further Reading
P. Costa Yemen Land of Builders
F. Varanda Art of Building in Yemen, Cambridge Mass. 1983
R. Serjeant &
R. Lewcock ed. Sanaa, an Arabian Islamic City, London 1983
R. Dubach Yemen Arab Republic, A Study of Traditional Forms of Habitation, Zurich 1977
For Western Arabian Maritime Building:
J. P. Greenlaw The Coral Buildings of Suakin, London 1976
D. Mathews The Red Sea Style, Kush I 1953, 60-86
For Eastern Arabian Maritime Building:
G. R. H. Wright The Old Amiri Palace Doha, Qatar 1976
Photonachweis
Durch ein Versehen wurde in ABADY III der zu diesem Band gehorige Nachweis der Photographien
nicht veroffentlicht, was an dieser Stelle nachgeholt wird.
ABADY III
R. Baumgartner:
B. Finster:
B. Grunewald:
W. Herberg/B. Kaulich:
M. Kohler:
K. Matthieu:
J. Schmidt:
16, 17, 18a, c, d, 19a, c, 20a, b
15c, 18b, 20c, 24c, 26-29, 33a, 34-36, 40a, b, 41a, d, 46a-d, f, 48b,
49a-d, 50b, 51, 53d, 56, 58, 61b, 65a, b, 66, 67, 71a, d, 75d
lib, 21, 25, 30-32, 33b, c, 37-39a, 40c, d, 41b, c, 42-45, 46c. 47, 48a,
49e, f, 50a, c. d, 52, 53a-c, 54, 55, 57, 59-61 a, 62-64, 65c. 68-70, 71b, c,
e-g, 72-74. 75a-c
lOa-lla, 12a-13c
15e, 19b
lb-3d,4b-9d, 23, 24a, b
14a-15d, 19b, 39b
ABADY IV
W. Herberg:
M. Kohler:
J. Schmidt:
W. Kohn:
B. Grunewald:
G. Wright:
lb-4c, 5b-8c
9a-21c
22a-33a, 36a-c
33b-35e
37a-39b
41a, b, 43a, b, 46a-52b
Tafeln 1-52
Tafeln I-III
TAFEL 1
5 ia %^
^SSK
Pfeiler 1 mit Wangenmauer. Blick nach Norden.
b. Mauerwerk und Pfahlquaderstiitzkonstruktion der Schwergewichtsmauer. Blick nach Osten.
TAFEL
a. Die luftseitige Stiitzkonstruktion aus Pfahlquadern Blick nach Wslen
b. Die nordliche Stirnseite der Stfltzkonrtruktion. Blick nach SQdwcsten Im Hintergrund das SOdbauwerk des grata
b. AnschluBpunkt an der Nordostecke dcs Pfeilcrs 1 . Blick nach Norden. Rechts von der
Bildmitte die Trennfuge zwischen Pfeiler imd Wangenmauer.
>
a. Erodierte Pfahlquadcrkopfe in der Mitte der Stutzkonstruktion.
c. AnschluBpunkt Pfeiler 1, gegeniiber der Schwelle. Blick nach Norden. Rechts oben:
die Ouader des Widerlagers am AuslaB.
TAFEL 4
a. Die AuslaBschwelle dcs Entnahmebauwerks Blick nach Nordcn.
b. Ostseite der Schwellenkonstruktion.
c. Mauerwerksreal d« Pfeilcn 2 und Schwelle Blick nach Silden I inks im Bild
Teil eines Mammutquaders, dei dei SchwellenerhOhung gedienl haben kOnnte.
TAFEL 5
Die Wangenmauer des Pfeilers 1. Blick nach Nordwesten. An der Ecke tritt der Basaltuntergrund hervor.
b. Pfeiler 3. Blick nach Siidwesten. Im Hintergrund das Siidbauwerk c
TAFEL 6
a. Nordseite des Pfeilers 3 mit Anschlutipunkt im Schattcnbereich del FuBlinie.
V*%
b. Mauerwerksrest von Pfeilcr 2. Blick nach Sflden Do Quadei links im Bild isl verschoben; vol dei einitigen 1 agerfliche I
ghnliche Aunspfllungen wic bei dei Schwelle (Bildmittelgrund) entsundi n
TAFEL 7
^iW
a. Wasserfacetten an der AuslaBseite des Ostpfeilers der Anlage C; FlieBrichtung: von links oben nach rechts unten.
b. Die Quaderreihe D. Blick nach Westen.
TAFEL
a. Bauwcrk I Blick nach Nordosl
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h Bauwcrk I Blick nach Sudcr
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c. Bauachuttf&chei bei Anlage ( Blick von einem Standpunkl aahe dem recbten
Ufer in Verlangerung der Linie der Bauwerke I) und E, nach SQdosten. Mil
Ausnahme des Bereichs vor den Tamarisken liegt del Bauschutl links diesei I inie
(Vertikalt durch die Bildmitte, im Uiid rechts) Im Mittelgrund del Talweg des Wadis
TAFF.I. 4
'*,<•;■ !•'''.( lit.
i'V >./' Vu
Reliefiertcr Block mit Tierdarstellungen und minaischer Inschrift.
TAFEL 10
a. Architekturstuek mil Antilopcnknpffno.
b Friessluck mil Sleinhnckkopfen.
c, Fragment mil liegendem Steinbock,
d, Alabasterkopf von eincr Grabsi
£ ^-fiftfr v., J
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TAFEL 11
MKEi
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TAFEL 12
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Off' *" - jjdm
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EM ^ *^
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W*jj U*»aJi
a, Detail des Frieses .ml l.il II b.
b, Qrabstele (J;i 536).
c fragment einei ornamentierten Platte
TAFEL 13
a. Grahstele.
b. Architekturteil mit geometrischem Muster.
C|. Alabasterniipfchen e>. Kleine Opferplatte.
d. Fragment eines Alabasterbeckens-
■
rift MA 52 = (?) RFS 2680 = Fresnel 4<J.
TAFEL 14
Inv. Nr. MA I = RES 3943 = Cil 41H + 41')
h. Inv. Nr. MA
c. I in Ni MA h
il ln\ Ni MA 25 Fa 71 I
TAFEL 15
a,b. Inv. Nr. MA 4 = Ja 683 = Ma MB 47.
c. Inv. Nr. MA 10 = Fa 114.
d. Inv. Nr. MA 16.
e. Inv. Nr. MA 8 = Fa 118.
f. Inv. Nr. MA 47.
TAFEL 16
1
■si
y&%s
mamm
b. Im. Nr. MA 17 h = Rv 540 = Geukens 8.
Inv. . Nr MA 17 c = R\ 5411 = Geukens X
c I in Nr MA 50 = Fa 77.
TAFEL 17
a. Inv. Nr. MA 51 = Fa 112.
I
i A. ' A *. M
.J i : ,
■ ^ ■' ■•'•■ A --- •* ■
~-*l
b. Inv. Nr. MA 53
Inv. Nr. MA 54.
**-« »'••-;..- J.
far
i ^ffjr< 4t~ W^OR^U
d. Inv. Nr. MA 57 = Ry 540 = Geukens 8.
e. Inv. Nr. MA 55 = (?) RES 4370 A = Gl 427
TAFEL 18
&^il!«
a. Inv. Nr MA 59 = la 74 a.
b. Inv. Nr MA hi = CIH 629 = C.I <Wf>.
c. Inv. Nr. MA hi = CIH 629 = Gl 696.
I
Inv Nr MA 63
I tell r <
t. Inv. Nr. MA h4
I Inv Nr MA i
g. Inv Ni MA 80.
TAFEL 19
Inv. Nr. MA 66 = Ja 585 = Ma MB 137.
\
ii
9..
V
■\'*i
b. Inv. Nr. MA 74 = CIH 62S = Gl 433.
TAFEL 20
t^.»
h. Im. Nr. MA 73.
Im \r MA 83.
d. Inv. Nr MA X2 = Fa Ml = Ja 85fi
«j Jl .■» I MM _
I Inv Nr MA 95 I B '.I
TAFEL 21
-.. jutrjrg tr
a. Inv. Nr. MA 85.
«25§ -,
b. Steinbalken mit Architekturmotiv.
Kult>I.ittL' am WiJl U.in.i
b KulMattc am Wadi Dana
. ^
SlcinM-t/un^L-n ;in dei ECllltStftttC am Wath I ).m,i
ii Halbfcreisf&rmige Sicinsetzung
TAFEL 23
Kultbezirk mit Steinsetzungen am Wadi Dana.
b. Desgl.
c. Sakab. Quadratische Steinstruktur.
TAFEL 24
i-'V--. ;; _. v
sat"?
a. 'Atf al-Hamra 3 . Blick von Suden.
h 'AH al II.iiiii.i' Kink von Nmili-
TAFEL 25
a. c Atf al-Hamra 3 . AuBenmauer.
^'MW^
S^-hC
b. c Atf al-Hamra 3 . AuBenmauer.
-^^W;
,i-"» ..- = -*'i>
:*i3
*JT. ^.'-^-^^ii.---- — ■-.-
c. Rahaba III.
TAFEL 26
**' V. '- — ."
3h£<s
•T-X^fev J #gR*--Jt.''
-•'5* — ^.tfvv:--; - -"** T£Sr- •■-■ixx.*--'- -if— -
a. Rahabit V. Blick von Nordwcslcn.
b. Rezenter Kultplat/ in dcr Nihe von al-Mah^am, Tih.'im.i
.:-•••
t-.- ■
TAFEL 27
a. Rahaba V. Zingelmauer und dahinter Raum B.
Rahaba V. Zingelmauer und erhoht liegender Kammertral
c. Rahaba V. Blick von C auf den sogenannten Hof.
TAFEL 28
a Rahaba V Bhck aul Raum A. B und aut die Zingelmauer.
b. Rahaha VII. BMck von Nordcn.
i Rahaba vii Raum A and (tiefer liegend) 1
TAFEL 29
a. Rahaba VII. Mauertechnik
b. Rahaba IV. Blick von Siiden.
c. Rahaba IV. Kammer E, F.
TAFEL 30
a. Y-Form am Gabal Balaq al-Qihli.
b. Y-Form am Gabal Balaq al-QibD AtiMchnitl
i Steinreihc nordwestlich von Marib
TAFEL 31
a. Steinreihe am Gabal Arisa.
US** J
b. Tumulus, von Steindeponie iiberlagert.
TAFEL 32
S
TAFEL 33
a. Tempel des Waddum Du-Masma^im. Nebengebaude.
Mpfpta
III fw.l
b. Raucheraitar aus dem Tempel des Waddum Du-Masma L im,
Vorderansicht. Inschrift Schm/Samsara 6.
MM
\
Desgl. Seitenansicht.
TAFEL 34
I- \\'\J'<\\'<
m\
a. Kalksteinsockel mit Inschrift aus dcm Tempel des Waddun
Du-Masma l im.
h. DcmiI [nsdu
l. inscht Mi Schm Samsara 1 1
d. Inschrifl Schm/Semsara 12
TAFEL 35
a. Inschrift Schm/Samsara 9.
h. Desgl.
c-e. Inschrift Schm/Samsara 7.
TAFEL 36
a, h. Inschnfl Schm /Samsara 8.
Insdinll Sdiiil M.uih
TAFEL 37
a. Ruinen von Sirwah-Arhab.
TAFEL 38
b. Sirwah-Arhab. Saulcnkapilcll.
i Sirw&h ■ A 1 1 1.1 b SSulenkaptteU,
TAFEL 39
V ' -2 '!*■■ ■ * *
. MM
TAFEL 40
WW«S™i
w
7r< Ssi
.Iilprrit'-..
'Mw^
vjc*****
a, b. The Towei House Urban and Rural
TAFEI. 41
TAFEL 42
h Aihur Wall in ( onMim lion
TAFEL 43
h. The Tower Houm
TAFEL 44
a. Basic hlcmc
b. General View ni ii.uiiiinn.il Building in Saada
TAFEL 45
a. Traditional Building Scene in North of Yemen.
b. Genera] View of Traditional Buildins in Rawda.
TAFEL 46
b i Combination ol Materials "i Consti
TAFEL 47
TAFEL 48
TAFEL 49
TAFEL 50
a. Houses of ls>"'-20 ,t ' Centurv Urban Style in Rawda
^TJW^W*"
b, i The Nub. ih Adapted I < > ■ Residence.
T
TAFEL 51
Modernisation of Traditional Building
TAFEL 52
a, b Contemporary Building Style
ARCHAOLOGISCHE BERICHTE
AUS DEM YEMEN • BAND IV
TAFEL I
SUDARABIEN !M ALTERTUM
IN DEN ALTSUDARABISCHEN INSCHRIFTEN ALS
STADTE(HGRN)BEZEUGTEORTE,SOWEITSIE
LOKALISIERBAR SIND
46
49
Karte Siidarabiens mit tsiidarabischen Stadten.
ARCHAOLOGISCHE BERICHTE
AUS DEM YEMEN • BAND IV
TAFEL II
Marib. Bauanlage A im WadI Dana. Aufnahmeplan.
ARCHAOLOGISCHE BERICHTE
AUS DEM YEMEN • BAND IV
TAFEL III
Marib. Bauanlage A im Wadi Dana. Schematischer Bauperiodenplan.