ED. BOTE & G. BOCK, BERLIN W8
DER
EVANGELIMANN
Musikalisches Schauspiel in zwei Aufzügen
Nach einer in den Erzählungen „Aus den
Papieren eines Polizeicommissärs" von
Dr. Leopold Florian Meißner
mitgeteilten Begebenheit
*
Dichtung und Musik
von
Wilhelm Kienzl
Op. 45
Eigentum der Verleger für alle Länder
Ed. Bote & G. Bock, Berlin W 8
Copyright 1896 by Ed. Bote & G. Bock, Berlin
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Aufführungsrecht und -Material nur zu beziehen durch
Ed. Bote & G. Bock, Berlin W 8
PERSONEN DER HANDLUNG.
-•' FRIEDRICH ENGEL, Justiziär (Pfleger)
im Kloster St. Othmar . . Baß
MARTHA, dessen Nichte und Mündel,
Sopran
I MAGDALENA, deren Freundin . . Alt
JOHANNES FREUDHOFER, Schullehrer
zu St. Othmar Bariton
MATHIAS FREUDHOFER, dessen jün-
gerer Bruder, Aktuarius (Amtsschreiber)
im Kloster Tenor
L XAVER ZITTERBART, Schneider
Tenor-Buffo
4ANTON SCHNAPPAUF, Büchsenmacher
Baß-Buffo
^AIBLER, ein älterer Bürger . . . Baß
Cj Dessen FRAU .... Mezzo-Sopran
fr^KAV HUBER Sopran
jfHANS, ein junger Bauernbursch, Tenor
Die Stimme des „Kegelbuben", Sopran
Die Stimme des Nachtwächters . . Baß
Eine Lumpensammlerin . Mezzo-Sopran
Ein Knabe Sopran
Ein alter Leiermann, Benedictiner, Bürger, Bauern, Knechte, Kinder.
Zeit: Das neunzehnte Jahrhundert.
Ort der Handlung: Der erste Aufzug im Benedictinerkloster St. Othmar in
Niederösterreich (1820), der zweite Aufzug in Wien (1850).
Uraufführung 4. Mai 1895 Kgl. Opernhaus Berlin.
KURZE INHALTSANGABE.
I. AKT.
Johannes Freudhofer, Schullehrer zu Sankt Othmar, bewirbt sicn um die Gunst
Marthas, der Nichte des Justiziärs Friedrich Engel, jedoch vergeblich, da Martha
seinem jüngeren Bruder, dem Amtsschreiber Mathias Freudhofer Liebe und Treue
geschworen hat. Er verrät das Verhältnis der beiden dem Onkel Marthas, welcher
empört Mathias aus dem Amte jagt. Dieser läßt Martha durch ihre Freundin
Magdalena bitten, ihm, ehe er fortgehe, noch eine einzige nächtliche Zusammenkunft
im Klosterhofe zu gewähren. Dieses Stelldichein wird von dem eifersüchtigen
Johannes belauscht, der in Raserei und Eifersucht die Tenne des Klosterhofs in
Brand steckt und sich dann in Sicherheit bringt. Der Verdacht, den Brand gelegt zu
haben, fällt auf Mathias, der Justiziär läßt ihn in Ketten legen, Martha bricht
ohnmächtig zusammen.
II. AKT. (Dreißig Jahre später.)
Erster Teil. Ein Hof im alten Wien. Hier wohnt Johannes Freudhofer, welcher,
von Gewissensbissen gepeinigt, schwer erkrankt ist und von Magdalena aufopfernd
gepflegt wird. Im Hofe erscheint Mathias als umherziehender Bettler, der den
Leuten gegen ein kleines Geschenk Abschnitte aus dem Evangelium vorliest.
Magdalena, die er um einen Trunk Wasser bittet, erkennt ihn entsetzt und hört
schmerzbewegt seine Leidensgeschichte. Er war damals als Brandstifter zu zwanzig
Jahren Kerkerhaft verurteilt worden. Als endlich die Befreiungsstunde schlug und
er unerkannt nach St. Othmar zurückkehrte, hörte er, daß Martha schon vor vielen
Jahren in den Fluten der Donau den Tod gesucht und gefunden. Die Erinnerung
überwältigt ihn, er sinkt in Ohnmacht.
Zweiter Teil. Der schwerkranke Johannes liegt stöhnend auf seinem Schmerzens-
lager, da vernimmt er vom Hofe her die Stimme des Evangelinfannes. Er bittet
Magdalena, den Mann zu ihm zu führen. Mathias kommt, Johannes beichtet ihm,
ohne ihn zu erkennen, seine Schandtat, für die sein unschuldiger Bruder büßen
mußte. Nun erkennt ihn Mathias, will sich auf ihn stürzen, sinkt aber schluchzend auf
einem Stuhl nieder und verzeiht seinem Bruder, der nun für immer die Augen schließt
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ERSTER AUFZUG.
Klosterhof zu St. Othmar. Im Hintergrunde rechts, auf einer kleinen Anhöhe, die
Stiftskirche; links davon, durch einen offenen Kreuzgang verbunden, das Kloster. Im
Vordergrunde links das Klosterwirtshaus. Rechts im Vordergrunde der gedeckte, mit
Weinlaub umrankte Spielerstand einer Kegelbahn, deren Verlängerung bis zum Ende
derselben hinter der Szene zu denken ist. Hinter dem Spielerstand ist eine Tenne,
der sogenannte „Schüttkasten", vor dem Wirtshause Tische, Bänke und Stühle.
Rechts und links schließen Tore den Klosterhof nach außen hin ab. — Später Nach-
mittag, zur Zeit des Nachmittagsgottesdienstes. — Man hört den Gemeindegesang
aus der Kirche ertönen.
ERSTE SZENE.
CHOR: Salve Regina, mater misericordiae,
Vita, dulcedo et spes nostra,
Salve!
Ad te clamamus,
Exsules filii Hevae.
Ad te suspiramus
Gementes et flentes
In hac lacrimarum valle!
O clemens, o pia,
O dulcis virgo Maria!
(Während des Gesanges sind Mathias und Martha aufgetreten.)
MARTHA: Hörst du die feierlichen Tone?
MATHIAS: Mit Wonne füllen sie die Brust.
MARTHA: Wann wird einst uns das fromme Lied erklingen,
Wann werden wir zum Traualtare schreiten
Und uns zum ew'gen Bund die Hände reichen?
(Mathias schweigt.)
Du schweigst, Mathias? Sprich, was sinnst du?
MATHIAS: O Martha! Bangigkeit erfüllt mein Herz!
Verstohlen nur darf ich dir nah'n.
Was ich der Welt laut jubelnd sagen möcht\
Das muß ich scheu verbergen!
MARTHA: Verzage nicht! Es naht der Tag, da ich
Dem Oheim uns're Liebe frei gesteh'.
Sie gibt mir Mut; mich schreckt nicht Zorn und Drohn.
Ich bleib' dir treu und lasse nicht von dir.
(Beide ab.)
ZWEITE SZENE.
(Das Volk verläßt die Kirche, darunter Johannes Freudhofer, der sich am Tore
wartend aufstellt. Er sieht wie zufällig nach links über die Szene hinweg und be-
merkt Martha und Mathias.)
JOHANNES: Dort geh'n sie miteinander.
Hat sie der Teufel schon wieder beisammen!
(Der Justiziär Friedrich Engel tritt aus der Kirche.)
JOHANNES: Nur auf ein Wort, Herr Justiziär!
DER JUSTIZIÄR: Was wollt Ihr, Lieber? Na, so sprecht!
JOHANNES: Nehmt mir's nicht übel, daß ich frage,
Wie's mit der Lehrerstell' nun steht,
Für die mich zu empfehlen Ihr verspracht!
DER JUSTIZIÄR: Die Sach' steht gut. Ich hab' Euch warm empfohlen
Und gestern Abend den Bescheid erhalten,
Daß Ihr zum Oberlehrer avanciert.
JOHANNES: O, wie viel Dank bin ich Euch schuldig, gnäd'ger Herr!
DER JUSTIZIÄR: Na, laßt das nur! Um dessentwillen tat ich's nicht.
Ihr seid in Eurem Fach ja tüchtig und
Verdient es, endlich vorzurücken.
JOHANNES: Ach, gnäd'ger Herr! Ihr seid zu gütig.
Ich will Euch länger nicht mehr stören
Und danke nochmals. Euer Diener!
(Er will gehen, kehrt aber wieder um.)
Noch etwas hab' ich auf dem Herzen,
Das ich schon längst hab' sagen wollen;
Nur hielt die Angst, Euch zu beleid'gen,
Mich immer wieder davon ab.
Doch heute drängt mich das Gewissen;
Und da Ihr auch so Gutes mir berichtet
Und eine Lieb 5 die and're wert ist —
DER JUSTIZIÄR: Na, kommt doch endlich 'mal zur Sache!
Was wird's auch so Besonderes sein!
JOHANNES: Doch Eins — nicht wahr — versprecht Ihr mir?
Ihr fahrt nicht auf, wenn ich's gesagt?
DER JUSTIZIÄR: Nun also, wird's?
JOHANNES: — Und legt's nicht falsch aus oder tragt mir's nach?
Schon länger seh' ich meinen Bruder
Um Eure Nichte sich bemüh'n.
Da ist was los, des bin ich sicher.
Bewahre Gott, daß zwischen ihnen
Was Unrecht's vorgekommen sei!
'ne Liebelei ist's und nichts weiter.
Es tut mir um das liebe Kind nur,
Um Eure Martha, herzlich leid,
Weil dieser Einfaltspinsel, der Mathias,
So dummes Zeug ihr in den Kopf setzt.
Zwar, um ihn ernstlich anzuhören,
Ist Martha wohl viel zu vernünftig.
Sie weiß es ja, so gut,
Wie Jeder, der ihn kennt,
Daß er ein armer Tropf
Und sonst nichts ist und nie was sein wird.
Hier handelt sich's nur, ein Gerede
Schon im Entsteh'n zu unterdrücken,
's war' um den Ruf des Mädchens sonst gescheh'n!
Dies kann als Vormund Euch nicht gleich sein.
Ihr müßt — verzeiht den kecken Rat! —
Der Sach' ein rasches Ende machen.
Regt Euch nicht auf, es ist's nicht wert.
Ich hielt's für meine Pflicht nur, Euch zu warnen.
Und nochmals: nichts für ungut! Euer Diener!
DER JUSTIZIÄR: Schön Dank für Euren Rat! — Ich will's bedenken I
(Johannes ab.)
DRITTE SZENE.
DER JUSTIZIÄR: So sollt' es wirklich wahr sein?
Die Frechheit hätt' ich ihm nicht zugetraut;
Heranzuwagen an das Mädel sich!
Der dumme Laffe! Ja, was denkt er denn?
Dem will ich's sagen, dem Duckmäuser!
Er muß mir fort, und zwar sogleich!
Nicht eine Stunde bleibt er mehr im Amt!
Doch soll ich meinen Augen trauen,
So kommt er wirklich dort mit Martha her.
(Er geht nach dem Hintergrunde; Martha und Mathias treten auf.)
VIERTE SZENE.
MARTHA: Geliebter Mann, jetzt laß uns scheiden!
Bedenk', wenn man uns sehen würde!
MATHIAS: So leb' denn wohl, mein teures Mädchen!
MARTHA: Auf bald'ges Wiederseh'n!
DER JUSTIZIÄR (sie überraschend): So! — Hab' ich euch einmal'
(Mathias will etwas einwenden.)
DER JUSTIZIÄR: Laßt das, Herr Aktuarius!
Ich seh' ja, wie's da steht, und brauch'
Von ihm nichts weiter zu erfahren.
(Zu Martha.)
Und du, schämst du dich nicht,
So offen gegen alle Sitte zu verstoßen?
Ich sag' dir's ernstlich: mach'
Der dummen Sach' ein End',
Sonst wirst mich kennen lernen.
(Zu Mathias.)
Was meint er denn, wen er vor sich hat?
Zum Zeitvertreib für ihn
Ist meine Nichte mir zu gut!
(Zu Beiden.)
Schlagt euch die Liebelei rasch aus dem Kopf!
(Zu Mathias.)
Ich duld' es nicht, daß er
Den Ruf des Mädchens mir verdirbt.
Der ganze Ort ist voll von der Geschieht'.
Es ist 'ne Schand' fürwahr!
Daß ich euch nicht mehr beieinander find'!
Ich duld' es nicht und damit Punktum!
MATHIAS: Ihr irrt Euch, strenger Herr Justiziär!
's ist keine Liebelei;
Ich liebe Martha ernst und treu
Und keine and're Absicht liegt mir nah',
Als sie dereinst zu meinem Weib zu machen.
DER JUSTIZIÄR: Ei wie, ei was! Herr Aktuar!
Sonst weiter nichts?
Auf Freiers Füßen geht er also?
Er Einfaltspinsel, der nichts ist, nichts hat!
Mir scheint, er ist verrückt, dem Mädel
Solch* baren Unsinn in den Kopf zu setzen.
Für Martha ist gesorgt.
Der Bräutigam ist längst gewählt.
Es ist ein reicher, nobler Herr.
Für arme Schlucker ist die Hand nicht frei.
MARTHA: Genug! Nicht länger kann den Schimpf ich tragen.
Ihr schmäht den Mann, dem ich mich hab' geweiht,
Der mein wird sein, so lang das Herz mir schlägt.
Und daß Ihr es nur wißt:
Nie einem And'ren wird die Hand gehören;
Für ihn allein bleibt sie bewahrt.
Verhaßtem Zwang werd' nimmer ich mich fügen,
Ja, eher nehm' den Tod als Bräutigam ich an.
MATHIAS: O Martha! teures, heißgeliebtes Mädchen!
DER JUSTIZIÄR: Und nun erst g'rad nicht, weil ihr trotzt!
Hinweg! Aus meinen Augen, Undankbare!
MATHIAS: Laßt Euch erflehen, hört mich an!
MARTHA: Treibt Eure Grausamkeit nicht allzu weit!
MATHIAS: Die Stunde werde ich Euch nie vergessen.
DER JUSTIZIÄR: Genug jetzt! — Ich hab's satt.
Damit ihr meinen Ernst erkennt, so hört.
Mathias geht noch heut* aus seinem Amt,
Nein, heut/ nicht, — diese Stund'!
Und jetzo troll' er sich!
Daß mir sein Fuß den Ort nicht mehr betrete!
MATHIAS: Das sagt Ihr mir?
DER JUSTIZIÄR: Was untersteht er sich?
Hat er gehört? — Nun, wird's? —
MATHIAS: Wohlan! — Ich geh'! — Mögt Ihr es nie bereu'n,
Was heut' Ihr mir getan! —
(Er eilt gegen das Stift zu ab. Der Justiziär folgt ihm.)
MARTHA: Barmherz'ger Gott, das ist zu viel!
(Sie sinkt auf eine Bank nieder und verbirgt ihr Antlitz schluchzend in ihren Armen
auf dem davorstehenden Tische.)
FÜNFTE SZENE.
(Die Szene bleibt einige Zeit leer. Johannes tritt auf.)
JOHANNES: Was fehlt dir? Warum weinst?
Was ist dir, Kind? Sei offen gegen mich
Und fürchte nichts; ich bin dir gut.
Laß doch das Schmollen! Sieh',
Das Leben ist so schön! Und ach —
So schön könnt' es erst sein, wenn du —
Wenn du ein wenig lieb mich haben wollt'st!
MARTHA: Ich bitt' Euch, laßt mich, Herr Johannes!
Zu solcher Z wiesprach' bin ich nicht gestimmt.
JOHANNES: Was hast du, Mädchen? Sei doch klug!
Ich mein' es redlich ja mit dir.
Mein Weib sollst du in Ehren werden.
Zum Oberlehrer bin ich vorgerückt.
Nun kann ich ehrlich Weib und Kind ernähren.
MARTHA: Noch einmal bitt' ich: Schweigt!
JOHANNES: So willst du mich verschmähn?!
Bist einem Andern du etwa verlobt?
MARTHA: Und wenn's so war'? —
Nun denn — es ist so!
Ich sag* Euch's ein für allemal,
Daß furder Ihr Euch nicht bemüht:
Mathias, Euren Bruder, lieb' ich,
Und nur sein Weib will ich dereinst mich nennen.
JOHANNES: Ist's möglich? — Den! — Ach, Kind, sei doch bei Sinnen!
Den Jammermenschen, den einfält'gen Tropf
Willst du, die Schönste, Lieblichste im Ort,
Zu deinem Gatten dir erwählen?
Wie kam nur solch ein Unglücksfall
In deinen süßen, kleinen Kopf?
MARTHA: Laßt Euer Schmäh'n und Eifern, Herr Johannes!
Nicht bin ich Rechenschaft Euch schuldig,
Was ich zu tun und was zu lassen habe.
Nur merkt Euch Eins:
Schlagt jede Hoffnung Euch aus Eurem Sinn!
JOHANNES: Halt, Marthchen, halt, nicht so geschwind!
Ich lass' dir ihn ja, deinen frommen Liebsten.
Doch lange warten wirst du müssen,
Bis du als Gattin ihm wirst folgen können;
Denn er ist nichts und wird wohl nie was werden.
Sieh', du bist jung und kannst die Wonne nicht genießen,
Die junge Liebe so beglückend macht.
Als altes Jüngferchen wird dich Mathias heuern,
Wenn Jugend und Genuß schon lang dahin.
Vertrau' dich mir an bis dahin,
Denn ich verstehe, zu küssen und zu lieben,
Daß dir die Sinne soll'n vergeh'n.
MARTHA: Du wagst es, Elender, mir so zu kommen?
Sei auf der Hut, daß deine Schändlichkeit
Ich nicht vor aller Welt entlarve!
JOHANNES: Sei still, sei gut, mein Marthchen! Hörst du?
's war ja nicht gar so bös 5 gemeint!
Gib einen Kuß mir zur Versöhnung,
Und ich will es zufrieden sein.
(Er umfängt sie und will sie küssen; sie gibt ihm einen heftigen Stoß.)
MARTHA: Du Schurke, ich verachte dich!
JOHANNES (im Abgehen, in rasender Wut):
Hocnmüt'ge Dirn', das merk' ich mir!
(Martha eilt nach links ab.)
SECHSTE SZENE.
(Es ist allmählich Abend geworden. Bauern und Bürger mit Frauen und Töchtern
betreten die Szene.)
BÜRGER AIBLER (seine Frau am Arme führend):
Ach, der Berg wird einem sauer,
Dieses Schwitzen ist zu toll.
FRAU AIBLER: Friedrich, du wirst immer blauer;
Trink' dich heute nicht so voll!
BÜRGER AIBLER: Ärg're mich nicht grün und blau!
Das ist besser, glaub' mir's, Frau!
BÜCHSENMACHER SCHNAPP AUF: Guten Abend, Herr Gevatter!
Kommt Ihr auch zur Kegelei?
BÜRGER AIBLER: Gott bewahr', was fällt Euch ein?
Bei der Hitze kegeln? Nein!
SCHNAPP AUF: 's geht auch ohne Euch, Gevatter.
Die Partie wird sich schon machen;
Und heut' gibt's noch was zu lachen,
Dort kommt ja der Zitterbart.
BÜRGER AIBLER: Wirt, he? Eine Kanne Wein!
Will nicht länger trocken sein.
SCHNEIDER ZITTERBART: Grüß' euch Gott, ihr Nachbarsleut' :
Schmeckt der Eilfer? Ist er klar?
SCNAPPAUF: Freund Zitterbart, nimm einen Stuhl,
Sonst fegt der Wind dich von der Stell'! —
ZITTERBART: Ein schlechter Spaß, so windig, wie
In deinem Hirn das Bündel Stroh.
CHOR DER GÄSTE (recht philiströs): Gibt's ein größeres Behagen,
Als gemütlich hier zu sitzen,
An so schönen Sommertagen
Auszuruh'n von Sorg' und Schwitzen?;
Denn der Wein ist ganz vorzüglich,
Die Bedienung auch nicht schlecht;
Und dann ist es so vergnüglich,
Wenn dafür man nicht viel blecht.
BÜRGER AIBLER: Frau Huber, wo ist Euer Mann?
SCHNAPPAUF: Er wiegt zu Haus das Wickelkind.
FRAU HUBER: Du böses Maul, da kommt er ja! —
HANS (von der Kegelbahn her): Kommt endlich doch zum Kegelspiel;
Sagt an, wer von euch mittun will!
SCHNAPP AUF: Ich kegle mit! Freund Zitterbart,
Du bist wohl auch von der Partie?
ZITTERBART: Ich bin dabei, doch nehm' ich's aus,
Daß ihr's mit Ernst und Ordnung treibt.
ANDERE MÄNNER (von der Kegelbahn her):
Nun vorwärts, vorwärts! Kommt zur Stelle!
Freund Zitterbart, Ihr fanget an!
ZITTERBART: Wie käme ich zu solcher Ehr'? —
Das Los bestimm' den ersten Wurf!
ALLE MÄNNER (auch Schnappauf): Nichts da vom Los! Vertrödelt nicht
jy y . - /Du, Zitterbart, beginnst!
\ Der Zitterbart beginnt!
ALLE MÄNNER: Das Spiel beginnt, das Spiel beginnt!
(Das Abendläuten wird von der Stiftskirche her vernommen. Stilles Gebet.)
(Mathias hat sich — aus dem Stifte kommend — zu Magdalena herangeschlichen.)
MATHIAS: Ich bitt' dich, Lene, hör' mich an!
MAGDALENA: Was gibt's?
MATHIAS: Der Justiziär hat Alles nun erfahren.
MAGDALENA: Unmöglich!
MATHIAS: Entlassen hat er mich, davongejagt.
Schon morgen muß ich fort.
MAGDALENA: Um Gott, ihr Unglücksel'gen!
MATHIAS: Noch einmal möcht' ich meine Martha seh'n,
Ihr Lebewohl vor meinem Scheiden sagen.
Dich, treue Freundin, fleh' ich an:
Geh' hin zu ihr und meld' ihr gleich,
Daß ich, wenn Alles ruht im Stift
Und es am Kirchturm elfe schlägt,
Sie dort im Spielerstand erwarte.
Es kann uns niemand da vermuten.
(Während der letzten Worte schleicht Johannes hinten vorbei. Er erlauscht das
Gesprochene.)
Erweis' mir diesen letzten Liebesdienst!
Auch bitt' ich dich: sei eine Stütze ihr,
Wenn fern von euch ich in der Fremde bin!
Nur dir allein vertraue ich sie an;
All' unser Glück, in deine Hände leg' ich's.
MAGDALENA: Mathias, ihr könnt ruhig sein.
Es wird gescheh'n. Verlaßt euch drauf!
(Mathias ab.)
DIE MÄNNER IN DER KEGELBAHN:
Nun also, Zitterbart, fang(t) an!
ZITTERBART: Nein, liebe Leut', das will ich nicht,
Der Schnappauf soll den Anfang machen.
SCHNAPPAUF: Verdammte Faxenmacherei !
Doch um nicht länger aufzuhalten,
So tu' halt ich den ersten Schub.
HANS: Ah, bravo, Schnappauf, das war gut!
Den König nahm er aus der Mitte.
ALLE SPIELER: Vortrefflich! Seht, der König fiel!
(Schnappauf macht zwei weitere Schübe.)
SCHNAPP AUF: Im Ganzen sechs. So schreibt's doch auf
ZITTERBART: 's geschieht ja schon; hab' keine Angst!
HANS: Damit doch eine Ordnung ist,
So soll es nach dem Alter geh'n.
ZITTERBART: Wer ist der Zweite? Freunde, sagt!
Herr Fürböck, Gmeindl, Liebenwein!
's muß Einer doch der Ält'ste sein.
HANS: Wenn es dem Alter nach soll geh'n,
So folgt nun Meister Zitterbart.
ZITTERBART: Vorlauter Junge, halt' das Maul!
SCHNAPP AUF (zu Zitterbart):
Mach' keine Umstand'; du kommst d'ran! —
(Zitterbart nimmt die Kugel und zielt lange; währenddessen)
HANS: (zu Zitterbart): Steckt doch den Fingerhut erst an!
SCHNAPP AUF: Schlecht eingefädelt hast du, Freund!
ZITTERBART (der noch immer zielt):
Verwünschtes Volk! Laßt mich in Ruh'!
Zu treffen ist's unmöglich so.
(Er wirft die Kugel hinaus und trifft gar nichts.)
ALLE SPIELER: Ha, ha, ha, ha! Ha, ha, ha, ha!
Herr Zitterbart, bravissimo!
HANS: Ihr bohrt die Kugel in den Lehm.
(Zitterbart macht abermals einen Fehlschub.)
ALLE SPIELER: Ha, ha, ha, ha! bravissimo!
Ha, ha, ha! bravo, Zitterbart!
SCHNAPP AUF: Er sticht daneb'n, die Naht geht schief!
(Alle lachen.)
ZITTERBART: Kreuzsapperment, mir wird's zu dick.
So laßt mich endlich 'mal in Ruh'!
DIE SPIELER (ironisch; gegenseitig): So laßt ihn endlich doch in Ruh'!
Ha, ha, ha, ha, ha, ha!
(Zitterbart schiebt noch einmal fehl.)
DIE SPIELER: Ganz ausgezeichnet Zitterbart!
Ein solcher Schub war noch nicht da!
ZITTERBART: Hol' euch der Kuckuck allesamt!
Da spiel' ein Andrer, wenn er kann!
HANS: O Zitterbart, o Zitterbart,
O Franz Xaverius Zitterbart!
Du triffst ja nicht den Laden mehr:
Die Kugel ist für dich zu schwer.
Laß guten Rat dir weisen:
Nimm flugs das Bügeleisen
Und häng* es an das Gürtelband!
Dann hast du sicher' n Stand.
(Die Anderen wiederholen die letzten Zeilen.)
ZITTERBART: Laßt mich nur einen Schub noch tun!
Schaut her, ob's Einer besser kann!
(Er schiebt abermals fehl.)
Zum Teufel denn!
(Allgemeines, unbändiges Gelächter.)
HANS: O Zitterbart, o Zitterbart,
Verbleib' bei deiner Schneiderart!
Mit Ellenstab und Zwirnenknaul
Miß ab die Bahn und sei nicht faul!
Vom Geißbock kannst du's lernen:
Fährt der mit seinen Hörnern
Ins Kegelkreuz hinein,
Dann fallen alle Neun!
(Die Anderen wiederholen die letzten Zeilen.)
ZITTERBART (die Kugel mit Wut hinauswerfend):
Jetzt ist mir auch schon alles Eins!
DIE STIMME DES „KEGELBUBEN" (hinter der Szene): Alle Neun!
ALLE SPIELER: Alle Neun!
(Starre Gruppe.)
ALLE MÄNNER UND FRAUEN: Ha, alle Neun, ha, alle Neun!
Ha, ha, ha, ha! 's ist unerhört!
Wie ging das zu?
Ha, ha, ha, ha!
Das Schneiderlein
Hat alle Neun!
ZITTERBART: Na, lacht nur zu, na, lacht nur zu!
Das ist mir gleich, ja, ja, ganz gleich!
Blamiert habt ihr doch alle euch!
SCHNAPP AUF (Spottwalzer mit Chor und Tanz):
Hurra, hurra! Das Schneiderlein,
Der Zitterbart, trifft alle Neun!
ii
Beugt euch vor ihm! Kreuzschwerenot!
Er ist der große Kegeltod! —
Was niemand kann, ist ihm nur Spaß;
Auch ohne Zwirn und Ellenmaß
Vollbringt er, was noch keiner bot.
Er ist der große Kegeltod!
Ist er auch nur ein Mann der Scher',
Gebührt ihm dennoch Preis und Ehr';
Und ärgert ihr euch blaß und rot,
Er bleibt der große Kegeltod!
DIE MÄNNER (Zitterbart auf die Schultern erhebend):
Hoch Zitterbart! Hoch Zitterbart!
FRAU AIBLER: Liebes Männchen, es wird dunkel.
BÜRGER AIBLER: Laß nur, Frau! Wir gehen schon.
Doch so schnell kann ich nicht laufen,
Denn nicht leicht scheint mir der Wein.
FRAU AIBLER: Na, da haben wir's schon wieder!
Muß es immer denn so sein?!
(Sie wanken ab.)
SCHNAPP AUF (im Abgehen zu Zitterbart):
's war recht heiter, nicht wahr, Freundchen?
ZITTERBART: Ja, recht heiter; wie man's nimmt!
DIE MÄNNER (im Abgehen; zu Zitterbart):
Meister Zitterbart, geht nach Haus,
Ruht auf Euren Lorbeer' n aus!
Lebt recht wohl! Gute Nacht!
(Unter sich.) Haben heut* genug gelacht. —
SIEBENTE SZENE.
(Die Knechte schließen die den Klosterhof nach außen abschließenden zwei Tore. Es
ist niemand mehr auf der Szene, außer Johannes, der sich hinter dem „Schütt-
kasten" (Tenne) vorborgen gehalten hat. Der Vollmond geht auf.)
Notturno.
JOHANNES (huscht über die Szene):
Bald schlägt es elf. — Sie müssen kommen!
(Auf der Turmuhr schlägt es elf Uhr.)
Mir ist so kalt — und 's ist doch eine Juni-Nacht.
DIE STIMME DES NACHTWÄCHTERS (ertönt vom Orte herauf):
Ihr Herr'n und Frauen, laßt euch sag'n:
Der Hammer, der hat elfe g'schlag'n.
Gebt acht aufs Feuer und aufs Licht,
JOHANNES (leise vor sich hin):
— „aufs Feuer und aufs Licht" —
DIE STIMME DES NACHTWÄCHTERS:
Damit euch ja kein Unglück g'schiecht!
JOHANNES: „ Damit euch ja kein Unglück g'schiecht".
Ich höre Schritte.
(Er schlüpft hinter den Fliederstrauch.)
ACHTE SZENE.
(Mathias kommt vom Stifte her, Martha über den Kirchensteig.)
MATHIAS: Wir dank' ich dir, daß du gekommen bist!
MARTHA: O mein Mathias! Wie? du meinst,
Ich könnte es ertragen,
Dich ohne Abschied von mir geh'n zu lassen?
MATHIAS: Dies kurze Glück, wer hätte es uns rauben dürfen?
MARTHA: Du teurer Mann, so soll ich nun dich meiden
Und nie mehr dir ins treue Auge seh'n?
Ein herb* Geschick will uns auf immer scheiden;
In wenig Stunden mußt du von mir geh'n!
MATHIAS: Auf immer? — Nein, o sprich es aus nicht,
Dies harte Wort, das mir das Herz zerreißt!
Gott will's; — ich geh'! Doch wiederkommen werd' ich,
So wahr die Hand nun in der deinen liegt!
MARTHA: O kehr' zurück, um nimmermehr zu gehen!
An deiner Brust nur fühl' ich, daß ich lebe.
MATHIAS: Ich zieh' hinaus, um sie mir zu erringen,
Die Hand, die jetzt man grausam mir verwehrt.
Es muß dem unverdross'nen Fleiß gelingen,
Zu gründen uns ein Heim und einen Herd.
MARTHA: Und doch vermag ich nicht das Leid zu tragen,
Das furchtbar durch dein Scheiden mir erwächst.
MATHIAS: O weine nicht, geliebtes, teures Mädchen,
Besiege deines Schmerzes Ungestüm!
Frohlocken sollst du, denn wir sind uns nahe,
Wenn wir auch noch so fern durch Zeit und Raum.
Mag auch das Schicksal uns jetzt von einander reißen,
So trennt uns später keine Macht der Welt;
Vertrau' auf Gott und bau' auf uns're Treue!
Sie leitet uns durch Finflernis zum Licht.
MARTHA (begeistert): Zieh' hin, Geliebter, denn ich weiß, du bleibest mein
Nicht länger halten darf ich dich fortan.
Zieh' hin; es soll dein Manneswort mir Bürgschaft sein;
Und mit ihm steh' ich trotzig gegen eine Welt.
MATHIAS: Geliebtes, engelgleiches Wesen,
So bist du groß, wie Gott dich schuf.
Laß mich in deiner reinen Seele lesen,
Was dir erwarb solch' herrlichen Beruf!
O laß noch einmal mich am Born erquicken,
Der aus den Tiefen deines Herzens quillt!
Dann will ich nicht mehr in die Augen blicken,
Die mir erschlossen deines Wesens Bild!
BEIDE (in der Laube): Wir halten uns umwunden
Im Mondensilberschein.
Wir haben uns verbunden
Zu ewigem Verein!
Bald schlägt der Trennung Stunde.
Des Glückes Morgenrot
Wird lächeln uns'rem Bunde:
Der Treue bis zum Tod!
JOHANNES (sich immer näher zur Laube heranschleichend):
Nicht länger hören kann ich die Verhaßten,
Wie sie der Liebe glühend sich versichern.
Ein nie gekannt Gefühl regt sich in mir,
Das heiße Lieb' zu Haß mir schwellt.
Den Busen droht es wütend mir zu sprengen;
In wilden Schlägen pocht mein Herz.
Und wenn mit ihnen auch ich selbst verderbe,
Ich muß es tun, ich muß! —
(Er stürzt in wilder Leidenschaft gegen die Tenne hin.)
(Man sieht hinter der Kegelbahn Rauch aufsteigen. Feuer wird sichtbar. Dasselbe
entfacht sich rasch zur Flamme. Man hört das Feuersignal des Nachtwächters.)
NEUNTE SZENE.
DIE STIMME DES NACHTWÄCHTERS: Feuerjo! — Feuerjo! —
MATHIAS: Hörst du den Ruf?
MARTHA: Was ist? — Wer stört uns auf?
MATHIAS: Es brennt! Geliebte, flieh' !
Ach, rette dich! — Mich ruft die Pflicht.
MARTHA: Ich laß dich nicht. O schon' dein teures Leben!
MATHIAS: Ich muß! Leb' wohl!
RUFE (hinter der Szene): — Feuer! Feuer!
MEHRERE KNECHTE
(vom Stifte herunterkommend und Mathias ergreifend):
Der ist's! Er hat's getan! Laßt ihn nicht los!
WEIBER (hervorstürzend): Zu Hilfe! Rettet! Ah!
MATHIAS (zu den Knechten): Was wollt ihr, Tölpel? Laßt mich helfen!
(Sturmläuten, Hornsignale, Rufe und Stimmengewirre. Die beiden Tore werden
von außen erbrochen. Ein Volkshaufen stürzt auf die Szene. Tumult.)
EINZELNE MÄNNER: Rasch zugegriffen! An die Arbeit!
Verliert die Zeit nicht!
WEIBER: Ach, rettet, helfet!
DER JUSTIZIÄR, DER ABT UND DIE BENEDICTINER
(aus dem Stifte eilend):
Zu Hilfe! Feuer! Schützt die Kirche!
14
DIE KNECHTE (führen Mathias dem Justiziär zu): Der hat's getan!
ALLES VOLK: Nieder mit ihm! — Der Schreiber ist's!
(Die Männer stürzen wütend auf Mathias hin.)
DER JUSTIZIÄR: Zurück! Daß keiner ihn berühre!
Nun bindet ihn! Ich kenn' ihn ja
Und weiß es wohl,
Daß er's aus Rache mir getan.
ALLE: Aus Rache tat er's! ! !
MATHIAS: Bei Gott! Ich tat es nicht.
MARTHA (bisher im Spielerstande versteckt, stürzt hervor):
Unschuldig ist er! — —
(Sie bricht ohnmächtig zusammen. Mathias wird abgeführt.)
Der Vorhang fällt rasch.
Für Gesang und Klavier erschienen:
M.
Spottlied des Hans 1,50
Duett (Martha und Mathias) 1,80
Lied der Magdalena (O schöne Jugendtage) hoch und tief je 1,50
Geistliches Lied (Mathias) (Selig sind die Verfolgung leiden) hoch und tief je 1,50
Klavierauszug mit Text 15, —
Bearbeitungen für Klavier:
Lied der Magdalena. Improvisation (Cl. Schmalstich) 1,50
Einleitung zum ersten Aufzug 1,50
Kinderszene 1,50
Fantasie (Ed. Dorn) 2,—
Potpourri I, II je 3, —
Leichtes Potpourri (E. D. Wagner) 1,20
Spottwalzer 1,50
Volksszene 2, —
Vorspiel zum 2. Aufzug .... 1,50
Vorspiel und Szenen aus dem 2. Aufzug 1,50
Vollständiger Auszug für Klavier allein mit beigefügtem Text 8,—
Auf Schallplatten erschienen:
Lied der Magdalena (Grammophon 66853) Karin Branzell
Geistliches Lied (Electrola D. B. 441 1) Marcell Wittrisch
Geistliches Lied (Grammophon 25012) Julius Patzak
Geistliches Lied (Grammophon 95037) Franz Völker
IS
ZWEITER AUFZUG.
(Handelt dreißig Jahre später.)
/. TEIL.
Ein Hof in Wien. Im Hintergrunde ein alter „Durchgang". Im Hause rechts eine
ebenerdige Küche.
ERSTE SZENE.
MAGDALENA: Johannes schläft; doch schwere Träume quälen ihn.
Krank ist sein Leib und kränker noch die Seele.
Wenn er des Bruders Namen stöhnend ruft,
So ahn' ich Schreckliches! Nicht wag' ich's auszudenken.
Ein Trost ist's mir, daß ich ihn pflegen darf, den Freund,
Der siech zurückgekehrt nach wanderreichem Leben. — —
Und du, Mathias! Ob du noch auf Erden weilst,
Ob je der Welt sich deine Unschuld offenbart,
So wie sie klar vor meiner Seele steht?!
O schöne Jugendtage
Mit eurem stillen Glück;
In wehmutsvollem Sehnen
Denk' ich an euch zurück;
Denk' an den Klang der Glocken,
Den Sang vom Kirchenchor;
Wie weit entferntes Rauschen
Berühren sie mein Ohr.
Gedenk' der trauten Stätte,
Wo meine Wiege war,
Des Häuschens, wo gewaltet
Das liebe Elternpaar.
Ach, kehrtest du mir wieder
In deiner Herrlichkeit!
Dich rufen meine Lieder,
O wonnesel'ge Zeit!
ZWEITE SZENE.
(Von links kommen Kinder, voran Knaben als Soldaten, dann Mädchen. Ein alter
Leiermann spielt einen Marsch auf.)
MAGDALENA (für sich); O holder Traum, wie lang entschwunden schon!
EINIGE MÄDCHEN: Was andres!
Was zum Tanzen!
(Der Leiermann spielt einen Lannerschen Walzer auf. Die Kinder tanzen mit
Magdalena um die Linde herum.)
EINE LUMPENSAMMLERIN (geht im Hintergrunde über die Bühne):
Hadern! — Hadern! — Hadern!
(Die Knaben beginnen wieder zu marschieren.)
16*
MAGDALENA: Ihr Kinder, seht doch, wer da kommt!
Das ist ein Evangelimann.
DRITTE SZENE.
MATHIAS: „Gelobt sei Jesus Christus!"
MAGDALENA: „In Ewigkeit, Amen!"
MATHIAS (tritt vor und liest aus dem Buche):
„Selig sind, die Verfolgung leiden
Um der Gerechtigkeit willen,
Denn ihrer ist
Das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen
Schmäh'n und verfolgen
Und alles Böse mit Unrecht
Wider euch reden
Um meinetwillen.
Freuet euch und frohlocket,
Denn euer Lohn
Ist groß im Himmel!" (Ev. Math. 5; 10—12.)
(Er erhält Almosen; dann zu den Kindern):
„Lasset die Kleinen zu mir kommen!"
Ich will euch das Wort Gottes lehren.
Also singt mir nach!:
„Selig sind, die Verfolgung leiden"
EINIGE KINDER (fehlerhaft nachsingend):
„Selig sind, die Verfolgung — "
MATHIAS (verbessernd):
„Verfolgung" —
DIE KINDER: „— Verfolgung leiden"
MATHIAS: So war es recht; nun weiter!:
„Um der Gerechtigkeit willen."
DIE KINDER: „Um der Gerechtigkeit willen."
MATHIAS: Sehr gut! Nun wiederholt mir das Gesungene!
DIE KINDER (Mathias hilft mit):
„Selig sind, die Verfolgung leiden
Um der Gerechtigkeit willen."
MATHIAS: Kann's Eines von euch weiter? —
Wer hat sich's gemerkt?
EIN KNABE: Ich kann es!:
„ — Denn ihrer ist das Himmelreich."
MATHIAS: Jetzt Alle!
ALLE KINDER: „Denn ihrer ist das Himmelreich. — "
MAGDALENA: Da seht, was euch der gute Herr gelehrt!
MATHIAS: Nun wiederholen wir's!
17
MAGDALENA: Ich helfe auch mit.
DIE KINDER, MATHIAS UND MAGDALENA:
„Selig sind, die Verfolgung leiden
Um der Gerechtigkeit willen,
Denn ihrer ist
Das Himmelreich."
MATHIAS: Nun, liebe Kinder, geh' ich wieder weiter.
Doch eine Bitte hab' ich, gute Frau:
Gebt einen Trunk mir frischen Wassers!
MAGDALENA (für sich): Wie ist mir nur?
(Zu Mathias, ihm Wasser reichend.)
Ihr scheint mir so bekannt.
Wo seid Ihr her? Erzählt! Wie Euer Name?
MATHIAS: Mein Vaterhaus steht in Sankt Othmar;
Es war das alte Schulhaus.
MAGDALENA: Wie? Ist es möglich denn?
Täuscht mich ein Traumgesicht?
Ihr wäret —
MATHIAS: Ja! Mathias bin ich.
Kein Wunder, daß du nicht erkanntest
Die gramdurchfurchten Züge mehr
Und dieses kummerbleiche Haar.
Auch dich erkenn' ich wieder,
O gute Magdalena!
In dir tritt meine Jugend
Vor meine Seele hin.
MAGDALENA: O sprecht, erzählt, wie's Euch erging
In jener langen, langen Zeit!
MATHIAS: Des Lebens ganzen Leidenskelch,
Geleert hab' ich ihn bis zur Neige.
So höre denn, was ich dir künde!
Mein Blick umdämmert sich bei dem Gedanken
An jene grauenvolle Schreckensnacht,
Die ja auch du hast schaudernd mit erlebt.
Als man mich kommen sah von jener Stelle,
Aliwo des Feuers Ursprung sich gezeigt,
Ergriff man mich, und der Verdacht ward laut,
Daß ich die fürchterliche Tat vollbracht.
Ich wurde dem Gerichte ausgeliefert.
„Aus Rache tat er's dem Justiziär,
Weil er die Hand der Nichte ihm nicht gab";
So sagten sie. — — —
All mein Beteuern konnte mir nichts fruchten.
Ich flehte, weinte, trotzte, ja ich schwor
Bei meines Heilands blut'gen Wunden;
Doch mir erstand kein Retter in der Not.
18
Ich ward erdrückt von der Beweise Wucht,
Die meine Feinde eifernd sich erdacht.
Die Würfel fielen, und ich ward verdammt
Zu zwanzig Jahren schwerer Kerkerhaft.
MAGDALENA: Wohl weiß ich's. Zwanzig Jahre ü
MATHIAS: Noch heute ist das Rätsel ungelöst,
Wer sie vollbracht, die schaudervolle Tat;
Denn ich bin frei von Schuld: Gott ist mein Zeuge!
MAGDALENA: Wie habt Ihr solches Leid ertragen können?
MATHIAS: Was ich gelitten, könnt* ich es dir sagen,
Was ich ertrug, bei Gott, das trug noch keiner!
Nicht dachte ich, die lichte Gotteswelt,
Den wonnevollen Lenz mehr zu erblicken.
Da endlich nahte er, der Tag, der aus
Der Gruft des Kerkers mich entführen sollte.
Man kam, mich zu befrei'n!
Da sank ich auf mein Knie und dankte Gott,
Durch dessen Huld ich diese Stunde durfV erleben.
Doch draußen angelangt,
Erschien mir alles öde, trüb,
Ja ganz verwandelt.
Es war dieselbe Welt,
Doch ich, ich war ein Andrer:
Die Jugend war dahin und mit ihr auch das Glück!
Ich suchte mich, mich selbst,
Doch, ach, vergeblich!
Dann sucht' ich sie, für die ich litt und lebte,
— Meine Martha!
Auch sie fand ich nicht mehr.
Als eines Tages unerkannt
Sankt Othmar ich betrat,
Da mußte ich das Schreckliche erfahren,
Daß Martha in der Donau Fluten,
Von der Verzweiflung wilder Glut erfaßt,
Den Tod gesucht und auch — gefunden.
Gebrochen ganz an Seel' und Leib,
Ward ich ein Bettler!
Das Schlimmste aber war der Kerker nicht
Mit allen seinen Leiden;
Das Schlimmste war die Schmach,
Die auf mir Unschuldsvollem lag.
Die Strafe hab' ich abgebüßt,
Allein der Schein der Schuld liegt noch auf mir,
Und nimmer will er von wir weichen!
Zehn Jahre sind seither ins Land gezogen.
19
An alle Türen habe ich gepocht:
Man hat den Eintritt grausam mir verwehrt.
Gebettelt habe ich — nicht um Almosen,
Um Arbeit nur: man hat sie mir verweigert.
Da nahm ich Gottes heiPges Buch zur Hand
Und fand nun Trost in der Verkünd'gung seines Wort's:
Ich ward — ein Evangelimann!
Wer kann sie wiedergeben mir, die Jahre,
Die man gestohlen mir aus meinem Leben?
O, die Erinn'rung tötet mich.
Weh'! Ich ertrag' es nicht! — Ach — ach!
(Er sinkt ohnmächtig auf die Bank vor der Linde nieder; Magdalena ist zärtlich
um ihn besorgt.)
MAGDALENA (für sich): Du armer, unglücklicher Mann!
(Ein Mädchen bringt auf Magdalenas Weisung aus der Küche einen Teller warme
Suppe und Brot. Mathias kommt allmählich zu sich.)
MATHIAS: Hab' Dank, du Gute!
's war nur Erschöpfung.
MAGDALENA: Habt Ihr Hunger?
(Mathias bejaht es schweigend. Er verzehrt Suppe und Brot mit Hast.)
Mein lieber Freund, Ihr müßt bald wiederkommen.
Wir haben einen Kranken hier im Haus;
Den Tod muß stündlich er erwarten.
Ihm wird es wohl tun, Euer heilig Lied.
(Bei Seite.)
Nicht wag' ich, zu verraten
Des Bruders Nähe ihm.
Nun, Kinder, kommt und singt ihm wieder vor,
Dem lieben Evangelimann,
Was er euch hat gelehrt! Doch macht's recht schön!
(Es läutet Mittag.)
Hört ihr? Die Glocken läuten. Knieet nieder!
Die Händchen faltet jetzt und betet!
(Die Kinder knieen vor Mathias hin.)
DIE KINDER: „Selig sind, die Verfolgung leiden
Um der Gerechtigkeit willen,
Denn ihrer ist
Das Himmelreich."
(Der Vorhang schließt sich langsam.)
//. TEIL.
(Handelt einen Tag nach dem Vorhergehenden.)
Wohnzimmer des Johannes. Johannes liegt auf einem Ruhebette. Neben ihm ein
geöffnetes Fenster mit dem Ausblick in den Hof von früher. Es ist später Nachmittag.
ERSTE SZENE.
JOHANNES (nach einiger Zeit erwachend):
Noch immer will die Qual nicht enden!
Erlösung, ach, sie wird mir nicht;
Und jener Gott, den alle preisen,
Zu dem in tiefster Not sie schrei'n,
Was hat für mich er denn getan?
Wo ist der Allbarmherzige,
Wie sie ihn nennen?
Hat er Erbarmen wohl mit meiner Not?
Seit Wochen, Monden lieg* ich hier
Und immer leid* ich wie zuvor.
Mein Blut gerinnt, mein Atem stockt,
Wie Bleigewicht liegt es auf mir.
Der kalte Schweiß bedeckt mir Haupt und Glieder,
Und schauerliche Kälte überläuft mich.
Und doch, was sind die Schmerzen all', die ich erdulde,
Gegen den Dämon, der an meinem Herzen nagt,
Der natterngleich sich um den Leib mir schlingt
Und mir die müde Brust zusammenpreßt?
Die Schuld ist's, die mich also peinigt
Und des Gewissens Stimme in mir weckt.
Laut möcht' ich schreien sie in alle Welt,
Die Untat, die an meinem Bruder ich verübt.
Doch wie? Mich selbst verraten wollte ich?
Nein, nein! — In meine Brust sei sie versenkt,
Ein ewiges Geheimnis bleibe sie;
Ins dunkle Grab nehm' ich es mit hinab. —
Gibt's einen Gott, so haß* ich ihn
Und fluche ihm, der mich erschuf.
Doch ihm zur Ehre will ich denken,
Daß er nicht sei! Was wäre auch sein Zweck?
Der Zweifel martert meine Seele.
Es lebt kein Gott; es kann nicht sein!
DIE STIMME DES MATHIAS (erklingt durdi das offene Fenster herauf):
„Herr, erbarme dich meiner
Nach deiner großen Barmherzigkeit,
Und nach deiner Fülle deiner Erbarmnisse
Tilge meine Missetat!
Denn meine Missetat erkenne ich,
Und meine Sünde ist vor mir allezeit.
Dir allein hab' ich gesündigt
Und Böses vor dir getan." (Psalm 50; 3—6.)
JOHANNES: Was ist das?
Mich dünkt, ich kenne diese Stimme.
Wie herb der Sinn, und doch wie süß die Töne!
Ich muß ihn seh'n den Sänger,
Der also meine Seele zwingt!
(Er läutet. Magdalena tritt ein.)
ZWEITE SZENE.
MAGDALENA: Was ist Euch, Herr? Ihr seht so blaß!
JOHANNES: Hörst du den Sänger? Kennst du ihn?
Ich will ihn haben, mit ihm sprechen!
MAGDALENA: Ach Herr! Ein Straßensänger ist's.
Wird sich's wohl schicken, daß er zu Euch kommt?
JOHANNES: Was soll das Reden? Ich versteh' dich nicht!
Ich will ihn seh'n und du wirst mir gehorchen.
Geh' augenblicks hinab und hol' ihn! — Geh! —
MAGDALENA:
Ich geh' — (Für sich.) Gott steh' uns bei; wie wird das enden!
(Ab.)
(Nach einiger Zeit tritt Mathias, von Magdalena begleitet, durch die hintere Türe ein
und bleibt bescheiden im Hintergrunde stehn. Magdalena geht ins Nebengemach.)
DRITTE SZENE.
JOHANNES (zu Mathias): Ich danke dir, daß du gekommen bist.
MATHIAS: O Herr! Was könnte ich wohl bieten Euch?
Ein Bettler nur bin ich an Seel' und Leib!
JOHANNES: Doch eine Stimme hast du, die zu Herzen dringt.
Und mir den Aufruhr in des Busens Tiefe sänftigt.
MATHIAS: Mein armes Lied, wie könnt' es solche Wunder wirken?
Nur Gottes Wort in ihm ist's, das Euch Frieden bringt.
JOHANNES: Gut muß der sein, der solchen Zauber übt!
MATHIAS: Gut bin ich, Herr! Gern tu' ich, was Ihr wünscht.
JOHANNES: Zu dir hab' ich Vertrau'n. O hör' mich an!
Verschließ' dein Ohr nicht einem Sterbenden!
Schwer wird mir's, alles zu enthüllen dir;
Noch keiner Seel' hab' ich es anvertraut.
MATHIAS: O sprecht, auf daß Ihr Euer Herz erleichtert!
In diese Brust versenk' ich es auf immer.
JOHANNES: Wohl denn! Im Waldland liegt ein altes Kloster,
Das auf den Donaustrom herniederblickt.
In ihm verbracht' ich meine Jugendzeit.
Zum Manne reift' ich da — ich lernte lieben!
Ein Mädchen, wie der Schnee so rein und keusch,
Erweckte heiße Sehnsucht mir im Herzen.
Es nannte Martha sich, das schöne Kind.
Doch einen Bruder hatt' ich, der mir längst entschwunden.
Er liebte Martha auch mit heißer Glut.
Mich wies sie schnöd' zurück. Ich mußt' es seh'n,
Daß sie ihr Herz dem Bruder zugewandt,
Dem sie mit unbegrenzter Treue sich verbunden.
In meinem Busen tobten wilde Stürme
Und Eifersucht zermarterte mein Herz.
Ich spürte aus, wo sie des Nachts sich fanden,
Und schlich mich hin, von wüt'gem Neid verzehrt —
MATHIAS (plötzlich vorstürzend):
Genug, genug! Nichts weiter will ich hören!
JOHANNES: Doch, was ergreift so sehr dich, fremder Mann?
MATHIAS: Ha, dieser Mund, die Augen, dieser Stimme Klang!
Er ist's, er ist's — Johannes, ach, mein Bruder!
JOHANNES: Zurück von mir, Mathias! Rühre mich nicht an!
Nicht würdig bin ich, Bruder dich zu nennen,
Nicht wert mein Name, daß dein Mund ihn spricht;
So wisse denn, was ich dir sagen muß!:
Ich bin der Missetäter, der dein Glück zerstört;
Ich bin's, ja ich, der euch vernichten wollte;
Ich, der das Feuer hat gelegt,
Und ich, der dich verleumdet und verraten!
(Er sinkt wie vernichtet auf das Kissen zurück. Mathias springt unwillkürlich auf
ihn zu, als ob er ihn würgen wollte, sinkt aber stöhnend auf einen Stuhl nieder.)
JOHANNES (sich langsam halbaufrichtend):
Mathias, kannst du mir verzeih'n?
O sprich! Dem Leben habe ich zerstört?
MATHIAS: Durch zwanzig Jahre habe ich geschmachtet
Unschuldig in des Kerkers dumpfer Gruft.
JOHANNES: Durch zwanzig Jahre, o mein Bruder!
Für einen Elenden gabst du dein Glück dahin!
(Er wirft sich vor Mathias hin.)
Verzweiflung wühlt mir furchtbar im Gebein.
O Tod, Erlöser, komm, ach komm herbei!
Zerschlägt kein Blitz dies Herz, es zu vernichten?
Tod, Tod! — Mathias — Bruder — ach — Verzeihung! —
(Er sinkt halb bewußtlos auf das Ruhebett zurück.)
MATHIAS (nach sichtlichem inneren Kampfe): Johannes, ich verzeihe dir!
(Magdalena ist unbemerkt eingetreten.)
JOHANNES: Dank! — O Mathias! — Ah!
(Er stirbt. Mathias faltet die Hände zum stummen Gebete.)
MAGDALENA: „O Herr, vergib uns uns're Schuld,
So wie auch wir vergeben unser'n Schuldiger n!"
DIE STIMMEN DER KINDER
(aus dem Hofe durchs Fenster herauf tönend):
„Selig sind, die Verfolgung leiden
Um der Gerechtigkeit willen,
Denn ihrer ist
Das Himmelreich/'
(Der Vorhang schließt sich während des Gesanges langsam.)
ENDE.
Vollständiger Klavierauszug mit deutschem und englischem Text . . . . M. 15, —
Vollständiger Auszug für Klavier allein mit beigefügtem Text M. 8,-
23
Die erfolgreichste Oper seit „Tiefland"
FRIEDEMANN
BACH
von Paul Graener
Klavierauszug M. 16.—
Textbuch M. 1 —
Fantasie:
Klavier (H. F. Redlich) . . M. 2.—
Orchester (H. F. Redlich)
Pantheon 98 M. 5.50
Sal.-Orch. (H. F. Redlich)
Walhalla 737 M. 3.50
DER FREI KORPORAL
FANTASIE
DER FREIKORPORAL
.01 Georg Voll .: rthu'n
n>.8G7c4G.3oat-stctiK .<£ GEoawr:c;:t:
von Georg Vollerthun
„.. Eine wirklich
humorvolle,
gute deutsche
Spieloper ..."
Klavierauszug- M. 16. —
Textbuch M. 0.80
Fantasie für Klavier . . M. 2.50
Suite f. Salonorchester M. 3.50
Suite für Orchester . . . M. 5.50
Marsch für Militärmusik M. 3.—
Tb. 154
EUGEN D'ALBERT'S MEISTEROPER
Gegr. 1838
TIEFLAND
Musikdrama in einem Vorspiel und
zwei Aufzügen
Klavier-Partitur mit deutschem und eng- M.
Iischem Text (Ed. Peters Nr. 4401) 7,50
Vollständiger Auszug für Klavier allein
mit beigefügtem Text 5, —
Text der Gesänge 1, —
EINZELNE GESANGS NUMMERN
(mit deutschem und englischem Text)
Nr. 1. Pedros Erzählung vom Wolf . .
Nr. 2. Nuris Morgenlied
Nr. 3. Ballade der Marta
Nr. 4. Duett: Marta und Pedro ....
Nr. 5. Sebastianos Tanzlied
Nr. 5a. Sebastianos Tanzlied für Gesang
und Gitarre
Nr. 6. Pedros Abschied von den Bergen
Nr. 7. Pedros Traumerzählung ....
Nr. 8. Martas Klage
2, —
2, —
1,50
1,20
1,50
FÜR KLAVIER
Fantasie (A. Cairati) 2,50
Intermezzo 1,50
Potpourri (mit beigef. Text) 2, —
Op. 34. SymphonHches Vorspiel zur Oper:
Tiefland 2,50
Duett (Marta und Pedro) Improvisation
für Klavier 2, —
FÜR KLAVIER ZU
VIER HÄNDEN
1
Fantasie (A. Cairati) .
Intermezzo
h
2,
VIOLINE UND KLAVIER
1
h
VIOLINE
ALLEIN
1
Intermezzo (Erholungsstunden Nr. 16) . . — ,60
SÄMTLICHE AUSGABEN FÜR ORCHESTER. SALON-ORCHESTER, D'ALBERTS
WEITERE OPERN: DIE TOTEN AUGEN, DER STIER VON OLIVERA USW.
SOWIE ALLER ÜBRIGEN WERKE IN SPEZIALVERZEICHNISSEN / VERLANGEN
SIE DIESELBEN
ED. BOTE & G. BOCK, BERLIN W8
Tb. 149
Druck von L. Düringshofen, Berlin NO 18, Lichtenberger Straße 16/17.